Thermostaten aufweisende Vorrichtung zur Verstellung von Klappen, Ventilen oder dergleichen. Die Erfindung betrifft eine Thermostaten aufweisende Vorrichtung zur Verstellung von Klappen, Ventilen oder .dergleichen, bei welcher die Verstellung von zwei verschie denen z. B. unabhängig oder auch abhängig voneinander wechselnden Temperaturen be- einflusst wird. Sie ist z. B. dafür geeignet, die Luftklappe einer Heizung gleichzeitig in Abhängigkeit von der Kesseltemperatur, so wie auch von der wechselnden Aussentempe ratur einzustellen. Vorrichtungen ähnlicher Art sind bereits bekannt.
Sie besitzen einen mit einer Flüssigkeit von grosser Wärme dehnung gefüllten Ausdehnungskörper, wel cher über zwei gapillarrohre mit je einem mit der .gleichen Flüssigkeit gefüllten Fühl- körper verbunden ist und entsprechend den Temperaturveränderungen in den beiden Fühlkörpern eine Quecksilberschaltröhre zum Kippen bringt.
Diese Vorrichtungen bieten erhebliche Schwierigkeiten in der Fer tigung, sie sind gegen gleichzeitige übertem- peraturen beider Fühlkörper sehr empfind- lieh und ausserdem wegen des überragenden Einflusses der Fühlerabmessungen auf die Arbeitsgrenzen nachträglich nur sehr schwer einzustellen.
Diese Nachteile sind bei der Gegenstand vorliegender Erfindung bildenden Vorrich tung zu vermeiden gesucht. Diese Vorrich tung besitzt zwei Thermostate, die auf einen gemeinsamen Mechanismus einwirken und hierdurch den gewünschten Steuervorgang auslösen. Die Vorrichtung kann z. B. der art ausgebildet sein, dass, der Dehnungskör per des einen Thermostates an,der Bewegung des Dehnungskörpers des andern teilnimmt, oder dass die Beweg@'ungen der einzelnen Deh nungskörper durch ein Rädergetriebe z. B. ein Differentialgetriebe auf einen gemein samen Schalter übertragen werden.
Da Einzelthermostate .vorgesehen sind, können diese einfach sein, so dass keine fer tigungstechnischen Schwierigkeiten auftre ten. Die Vorrichtung kann derart ausgebil det sein, dass die Einstellgrenzen;durch An- Schläge und Federn in dem Hebelsystem in den weitesten Grenzen verändert werden können, und dass dadurch auch das Regel verhältnis der einzelnen Thermostaten zuein ander nachträglich noch erheblich beeinflusst werden kann.
Es kann sogar eine vollstän dige Umstellung des Anwendungsbereiches stattfinden, indem beispielsweise einer der Thermostate gegen einen solchen mit anderer Füllung oder anderer Federbelastung für einen andern. Regelbereich ausgetauscht wird.
In .den Zeichnungen sind drei Ausfüh rungsbeispiele der Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 eine einen ,gemeinsamen Schalter aufweisende Vorrichtung mit zwei nach dem Verdampfungsprinzip arbeitenden Thermo staten, Fig. 2 eine Vorrichtung mit einem nach dem Flüssigkeitsdehnungsprinzip und einem nach dem Verdampfungsprinzip arbeitenden Thermostaten, Fig. 3 eine Vorrichtung mit zwei nach dem FlüssigkeitsJehnungsprinzip arbeitenden Thermostaten.
In F'ig. 1 ist 1 ein zweiarmiger um die Achse ? beweglicher Hebel, auf welchen die beiden Thermostate einwirken.
Der eine besitzt einen an .der Grundplatte der Vorrichtung befestigten federnden Deh nungskörper -3, welcher über ein Kapillar rohr mit einem Temperaturfühler 4 verbun den ist. Der Fühler enthält eine leicht ver dampfende Flüssigkeit, so @dass in seinem In nern immer ein seiner Temperatur entspre chender Dampfdruck herrscht. Dieser Druck wird über den Dehnungskörper 3 und den einstellbaren Druckstift 5 auf den Hebel 1 übertragen.
