Überholzeichen-Einrichtung mit einem Schallempfänger für Fahrzeuge. Die Überholzeicheneinrichtungen an Fahr zeugen werden vielfach mit einem hinten am Fahrzeug angebrachten Schallempfänger aus gestattet, der die Hupentöne des das Über holen beabsichtigenden Fahrzeuges aufnimmt und bei seiner Erregung ein optisches oder akustisches Signal betätigt. Nach Art eines Mikrophons gebaute Schallempfänger sind gegen Erschütterungen sehr empfindlich und man pflegt sie aus diesem Grunde federnd zu lagern.
Wie sich jedoch gezeigt hat, wird das Mikrophon trotzdem durch im Fahrbe trieb auftretende starke Erschütterungen der art beeinflusst, dass das Signal für den Fah rer dadurch ausgelöst wird.
Gemäss der Erfindung wird dieser Übel stand dadurch beseitigt, dass das Signal unter dem Einfluss einer Verzögerung nur auf Ton impulse anspricht, deren Dauer einen Min- destwert aufweist. Infolgedessen können beim Fahren auftretende und den Schallemp fänger beeinflussende kurzzeitige Schläge und Stösse das Signal nicht mehr auslösen.
Obwohl diese .Schläge und Stösse weiterhin das Mikrophon erschüttern und dabei den Widerstand des Mikrophons in einer ähn lichen Weise erhöhen wie starke Schallim pulse von kurzer Dauer, kann das Signal durch sie jetzt nicht mehr betätigt werden, weil sie die durch die Verzögerung -fest gelegte Zeitdauer nicht überschreiten. Da die vor dem Überholen abgegebenen Rupen- signale ohnedies nicht ganz kurz, sondern etwas anhaltender als sonst abgegeben wer den, wird ihre Einwirkung auf das Signal durch die Verzögerung nicht beeinträchtigt.
In der Zeichnung sind drei verschiedene Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegen standes dargestellt. Es zeigt: Fig. 1_ eine Anlage mit einer mechani schen Verzögerung, F ig. 2 eine Anlage mit einer thermischen Verzögerung und Fig. 3 eine Anlage mit einer elektrischen Verzögerung. In. der Fig. 1 bezeichnet 5 ein an der Rückwand .des Fahrzeuges angebrachtes Mi krophon, 6 eine Batterie, 7 einen Transfor mator,
8 einen Gleichrichter und 9 ein in der Nähe vom Lenker des zu überholenden Fahr zeuges angebrachtes optisches oder akusti sches :Signal.
An die Gleichstromseite des Gleichrich ters 8 ist die Wicklung 10; eines elektromag netischen Relais angeschlossen, dessen Anker 11 beim Anzug einen Kontakt 12 für das Signal 9 schliesst. Der Anker 11 ist mit einem Dämpfungskolben 13 einer Luftkol- benbremse verbunden, welche das Anziehen des Ankers verzögert. Infolgedessen wird der Kontakt 12 erst geschlossen, wenn sich die die Magnetisierung des Relais bewirkenden Stromimpulse über eine bestimmte Zeit er strecken.
Beim Überholen werden, wie schon oben erwähnt, die Hupentöne in der Regel nicht ganz kurz abgegeben, sondern über eine län gere Zeitspanne hingezogen. Die Verzöge rungsvorrichtung ist daher bei den zum Zweck des Überholens abgegebenen Hupen tönen praktisch nicht wirksam, verhütet aber das Ansprechen des Relais bei sonstigen das Mikrophon beeinflussenden kurzzeitigen Im pulsen, wie sie bei Erschütterungen im Fahr- betrieb auftreten.
An Stelle des Dämpfungskolbens kann man auch eine andere geeignet mechanische Verzögerung benutzen, zum Beispiel ein Laufwerk mit Windflügel.
Bei der in der Fig. 2 dargestellten An lage sind die mit 5 bis 9 und mit 12 bezeich neten Teile von der Fig. 1 übernommen. An die Gleichstromseite des Gleichrichters 8 ist die Wicklung 14 eines thermischen Relais angeschlossen, welche Wicklung einen Bi metallstreifen 15 beheizt. Dieser krümmt sich beim Erwärmen so, dass der Kontakt 12 für das Signal 9 geschlossen wird.
