-
Selbsttätig anzeigende Schießscheibe Die bekannten selbsttätig anzeigenden
Zielscheiben, die in mehrere Felder geteilt sind, von welchen ein jedes selbständig
für sich die Trefferstelle anzeigt bzw. registriert, stehen mit einem kleinen Zielscheibenbild
auf der Schießstätte in Verbindung, auf welchem der auf der Zielscheibe vermittels
besonderer Anzeiger registrierte Treffer angezeigt wird, welch letztere durch Registriereinrichtungen
der einzelnen Zielscheibenfelder betätigt werden und die entsprechende Ordinate
und Abszisse der Trefferstelle angeben. Die Registriervorrichtungen bestehen in
der Regel aus verschieden angeordneten elektrischen Kontakten, die beim Einfallen
des Geschosses auf irgendeines der Zielscheibenfelder Stromkreise schließen, welche
mittels eines Kabels zum Zielscheibenbilde auf der Schießstätte führen, auf welchem
die derart hervorgerufenen Impulse durch Anzeiger wiedergegeben werden, 5 Die in
dieser Weise konstruierten Zielscheiben sind sehr kompliziert, kostspielig, auch
dabei ziemlich ungenau und unzuverlässig. Die Anzahl der Zielscheibenfelder darf
nicht zu groß sein, da von dieser auch die Anzahl der Adern des die Zielscheibe
mit dem Zielscheibenbilde verbindenden Kabels abhängt. Dieses Verbindungskabiel
selbst bedingt bereits leine bedeutende Verteuerung der ganzen Anlage und gibt zu
häufigen Störungen und Schwierigkeiten Anlaß. Es wurde bereits auch vorgeschlagen,
eine gemeinsame Leitung zur übermittlung der Stromstöße zu verwenden. Dadurch wird
jedoch die Wirkungsweise der Anordnung außerordentlich verlangsamt. Die auf dem
Prinzip der Ordinaten _ und Abszissen gebaute Anzeigevorrichtung arbeitet nicht
genügend genau und verläßlich und muß nach jedem Treffer von Hand in die Anfangslage
zurückgebracht werden, was das Schießen ziemlich aufhält, wobei diese Vorrichtung
bei zwei oder mehreren rasch aufeinanderfolgenden Treffern gänzlich versagt. Dasselbe
trifft auch von solchen Anordnungen zu, bei welchen die einzelnen pendelnd aufgestellten
Zielscheibenteile beim Auftreffien des Geschosses je nach der Lage der Trefferstelle
:eine verschieden große Anzahl von Schwingungen vollführen und die hierdurch bewirkten
Stromschlüsse auf dem Schützenstand je nach ihrer Zahl ein Zeigerwerk mehr oder
weniger verstellen.
-
Alle diese Nachteile werden durch die Zielscheibe nach der Erfindung
beseitigt. Die eigentliche Zielscheibe ist m eine beliebig große Anzahl von Feldern
mit Registriereinrichtungen unterteilt, von welchen jede die Nachricht über den
erfolgten Treffer durch einen gemeinsamen Leiter, z. B. -einfachen Leitungsdraht,
von der Zielscheibe zum Zielscheibenbilde auf der Schießstätte überträgt,
auf
welchem diese Treffer vollkommen selbsttätig und genau während der Zeit, deren Intervall
vom Abschusse sowie der Dauer im Vorhinein beliebig-eingestellt werden kann, wiedergegeben
werden.
-
Nach der Erfindung wird die Nachricht über die Treffer auf der Zielscheibe
durch Impulse von verschiedener Frequenz .oder _ gleicher Frequenz, jedoch verschiedener
Amplitude gegeben, durch -welche veränderliche Ströme erregt werden, die .nach etwaiger
Verstärkung über einen gemeinsamen Leiber zum Zielscheibenbild auf der Schießstätte
übertragen werden, wo sie beim Durchgang durch einen geeigneten Analysator unmittelbar
die Trefferstelle der Zielscheibe anzeigen. Impulse verschiedener Frequenz werden
an der Zielscheibe entweder mechanisch, z. B. mittels :einer Reihe von Stimmgabeln
verschiedener Schwingungsfrequenz, oder elektrisch, z. B. mittels einer Reihe von
Kondensatoren eines Frequenzgenerators, erregt.
-
Bei mechanischer Erregung von Impulsen, z. B. mittels Stimmgabeln,
welche durch einen Hammer in Schwingungen versetzt werden, der an die Rückseite
der Zielscheibe derart angedrückt wird, daß !er beim Einschlag des Geschosses zurückspringt
und an die Stimmgabel anschlägt, werden die derart hervorgerufenen mechanischen
Impulse in einem elektromagnetischen System in elektrische Impulse verwandelt und
als solche nach etwaiger Verstärkung- übler einen gemeinsamen Leiter auf die Schießstätte
übertragen, wo sie eine Anzeigevorrichtung, z. B. .einen geeigneten Analysator,
wie Fnequenzmesser, oder eine Reihe von stufenweise abgestimmten Induktionsistromkreisen
mit entsprechenden Indikatoren, wie z. B. Glimmlampen, zur . Wirkung bringen.