Der zweite Thermostat besitzt einen federnden Dehnungskörper 6, welcher in ein mittels Säulen an,der Grundplatte befestig tes Gehäuse 8 eingesetzt und über ein Kapil- larrohr mit einem ebenfalls unter Dampf druck stehenden Temperaturfühler 7 verbun den ist. Durch eine Feder 9, deren .Spannung mittels der Mutter 10 verändert werden kann, wird auf den Dehnungskörper 6 eine Kraft ausgeübt, die das Bestreben hat, den Dehnungs#hörper zu dehnen,
während der Dampfdruck das Bestreben hat, den Deh nungskörper zusammenzupressen. Die Be wegung des Dehnungskörpers wird durch einen in seiner Länge einstellbaren Druck stift 11 ebenfalls auf den Hebel 1 über tragen.
Der Hebel 1 ist mit einem Hebelarm 1\? fest verbunden, welcher an seinem freien Ende den. mit dem festen Konta.1Lt 14 zusam men arbeitenden beweglichen Kontakt 13 trägt. Am Hebelarm 12 greift eine Zugfeder 15 an deren .Spannung mit der Schraube 16 verändert werden kann.
Die Arbeitsweise der Vorrichtung ist fol gende: Sie soll beispielsweise zur Steuerung der Kesselwassertemperatur eines elektrisch be heizten Kessels in Abhängigkeit von der Aussentemperatur dienen und es soll bei 0 Aussentemperatur die Kesseltemperatur 5,5 C betragen und bei Ansteigen der Au ssentemperatur auf + 10 bis auf 37 C absinken und dort konstant ,gehalten werden.
Für diesen Fall wäre einer,der Tempera turfühler, z. B. der Temperaturfühler 4 in das Kesselwasser einzutauchen, während der andere an geeigneter Stelle der Aussentempe ratur auszusetzen wäre. Sinkt jetzt die Kes selwassertemperatur bei unveränderter Au ssentemperatur; so bewegt sich der Druck stift 5 infolge des in dem Dehnungskörper 3 gleichfalls sinkenden Druckes nach unten. Der Hebelarm 1 folgt unter dem Einfluss. der Feder 15 der Bewegung und bringt .die Kon takte 13, 14 miteinander in Berührung. Durch die hierdurch einsetzende elektrische Heizung des Wassers steigt die Temperatur an dem Fühler 4 so lange, bis durch die hier durch hervorgehobene entgegengesetzte Be wegung des.
Hebels 1 die Heizung wieder unterbrochen wird.
Sinkt bei konstanter Kesselwassertempe ratur die Aussentemperatur, so kühlt sich der Fühler 7 ab, bewirkt hierdurch in entspre chender Weise eine Einschaltung der Kon takte 13, 14 und damit ein weiteres Auf- heizen des Kesselwassers. Dieses wird erst wieder unterbrochen, wenn entweder die Au ssentemperatur wieder steigt oder die Kes selwassertemperatur so hoch gestiegen ist, dass durch den vermehrten Druck in dem Dehnungskörper 3 eine Ausschaltung der Kontakte 13, 14 bewirkt wird.
Durch geeignete Wahl der Füllmittel für die Temperaturfühler 4 und 7, entsprechen der Federn 9 und 15, Dehnungskörper 3 und 6 und passende Einregulierung der Druck stifte 5 und 11 kann die Innehaltung der oben erwähnten Schaltgrenzen erreicht wer den, wie überhaupt jede gewünschte Bezie hung zwischen den Temperaturen der Füh ler 4 und 7 aufrecht erhalten werden kann.
Die Verstellung der Arbeitsgrenzen der Thermostaten erfolgt mittelst :der Schraube 16, indem die Spannung der Feder 15 geän dert, wird. Dies wirkt sich auf beide Ther- nsostate gemeinsam aus. Unabhängig @davon können durch Verstellung der Feder 9 mit telst der Schraube 10,die Arbeitsgrenzen :des zugehörigen, Thermostaten verändert werden. Auch diese Verstellung beeinflusst ausser den zugehörigen Thermostaten noch den andern Thermostaten.
