Elektrisches Fernmeldekabel. Die Erfindung bezieht eich auf ein elek trisches Fernmeldekabel- In einem Kabel, in welchem eine Anzahl aus koaxialen Leitern aufgebaute Leitungen oder abgeschirmte, ab geglichene Paare vorhanden .sind, die zur Übertragung breiter Frequenzbänder dienen, -sind -die körperlichen Dimensionen dieser Lei tungen oder Paare wesentlich grösser als Di mensionen der zur Übertragung von Sprech frequenzen verwendeten Leitungen oder Lei tungsgruppen eines Fernmeldekabels. Daher fallen, wenn mehrere Hochfrequenzleitungen miteinander verseilt werden,
die zwischen diesen Leitungen entstehenden Zwischen räume gewöhnlich bedeutend grösser aus als die Querschnittsflächen von Einzel- oder Doppeladern gewöhnlicher Telephonleitun- gen.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist nun ein Fernmeldekabel mit einer Mehrzahl von zur Übertragung breiter Frequenzbänder geeigneten Leitungen, dae dadurch gekenn zeichnet ist, da.ss weitere Leitungen zur Über- trageng von Frequenzen, die niedriger sind, als diejenigen, die durch die erstgenannten Leitungen übertragen werden, in -den inner halb des umgebenden Mantels zwischen den benachbarten erstgenannten Leitungen lie genden Zwischenräumen untergebracht sind, zum Zwecke, die andernfalls verlorenen Zwi- schenräume auszunützen.
Diese weiteren Leitungen können in Gruppen unterteilt werden, derart, dass eine in einer Richtung übertragende Gruppe in einem Zwischenraum und eine in der entgegengesetzten Richtung übertragende Gruppe in einem andern Zwischenraum liegt. Dies hat den Vorteil, dass da die zwischen diesen Gruppen liegenden erstgenannten Lei tungen als Schirme wirken, der Betrieb die ser Gruppen mit Vierdrahtverstärkern er leichtert wird. Ferner können diese weiteren Leitungen als Mehrfachträgerwellenleitungen oder als Rundfunkleitungen ausgebildet sein.
Die in den Zwischenräumen untergebrachten Leitungen können einzeln oder in Gruppen mit wasserdichten Mänteln versehen sein, was die Verwendung von papierisolierten Adern gestattet.
Die Fig. 1 und 2 zeigen Querschnitte von zwei Beispielen von Fernmeldekabeln nach vorliegender Erfindung.
Bei dem durch ,die Fig. 1 veransehaulich- ten Kabel werden durch vier aus koaxialen Leitern bestehenden Leitungen A1, A'2, A3, A4 vier an der Peripherie liegende Zwischen räume B1, .32, B3, B4 und ein in der Mitte liegender Zwischenraum B5 geschaffen. In diesen Zwischenräumen sind papierisolierte Telephonleitungen untergebracht und zwar im Zwischenraum B2 beispielsweise ,drei Vierer.
Die Zahl der unterbringbaren Lei tungen richtet sich einerseits nach ihrem Durchmesser und anderseits nach dem Durchmesser der aus koaxialen Leitern be stehenden Leitungen. In dem dem Zwischen raum B2 gegenüberliegenden Zwischenraum B4 sind ebenfalls drei Vierer C2 unterge bracht, deren Viererstromkreise zweckmässi- gerweise für die zur Übertragungsrichtung der Vierer im Zwischenraume B2 entgegen gesetzte Übertragungsrichtung verwendet werden.
In den beiden verbleibenden an der Kabelperipherie liegenden Zwischenräumen BI und B3 ist je ein abgeschirmtes Rund- funka.derpaar D bezw. Dl un.d ein Vierer C3 bezw. C4 untergebracht, während der zen trale Zwischenraum B5 zwei Vierer C5 und C6 enthält. Das Kabel enthält somit vier aus koaxialen Leitern bestehende Leitungen, zwei abgeschirmte Rundfunkaderpaare und zehn Vierer, die zehn Vierdrahttelephon- stxomkreise liefern.
Das Ganze ist von einem wasserdichten Mantel E umgeben. Die Erfindung kann natürlioh ebenso auf Kabel mit zwei, drei oder sonst einer Zahl von aus koaxialen Leitern bestehenden Lei tungen angewendet werden. Ferner können einige oder sämtliche aus- koaxialen Leitern bestehende Leitungen durch abgeschirmte, abgeglichene Paare, die ebenfalls zur Über tragung breiter Frequenzbänder .dienen, er setzt sein. Die Fig. 2 zeigt ein Beispiel dieser letz teren Art.
In diesem Fernmeldekabel sind zwei aus koaxialen Leitern bestehende Lei tungen A5 und A6 und zwei abgeschirmte abgeglichene Paare F''1 und: F2 vorhanden. Im übrigen sind in den Zwischenräumen B1, <I>B2, B3, B4</I> und B5 gleiche Leitungen wie beim Beispiel nach Fig. 1 in gleicher An ordnung vorhanden.
Einige oder alle der oben erwähnten Sprechfrequenz-Fernsprechleitungen können durch Leitungen ersetzt werden, die zur Übertragung einer Anzahl von Trägerströ men dienen, wobei :die in dem einen Zwi schenraum zweier diametral gegenüberliegen den Zwischenräume, beispielsweise B1 und B2 oder B8 und B4, liegenden Leitungen zur Übertragung in der der Übertragungsrich- tung :
der im andern Zwischenraum unterge brachten Leitungen entgegengesetzten Rich tung dienen und derart räumlich voneinander getrennt sind, dass elektromagnetische Induk tionen verringert werden, während die Schirmwirkung der aus koaxialen Leitern be stehenden Leitungen Al,<I>A2, A3, A4</I> die elektrostatischen Induktionen herabgesetzt, so dass die Verwendung dieser Gruppen mit Vierdrahtverstärkern ermöglicht wird.
Da über die aus koaxialen Leitern be- st6henden Leitungen Frequenzen eines Fre quenzbandes von 100 Kilohertz bis zu mehre ren Megahertz, über die Trägerstrompaare jedoch Frequenzen, die etwas höher sind als die Sprechfrequenzen und bis zu 100 Kilo hertz gehen können, und über die Sprech- frequenzstromkreise nur Sprechfrequenzen übertragen werden, kann eine gegenseitige Störung zwischen den verschiedenen Grup pen: nicht auftreten.
Weiter könnte jede aus koaxialen Leitern bestehende Leitung oder jedes abgeschirmte abgeglichene Paär einzeln durch einen wasserdichten Mäntel geschützt sein, wie übrigens. auch die einzelnen, in en Zwi schenräumen liegenden Einheiten, für deren Mäntel metallisches oder nichtmetallisches Material verwendet werden kann. Dass Ganze wird zweckmässigerweise mit einer Beweh rung aus Stahlband oder Draht versehen.
Durch jedes der obenerwähnten Mittel wird eine sehr gute Ausnützung des Raumes in dem Kabel ermöglicht, wobei irgendeine schädliche Beeinflussung der Übertragungs- stromkreisgruppen untereinander vermieden ist.