Möbel mit wenigstens einer federnden Stütze. Die Erfindung betrifft ein Möbel mit wenigstens einer federnden Stütze, die durch die durch das Sitzen entstehende Belastung auf Biegung beansprucht wird und federnd nachgibt.
Während Stützen dieser Art bis- her in der Regel aus Stahlrohren, Federstahl oder federndem Holz hergestellt wurden, soll gemäss der Erfindung die ,Stütze des Sitz- möbels mindestens zum Teil aus einem ela stischen Kunstharzstoff bestehen. Besonders geeignet sind hierfür jene Kunstharzstoffe, die aus Schichtungen bestehen,
deren Lagen senkrecht zur Biegungsebene .stehen. Als ge eignet haben sich zum Beispiel die Kunst harzstoffe erwiesen, die aus aufeinander ge schichtetem Papier- und/oder Gewebe bezw. Faserbahnen bestehen, welche mit dem Kunstharz unter Druck und Hitze verpresst sind. Dabei können als Fasern Glaswolle oder Glaswattefasern in die Kunstharzplatten ein gelegt sein, die auf diese Weise mehr oder weniger durchsichtig wirken.
An sich sind diese Stoffe als Kunstharz- stoffe bekannt. Neu ist jedoch, dass die federnd nachgiebige Stütze des .Sitzmöbels aus elastischem Kunstharzstoff besteht. Die Erfindung bietet den bekannten Möbeln mit federnden Metall- oder Holzstützen gegen über erhebliche Vorteile durch die Korro sionsbeständigkeit, die einfache und billige Herstellbarkeit,
das geringe spezifische Ge wicht und den Fortfall der Bearbeitung bei den Kunstharzstützen. Weitere Vorteile sind die wärmeisolierende Wirkung der Kunstharzstoffe, durch die be sondere Auflagen auf den Armstützen über flüssig werden, ihre Abwasehbarkeit, Wetter- festigkeit, Tropenbeständigkeit und Hygiene im Gebrauch.
Da Kunstharzstoffe in den verschiedensten Farben und Musterungen herstellbar sind, können bei deren Verwen- dung die Stützen auch in .der äussern Wir- kung der der übrigen Teile des Möbels oder einer zugehörigen Möbelgarnitur gut ange passt werden.
Die Zeichnung zeit verschiedene Aus- führungsbeispiele des erfindungsgemässen Sitzmöbels, und .zwar zeigen:
Fig. 1 einen Stuhl mit frei tragenden Stützen, Fig. 2, schematisch,die Seitenansicht eines Stuhls mit einer Stütze aus mehreren Blät tern, Fig. 3 einen Stuhl mit Hilfsstützen, Fig. 4, 5 und 6 verschiedene Formen von Stützen mit Querstegen, Fig. 7 eine Rückenstütze,
Fig. e einen Drehstuhl mit der Rücken- stütze nach Fig. 7, Fig. 9 einen Stuhl mit einer abgeänderten Form der Rückenstütze, Fig. 10 eine weitere Form der Rücken stütze, Fig. 11 einen Sesselstuhl mit aus meh reren Kunstharzteilen zusammengesetzten Stützen,
Fig. 12 eine abgeänderte Ausführungs form eines solchen Stuhls, Fig. 13 eine weitere abgeänderte Ausfüh- rungsform.
Bei sämtlichen Ausführungsformen be stehen ,die Stützteile aus federnden Kunst- harzschichtstoffen.
Bei :dem Stuhl der Fig. 1 bestehen die gebogenen freitragenden Stützenpaare 1 und 2 aus Kunstharzschichtstoffen; auf ihnen ist die Sitz- und Lehn.enfläche 3 aufgesetzt, die ebenfalls aus dem gleichen Material, aber auch aus anderem Material, zum Beispiel Sperrholz, bestehen kann.
Die Belastung des Stuhls wirkt sich in einer Durchbi ä,gung der Stützen 1 und 2 aus, die in ihrem vordern mit grossem Radius gekrinir"ten Teil am stärksten beansprucht werden und federnd nachgeben.
Bei der schematischen Darstellung nach Fig. 2 ist die Hauptstütze 4 an ihren am stärksten beanspruchten Teilen durch weitere freitragenden Stützblätter 5 und 6 verstärkt; der Sitzteil 7 ist auf die Oberseiten der Aussenblätter 4 aufgesetzt.
Beider Ausführungsform nach der Fig. 3 bestelhen die Hauptstützen 8 und 9, die hier auch die Armlehne bilden, und die Hilfs stützen 10 und 1.1, die den Sitz 3 zusätzlich und gesondert unterstützen, aus Kunstharz schichtstoffen. Die Stützen 6 und 9 sind mit einander durch einen aus dem gleichen Stück gebildeten Quersteg 12 verbunden.