In Fig. 2 ist 1 ein nach dem Prinzip der Flüssigkeitsdehnung arbeitender Thermo stat. Die Bewegung seines Dehnungskörpers 2 wird durch einen Druckstift 3 auf eine Gabel 4 übertragen, welche mit einer Platte 5 versehen. ist. Der Thermostat ist Träger eines Lagers 6. In diesem ist ein zweiarmi ger Hebel 7 drehbar gelagert. An dem einen Ende des Hebels befindet sich eine Kette 8, welehe zudem zu regelnden Organ zum Bei spiel zu der Luftklappe einer Heizung führt.
Über der Platte 5 ist mittels der Säulen 9 ein zweiter nach dem Verdampfungsprin- zip arbeitender Thermostat befestigt. Dieser enthält einen Dehnungskörper 10 und ist über ein Kapillarrohr mit dem Temperatur- fühler 11, der eine leicht verdampfende Flüs sigkeit besitzt, verbunden. Durch eine Druck feder 12, deren .Spannung mittels einer Mut ter 13 geändert werden kann, können :die Arbeitsgrenzen dieses Thermostaten, einregu- liert werden.
Ein Druckstift 14 drückt auf einen zweiarmigen Hebel 15, welcher in dem auf der Platte 5 sich befindenden Lager 16 drehbar gelagert ist. Der andere Arm des Hebels ist mit einer einstellbaren Schraube 17 versehen, welche als Anschlag für den Hebel 7 dient. Ausserdem ist noch ein Ge gengewicht 18 zum Ausbalancieren des Ge wichtes :der Luftklappe angebracht.
Setzt man den Thermostat 1 der Tempera tur des Kesselwassers einer Heizung aus, verbindet die Kette 8 mit der Luftklappe des Kessels und führt den Fühlkörper 11 des zweiten Thermostaten ins Freie, so ist die Wirkungsweise folgende: Bei steigender Kesselwassertemperatur und konstanter Aussentemperatur wird der Dehnungskörper des Thermostaten 1 nach oben gedrückt. Hierdurch wird -der Druck stift 3 mit der Gabel 4 und damit auch die Schraube 17 gehoben. Der Hebel 7 dreht sich unter dem Einfluss des Gewichtes der Luftklappe in bezug auf Fig. 2 entgegen dem Uhrzeigersinn und betätigt die Klappe im Schliessungssinne, so dass, die Heizung abgedämmt wird.
Umgekehrt wird durch Sinken der Kesselwassertemperatur eine grö ssere Öffnung der Luftklappe bewirkt.
Sinkt die Aussentemperatur bei konstan ter Kesselwassertemperatur, so wird infolge des verminderten Druckes im zugehörigen Thermostat der Druckstift 14 unter dem Ein fluss, der Feder 12 zurückgedrückt und hier durch mittels des Gegengewichtes 15 über die Schraube 17 die Luftklappe angehoben, so dass ebenfalls eine Verstärkung der Hei- zurig bewirkt wird.
Diese wird erst dann wieder aufgehoben, wenn die Aussentempera tur wieder auf die alte Höhe steigt oder durch der neuen Einstellung entsprechende höhere Kesselwassertemperatur, ein Aus gleich geschaffen wird.
Selbstverständlich könnte statt des Thermostaten mit Flüssigkeitsdehnung auch ein Thermostat mit Metallstab Verwendung finden.
Die Einregulierung des Nesselthermosta ten erfolgt durch Einstellung der Schraube 17. Die gewünschte Stellung ,der Luftklappe wird entsprechend -der gerade vorhandenen Temperatur hergestellt. Eine Veränderung auf den andern Thermostaten ergibt sich da bei nicht. Dieser kann unabhängig davon durch Änderung .der Spannung der Feder 12 mittelst der Schraube 13 eingestellt wer den.
