Luft- und feuchtigkeitsdurchlässiges Wäschestück und Verfahren zu dessen Herstellung. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein luft- und feuchtigkeits.durchlä:ssiges vorzugsweise halbsteifes Wäschestück.
Es ist bereits versucht worden, bei Wäschestücken als versteifende Einlage Tex tilstoffe, die mittelst Zellulosederivaten voll kommen imprägniert und dadurch versteift waren, zu verwenden. Derartig hergestellte Wäschestücke besitzen aber den Nachteil, dass sie luft- und feuchtigkeitsundurchlässig sind, so dass sie als Wäschestücke weniger geeignet sind, da. sie weder Luft zum Körper lassen noch die Ausdünstungen des Körpers zum Beispeil Schweiss, durchlassen.
Gemäss vorliegender Erfindung werden diese Nach teile dadurch vermieden, dass das Wäsche stück aus zwei oder mehreren in Zwischen räumen mittelst klebend gemachten Zellu- losederivaten oder dergleichen miteinander verbundenen Gewebelagen, die entsprechend der Form des Wäschestückes zugeschnitten sind, besteht.
Auf diese Weise wird einerseits das Wäschestück luft- und feuchtigkeitsdurch- lässig und anderseits wird dasselbe versteift. da durch das Verkleben der einzelnen Ge webelagen miteinander dieselben sich gegen seitig halten und versteifen.
Es ist hierbei gar nicht erforderlich, dass die als Klebemit tel verwendeten Zellulosederivate allein die versteifende Wirkung ausüben, da bereits durch die innige Verklebung der mehrfachen Gewebelagen eine hinreichende Versteifung erzielt wird. Derartige Wäschestücke werden nicht brüchig, da die angewendeten Zellu- losederivate im wesentlichen alo Klebemittel und nicht als besonders versteifende Einlage dienen und es daher nicht darauf ankommt, dass dieselben eine in sich zusammenhän gende Fläche bilden.
Ein besonderer Vorteil der gemäss vorlie gender Erfindung hergestellten Wäsche stücke bezw. Teile derselben kann dadurch erreicht werden, dass Zellulosederivate, insbe sondere Zelluloseazetat, wie beispielsweise künstliche Seide oder dergleichen die einen hohen Schmelzpunkt haben und daheIr ohne weiteres den beim Waschen, und Bügeln üb- liehen Temperaturen ausgesetzt werden können, gewählt werden.
Ausserdem sind Zellulosederivate in der Regel gegen die beim Waschen üblichen Zusätze an Wasch mitteln unempfindlich, so dass ein so herge stelltes Wäschestück ohne weitere Schwierig keiten in normaler Weise gewaschen und in ebenfalls üblicher Weise gebügelt werden kann.
Gleichzeitig weisen die Wäeehestücke gemäss vorliegender Erfindung den Vorteil auf, dass sie nach dem Bügeln jedesmal steif sind, glatt bleiben, das heisst knitterfest sind und beim Bügeln selbst keine Falten werfen. Selbstverständlich ist das wesentlichste Merkmal der Erfindung, dass die Wäsche stücke, trotzdem sie versteift sind, infolge der zwischen den Zellulosedemivatelementen vorhandenen Zwischenräume bezw. Ausspa rungen luft- und feuchtigkeitsdurchlässig sind.
Zweckmässigerweise werden gemäss vor liegender Erfindung als. Verbindungsele mente einzelne Fäden, Streifen oder Bänder aus Zellulosederivaten oder dergleichen ver wendet, die in einer gewissen Entfernung voneinander angeordnet sind. Um die Luft- und Feuchtigkeitsdurchlässigkeit des Wäsche- stüekes genügend gross zu halten ist es zweckmässig, wenn die Entfernung der ein zelnen Zellulosederivatfädenvoneinander grö sser ist, als .die Dicke der einzelnen Fäden.
Wesentlich ist ferner, dass die Fadendicke selbst klein gehalten wird, um 'so das Durch scheinen der Struktur der Zellulosederivat- fäden etc. durch das Wäschestück zu ver meiden.
Die Herstellung der Wäschestücke kann dadurch vereinfacht werden, dass die verkle benden Zellulosederivatfäden ete. ein Netz, insbesondere ein Gewebe zwischen den zu verklebenden Gewebelagen bilden.
Bei Verwendung von zwei oder mehreren Gewebelagen können die zu verklebenden Zellulo.sederivatfäden etc. in einer Gewebe lage angeordnet sein, und zwar derart, dass die Zellulosederivatfäden etc. ganz oder zum Teil die Gewebelage bilden, So können beispielsweise die Zellulosederivatfäden etc. in die Gewebelage eingewebt sein.
Bei der Verwendung von mehreren Ge webelagen ist es möglich, die verklebenden Verbindungselemente, zum Beispiel die Zel- lulosederivatfäden, nur zwischen einzelnen Schichten anzuordnen, während andere Schichten ohne derartige zwischen ihnen an geordneten Verbindungselemente lose aufein- anderliegen.
Es ist auf diese Weise möglich, Wäsche stücke herzustellen, bei denen die aus Zel- lulosederivaten bestehende Schicht allein oder in einem Gewebe eingewebt, zwischen zwei Lagen aus Gewebestoff an beiden Lagen haf tend angeordnet ist.
