Verfahren zum Einziehen von Antriebsbändern in Naschinen, insbesondere von Spindeläntriebsbändern in Spinn- oder Zwirnmaschinen, und Einrichtung an blasehinen zur Durchführung des Verfahrens. Bei aller Vervollkommnung der Konstruk tion von Spinn- oder Zwirnmaschinen ist bis her immer noch ein allgemein bekannter, sehr grosser Übelstand geblieben: Die zum Antrieb der Spindeln dienenden Bänder reissen häufig, um so häufiger, je weniger sorgfältig die Band verbindungen hergestellt sind.
Bei den neuer dings zur Anwendung kommenden hoben Spindeldrehzahlen von 14000 pro Minute und mehr findet das Reissen der Bänder derartig häufig statt, dass die Wirtschaftlichkeit der Maschinen infolge der durch das Reissen der Bänder verursachten Stillstände sehr wesent lich beeinträchtigt wird. Die beste und üb- lichste Bandverbindung geschieht durch Zu sammennähen der Enden des Bandes. Die neuen Bänder können aber stets erst dann endlos zusammengenäht werden, wenn sie um die Spindelantriebstrommel herumgelegt sind. Das Zusammennähen kann also nur in der Spinnmaschine bezw. Zwirnmaschine selbst erfolgen.
Dies hat den grossen Nachteil, dass die ganze Maschine so lange stillstehen muss, bis die Bänder zusammengenäht sind. Dies dauert um so länger, je sorgfältiger die Naht hergestellt wird. Der durch diesen Stillstand verursachte Zeitaufwand und Produktionsaus fall ist sehr erheblich und ausserdem die Näh arbeit an der Maschine selbst sehr lästig. Ferner besteht, wenn die Bänder in der Ma schine zusammengenäht und dann auf die Spindeln gelegt werden, keine Kontrollmög lichkeit, ob sie sorgfältig und richtig zusam mengenäht sind, weil die Bänder nach dem Nähen um die Spindeln, Spannrollen und Gleitrollen gelegt werden, so dass die Ver bindungsstelle überhaupt nicht oder schlecht sichtbar ist.
Die Kontrolle wird auch dadurch erschwert, dass jedes Mal nach dem Nähen eine Aufsichtsperson gerufen werden müsste, um die Verbindungen an den Bändern zu kontrollieren. Bei der Häufigkeit des Reissens der Bänder würde dies eine grosse Mehrbe lastung des Aufsichtspersonals herbeiführen und den Stillstand der Maschine verlängern.
Häufig werden die Bänder in der Maschine auch schief oder falsch geschränkt zusammen genäht, so dass sie auf den Trommeln, Spindeln, Spannrollen und Gleitrollen schlecht laufen. Dies stellt sich erst nach Wiederingangsetzen der Maschine heraus. Die Maschine muss dann wieder ausser Betrieb gesetzt und dann die Bandverbindung aufgetrennt und neu genäht werden. Alle diese Arbeiten müssen sehr eilig vorgenommen werden, um den Stillstand der Maschinen möglichst zu verkürzen.
Durch die vorliegende Erfindung werden alle diese lästigen Missatände vermieden, und es wird ermöglicht, jederzeit fertige, also end los zusammengenähte Bänder in die MaBebi- nen einziehen zu können, so dass die Bänder ausserhalb der Maschine im Vorrat endlos zu sammengenäht werden können. Dieses Zu sammennähen kann dann mit aller Sorgfalt in Ruhe geschehen und bequem kontrolliert werden.
Durch das Verfahren nach der Er findung wird es unter Anwendung von dreh baren, mit einer Randaussparung versehenen Lagern als Lager für die Antriebswellen er möglicht, fertige, endlose Antriebsbänder in einfachster Weise ohne Lagenveränderung der Antriebswelle und ohne Demontage an An triebswellenlagern, Antriebswellen und Kupp lungen in die Maschinen einzuziehen.
Das Verfahren nach der Erfindung ist da durch gekennzeichnet, dass endlose Bänder in das linke oder rechte Ende einer Randaus sparung der um die Lagerachse drehbaren Antriebawellenlager eingehängt und durch Drehen dieser Lager um die Antriebswellen gelegt werden, wobei das Drehen bei dem Endlager in beiden Richtungen erfolgen kann, während es bei den übrigen Lagern in dem dem Einhängen entgegengesetzten Drehsinne zu erfolgen hat.
