Sicherheitseinrichtung an hydraulischen Bremsen von Motorfahrzeugen. Die Erfindung betrifft eine Einrichtung an hydraulischen Bremsen von Motorfahr zeugen, durch die bei Bruch einer der zu den Bremszylindern führenden Leitungen nur die Bremswirkung jenes Rades oder Räder paares ausgeschaltet wird, dessen Leitung ge brochen ist.
Auf der Zeichnung ist Fig. 1 die schematische Darstellung einer hydraulischen Bremse für A-Zotorfa.hrzeuge in der bisher ge bräuchlichen Form.
Beim Niederdrücken des Fusshebels 1 wird durch den Kolben im Hauptzylinder 2 die Flüssigkeit durch die Bremsleitungen 3 zu den Bremszylindern .1 gedrückt, deren Kolben entgegen der Kraft der Federn 5 die Bremsbacken 6 an die Bremsscheiben 7 pressen.
Beim Entlasten des Hauptzylinders wird die Flüssigkeit durch die Kolben der Brems zylinder infolge der Kraft der Federn 5 ver drängt und zurückgeschoben. Bricht eine Bremsleitung 3 oder wird sie stark leck, so wird beim Niederdrücken des Fusshebels 1 in der gebrochnen Leitung ein Flüssigkeits strom bis zur Bruchstelle entstehen, der erst bei Erschöpfung des Inhaltes des Haupt zylinders aufhört. Dabei kann keiner dar vier Bremszylinder zur Wirkung gelangen.
Der Erfindung gemäss sind in dem vom Hauptzylinder zu den Bremszylindern füh renden Leitungsnetz zu Ventilsitzen verengte Stellen vorgesehen und in deren Nähe an tiefergelegenen Stellen des Netzes Ventil- körper mit Spiel eingelegt, derart, dass die Ventilkörper infolge ihrer Schwere in Ruhe lage verharren, wenn die Bremsflüssigkeit nicht in Bewegung ist,
während bei Rohr bruch durch den zur lecken Stelle während des Bremsens drängenden Flüssigkeitsstrom der von diesem Strom getroffene Ventilkörper entgegen der Schwerkraft bis zum Ventilsitz in der verletzten Leitung mitgenommen wird und hier abschliesst, die übrigen Ventilkörper dagegen bezw. alle Ventilkörper bei unver letztem. Leitungsnetz das bei Betätigung der Bremse stattfindende Hin- und Herschieben der Flüssigkeit ungehindert zulassen.
Dadurch wird also erreicht, dass, solange das Leitungsnetz dicht ist, bei Betätigung der Bremse der Flüssigkeit durch die Ventil körper kein Hindernis entgegengesetzt wird, während, wenn eine Stelle des Netzes stark leck wird oder bricht, ein Ventilkörper den verletzten Teil des Netzes vom unverletzten abschliesst.
Auf der Zeichnung sind in den Fig. 2 bis 8 verschiedene Ausführungsbeispiele des Er findungsgegenstandes dargestellt. In allen Figuren sind für die gleichartigen Teile die gleichen Bezugsziffern eingesetzt.
Im Ausführungsbeispiel nach, Fig. 2 ist in die vom Hauptzylinder wegführende Bremsleitung 8-8' ein senkrechtes Leitungs stück 9 eingeschaltet, in welches mit Spiel eine Kugel 10 als verschieblicher Ventil körper eingelegt ist. Das Leitungsstück 9 hat an seinem untern Ende einen als Ventilsitz ausgebildeten Anschlag 11 und seitliche Kanäle 12, die so angeordnet sind, dass sie, wenn die Kugel 10 in der untersten Ruhelage ist, etwas oberhalb der Mitte der Kugel in das Leitungsstück einmünden, so dass nach dem Aufsetzen der Kugel auf den Anschlag 11 die Bremsflüssigkeit durch die Kanäle 12 in den Raum 13 abfliessen kann.
