Verfahren zur Darstellung eines Aminochrysens. Es wurde .gefunden, dass man durch Ni- trierung von in 2-Stellung substituierten Chry- senderivaten mit guter Ausbeute zu einheit lichen Mononitroderivaten gelangt, wobei es gleichgültig ist, ob sich ein Substituent "1.
Ordnung" (zum Beispiel Halogen, Alkyl-, Oxy-, Alkoxy-, Acetaminogruppe usw.) oder ein solcher "2. Ordnung" (zum Beispiel COOH-, CN, <B><I>NO"</I></B> S0"FI, iSulfon- oder Sulf- amidreste usw.) in ider 2-Stellung des Aus gangsmaterials befindet.
Soweit festgestellt werden konnte, gehören die so erhaltenen Nitrochrysene der gleichen Reihe tler Chry- sen-2. 8-diderivate an, wie an folgenden bei den Beispielen formuliert sei:
EMI0001.0032
Die Nitrierung der Chrysen-2-derivate kann durch Einwirkung von Salpetersäure in einem organischen Lösungsmittel oder in beliebiger anderer, an sich bekannter Weise erfolgen.
Durch Reduktion der auf diese Weise erhältlichen Nitrochrysene in saurem oder alkalischem Medium, mit Metallen, mit katalytisch angeregtem Wasserstoff oder mit andern reduzierend wirkenden Mitteln, kann eine grosse Zahl neuer, in 8-Stellung sub- stituierter Aminochrysene dargestellt werden.
Die nach dem vorliegenden Verfahren zu erzeugenden Nitro- und Aminochrysene kön nen als Zwischenprodukte zum Aufbau von Farbstoffen, zum Beispiel der Azoreihe (als aktive, zum Teil auch als passive Komponen- ten), der Oxazinreihe, der Anthrachinonreihe usw. Verwendung finden.
Gegenstand dieses Patentes ist ein Ver fahren .zur Darstellung eines Aminochrysens, welches dadurch .gekennzeichnet ist, dass man 2-Chlorchrysen monotriert und das so er haltene 2-Chlor-8-nitrochrysen mit einem re duzierend wirkenden Mittel behandelt.
<I>Beispiele:</I> 1. 52,4 Gewichtsteile 2 - Chlorchrysen (farblose, flache Nadeln vom F.<B>157',</B> er hältlich wie im nachfolgenden Beispiel, Abs. -1, beschrieben) werden in 500 Gewichts- teilen Nitrobenzol warm ,gelöst und die Lö sung auf<B>30 '</B> gekühlt. Bei dieser Tempera tur lässt man eine Mischung von 20 Gewichts teilen -Salpetersäure (spez. Gewicht 1,5) und 40 Gewichtsteilen Nitrobenzol unter Rühren zulaufen.
Unter Anstieg der Temperatur bis gegen<B>160'</B> scheidet sich .das 2-Chlor-8-nitro- chrysen in gelben Nädelchen ab. Nach etwa halbstündigem Nachrühren bei<B>60'</B> wird ab gesaugt und mit Alkohol gewaschen. Aus beute etwa @50 Gewichtsteile.
Durch Umkri- stallisieren aus Nitrobenzol erhält man das 2-Chlor-8-nitrochrysen in langen, gelben Na deln vom F. 3.09 bis 31,0'. Dieses Produkt wird durch Behandlung mit einem reduzie renden Mittel zum 2-Chlor-8-aminochrysen reduziert, zum Beispiel in der im Beispiel 2 angegebenen Weise.
2. 2:28 Gewichtsteile Chrysen werden in 2000 Gewichtsteilen Nitrobenzol warm gelöst, .die Lösung unter flottem Rühren auf 2,0 gekühlt, wobei sich ein Teil des Chry- sens feinverteilt ausscheidet und allmählich eine Mischung von 150 Gewichtsteilen Sul- furylchlorid und 150 Gewichtsteilen Nitro- benzol zulaufen gelassen.
Man steigert die Temperatur im Verlaufe von 2 Stunden bis auf<B>130'</B> und kühlt nach beendeter Chlor wasserstoffentwicklung auf 20' ab.
Nach längerem Rühren .bei .dieser Tem peratur trennt man die .geringe Menge (etwa 20 bis 25 Gewichtsteile), kristallisiert ab geschiedenen Dichlorchrysens durch Filtra tion ab. Im Filtrat ist das gesamte ent standene 2-Chlorchrysen in Lösung.
Zu diesem Filtrat lässt man nun unter Rühren eine Lösung von 80 Gewichtsteilen Salpetersäure (spez. Gewicht 1,5) in <B>100</B> Ge wichtsteilen Nitrobenzol zulaufen und ver fährt weiterhin wie lm Beispiel 1 beschrie ben. Man erhält etwa 200 Gewichtsteile nahezu reines 2-Chlor-8-nitrochrysen.
;30 Gewichtsteile des so dargestellten Chlornitrochrysens werden in fein verteilter Form unter Rühren und Rückflusskühlung in 300 Gewichtsteilen Eisessig zum Sieden er hitzt. Zu der heissen Suspension lässt man dann allmählich eine Lösung von 90 Ge wichtsteilen Zinnchlorür in 100 Gewichts- teilen konzentrierter Salzsäure zulaufen.
Nach etwa einer,Stunde sind die gelben Nä- delchen der Nitroverbindung völlig ver schwunden und das Chlorhydrat des Amins hat sich farblos, dickbreiig abgeschieden. Man saugt ab, wäscht mit verdünnter Salz säure zinnfrei und setzt dann mit verdünnter Natronlauge das Chlorhydrat zum freien Amin um.
Nach dem Absaugen, Waschen und Trocknen erhält man etwa 26 Gewichts- teile des schwach gelblichen 8-Amino-2- chlorchrysens, welches aus Eisessig in glän zenden Blättchen, aus Benzol in derben Kri stallen vom F. 214' kristallisiert. Die aus Nitrobenzol in farblosen Nadeln kristalli sierende Acetylverbindung schmilzt bei 295 C.
Dass so erhältliche 8 - Amino - 2 - chlor- chrysen ist ein neuer Stoff, der als Zwischen produkt zur Herstellung von Farbstoffen verwendet werden soll.