Die Zeichnung gibt in Fig. 1 eine Dar stellung eines Ausführungsbeispiels einer auch Gegenstand der Erfindung bildenden Einrich tung, welche die drehbaren Lager der An triebswellen in einer Spinnmaschine erkennen lässt, ferner in Pig. 2-10 eine schematische Darstellung zur Erläuterung des Verfahrens.
Fig. 1 zeigt als Beispiel den bekannten Antrieb von 2 oder 4 Spindeln durch ein ge meinsames, mittels einer Spannrolle gespann tes Band 9.
Die von Lager zu Lager reichenden Spin- delantriebswellen 1 drehen sich mit einem Zapfen 2 in einem scheibenförmigen Lager 3, in dessen Rand 4 sich eine Aussparung 5 be findet. Der Rand 4 ist drehbar in der Lager traverse 6, die in dem dargestellten Beispiel an den beiden Spindelbänken 7 und 8 befestigt ist, die aber auch an andern Stellen befestigt sein kann. Das Verfahren, endlose Spindel antriebsbänder in die Maschine einzuziehen, erfolgt in der in Fig. 2-10 dargestellten Weise.
Damit sich ein klares Bild darüber ergibt, wie sich das endlose Band bei der Anwen dung des Verfahrens verhält, sind in Fig. 2-10 die Spindelantriebstrommeln I als Wellen gezeichnet, die von Lager zu Lager reichen. Es ändert dies natürlich nichts gegenüber dem üblichen grösseren Durchmesser der eben falls von Lager zu Lager reichenden Spindel- antriebatrommeln. 3 ist das Lager, 4 derLager- rand, 5 die Aussparung, 6 die Lagertraverse, 9 das endlose Band.
Das Verfahren beginnt damit, dass gemäss Fig. 2 das endlose Band 9 in das linke oder rechte Ende einer Auseparung 5 des Endlager- randes 4 eingehängt wird, dann das Lager 3 gemäss Fig. 3 in der Pfeilrichtung gedreht wird, bis es die in Fig. 4 gezeigte Lage er reicht hat. An sich könnte das Drehen des Endlagerrandes auch in der entgegengesetzten Richtung erfolgen. Hierdurch hat sich das Band 9 hinter das Lager 3 in Schlaufenform um die Trommel gelegt.
Es wird sodann der noch vor dem Lager 3 verbliebene Bandteil von Hand hinter das Lager gebracht, wie Fig. 5 zeigt. Wie die gleiche Figur zeigt, ist es also mit Hilfe des Verfahrens gelungen, das endlose Band, trotzdem Lager und Tra verse im Wege standen, hinter das Lager und die Traverse um die Trommel zu legen. Die Anwendung des Verfahrens bei den folgenden Lagern der Antriebswelle einer Maschine ist in Fig. 6 bis 10 dargestellt und damit gezeigt, dass es auch bei diesen Lagern denselben Erfolg zeitigt, vorausgesetzt jedoch, dass bei diesen Lagern das Drehen des Ran des 4 bei Überhängen des Bandes über das linke Ende der Aussparung 5 gemäss Fig. 7 in Richtung des in Fig. 8 angegebenen Pfeils erfolgt.
Wird das Band über das rechte Ende der Aussparung "5 gehängt, so muss das Dre hen des Lagerrandes 4 in der dem in Fig. 8 gezeichneten Pfeil entgegengesetzten Rich tung geschehen. Bei Nichtbeachtung dieser Drehrichtungen gelangt das Band nicht voll ständig auf den nächsten Wellenabschnitt.
Die mit Hilfe des Verfahrens auf die Wel len gelegten endlosen Bänder können dann bei Spinnmaschinen, wie bisher üblich, um die Spindeln und Spannrollen gelegt werden. Das Verfahren ist nicht nur, wie in dem Bei spiel gezeigt, bei stehend angeordneten Lagern, sondern auch bei hängend angeordneten Lagern anwendbar.
Das Verfahren ist ferner anwendbar so wohl bei Eintrommelmaschinen als auch bei Zweitrommelmaschinen, gleichgültig, ob jedes Band eine Spindel, zwei Spindeln oder meh rere Spindeln antreibt, und gleichgültig, ob das Band über Spannrollen oder Leitrollen geführt wird oder nicht, und gleichgültig, ob es endlose Länder, Riemen, Gurten, Schnuretl, Seile, Keilriemen oder sonstige endlose Treib mittel sind.
Das Verfahren ist auch anwendbar bei Transmissionen und bei Maschinen, bei denen Riemenscheiben zwischen zwei oder mehreren Lagern angeordnet sind.