Einstellbarer Zeichentisch. Der Erfindungsgegenstand gehört zur Klasse der einstellbaren Zeichentische, bei welchen das Reissbrett in je zwei an dasselbe angrenzenden Winkelpunkten einer Pa,rallelo- grammführung an derselben befestigt ist, wo bei der untere der beiden andern Winkel punkte im Fussgestell als fester Drehpunkt ausgebildet ist.
Diese bekannte Ausführung eines verstellbaren Zeichentisches hat den Vorteil, dass das Zeichenbrett für den Zeich ner in stehender Stellung genügend hoch ge hoben werden kann und dass durch Auf- und Abwärtsbewegen des Reissbrettes die Zeichen fläche in bequeme Arbeitslage gebracht wer den kann, ohne dass die Schräglage des Bret tes hierbei geändert zu werden braucht.
Man hat bei dieser bekannten Gattung von Zeichentischen auch schon die Anord nung verstellbarer Stützen vorgeschlagen; die die Parallelogrammführung, das heisst einen Schenkel derselben in .der gewünschten Schräglage festhalten, was notwendig ist, wenn man berücksichtigt, dass bei dieser Auf- hängungsweise die Schwerpunktlinie des Zeichenbrettes nicht durch den festen Dreh punkt verläuft.
Diese bekannte Bauweise hat aber nun einen die Handhabung und Bedienung des Zeichentisches sehr störenden Nachteil. Will nämlich -der Zeichner die .Schräglage des Brettes ändern, so muss er seinen Arbeits platz wechseln, um die Verstellung der Stüt zen, die schon einen erheblichen Kraftauf wand erfordert, herbeizuführen.
Durch die vorliegende Erfindung wird dieser Nachteil behoben, und zwar dadurch, dass an Stelle einer einstellbaren Stütze für die Parallelogrammführung eine Federstütze verwendet wird, deren Federreaktion dem in jeder Stellung sieh ändernden Drehmoment der Parallelogrammführung (um den festen Drehpunkt) einen annähernd gleich grossen Widerstand entgegengesetzt, so dass in jeder Lage des Reissbrettes ein wenigstens annä hernder Gleichgewichtszustand durch diese Federstütze herbeigeführt wird.
Zweckmässig sind dabei ferner getrennte Feststellvorrichtungen für die Höhen- und Schräglage des Zeichenbrettes, die insbeson dere als Reibungssperre ausgebildet sein kön nen, vorgesehen, die von der Vorderseite des Zeichentisches her, also vom normalen Ar beitsplatz des Zeichners aus, zum Beispiel durch Pedale, getrennt ausgelöst werden können.
In der Zeichnung ist der Erfindungs gegenstand beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 den Zeichentisch in senkrechtem Querschnitt, Fig. - im senkrechten Längsschnitt unter jVeglassung des Zeichenbrettes selbst, Fix. 3 eine Seitenansicht der Feststellvor- richtung für die Höhenverstellung, und Fig. 4 eine Vorderansicht dieser Feststell vorrichtung, Fig. 5 eine schematische Darstellung :des Pedals für die dauernde Auslösung.
Gemäss der Zeichnung besteht das Grund gestell des Zeichentisches aus zwei Füssen a, :die durch Traversen b, b, verbunden sind. Die Traverse b bildet dabei die festen Drehpunkte der Gelenkparallelögramme für die Führung des Reissbrettes g. Auf einer Traverse b sind ein Zahnsegmenthebelpaar c und ein Gewicht hebelpaar d drehbar gelagert.
Sie bilden den festen Drehpunkt der benachbarten Seiten der beiden Gelenkparallelogramme, .durch welche das Reissbrett geführt wird. Die freien Arme der Zahnsegmentliebel c sind durch eine Tra verse e verbunden, auf :der die Lenker f sit zen, die die dritten Seiten -der Gelenkparal lelogramme bilden, während das mit den freien Enden :der Gewichtshebel d einerseits, der Lenker f anderseits durch Gelenkpunkte lt, la, verbundene Reissbrett g die vierten Sei ten der Gelenkparallelogramme bilden.
Die über die festen Gelenkpunkte b hinaus ver längerten Arme<I>d</I> tragen Gegengewichte <I>i,</I> um das Zeichenbrett g innerhalb der Paral lelogramme b, h,<I>hl</I> und e im Gleichgewicht zu halten.
