CH199754A - Dickstoffgewebe. - Google Patents

Dickstoffgewebe.

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CH199754A
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Liebowitz Dr Benjamin
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      Dickstoffgewebe.       Die vorliegende Erfindung bezieht sich  auf eine Verbesserung an einem aus meh  reren miteinander verwebten Lagen bestehen  dem Stoff sogenanntem     Dickstoffgewebe.    Der  neue Stoff soll in erster Linie für die Her  stellung von Wäschestücken, insbesondere  halbsteifen Kragen dienen.  



  Für halbsteife Wäschestücke,     bezw.    Teile  derselben, ist es üblich, einen Dickstoff zu  verwenden, der aus mehreren durch den     Web-          prozess    miteinander verbundenen Gewebe  lagen besteht. Die Elastizität     und    Steifheit       der':    aus einem derartigen     Dickstoff    her  gestellten     Wäschestücke    lässt häufig, ins  besondere nach längerem Gebrauch, zu  wünschen übrig, so dass sie zumeist mit Stärke  oder andern Versteifungsmitteln behandelt  werden.  



  Ferner sind Stoffe für halbsteife     Wä-          schestücke        bezw.    Teile derselben bekannt, bei       Gienen    eine     VerstP@fung    dadurch erzielt ist,  dass mehrere Gewebelagen, die nicht mit  einander     verwebt        sind,    in der Weise verbun-    den werden,- dass ein besonderes Gewebe ein  gefügt wird, das     Zellulosederivate    oder ähn  liche Bindematerialien enthält, die unter der       Einwirkung    organischer Lösungsmittel und  nachträglicher Heisspressung die     Verklebung     des mehrschichtigen Materials     bewirken.     



  Die vorliegende Erfindung bezieht sich  auf die zuerst     -erwähnte    Art von Stoffen.       nämlich        Dickstoffgewebe,    bei denen zum       Beispiel    eine Kette und mehrere     Schusslagen     oder mehrere Ketten und mehrere     Schusslagen     durch den     Webvorgang    in an sich     bekannter     Weise verbunden sind.  



  Erfindungsgemäss werden zur Herstellung  eines aus mehreren miteinander verwebten  Lagen von Fäden bestehenden Dickstoff  gewebes, wobei neben gewöhnlichen Textil  fäden noch Fäden verwendet werden, die       wenigstens        zum    Teil aus in     organischen     Lösungsmitteln löslichen Bindemitteln (im  folgenden kurz als     "Bindefäden"    bezeichnet)  bestehen, die zuletzt     genannten    Fäden so ein-      gewebt, dass sie nirgends an die Oberfläche  des Gewebes treten.  



  Die     Bindefäden    können entweder als       Kettfäden    oder als     Schussfäden    oder auch  als ein Teil der     Kett-    und der     Schussfäden     in die Gewebelagen eingewebt sein.  



  Um den aus dem neuen Stoff angefertig  ten Wäschestücken eine dauernd elastische  Versteifung zu verleihen, brauchen diese nur  mit einem Lösungsmittel für die erwähnten  Bindemittel behandelt und dann der Ein  wirkung von Hitze und Druck     unterworfen     zu     werden.     



  Ein derartig behandelter Textilstoff  weist den eingangs erwähnten bekannten       Dickstoffgeweben    gegenüber eine erhöhte  Elastizität auf, da durch das Auflösen der       Bindemittelfäden    und ihre Wiederverhärtung  unter     Verklebung    mit den benachbarten Ge  webefäden dem Stoff von innen her eine  dauernde, auch in der Wäsche nicht zurück  gehende Versteifung gegeben wird. Aus  diesem Stoff hergestellte Wäschestücke  verlieren auch bei längerem Tragen und  häufigem Waschen diese erhöhte     Elastizität     nicht und bedürfen daher keiner Behandlung  mit Stärke oder andern Versteifungsmitteln.  



  Mit Vorteil kann der neue Stoff zur Her  stellung     luft-    und feuchtigkeitsdurchlässiger  Wäschestücke, insbesondere halbsteifer Kra  gen, verwendet      -erden.    Dabei ist es emp  fehlenswert, den gegenseitigen Abstand und  die Menge der     Bindemittelfäden    so gross zu  halten, dass nach der Behandlung mit dem  Lösungsmittel Zwischenräume von solcher  Grösse erhalten bleiben, dass eine gute     Luft-          und    Feuchtigkeitsdurchlässigkeit gewähr  leistet ist.