Dies ist not wendig, damit beim Lösen der Bremse die durch das Leitungsstück 9 zum Haupt zylinder zurückdrängende Flüssigkeit nach dem Aufsetzen der Kugel 10 auf den An schlag 11 durch die Kanäle 12 und den Raum 13 hindernislos in den Leitungsteil 8 gelan gen kann. Am obern Ende verengt sich das Leitungsstück 9 zu einem Ventilsitz 14 für die Kugel 10.
Die Wirkungsweise der Einrichtung ist wie folgt: Bei Betätigung der Bremse und dichtem Bremsleitungsteil 8' nimmt die Flüssigkeit die Kugel 10 im Leitungsstück 9 in der Pfeilrichtung aus der Ruhestellung I ein Stück nach oben bis in die Stellung II mit, aus welcher sie infolge ihrer Schwere wieder nach unten zu sinken beginnt. Ist aber der Bremsleitungsteil 8' gebrochen, so tritt bei Betätigung der Bremse eine grössere Flüssig keitsbewegung auf und die Kugel 10 wird bis in die oberste Lage III vor den Sitz _ 14 getragen und schliesst hier ab.
Der verletzte Leitungsteil ist nun abgeschaltet und die Wirkung der übrigen Bremszylinder nicht gestört.
Die Ausführungsform nach Fig. 3 weist ein in die Bremsleitung eingeschaltetes senk rechtes Leitungsstück 9 auf, das an seinem untern Ende 15 aufwärts gebogen und bei 16 erweitert ist, während es an seinem obern Ende 17 abwärts gebogen und mit einem Ventilsitz 14 für die Kugel 10 versehen ist. Die Erweiterung bei 16 braucht nicht vorge sehen zu sein, wenn das aufwärts gebogene Ende 15 mindestens so lang und weit ge macht wird wie das Leitungsstück 9.
Bei Be tätigung der Bremse nimmt die Flüssigkeit im Leitungsstück 9 die Kugel 10 wieder nach oben in der Pfeilrichtung mit und sie gelangt aus der Ruhestellung I bei entsprechender Bemessung des Leitungsstückes 9 in die Stel lung II, aus welcher sie, ihrer Schwere fol gend, wieder abwärts zu sinken beginnt.
Beim Lösen der Bremse bewegt sich die Flüssigkeitssäule in der entgegengesetzten Richtung und nimmt die Kugel im abge bogenen Ende 15 unter Umständen bis in die Erweiterung bei 16 mit. Infolge ihrer Schwere kehrt sie schliesslich wieder in ihre Ruhestellung I zurück. Tritt ein Bruch in dem Leitungsteil 8' auf, so wird bei Betäti gung der Bremse die Kugel 10 wegen der grösseren Flüssigkeitsbewegung in der Pfeil richtung bis zum Sitz 14 in die Stellung III gelangen und den Leitungsteil 8' abschliessen.
Der verschieblich angeordnete Ventil körper muss nicht direkt in eine Brems leitung eingelegt sein, er kann auch in einer Verbindungsleitung zwischen zwei Brems leitungen durch seine Schwere in einer Ruhe lage verharren. Bei Bruch einer Leitung be wirkt dann der Überdruck in der andern eine Flüssigkeitsbewegung durch die Verbin dungsleitung in der Richtung zur verletzten Leitung, wodurch der verschiebliche Ventil- körper in die verletzte Leitung getragen wird, in welcher er sich auf den dort vorgesehenen Ventilsitz setzt.
Eine solche Ausführungsform zeigen die Fig. 4, 5 und 6 im Aufriss, Seitenriss und Grundriss. Vom Hauptzylinder aus wird beim Bremsen die Bremsflüssigkeit in der Pfeil richtung (Fig. 6) bewegt. Bei unverletzten Leitungsteilen 8' und 8" wird in dem nach unten durchgebogenen Leitungsstück 18 keine Strömung auftreten. Dieses Leitungsstück 18 kann auch aus einer geknickten Leitung be stehen, wie dies die Fig. 7 darstellt. Die Kugel 10 wird in ihrer Ruhestellung I in folge ihrer Schwere verharren. Tritt ein Bruch z.