Bei dieser Anordnung geht die Schwer punktslinie des aus Gegengewichten, Reiss- Brett und Parallelogrammführung gebildeten mechanischen :Systems nicht durch den orts festen Drehpunkt .der Parallelogrammfüh- rang. Um nun das ganze System in jeder Schräglage annähernd im Gleichgewicht zu halten, sind zwei oder auch mehrere Teleskop stützen, zum Beispiel bestehend aus zwei in einander schiebbaren Rohren k, k1, zwischen den Gelenkzapfen e und am Fussgestell fest- sitzenden Zapfen<I>l</I> und h angeordnet,
in die Druckfedern in eingelagert sind, die :dem durch die exzentrische Schwerpunktlinie mit dem festen Drehpunkt. hervorgerufenen Dreh moment entgegenwirken und in jeder Schräg labe .des Reissbrettes dieses annähernd aus balanzieren.
Um nun eine absolut starre Lage des Reiss brettes in jeder Höhen- und Schräglage her beizuführen, sind zwei getrennte Feststell vorrichtungen vorgesehen, von denen die eine die :Sperrung der Segmenthebelpaare c und die andere die Sperrung :der Gewichtshebel- paare d jede für sich bewirkt und durch von der Vorderseite :des Zeichentisches leioht be- dienbares Pedal ausgelöst werden können.
Um eine gieichniässige Drehung der Seg- menthebelpaare c. und damit parallele Ver stellung derselben herbeizuführen, ist in den Gestellfüssen eine Welle n gelagert mit zwei Zahnrädern o, die in die Zähne :der Segment hebel eingreifen. Auf der Welle 7a ist eine Bremsscheibe o1 auf gekeilt, die von einem Bremsband p umfasst wird. Dieses Brems band greift einerseits an den Drehpunkt eines Bremshebels r, anderseits an einen im gerin gen Abstand von diesem Drehpunkt befestig ten Zapfen s des Bremshebels r an.
Eine Zug feder<I>t,</I> die auf :den Bremshebel<I>r</I> wirkt, zieht das Bremsband p fest um die Bremsscheibe o1 und hält diese und damit auch die Welle n, die Zahnräder o und die Segmenthebel c in der eingestelltem Lage fest. Die Aus lösung der Bandbremse kann .durch ein Zug glied<I>v</I> von einem Pedalhebel <I>w</I> mit Tritt fläche w, erfolgen. Nach Auslösung kann das Zeichenbrett um den Gelenkpunkt h in be liebige Schräglage geschwenkt werden.
Bei dieser Verschwenkung des Zeichenbrettes um den Drehpunkt 1a ändert sich das Drehmoment um den festen Drehpunkt durch entspre- ehende Änderung der Lage der Sehwer- punktslinie zu ihm entgegengesetzt der Än- derung des @Reaktionsdruckes der in der Tele- skopst.ütze angeordneten Feder m, so dass mit .
ganz geringer Kraft. jede Einstellung in die Sehräglagc nach Auslösung der Bandbremse o,p durch das Fusspedal w, möglich ist.
Um das Reissbrett g in der eingestellten Höhenlage festzuhalten, sind auf einer im Fussg,Istell oberhalb der Traverse b angeord neten Stange 1, welche durch kreisförmige Schlitze d, der Gewichtshebel<I>d</I> hindur.ch- greift, beiderseits verschiebbare Hülsen 2 und 3 aufgesteckt, die in den Gestellfüssen a seit lich verschiebbar gelagert sind und mit je einer Stirnseite gegen das Segment mit den kreisbogenförmigen Schlitzen d, der Ge wichtshebel d zur Anlage kommen.
Zwischen diesen Segmenten mit kreisbogenförmigen Schlitzen der Gewichtshebel d, ist. nun auf der Stange 1 ein Distanzrohr .4 verschiebbar nelagert. An ihrem einen Ende trägt die Stange 1 einen festen Bund la,-gegen dessen innere Stirnfläche sich ein Hebelpaar 5 an legt, das um einen Zapfen 6 des Fussgestelles drehbar gelagert ist.