   Es hat sich beispielsweise gezeigt,  dass ein Gewebe, dessen     Keafäden    zu einem  Drittel aus     Bindemittelfäden    bestehen, eine  sehr befriedigende Luft- und Feuchtigkeits  durchlässigkeit aufweist. Die Menge     des    zur  Anwendung kommenden Bindemittels kann  nicht allein durch die Zahl der aus dem  Bindemittel bestehenden Fäden, sondern auch  durch die Stärke des Einzelfadens beeinflusst  werden.  



  Ein sehr gut Luft- und feuchtigkeits-    durchlässiger Textilstoff     wird    beispielsweise  erhalten, wenn bei der     Herstellung    in der  Kette pro cm 60 Faden 60'2 Baumwolle und  30     Zelluloseacetatfaden    von 200 den., im  Schuss pro cm 44 Faden Baumwolle 16.1  verwendet werden.  



  Man hat zwar schon bei einfachen nur  aus einer Kette und einem Schuss bestehen  den Stoffen     Zelliilosederivatfäden    eingewebt  und das fertige Gewebe mit Lösungsmitteln  behandelt. Abgesehen davon, dass der hierbei  verfolgte Zweck, die Herstellung eines  wasserdichten Gewebes war, traten bei diesen  Stoffen die     Zellulosederivatfäden    an den  Aussenseiten des Stoffes hervor, so dass nach  der Behandlung mit dem Lösungsmittel die  aufzulösenden Fäden die ganze Oberfläche  verschmierten. Ein derartiger Stoff war  daher zur Herstellung von Wäschestücken  nicht geeignet.  



  Als Bindemittel für den neuen Stoff  kommen solche Materialien in Betracht,  die mittels organischer Lösungsmittel oder       Quellungsmittel    wie Aceton. Methylalkohol.       Butylacetat,        Dibutyltartrat,        Diaethylphtalat     und     dergl.    vorübergehend klebend gemacht  werden können, indem sie durch die genann  ten Lösungsmittel in stärkerem oder schwä  cherem Ausmass aufgelöst oder zum Quellen  gebracht werden. Nach der Behandlung des  Stoffes unter Wärme-     und    Druckanwendung,       wobei        das        Lösungsmittel    wieder verdampft.

    verlieren die Bindemittel ihre klebrige Be  schaffenheit, und die einzelnen Fäden des  Gewebes werden derart fest miteinander  verklebt, dass der fertige Stoff gegenüber  den bisher bekannten Dickstoffen für halb  steife Kragen und den mit Stärke zu be  handelnden Stoffen eine erhöhte wäsche  beständige Elastizität aufweist.  



  Als Bindemittel sind beispielsweise     Zel-          lulosederivate    wie     Zelluloseacetat    und Nitro  zellulose, niedrig polymerisierte Kunstharze,  wie z. B. auf     Phenolbasis    hergestellte     Resole.          Vinylkunstharze    und     dergl.    geeignet.

   Diese  Bindemittel     bezw.    die daraus hergestellten  Fäden stimmen in ihren Eigenschaften weit  gehend mit natürlichen Textilfasern überein,      das heisst sie sind wasch- und bügelbar,  schmiegsam und     dergl.    Als besonders ge  eignet für die Herstellung des erfindungs  gemässen Stoffes haben sich     Zellulosederivate,     wie z. B.     Zelluloseacetat,    erwiesen. Die mit  dem neuen Stoff hergestellten Wäschestücke       bezw.    Teile derselben lassen sich in üblicher  Weise waschen, und nach dem Bügeln sind  sie     wieder    versteift, ohne dass etwa eine     Be-          h.andlung    mit Stärke erforderlich ist.  



  Der neue Stoff kann in der verschieden  sten Weise hergestellt werden. Beispielsweise  ist es möglich, ein Gewebe, das eine Kette  und zwei     Schusslagen    aufweist, zusätzlich     mit          Kett-    oder     Schussfäden,    die aus den oben ge  nannten     Bindemitteln        bestehen,        bezw.        diesel-          ben    enthalten, zu     versehen.    Es kann aber auch       ein        Gewebe,    das aus     mehreren    Wett- und  mehreren     Schusslagen,

      also aus zwei und  mehr miteinander     verwebten    Gewebelagen  besteht, zusätzlich mit aus Bindemitteln  bestehenden     bezv=.    dieselben enthaltenden       Schuss-    oder     Kettfäden    ausgestattet sein. Von  ausschlaggebender Bedeutung ist, dass die an  der Aussenseite liegenden Gewebelagen keine  Bindemittel in der Kette oder im Schuss ent  halten.

