DE349304C - Thermostatisch wirkende Vorrichtung zum Verstellen von Klappen, Ventilen u. dgl. - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 27. FEBRUAR 192a

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

- JVi 349304 -' KLASSE 47g GRUPPE 21

Samson-Apparate-Baugesellschaft m. b. H. in Frankfurt a. M.

Thermostatisch wirkende Vorrichtung zum Verstellen von Klappen, Ventilen u. dgl.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 15. Oktober 1918 ab.

Gegenstand der Erfindung ist eine thermostatisch wirkende Vorrichtung zum Verstellen von Klappen, Ventilen u. dgl., die sich durch eine hohe Empfindlichkeit und große Genauigkeit der Einstellung auszeichnet, da sie fast ohne Reibung und ohne toten Gang arbeitet. Auf der Zeichnung ist eine .Ausführungsform der neuen Vorrichtung in Abb. ι in Ansicht dargestellt. Abb. 2 zeigt einen Teil der Vorrichtung in vergrößertem' Maßstabe im Schnitt. Abb. 3 ist ein Querschnitt nach A-B der Abb. 2.

Die Temperaturaufnahmekörper a bestehen aus mehreren dünnen Kupferrohren a mit. geringer Wandstärke. Diese Rohre sind am einen Ende dicht verschlossen und am ande-S ren Ende in einen Boden b dicht eingelötet, der mit einer sehr engen Querbohrung d versehen ist, die die Hohlräume sämtlicher Röhren α miteinander verbindet. Von diesem Kanal d führt ein entsprechend enges Rohr / ίο nach dem an sich bekannten Wärmeausdehnungsgefäß g, wo das Rohr f entweder mit dem Raum innerhalb oder außerhalb des Abdichtungswellschlauches h verbunden ist. Das Bodenstück i des Schlauches h ist mit einer kegelförmigen Spitze/ versehen, die bei genügender Ausdehnung des Schlauches die Öffnung des Rohres absperrt. An dem Bodenstück i ist ferner eine Stange k befestigt, an deren freies Ende eine Stange I gelenkig angekuppelt ist, die in der entsprechenden Äusdrehung m einer Rolle η ruht. Am Ende dieser Stange I ist ein dünnes Drahtseil 0 o. dgl. befestigt, das in einer zweiten Rille der Rollen um diese geschlungen und an ihr befestigt ist. Mit der Rollen ist eine zweite Rolle p verbunden, um die gleichfalls ein Zugorgan r geschlungen ist, das mit einem Ende an der Rolle und mit dem anderen Ende an einer Zugfeder j befestigt ist. Diese Zugfeder ist wiederum mit einem Zugorgan t verbunden, das um eine Rolle u geschlungen ist, auf deren Achse eine Klappe ν sitzt. Das andere Ende des Zugorgans t ist an einer schwächeren Zugfeder w befestigt, die mittels einer Schraube s verstellt werden kann.

Die in den Rohren a, d, f und dem Ausdehnungskörper g befindliche Ausdehnungsflüssigkeit wird durch die Temperaturschwankungen in den Rohren α sehr schnell und in solchem Maße beeinflußt, daß geringe Tempera- '' turunterschiede schon eine erhebliche Verstellbewegung der Stangen k, I bewirken. Der Außenraum des Gefäßes g und das enge Rohr f enthalten nur eine geringe Menge Ausdehnungsflüssigkeit, so daß hierdurch der Temperatureinfluß auf die Ausdehnungsflüssigkeit nicht nachteilig beeinflußt wird. Die Bewegung der Stange I erzeugt mittels des Zugorgans 0 eine Drehung der Rollen n, p, wodurch das Zugorgan r,· t eine Bewegung der Rolle u und die öffnung der Klappe ν bewirkt, die bei diesem Ausführungsbeispiel als Entlüftungsklappe dienen soll. Die Feder s dient als Puffer, falls die Klappe ν trotz weiterer Ausdehnung· der Flüssigkeit in den Rohren α sich nicht mehr bewegen kann. Die Feder tv wirkt als Gegendruck, indem sie bei Abkühlung der Ausdehnungsflüssigkeit das : Gestänge zurückzieht. Die Feder s ist wesentlich stärker als die Feder w, so daß erstere erst dann zusammengedrückt oder auseinandergezogen wird, wenn der Bewegung der Klappet/ sich erhebliche Widerstände entgegensetzen.

Durch Wahl der Durchmesser der Rollen« und p kann jedes beliebige Übersetzungsverhältnis in der Bewegung erzielt werden. Die Bewegung der Klappe ν entspricht in jeder Lage der Bewegung der Stange k, da sämtliche sich bewegenden Teile stets am gleichen Hebelarm wirken.

Wenn infolge Abkühlung die Kolbenstange k sich so weit gesenkt hat, daß die Spitze / das Rohr f absperrt, dann kann auch bei weiterer Abkühlung keine Flüssigkeit mehr aus dem Gefäß g· entweichen, sondern es wird sich im Rohr f ein Vakuum bilden, das aber bei Erwärmung sich leicht und schnell wieder mit Flüssigkeit füllen kann, worauf sofort die Kolbenstange gehoben wird. Würde die Spitze j hingegen das Rohr / nicht absperren, dann würde bei stärkerer Abkühlung Flüssigkeit aus dem Gefäß g abfließen, indem das Vakuum im Gefäß g entsteht, so daß dessen Wiederauffüllung bei Temperatur- «5 steigerung notwendig wäre, was aber wegen schwieriger Füllung der Schlauchwindungen nur sehr langsam vor sich ginge. Demnach würde in solchem Falle die Kolbenstange nicht sofort bewegt werden.

Claims (2)

1. Patent-Ansprüche:

   i. Thermostatisch wirkende Vorrichtung zum Verstellen von Klappen, Ventilen u. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß die Kolbenstange (k) eines Ausdehnungskörpers auf der einen Seite eine kegelförmige Spitze (/) zum Verschließen der Einströmungsöffnung besitzt und am anderen Ende mit einer Stange (I) gelenkig verbunden ist, die mittels eines Drahtseiles o. dgl. auf ein Rollenpaar (», p) einwirkt, von dem die letztere ein um sie geschlungenes Zugorgan bewegt, das die Verstellbewegung ausübt.
2. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ende des Zugorgans an einer verstellbaren Feder (w) befestigt ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.