-
Bei ausgesprochen elektrischer Impulserregung sendet das Geschoß selbst
nach .einem Relais hin einen Impuls aus, welches :ein veränderliches Element, z.
B. Kondensator oder eine Induktionsspule, in den Schwingungskreis seines Frequenzgeneratorseinschaltet.
Die derart -hervorgerufenen Stromimpulse werden nach :einer evtl. Verstärkung mittels
seines gemeinschaftlichen Leiters dem Zielscheibenbilde auf .der Schießstätte zugeführt,
wo sie die Trefferstelle anzeigen, wie soeben beschrieben wurde.
-
Bei Anwendung ,eines Frequenzgenerators von konstanter Schwingungszahl
schalten die durch die Geschosse in Tätigkeit gesetzten Relais die zugehörigen Kontakte
der stufenweise angeordneten Anzapfungen der sekundären Transformatorwicklung fein,
dessen- Primärwicklung den Fnequenzgenerätor speist. Die Indikatoreinrichtung ist
auf dem Prinzip eines Spannungsmessers aufgebaut: Bei mechanischer Impulserregung
kommt eine bekannte Rückschlagzielscheibe zur Anwendung, welche aus Panzerplatten
zusammengesetzt ist, die eine beliebige Anzahl von Feldfern bilden. An der Rückseite
jeder Platte ist eine Registriervorrichtung, z. B. ein gefederter Hammer, angeordnet,
welcher beim Einschlagen des Geschosses in ein Feld der Zielscheibe zurückfedert
und z. B. auf eine Stimmgabel anschlägt oder ein Relais o. dgl. zur Wirkung bringt.
-
Bei ielektrischer Impulserregung werden nach der Erfindung vorteilhaft
durchschlagbare Zielscheiben verwendet, welche aus zwei voneinander' isolierten
Belägen zusammengesetzt sind, von denen der eine aus einem Stück besteht und der
andere in einzelne Felder geteilt ist. Der ganze Zielscheibenb;elag bildet den einen
Pol, während die Felder des zweiten Belages den zweiten Pol bilden. Das Durchschlagren
dieser Zielscheibe mittels des Geschosses bedingt jeweils eine Verbindung beider
Beläge, wodurch ein Relais, welches in der bereits beschriebenen Weise wirkt, einen
Impuls erhält.
-
Man kann auch kombinierte Zielscheiben verwenden, d. h. eine durchschlagbare
und eine Rückschlagscheibe, wobei den einen Pol des elektrischen Stromkreises die
Rückschlagzielscheibe und den zweiten Pol der isolierte Metallbelag an der Vorderseite
der Zielscheibe bildet. Beim Einschlagen eines Geschosses schlägt dieses den erwähnten
Belag und die Isolation durch, prellt von der Zielscheibe zurück und sendet durch
diese Stromkreisschließung in das Relais einen Impuls aus USW.
-
Im weiteren werden mehrere Ausführungsbeispiele der selbsttätig anzeigenden
Zielscheihe nach der Erfindung beschrieben. Abb. i zeigt das -Schema :einer Vorrichtung
für mechanische Aussendung von Impulsen, Abb. y eine abgeänderte Anordnung derselben
Vorrichtung, Abb. 3 das Schema einer Vorrichtung für elektrische Aussendung von
Impulsen mit - einer Anzeiigeeinrichtung auf der Schießstätte, welche aus einer
Reihe abgestimmter Kreise besteht. Abb. q. und 5 zeigen zwei Ausführungen eines
Oszillators von konstanter Schwingungszahl, Abb. 6 schematisch eine Rückschlagscheibe,
Abb.7 eine dur chschlugbäre Zielscheibe, Abb. 8 und 9 schematisch zwei Ausführungsformen
beim Aussenden von Impulsen von konstanter Frequenz, jedoch veränderlicher Amplitude.