Es lassen sich so Wäschestücke in der verschiedensten Art herstellen. So können Kragen, bei denen es auf Luft- und Feuch tigkeitsdurchlässigkeit besonders ankommt, dadurch versteift sein, dass die äussere und innere Stofflage des Kragens miteinander in Zwischenräumen dadurch mittelst Verbin- dunb elementen aus Zellulosederivaten ver klebt sind, dass zum Beispiel ein Netz aus ZellulosedErivatfäden in :das Zwischenfutter des Kragens eingewebt ist.
Ein besonderer Vorteil besteht im Falle von halbsteifen Kra- gen,darin, da-ss der Kragen im Gebrauoh nur gewaschen und gebügelt, dagegen nicht be sonders gestärkt werden russ und dabei doch den Charakter eines gestärkten Kragens besitzt.
Wäschestücke, insbesondere Kragen ge mäss vorliegender Erfindung können in der Weise hergestellt sein, .dass das aus zuge- schnittenen äussern und innern aufeinander <B>gelegten</B> Gewebelagen und den in Zwischen räumen angeordneten verklebenden Verbin dungselementen, aus Zellulosederivaten, zum Beispiel Zellulosederivatfäden bestehende.
in bezug auf Gestalt fertige gegebenenfalls zuvor vernähte Wäschestücke mit einem zum Lösen der Zellulosederivate dienenden Mittel behandelt und hierauf alle Lagen. durch Druck und Wärmewirkung miteinander ver klebt werden.
Hierbei ist besonders darauf zu achten, dass die einzelnen Zellulosederivat- elemente zum Beispiel Zellulosederivatfäden, vor dem Verkleben in einer solchen Entfer nung voneinander angeordnet werden, dass nach dem Verkleben zwischen den mit Lö sungsmitteln wenigstens erweichten Zellulo- sedeHvat.elementen Zwischenräume verblei ben.
Die Zeichnung zeigt beispielsweise Aus- führungSformen des Erfindungsgegenstandes, wobei Fig. 1 einen Aussehnitt aus einem Wäschestücke mit zwei Stofflagen und einem Netz aus Zellulosederivatfäden, Fig. 2 ein Teilstück einer zugeschnitte nen Einlage für ein Wäschestück mit einge wobenen Zellulosederivatfäden, Fig. 3 einen halbsteifen Kragen mit Fut ter und Textilstoff mit eingewobenen 7ellu- losederivatfäden,
und Fig. 4 einen halbsteifen Kragen mit Zwi schenfutter und besonderer Einlage aus Zel- lulosederivatfäden zeigt.
Bei der in Fig. 1 als. Ausschnitt gezeigten Ausführungsform des Wäschestückes gemäss vorliegender Erfindung ist zwischen zwei zugeschnittenen Stofflagen 1 und 2 ein ent sprechend zugeschnittenes Netz .3 aus Zel- hilosederivatfäden 4 angeordnet.
Durch Be- feuehten des Zellulosederivatnetzes mit einer zum Lösen desselben geeigneten Flüssigkeit, lösen sieh die Fäden teilweise, haften an den zubesthnittenenen Stofflagen 1 und 2 fest und verbinden dieselben miteinander und mit dem versteifenden Netz 3.
Die in Fig. 2 gezeigte versteifende Ein lage besteht zur Hauptsache aus den Textil fäden 5 und 6, die ein Gewebe für sieb,-bil- den. In Kettenrichtung sind die Zellulose- derivatfäden 7 in das Textilgewebe 5, 6 ein gewoben, wobei, wie aus der Zeichnung er sichtlich, darauf geachtete ist, dass beim Lö sen der Zellulosederivatfäden das Gewebe nicht a.useinanderfällt. Zu diesem Behufe sind beispielsweise zwischen je zwei Zellu- losederivatfäden 7 zwei Textilfäden 5 ange ordnet,
wodurch ein Aufgehen des Gewebes verhindert wird. Der in Fig. 3 dargestellte Kragen besteht in an sich bekannter Weise aus einem Hals teil 9. und dem umgeschlagenen äussern Teil B. Letzterer besteht aus einer äussern Lage 10 und einer innern Lage 12 aus zugeGchnit- tenem Gewebe, zwischen denen eine zuge- sohnittene Einlage 11 in der Art der in Fig. 2 gezeigten, mit eingewobenen Zellulose derivatfäden angeordnet ist.
Die Zellulose derivate verbinden nach ihrer Lösung die Ge webelagen 10 und 11 miteinander und ver steifen sie.
Bei der in Fig. 4 gezeigten Ausführungs form eines halbsteifen Kragens, besteht _ der umgeschlagene äussere Teil 13 in an sich be kannter Weise aus zugeschnittenen Lagen 10 und 12, einer zugeschnittenen Einlage (Fut ter) 14 aus Gewebe und einem Netz 3. aus Zellulosederivaten, das zwischen dem Futter 14 und der innern Lage 12 angeordnet ist. Dieses Netz dient nach Lösung der Zellulose- derivate ebenfalls zur Verbindung der Gewe beschichten 12 und 14 und zur Versteifung des Kragens.
Selbstverständlich können ausser Zellu- losederivaten auch andere versteifende und bindende Mittel verwendet werden, die die selben oder ähnliche, ohemieche Eigenschaften wie ZellulosedeTivate aufweisen, wie zum Beispiel Kunstharz. Es ist selbstverständ- lich auch möglich, einzelne Teile des. Kra gens oder andere Bekleidungsstücke in der gewünschten Art was.ser- und luftdurchlässig zu versteifen.
So ist zum Beispiel möglich, auch den Halsteil 9 des Kragens, Manschet ten oder die Brustteile von Hemden gemäss vorliegender Erfindung herzustellen.