CH195778A - Verfahren zur Herstellung von Thyroxin. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Thyroxin.

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CH195778A
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Aktiengesellsc Farbenindustrie
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Ig Farbenindustrie Ag
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  Verfahren     zur    Herstellung von     Thyr        ogin.       Es ist bekannt     (vergl.        Abelin,        Chem.     Zentralblatt 1934,     1I,    Seite 1479-l480), dass  man aus durch     Jodierung    gewonnenem     Jod-          eiweiss    durch hydrolytischen Abbau Stoffe er  halten kann, die qualitativ die Wirkungen  des     Schilddrüsenhormons    zeigen. Es ist je  doch bisher nicht gelungen, aus diesen Ab  bauprodukten     Thyroxin    zu gewinnen.  



  Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist  ein Verfahren zur Herstellung von     Thyroxin,     wobei durch     Jodierung    von Proteinen ge  wonnenes     Jodeiweiss    einem hydrolytischen  Abbau unterworfen wird, welches dadurch  gekennzeichnet ist, dass die     Jodierung    des  Eiweisses bei einer Temperatur von etwa 40  C  und bei in dem     pH-Bereich    von etwa 7 bis 9  liegender schwach alkalischer Reaktion durch  allmähliche Zugabe kleiner Einzeldosen pul  verförmigen Jods in einer für die vollständige       Jodierung    des Eiweisses insgesamt nicht aus  reichenden Menge durchführt, aus dem ent  standenen Jodeiweiss durch alkalischen Ab-    bau das     Thyroxin    freimacht,

   aus dem so er  haltenen Produkt durch Säurefällung das     Thy-          roxin    abtrennt und zur Kristallisation bringt.  



  Die bisher bekannten Verfahren, wonach  Jodproteine abgebaut und die Schilddrüsen  wirksamkeit der säureunlöslichen Fraktion des       Hydrolysates    festgestellt wurde, haben nicht  zur Gewinnung von     Thyroxin    geführt. Die  vorliegende Erfindung gründet auf der Fest  stellung, dass sowohl die Ausbeute wie auch  die Reinheit der wirksamen Fraktion von der  Art und dem Grad der     Jodierung    abhängen,  und dass auch die Möglichkeit, aus dieser  Fraktion     Thyroxin    darzustellen, von diesen  Bedingungen bestimmt wird. Aus einer grossen  Reihe von untersuchten     Jodproteinen    liessen  sich trotz grosser Wirksamkeit der säure  unlöslichen-Fraktion keine     Thyroxinkristalle     gewinnen.

   Das hier beschriebene Verfahren  zeigt erstmalig einen Weg, aus     Jodeiweiss          Thyroxin    leicht und in befriedigender Aus  beute zu gewinnen.           Beispiele     1. 100 g Serumglobulin, durch     mehrma-          ligesUmfäilen        mithalbgesättigterAmmonium-          sulfatlösung        gereinigt,        werden        in        2,5        %iger     Lösung mit etwa 15 g     Natriumbicarbonat     versetzt und auf 40' erwärmt; die Lösung  weist ein     pH    von ca 8 auf.

   Nun wird eine  für die vollständige     Jodierung    des Eiweisses  nicht ausreichende Menge von insgesamt 10 g  Jod fein gepulvert und innerhalb von 6 Stun  den in kleinen Anteilen unter Rühren zuge  setzt, wobei das     Jodglobulin    ausflockt. Das  Umsetzungsgemisch bleibt noch 24 Stunden  auf 400. Das     Jodglobulin    wird nun     abge-          schleudert,    in Wasser aufgenommen und bis  zum Verschwinden der Jodreaktion im Aussen  wasser dialysiert.

   Das     Dialysat    wird einge  froren und im Vakuum über Schwefelsäure       getrocknet.        Das        Jodglobulin        enthält        3,5%     Jod und hat im Tierversuch eine starke     ge-          wiclitssenkendeWirkung    (200     Meersehwein-          chen-Einheiten    pro Gramm).  



  100 g des so erhaltenen Jodglobulins  werden in 1 Liter     400,toiger        Barytlauge    18  Stunden gekocht. Das     Hydrolysat    wird heiss  filtriert, der Niederschlag mit verdünnter Salz  säure bei eben kongosaurer Reaktion aufge  nommen, geschleudert und mit alkalischer  Natriumsulfatlösung heiss ausgezogen. Das  Filtrat wird gekühlt, vom ausgeschiedenen       Baryt    abgesaugt, mit verdünnter Salzsäure  bis zur völligen     Flockung        (pH    4-5) ange  säuert und absitzen lassen.

   Der     abgeschleu-          derte    Niederschlag wird mit der oben er  wähnten alkalischen Natriumsulfatlösung auf  genommen, die auftretende     Bariumsulfatfäl-          lung    abgetrennt und die Lösung kochend mit  verdünnter Schwefelsäure auf     pH    etwa 5 ge  bracht. Nach Abkühlen wird abgesaugt und  mit verdünnter Essigsäure gewaschen.  



  Das so erhaltene Zwischenprodukt enthält  etwa 30     0!o    Jod und zeigt sämtliche Wirkun  gen des     Schilddrüsenhormons    (15000-25000       Meerschweincheneinheiten    pro Gramm). Aus  beute 2,4 g.  