Zwischen diesem Hebel paar ist, und zwar um einen Bolzen 7 desselben, ein zweiarmiger Hebel 8 drehbar gelagert, der mit seinem obern kurzen Schenkel gegen die äussere 'Stirnfläche der Hülse 2 sich anlegt, und mit seinem untern langen Schenkel in eine Gabel eines Winkelhebels 9 eingreift, der seinerseits auf dem Drehzapfen 6 des Hebelpaares 5 drehbar gelagert ist. Der Ab stand der Stirnflächen zwischen dem Bund 1a. und der Hülse \? kann mittelst der auf das gegenüberliegende Ende der Stange 1 aufgeschraubten Einstellmutter 10 eingestellt werden.
Der Winkelhebel 9 steht unter Wir kung, einer Zugfeder 11, die an einem Halter 1.2 befestigt ist, und wird durch Zugfeder im Uhrzeigersinne gedreht, wodurch der um den Zapfen 7 drehbare Hebel 8 so ausgeschwun gen wird, dass er einen Druck in axialer Rich- tung auf die Stirnseite der Hülse 2 ausübt, welcher über die Segmente mit den kreis- bogenförmigen Schlitzend" das Distanzrohr 4 und die Hülse 3 auf die innere Stirnseite der Einstellmutter 10 übertragen wird, während gleichzeitig der Hebel 8 auf dem Drehzapfen 7 eine Lagerreaktion überträgt, welche über das Hebelpaar 5 auf die innere iStirnseite des Bundes la der Stange 1 übertragen wird.
Es wird so ein Federklemmgesperre gebildet, durch welches die Gewichtshebel d in der einmal eingestellten Lage festgehalten wer den.
Um nun dieses Reibungsklemmgesperre bei beabsichtigter Höhenverstellung des Zei chentisches auslösen zu können, ist der Win kelhebel 9 durch ein Zugglied 13 gelenkig mit einem Fusshebel x verbunden, der um Zapfen 1, des Fussgestelles drehbar ist. Durch Druck auf die Trittfläche<I>x,</I> des Pedals<I>x</I> wird unter Überwindung der Zugkraft der Feder 11 der Reibungsdruck auf die seit lichen Flächen der Segmente mit den kreis bogenförmigen Schlitzen d, aufgehoben, so dass nur die Gewichtshebel d um die orts festen Drehpunkte b und die Lenker <I>f</I><U>um</U> die Drehpunkte e in beliebiger Richtung ge schwenkt werden können.
Hierbei behalten die Lenker f und das Reissbrett g ihre paral lele Lage inne, so dass nur eine Höhenver stellung des Reissbrettes erfolgt.
Um nicht ,dauernd bei der Höhenverstel lung das Pedal x bedienen zu müssen, ist .ge mäss der Zeichnung, F'ig. 4 und 5, noch eine besondere Vorrichtung vorgesehen zur Dauer ausschaltung. An ihrem Fusshebel x ist m festen Zapfen 14 ein dreiarmiger Hebel 15 drehbar gelagert, der durch Feder 16 so ge dreht wird, dass er mit seinem einen Arm gegen die Oberkante des Fusshebels x an liegt. Übt man auf die Trittfläche 15a des Hebels 15 einen Druck aus, der die Zug kraft der Feder 11 überwindet, so bewegt sich der Fusshebel x samt Hebel 15 nach unten.
Hierbei gleitet der .Hebelschenkel 15b entlang einer am Fussgestell a festsitzenden Nase 17, bis nach Vorbeigang an dieser Nase das Hebelende 15b unter sie schnappt. Hört nunmehr der Druck auf die Trittfläche 15a auf, so verbleibt das Hebelende 15b unter dieser festen Nase 17, so dass das Reibungs- klemmgesperre für die Höhenverstellung des Reissbrettes ausgeschaltet ist, das Reissbrett also beliebig frei höhenverstellt werden kann.
Soll hingegen die Klemmvorrichtung wieder rückgeschaltet werden, so übt man auf die Trittfläche x, entgegen der Wirkung der Fe der 1,1 -einen Druck aus, bis die :Stirnfläche des Hebelendes 15b unbelastet ist und die Hebel 15 unter Wirkung der Feder 16 aus der Bahn des festen Anschlages 17 zurück schwingen können. Lässt man nur das Pedal x wieder los, dann führt die Feder 11 das Pedal x und das mit ihm gekuppelte Rei- bungsklemmgesperre in @dig Klemmstellung zurück.