   Vielmehr müssen die Bindemittel  zwischen Ober- und Unterseite des Stoffes so  angebracht sein, dass sie. nach dem Auflösen  nicht nach aussen treten und darum auch  nicht sichtbar     werden.    Nach dem     Erstarren     bildet sich zwischen den miteinander     ver-          webten    Gewebeschichten eine steife, poröse  Schicht, und diese verleiht dem ganzen Ge  webe eine dauernde Steifheit, wodurch die  daraus angefertigten     Wäschestücke    wie z. B.  Kragen, stets ihre Form behalten, ohne dass  man Stärke oder sonstige     Versteifungsmittel     bei dem Wäschestück anwenden muss.  



       Schuss-        bezw.        Keafäden,    die nicht ganz  aus dem Bindemittel bestehen, sondern das  selbe nur enthalten, können     beispielsweise     aus einem     bindemittelfreien    Material wie  Baumwolle,     Kunstspinnfasern,    Kunstseide  oder     dergl.    bestehen und von Fäden, die aus  dem betreffenden Bindemittel bestehen, um  sponnen sein.

   Die Fäden aus dem     bindemittel-          freien    Material können aber auch mit dem    Bindemittel imprägniert werden, beispiels  weise durch     Anwendung    einer Lösung des  Bindemittels, wobei das Imprägnieren der  Fäden vor der     Ausführung    des erfindungs  gemässen Verfahrens erfolgt und keinen     Teil     der Erfindung bildet. Das im vorstehenden  erwähnte Material aus Kunstseide muss     aus     solchen     Kunstseidenarten    bestehen,     die    von  organischen Lösungsmitteln nicht, wie bei  spielsweise     Acetatseide,    aufgelöst werden.  



  Ferner hat sich gezeigt, dass der neue  Stoff besonders zur Herstellung weisser  Wäschestücke geeignet ist. Am Körper trägt  er sich sehr angenehm und auch beim Ein  dringen von Schweiss wird er nicht weich  und unansehnlich.  



  Im folgenden soll die Erfindung anhand       von,    zwei Figuren erläutert werden, wobei  ausdrücklich betont werden soll, dass es sich  hierbei nur um beispielsweise, lediglich der  Erläuterung dienende Ausführungsformen  handelt.  



       Fig.    1 stellt in schematischer Weise     einen          Querschnitt    durch einen Stoff dar, bei dem  die     Bindemittelfäden    als     Kettfäden    eingefügt       sind;          Fig.    2 zeigt einen Querschnitt eines Ge  webes, bei dem die     Bindemittelfäden    als       Schuss.fäden    vorliegen.  



       In        Fig.    1 sind mit 1 die Fäden der dem  Gewebe     zugrundeliegenden    Ketten bezeich  net, die mit dem     Schussfaden    2 so verwebt  sind, dass sich zwei     Schusslagen    übereinander  bilden. Die aus     Bindemitteln,    beispielsweise  aus     Zelluloleseacetat,    bestehenden     Fäden        ä,     bilden als     zusätzliche    Kette     eine    Zwischen  lage, welche durch die beiden     Schusslagen     vollständig verdeckt ist.  



  In     Fig.    2 sind die die Kette     bildenden     Fäden     wiederum    mit 1 und die     Schussfäden     der beiden normalen     Schusslagen    mit 2 be  zeichnet. Zusätzlich     ist    der aus     Bindemitteln     bestehende Schuss, der verdeckt zwischen den  beiden     Schusslagen    des     Gewebes    liegt, mit 4       eingetragen.     



  Werden die in     Fig.    1     bezw.        Fig.    2 dar  gestellten     Bindemittelfäden    mit Lösungs  mitteln befeuchtet, so erhalten sie     eine    kleb-           rige    Beschaffenheit, und bei Anwendung von  Hitze und Druck wird eine dauerhafte Ver  steifung der einzelnen Schuss- und Ketten  lagen bewirkt, wodurch ein elastischer ver  steifter Stoff entsteht.

   Die Einwirkung des  Lösungsmittels auf die     Bindemittelfäden     wird im     allgemeinen    so bemessen, dass nur  eine teilweise zur Versteifung hinreichende  Auflösung der     Fäden    erfolgt.     In    manchen  Fällen kann es aber auch     zweckmässig    sein.  eine völlige Auflösung der Fäden herbei  zuführen.  