  Kocht man 1 g dieser Substanz in       0,5        %iger        Natriumcarbonatlösung        und        lässt     die     opaleszente    Lösung abkühlen, so scheidet    sich das     Natriumsalz    des     Thyroxins    als fein  körniger Niederschlag in einer Menge von  etwa 0,15 g ab. Dieser Niederschlag wird in  80     %igem    alkalischem Alkohol gelöst und  die Lösung heiss mit Essigsäure angesäuert.  Alsbald scheidet sich     Thyroxin    in Nadeln  oder kugeligen     Drusen    ab. Zersetzungspunkt  <B>2320.</B>  



  2. 100 g Casein werden mit 30 g     Natrium-          bioarbonat    in 4 Liter Wasser gelöst, auf 401  erwärmt und stark gerührt; die Lösung weist  ein     pH    von ca. 8 auf. Fein gepulvertes Jod  wird in Anteilen von je 5 g in Abständen  von 1 Stunde zugegeben bis insgesamt 20 g,  eine für die vollständige     Jodierung    des Ei  weisses nicht ausreichende Menge, zugesetzt  sind. Die Lösung wird 24 Stunden bei 400  gerührt, dann abgekühlt, mit verdünnter Salz  säure gefällt und die Fällung     abgeschleudert.     Die Fällung wird in etwa 2 Liter Wasser  möglichst fein verteilt und durch Zugabe von  Natronlauge in Lösung gebracht.

   Die Lösung  wird gegen fliessendes Wasser dialysiert, bis  kein     Jodid    mehr     nachzuweisen    ist. Dann wird  in das gleiche Volumen mit Eisessig     aDge-          säuerten    Alkohols eingerührt, abgesaugt und  mit Alkohol     gewaschen.    Nach Trocknen in     Va-          kuum        erhält        man        ein        Jodcasein        mit        7,4        %        Jod     (125     Meerschweincheneinheiten    pro Gramm).

    Ausbeute etwa     90'/o.     



  100 g dieses Präparates werden aufge  arbeitet wie in Beispiel 1 beschrieben. Man       erhält        1,7        g        Zwischenprodukt        mit        45%        Jod     und 10000     Meerschweincheneinheiten    per  Gramm. 1 g dieser Substanz wird     finit        Na-          triumcarbonatlösung    und Alkohol, wie in Bei  spiel 1 angegeben, behandelt. Dabei kristal  lisiert das     Thyroxin    aus.

   Es wird durch Um  kristallisieren völlig gereinigt.     Zersetzungs-          punkt        232',        Jodgehalt        64,5%,        Stickstoff-          gehalt   <B>1,750</B> ,1o.  



       3.        1250        eins        einer        8%        Lösung        von        Edestin     in 10     0/0iger    Kochsalzlösung (= 100 g     Edestin)          werden        mit        2,75        Liter        10        %iger        Kochsalz-          lösung    verdünnt, 30 g     Natriumbicarbonat    zu  gesetzt und die Lösung bei 40 0 gerührt;

   die  Lösung weist ein     pH    von     ca    8 auf. Nun  wird alle 15 Minuten 0.5 g pulverisiertes Jod      zugesetzt - insgesamt 20 Anteile, eine für  die vollständige     Jodierung    des Eiweisses nicht  ausreichende Menge - und das Reaktions  gemisch über Nacht bei 40 0 gehalten. Dann  wird abgekühlt, mit Salzsäure gefällt, der  Niederschlag in Wasser aufgenommen, durch  Dialyse vom     Jodid    befreit, durch Zusatz von  essigsaurem Alkohol abgeschieden und im  Vakuum getrocknet. Ausbeute 105 g,     Jod-          gehalt    1,8/o.  



  100 g des so erhaltenen     Jodedestins    wer  den mit 1 Liter     2n-Natronlauge    am Rück  flusskühler 18 Stunden gekocht, die Lösung  filtriert und auf     pH    5 gebracht. Der Nieder  schlag wird abgetrennt, mit wenig Lauge in  Lösung gebracht und kochend mit verdünnter  Schwefelsäure auf     pH    5 eingestellt. Nach Ab  kühlen wird der Niederschlag abgesaugt     ünd          sulfatfrei    gewaschen. Ausbeute 0,3 g;     Jod-          gehalt    40 0%; 5000     Meerschweincheneinheiten     pro Gramm.  



  1 g dieses Produktes wird in 5     cmg        n-          Natronlauge        gelöst,        Alkohol        zu        70%        zuge-          geben    und mit Essigsäure angesäuert. Nun  wird das vierfache Volumen Aceton zugesetzt,  der entstandene Niederschlag     abzentrifugiert     und das Filtrat mit 1,5 Liter Wasser ver  dünnt.

   Der dabei sich bildende feinflockige         Niederschlag        wird        abgetrennt,        in        0,5%iger          Natriumcarbonatlösung    durch Aufkochen ge  löst. Beim Abkühlen scheidet sich das Na  triumsalz des     Thyrogins    aus; es wird in       70        %igem        alkalischem        Alkohol        aufgelöst        und     heiss mit Essigsäure angesäuert.     Thyroxin     scheidet sich kristallinisch ab.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Thyroxin, wobei durch Jodieren von Proteinen gewon nenes Jodeiweiss einem hydrolytischen Abbau unterworfen wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Jodierung des Eiweisses bei einer Temperatur von etwa 40 0 C und bei in dem pH-Bereich von etwa 7 bis 9 liegender schwach alkalischer Reaktion durch allmähliche Zu gabe kleiner Einzeldosen pulverförmigen Jods in einer für die vollständige Jodierung des Eiweisses insgesamt nicht ausreichenden .Menge durchführt,
    aus dem entstandenen Jodeiweiss durch alkalischen Abbau das Thy- roxin freimacht, aus dem so erhaltenen Pro dukt durch Säurefällung das Thyro$in ab trennt und zur Kristallisation bringt:
CH195778D 1936-03-13 1937-03-13 Verfahren zur Herstellung von Thyroxin. CH195778A (de)

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