Fig. 4 zeigt ein Paar Hilfsstützen 13 und 14 mit dem unmittelbar sie vereinigenden Quersteg 15; dieses Stück kann an die Stelle .der Hilfsstützen 10 und 1:
1 mit dem Quersteg 12 der Fig. 3 treten. Fig. 5 zeigt ein Paar Hilfsstützen 116 und 17, die durch einen un- tern Quersteg 19 miteinander zusammenhän gen und nach dem obern Quersteg :
16 zu schräg zusammenlaufen. Der Steg 18 kann ferner nach oben zu Teilen 16a und/oder 18b gebogen sein, die als Rückenlehnenstütze oder als Armlehnstütze oder zum Halten,die- s:er Teile dienen können.
Fig. 6 zeih eine freitragende Hilfsstütze 20, die an ihren Enden nach beiden Seiten hin sich erstreckende Querstege 21 und 22 aufweist, und die unter die Mitte der Sitz fläche zu liegen kommt.
Fig. 7 zeigt eine .Stütze 2'3, die dazu dient, eine Rückenlehne mit ,dem Sitz zu ver binden. Hierbei wird,die Stütze 23 mit ihrem Schlitz 61 durch Schrauben oder dergleichen unterhalb der Sitzfläche befestigt, so dass sie in ihrer ganzen Länge unter dem Ein fluss der Anlehnbelastung auf Biegung bean sprucht ist und federnd nachgibt. Fig. 8 zeigt einen Drehstuhl .mit einer solchen Rük- kenlehne 24, die an,
der Sitzfläche 25 ,durch .die federnd eingespa.nute Stütze <B>26</B> in der Höhe verstellbar befestigt ist.
Der Stuhl nach Fig. 9 besitzt zwei federnde Lehnenstützen 27 und 28, an denen die Lehne 29 angebracht ist und die an der Sitzplatte 30 befestigt sind. Fig. 10 zeigt eine Lehne, die aus den Stützen 31 und 32 mit dem Qwarsteg 3,3, die zusammen ein Stück bilden, und der Lehnenplatte 34 zu sammengesetzt ist.
Beider Anordnung nach der Fig. 1,1 be- stehen. die federnden freitragenden Stützen des Sessels aus den untern Auflageteilen 35 und 36, .die in der Mitte ein wenig aufwärts gebogen sind, den senkrechten Pfosten 37 und 38, die durch den vordern Querholm -3,9 mit einander verbunden ,sind, und den obern frei tragenden Stützen 40 und 41, die durch ,
den rückwärtigen Querholm 42 verbunden sind. Die Federung erfolgt vornehmlich unterein- seitiger Biegung der Teile 40 und 41, und gleichzeitiger Durchbiegung der Teile 35 und 36 nach dem Boden hin; diese Teile bestehen daher aus Kunstharzschichtstoffen.
Bei -dem Sessel nach der Fig. 12 sind die Grundstützen 43 und 44 mit den Pfosten 45 und 4,6 durch je ein Paar innere und äussere Eckwinkel 47, 4,8 und 49, 50 verbunden. Die Pfosten sind in gleicher Weise mit den obern federnden freitragenden Stützteilen 52 und 53 durch Winkelpaare 54, 55, 5,6 und 57 ver- bunden. Der Querholm 5.1 ist an,die Pfosten 45 und 46 angesetzt. Die Federung erfolgt hier zum Teil auch unter Durchbiegung der Pfosten 45 und 46.
Bei der Anordnung nach der Fig. 13 sind die die federnden Stützenteile 52, 5.3 tragen den senkrechten Pfosten 58 und 59 in der in Fig. 11 gezeigten Lage in einer Ebene an geordnet, die senkrecht zur Achse der Quer holme steht, so dass sie sich unter Belastung nur wenig durchbiegen.
Um dem Sitz eine Steifigkeit gegen seitliche Beanspruchungen zu geben, ist zwischen den Pfosten 58 und 59 ein H-förmiges Stück 60 angeordnet, das gleichzeitig als vorderer Querholm für den Sitz 3 dient.
Die in den verschiedenen Figuren ge zeigten Einzelheiten sind miteinander ver tauschbar; die Erfindung ist nicht auf die gezeigten Beispiele beschränkt. Es können statt nur einzelner Teile des Sitzmöbels; auch sämtliche Teile des Stuhls oder nebst den Stützen der Sitz oder einzelne Teile des selben aus Kunstharz-Schiehtstoffen beste hen, der mit andern geeigneten Stoffen für die andern Teile kombiniert sein kann.