  In den     Fig.    1 und 2 ist ein Gewebe von       verhältnismässig    einfachem Aufbau dar  gestellt. Selbstverständlich können auch Ge  webe, die aus mehreren Ketten und mehreren  Schüssen bestehen, durch die Anwendung von  Schuss-     bezw.    Kettenfäden aus Bindemitteln  und Behandlung mit organischen     Lösungs.     mitteln versteift werden.  



  Aus dem erfindungsgemäss erhaltenen       Dickstoffgewebe    können nicht nur aus zwei  Teilen bestehende Kragen, sondern auch Ein  stückkragen hergestellt werden. Bei der     Her-          stellung    von     Einstückkragen    ist es zweck  mässig. wenn längs der     Zone,    in der die  Faltung des Kragens erfolgt, beim Weben  des Stoffes einige     Acetatfäden        in    Wegfall  kommen     bezw.    durch Baumwollfäden ersetzt  werden.

   Nach der Behandlung mit Lösungs  mittel, die nach der     Fertigstellung    des Kra  gens erfolgt, und anschliessender Wärme  und Druckbehandlung tritt längs der     Falt-          zone    keine Versteifung des Gewebes ein, so  dass sich der Kragen nachträglich hier leicht  falten lässt und einen guten Sitz bekommt.  



  Der neue Stoff ist in erster     Linie    zur       Herstellung    von Kragen geeignet; er ist in  ausgezeichneter Weise aber auch zur Her  stellung der verschiedensten Wäschestücke       bezw.    von Teilen derselben. wie     Manschetten,     Stulpen,     Irmelaufschlägen,        Hemdeneinsätzen,     insbesondere     Pikee-Einsätzen    für Frackhem  den, für Strandanzüge,     Garnierungen    von       Damenbekleidun,    und     derLyl.    brauchbar.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRüCHE I. Verfahren zur Herstellung eines aus mehreren miteinander verwebten Lagen von Fäden bestehenden Dickstoffgewebes, wobei neben gewöhnlichen Textilfäden noch Fäden verwendet werden, die wenigstens zum Teil aus in organischen Lösungsmitteln löslichem Bindemittel (im folgenden kurz als "Bindefäden" be zeichnet) bestehen, dadurch gekennzeich net, dass man die zuletzt genannten Fäden so einwebt, dass sie nirgends an die Ober fläche des Gewebes treten.
    <B>11.</B> Dickstoffgewebe, hergestellt nach dem in Patentanspruch I gekennzeichneten Ver fahren. <B>UNTERANSPRÜCHE:</B> 1. Dickstoffgewebe nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass ein Teil der nicht an die Oberfläche des Textil stoffes tretenden Fäden mit dem Binde mittel imprägnierte Fäden sind.
    2. Dickstoffgewebe nach Patentanspruch <B>11,</B> dadurch gekennzeichnet, dass ein Teil der nicht an die Oberfläche des Textil stoffes tretenden Fäden mit aus in organischen Lösungsmitteln löslichem Bindemittel bestehenden Fäden um sponnene Fäden sind. 3. Dickstoffgewebe nach Patentanspruch 1I, dadurch gekennzeichnet, dass die "Bindefäden" ganz aus in organischen Lösungsmitteln löslichem Bindemittel be stehen.
    4. Dickgtoffgewebe nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass die nicht an die Oberfläche des Textilstoffes tre tenden Fäden Kettfäden sind, von denen ein Teil aus "Bindef äden" bestehen. 5. Dickstoffgewebe nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass die nicht an die Oberfläche des Textilstoffes tre tenden Fäden Schussfäden sind, von denen ein Teil aus "Bindefäden" be stehen.
    6. Dickstoffgewebe nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass die nicht an die Oberfläche des Textilstoffes tre tenden Fäden Kett- und Schussfäden sind, von denen ein Teil aus "Binde fäden" bestehen.
    7. Dickstoffgewebe nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass die nicht an die Oberfläche des Textilstoffes her vortretenden Fäden Bettfäden sind, von denen ein Drittel aus "Bindefäden" be stehen. '. B. Diekstoffgewebe nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass die Bindemittel der "Bindefäden" Zellulose derivate sind.
    9. Dickstoffgewebe nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass das Bindemittel der "Bindefäden" Zellulos-e aoetat ist. 10. Dickstoffgewebe nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass die Bindemittel der "Bindefäden" in or ganischen Lösungsmitteln lösliche Kunst harze sind.
CH199754D 1936-06-09 1937-06-04 Dickstoffgewebe. CH199754A (de)

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