In F'g. 3 ist 1 ein nach dem Prinzip der Flüssigkeitsdehnung arbeitender Thermostat, dessen Dehnungskörper 2, mit Flüssigkeit ge füllt ist. Er ist ferner einseitig mit dem Gehäuse fest verbunden und wirkt mit sei nem freien Ende über den Druckstift 3 auf den zweiarmigen Hebel 4. Dieser Hebel 4 ist bei 5 gelagert und durch die Zugfeder 6 kraftschlüssig mit dem Druckstift 90 verbun den. Die Bewegung des Hebels 4 wird durch einen Lenker 7 auf einem einarmigen bei 8 drehbar gelagerten Hebel 9 übertragen und von hier über das Gelenk 10 an den Kontakt träger 11 weitergegeben.
Dieser ist mit dem beweglichen Kontakt 12 versehen, welchem ein fester Kontakt 13 gegenübersteht.
14 ist ein zweiter ebenfalls nach dem Flüssigkeitsdehnungsprinzip arbeitender Thermostat, dessen Dehnungskörper 15 über ein Kapillarrohr mit einem Temperaturfüh ler 16 verbunden ist. Der Dehnungskörper, sowie der Temperaturfühler 16 sind vollstän dig mit Flüssigkeit gefüllt. Der Dehnungs körper 15 ist ebenfalls einseitig an dem Ge häuse befestigt. Er arbeitet über einen Druckstift 17 auf einen bei 18 gelagerten zweiarmigen Hebel 19, mit welchem er durch eine Feder 20 kraftschlüssig in Ver bindung gehalten wird. Die Bewegung die ses Hebels wird durch einen Lenker 21 über das Gelenk 22 ebenfalls auf den Kontakt träger 11 übertragen.
Nimmt man jetzt wiederum an, die Vor richtung soll der. Steuerung einer elektrischen Heizung dienen, so wäre der Thermostat 1 der Temperatur des Kesselwassers und der Temperaturfühler 16 der Aussentemperatur auszusetzen. Sinkt beispielsweise die Kes selwassertemperatur bei unveränderter Au- ssentemperatur; so bewegt sich der Druckstift 3 nach unten. Seine Bewegung wird über den Lenker 7 den Hebel 9 und das Gelenk 1.0 auf den Kontaktträger 11 übertragen.
Da der Dehnungskörper des Thermostates 15 infolge seiner Flüssigkeitsfüllung unnach giebig ist, bleiben auch Hebel 19 und Len ker 21 in ihrer Lage. Der Kontaktträger 11 wird um das Gelenk 22 geschwenkt und der Kontakt 12 gelangt in die Einschaltstellung, so lange, bis die jetzt steigende Kesselwas sertemperatur durch Anheben des Kontakt stiftes 3 wieder,die umgekehrte Schaltbewe gung auslöst.
Ebenso wird aber zum Beispiel bei stei gender Aussentemperatur ein Ausschalten des Schalters 12, 13 erfolgen.. Der sich aus dehnende Dehnungskörper 15 bewegt den Druckstift 17 nach unten. Durch diese Be wegung wird mittels des Hebels 19 und des Lenkers 21 der Kontaktträger 11 um dass Gelenik 10 entgegen dem Uhrzeigersinn ge dreht und so der Schalter 12, 1:3 in Aus schaltstellung gebracht.
Er verharrt hierin so lange, bis entweder die Aussentemperatur wieder sinkt, oder durch entsprechendes Absinkender Temperatur des Kesselwassers von dem Thermostat 1 her wieder ein Aus gleich hergestellt wird.
Auch hier können statt der Thermostate mit Flüssigkeitsdehnung auch solche mit Metallstäben Verwendung finden. Statt,der Metallkontakte können Quecksilberschalt- röhren vorgesehen werden und an Stelle eines von den beiden Thermostaten: beein flussten Hebelsystemes kann ein Räderge triebe vorgesehen sein.
Durch Änderung der Hebelübertragungen ist auch eine Änderung der Schaltbewegungen zueinander möglich, indem zum Beispiel der eine Thermostat bei steigender Temperatur einschaltet und der andere bei steigender Temperatur ausschaltet.
Die beschriebene Vorrichtung kann, wenn sie derart ausgebildet ist, dass keine starre Verbindung zwischen den beiden Dehnungs körpern vorhanden ist, auch als Differenz druckregler oder als Apparat zur gleichzei tigen Kontrolle von Druck und Temperatur ausgebildet sein..