-
Beim mechanischen Aussenden von Impulsen nach Abb. i ist an der Rückseite
jeder Platte i der Rückschlagzielscheibe federnd ein Hammer 2 gelagert, welcher
beim Einschlagen des Geschosses zurückspringt und auf eine Stimmgabel 3 von bestimmter
Schvzngungszahl
anschlägt, wobei die Stimmgabeln eine abgestufte
Schwingungsreihe bilden. Die in Schwingungen versetzte Stimmgabe13 erzeugt in einem
elektromagnetischen System q. Schwingungen, welche auf das Gitter einer Elektronenröhre
5 geleitet werden, die sämtlichen Impulsierzeugern gemeinsam ist. Der durch ein
geeignetes Röhrengerät 6 verstärkte Anodenstrom der Lampe 5, dessen Schwingungszahl
jener der schwingenden Stimmgabel entspricht, wird von der Zielscheibe über einen
Doppelleiter, gegebenenfalls einfachen Leiter 7, nachdem die Erde den zweiten Leiter
bildet, einem auf der Schießstätte befindlichen Frequenzmesser 8 zugeführt, welcher
mit Hilfe "einer geeigneten Vorrichtung die Einschlagstelle des Geschosses angibt.
-
Bei der mechanischen Impulserregung nach Abb.2 legt sich an die Rückseite
jeder Platte i der Rückschlagzielscheibe ein Puffer 9 an, welcher in einer feststehenden,
in der. Platte i i gelagerten Hülse io geführt ist, wobei die Platte i i sämtlichen
Erregersystemen gemeinsam ist. Der Puffer 9 wird durch eine Schraubenfeder 12 gegen
die Platte i gedrückt. Beim Einschlagen eines Geschosses springt dieser Puffer zurück
und bewegt die vom Arme 14 federnd getragene Scheibe 13.
Die Scheibe
13 legt sich nach Zurücklegung einer kleinen Bahn an einen Stift 15 des federnden
Armes 16, dessen Grenzlage durch eine Stellschraube 17 eingestellt
werden kann. Die Arme 14 und 16 bilden die Pole eines Stromkreises des elektromagnetischen
Systems 18, welches an das Gitter der Lampe 2o angeschlossen ist. Wird dieser
Stromkreis geschlossen, so beginnt die Stimmgabel 3 zu schwingen, welche durch ein
zweites im Anodenstromkreise der Röhre 2o liegendes elektromagnetisches System in
Schwingung erhalten wird. Der Anodenstrom- wird nach Verstärkung durch ein geeignetes
Gerät 6 auf der Schießstätte einem Frequenzmesser 8 zugeführt. Die Rückbewegung
des Armes i ¢ wird durch eine geeignete Einrichtung, z. B. Dämpfungskatarakt i9,
verlangsamt, wodurch die Zeit, über welche der Stromkreis des elektromagnetischen
Systems 18 geschlossen ist, sowie die Zeit des nach der Schießstätte hin ausgesendeten
Signals verlängert wird.
-
Bei der ausgesprochen elektrischen Anordnung nach Abb.3 wird vorteilhaft
ein Frequenzgenerator mit zwei Schwingungskreisen verwendet, wobei der eine eine
konstante Schwingungszahl und der andere eine veränderliche Schwingungszahl in abgestufter
Reihe aufweist. Die Wechselströme beider Kreise addieren sich oder interferieren
zu einem resultierenden Strom, welcher dann durch ein . Röhrengerät verstärkt und
auf der Schießstätte einem Frequenzmesser mit einer Signalvorrichtung zugeführt
wird. Man kann auch bloß. einen, @einzig-en Schwingungskreis anwenden, jedoch ein
Frequenzgenerator mit zwei Kreisen bietet einen großen Frequenzbereich. Die Elektronenröhre
2 1 befindet sich im Kreise eines Schwingungserzeugers mit konstanter Schwingungszahl,
während die Lampe 22 im Kreise eines Schwingungserzeugers mit veränderlicher Schwingungszahlliegt,
wobei die Schwingungszahl vorteilhaft durch eine Reihe von Kondensatoren 23 verschiedener
Kapazität gesteuert wird. In den Stromkreis ist bloß ein Kondensator 23 eingeschaltet,
welcher der vom Geschoß, getroffenen Zielscheibenplatte entspricht. Die Ziclschaibe
sendet einen elektrischen Impuls aus, welcher ein Relais 2¢ beeinflußt, das den
zugehörigen Kondensator 23 in den Stromkreis einschaltet. Das Abfallen des Relais
wird wiederum durch eine geeignete Dämpfungseinrichtung, z. B. Katarakt, gesteuert,
welche auf diese Weise die Einschaltzeit des Kondensators 23 und dadurch auch die
Zeit beeinflußt, während welcher das Signal nach der Schießstätte hinausgesendet
wird. Der Katarakt besitzt eine Einrichtung, mittels welcher diese Zeit geändert
werden kann. Der im Gerät 25 erregte resultierende Strom beider Schwingungserzeuger
wird dem Gitter der Elektronenröhre 26 zugeführt, von wo @er nach Verstärkung der
auf der Schießstätte befindlichen Registriervorrichtung zugeführt wird, welche vorteilhaft
aus einer Reihe abgestimmter Kreise bestehen kann. Der Strom durchfließt die Spulen
27, wobei an jede Spule ein auf eine bestimmte Schwingungszahl eingestellter Schwingungskreis
28 angeschlossen ist. Es wird bloß jener Kreis in Schwingung versetzt, dessen Schwingungszahl
jener des ausgesendeten Stromes entspricht. An die Kreise 28 sind entweder mechanische
oder optische -Anzeigevorrichtungen, 'z. B. Glimmlampen, angeschlossen, welche auf
dem Ziielscneibenbilde die Trefferstelle anzeigen. ' Der Schwingungserzeuger von
konstanter Schwingungszahl muß derart ausgeführt sein, daß er während des Betriebes
die Schwingungszahl nicht von selbst ändert. In Abb. .l ist ein Schwingungskreis
dargestellt, in welchem seine eine konstante Schwingungszahl gewährleistende Stimmgabel
zur Anwendung kommt. Die elektromagnetischen Systeme 30 und 3o' sind in den Gitter-
und Anodenkreis der Elektronenröhre eingeschaltet. Bei der Ausführungsform nach
Abb. 5 ist im Gitterkreis der Röhre ein Quarz-Piezo-Gerät 3 i angewendet.