B. in dem Leitungsteil 8' auf, so wird beim Betätigen der Bremse der Über druck in der Leitung 8-8" eine Strömung durch das Leitungsstück 18 zum Leitungsteil 8' bewirken, wodurch die Kugel 10 in der Richtung zum Leitungsteil 8' getragen wird. Sie gelanbt dabei vor den Ventilsitz 14 und schliesst dort ab. Ein Bruch des Leitungsteils 8" würde ein Wandern der Kugel in der Richtung zu ihr bis zum Abschliessen am Ventilsitz 14' zur Folge haben.
Da in einem Netz mit gebrochener Lei tung nach Lösen der Bremse sich die Kugel 10 vom Sitz 14 wieder loslöst, kann Brems flüssigkeit durch die lecke Stelle namentlich beim Wiederbetätigen der Bremse ins Freie austreten, bis sich die Kugel 10 wieder auf den Sitz 14 aufsetzt. Um dies zu verhindern, kann die den Ventilsitz 14 bildende Leitungs stelle aus Eisen hergestellt und in ein mag netisches Kraftfeld gesetzt sein, um die Ku--el 10 am Sitz 14 festzuhalten.
In der Fig. 2 ist ein Magnet 19 strich punktiert eingezeichnet, welcher die aus Eise: hergestellte Kugel 10 am Sitz 14 fest hält. wenn sie infolge eines Bruches des Lei- tun--:teils 8' bis zum Sitz 14 gelangt ist. Um nach 'N,#Ticderher,#tellung des Leitungsteils 8' die Kugel vom Sitz 14 wieder loslösen und in den untern Teil des Leitungsstückes 9 bringen zu können, kann der Magnet 19 ab nehmbar oder verschiebbar angeordnet sein. Sobald er weggenommen oder nach unten ge- schoben wird, sinkt die Kugel, ihrer Schwere folgend, im Leitungsstück 9 nach unten.
Statt zum Festhalten der Kugel 10 am Sitz 14 ein Magnetfeld vorzusehen, kann auch ein mechanisches Mittel angeordnet sein. Die Fig. $ stellt beispielsweise eine abgeän derte Ausführungsform des obern Teils der Einrichtung nach Fig. 2 mit einem solchen mechanischen Mittel dar. In der Nähe des Sitzes 1.4 ist ein lidernder Ring 20 so ein gebaut, dass die Kugel, um zum Sitz 14 bei verletztem Leitungsteil 8' gelangen zu kön nen, durch die Öffnung des Ringes hindurch gepresst werden muss. Zweckmässig ist dieser Ring aus Gummi hergestellt.
Wenn die Kugel 10 sich vom Sitz 14 loslöst, wird sie in der Nähe des Sitzes vom Ring .20 gehalten. Um die Kugel 10 nach Wiederinstandsetzung der Leitung in den untern Teil des Leitungs- stückes 9 zurückzubringen, muss der Stopfen 21 gelöst und die Kugel mittelst eines Stiftes nach unten durch den Ring gestossen werden.
Das Festhalten der Kugel 10 am Sitz 14 kann auch dadurch bewirkt werden, dass der Sitz 14 als schlanker Hohlkonus ausgebildet ist, in welchem die Kugel 10 nach Hinein drücken durch Reibung haftet.
Zum Loslösen der Kugel aus einem solchen Sitz kann auch eine von aussen in den Flüssigkeitsraum eingesetzte Schraube vor gesehen sein, welche an dem dem Flüssig keitsraum zugekehrten Ende als Ventilkörper ausgebildet ist, so dass dieser Ventilkörper, wenn die Schraube nach aussen geschraubt ist, dichtend die Öffnung verschliesst, durch welche die Schraube in den Flüssigkeitsraum hineinragt.