Da der Bi metallstreifen eine gewisse Heizzeit benötigt, bis er die zum Schliessen des Kontaktes 12 erforderliche Krümmung erhält, entsteht die gewünschte Verzögerung des Stromschlusses zum Signal 9. An Stelle des Bimetallstreifens kann man zum Beispiel auch ein Hitzdrahtinstrument verwenden.
Bei der Ausführungsform nach der Fig. 3 sind die mit 5-9 bezeichneten Teile wie derum dieselben wie bei der Ausführungs form nach der Fig. 1. Mit 16, 17 und 18 sind drei elektromagnetische Relais mit elektri scher Verzögerung, zum Beispiel durch Kurzschlusswicklungen, Kupferringe oder dergleichen, bezeichnet. Das Relais 16 hat zwei Wicklungen 19 und 20, die das Relais im selben Sinne magnetisieren.
Die Wicklung 19 ist an die Gleichstromseite des Gleich richters 8 angeschlossen und die Wicklung 20 liegt parallel zur Batterie 6, und zwar in Reihe mit einem Druckknopfschalter 21, dem Kontakt 22 des Relais 18 und dem Aus schalter 25a.- Die Wicklungen der beiden Relais 17 und 18 liegen ebenfalls parallel zur Batterie 6, und zwar die Wicklung 17 in Reihe mit dem Ausschalter 25a und dem Kontakt 23 des Relais -16 und die Wick lung 18 in Reihe mit dem Ausschalter 25a und dem Kontakt 24 des Relais 17. Das Signal 9 liegt in Reihe mit dem Kontakt 22 des Relais 18.
In .der gezeichneten Ruhestellung ist die Wicklung 20 des Relais 16 eingeschaltet und dessen Kontakt 23 daher geöffnet. Die beiden andern Relais 17 und 18 sind nicht erregt und infolgedessen der Kontakt 24 geöffnet und der Kontakt 22 geschlossen. Das Signal 9 ist eingeschaltet.
Beim Inbetriebsetzen der Anlage wird der Schalter 25a, 25b geschlossen und der Druckknopf 21 vorübergehend niederge drückt. Hierbei wird die Erregung der Wicklung 20 unterbrochen und das Relais 16 schliesst nunmehr seinen Kontakt 23. Da durch wird das Relais 17 erregt, das den Kontakt 24 schliesst, und dadurch wird das Relais 18 erregt, das den Kontakt 22 öffnet. Damit werden die Stromkreise des Signals 9 und der Wicklung 20 unterbrochen.
Wird jetzt das Mikrophon 5 erregt, so wird die Wicklung 19 des Relais 16 erregt und der Kontakt 23 geöffnet. Dadurch wird der Stromkreis des Relais 17 unterbrochen und der Kontakt 24 geöffnet. Hierdurch wird der Stromkreis des Relais 18 unter brochen und der Kontakt 22 geschlossen. Hierbei wird sowohl die Wicklung 20 des Relais 16, wie auch das Signal 9 eingeschal tet. Die Wicklung 20 bewirkt, dass der Kon takt 23 auch nach dem Aufhören der auf das Mikrophon auftreffenden Rupentöne geöff net bleibt, bis der Fahrer den Druckknopf 21 niederdrückt, durch den zweckmässig gleichzeitig ein an der Rückseite des Wagens angebrachtes - Zeichen (grüne Lampe oder dergleichen) für den nachfolgenden Fahrer eingeschaltet wird.
Da alle drei Relais mit einer elektrischen Verzögerung versehen sind, dauert es eine gewisse Zeit, bis das Relais 18 anspricht. Deshalb können Impulse von kurzer Dauer, die auf das Mikrophon auftreffen, das Signal 9 nicht betätigen. Die Verzögerungszeit kann beispielsweise etwa eine Sekunde betragen. Da man vor dem Überholen ohnedies lang anhaltende Hupenzeichen abgibt, so wird deren Wirksamkeit durch die Verzögerungs einrichtung nicht beeinträchtigt.
Bei der zuletzt beschriebenen Anlage bleibt das Signal 9, sobald es eingeschaltet ist, so lange bestehen, bis der Druckknopf 21 vom Fahrer niedergedrückt wird. Bei derartigen Anlagen ist die Verzögerungsvor richtung besonders wichtig, um zu verhüten, dass der Fahrer durch häufiges unzeitiges Einschalten des Signals belästigt wird. An Stelle der elektrischen Verzögerung kann bei diesen Anlagen auch eine mechanische oder thermische Verzögerung angewandt werden.