-
Die Zielscheiben für eine ausgesprochen elektrische Impulsaussendung
können entweder als durchschlagbare und Rückschlagzielscheiben oder aber nur als
durchschlagbare
Zielscheiben ausgeführt werden. Die in Abb.6 dargestellte
Durchschlag- und Rückschlagzielscheibe besteht aus mehreren Platten 32, welche auf
einer gemeinsamen Platte 33 isoliert befestigt sind. An diese Platten ist der eine
Pol der Batterie 34 gelegt, welche das Schaltrelais 24 b@eeinflußt (Abt. 3). Der
andere -Pol ist an eine Stanniolplatbe 3 5 angeschlossen, welche von den Platten
32 durch eine Isolierschicht, z. B. paraffiniertes Papier, getrennt ist. Die Vorderseite
der Platte 35 ist durch einen Belag 37 geschützt, welcher die Zeichnung der Zielscheibe
tragen kann. Das in die Zielscheibe einschlagende Gescho.ß stellt- die Verbindung
der Stanniolplatte 35 mit einer der Platten 32 her.
-
Die durchschlagbare Zielscheibe nach Abb. 7 ist derart ausgeführt,
daß der eine Pol der Batterie 38, welche das Schaltrelais 2:1 (Abt. 3) beeinflußt,
an die Stanniolplatte 39, der zweite Pol dagegen an die in eine bestimmte Anzahl
von Feldern geteilte Stanniolplatte 4o angeschlossen ist. Beide Stanni:olpla.tten
sind durch eine Isolierschicht 41 getrennt. Die Platte 39 ist durch eine die Zeichnung
der Zielscheibe tragende Hülle geschützt. Das Geschoß stellt in analoger Weise die
Verbindung beider Platten her, wodurch nach dem Relais 24 'ein Impuls ausgesendet
wird.
-
Ein Schema der `Anlage, mit welcher von der Zielscheibe nach der Schießstätte
hin Impulse von konstanter Frequenz, jedoch veränderlicher Amplitude ausgesendet
werden, ist in Abb. 8 gezeigt. Die Einrichtung besteht aus einem Transformator 42,
in dessen Primärwicklung der verstärkte Strom eines Frequenzgenerators 43 geleitet
wird. Die Sekundärwicklung besitzt leine Reihe von Anzapfungen mit verschiedener
Windungszahl, wobei der von der Zielscheibe kommende Impuls ein Relais 44 zur Wirkung
bringt, welches eine bestimmte Anzapfstelleeinschaltet. Dieser Strom wird auf der
Schießstätte dem Meßgerät 45 mit der Signalvorrichtung zugeführt.
-
Bei der Ausführungsform nach Abb. 9 biezeichnet 46 den Frequenzgenerator,
dessen Strom von konstanter Schwingungszahl über ein P.otentiometer 47 mit Anzapfunglen
herausgel!eitet wird, welche durch eine Reihe von Relais 48 leingeschaltet werden.
Diese Relais werden durch die von der Zielscheibe ausgesendeten Impulse beeinflußt.
Dieser Strom wird nach Verstärkung durch ein geeignetes Gerät 49 auf der Schießstätte
dem Meßgerät mit der Anzeigevorrichtung zugeführt.
-
Die beschriebene Einrichtung kann selbstverständlich nicht nur -zum
Terrainübungsschießen, sondern auch zum Übungsschießen von Flugzeuggen auf waagerechte
Zielflächen angewendet werden.