CH165177A - Verfahren zur Herstellung von lichtempfindlichen Kolloidschichten. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von lichtempfindlichen Kolloidschichten.

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CH165177A
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Aktiengesellschaft Kalle Co
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Kalle & Co Ag
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  Verfahren zur Herstellung von lichtempfindlichen     Iiolloidschichten.       Es ist bekannt, dass man     Kolloidschichten,     z. B.     Gelatineschichten,    lichtempfindliche     Di-          azoverbindungen    zusetzen kann, und aus diesen  Schichten in der Weise sogenannte     Gerbbilder     erhalten kann, dass man diese Schichten unter  einer Vorlage belichtet und anschliessend einer  Nachbehandlung mit     Chromaten    oder ähnlich  wirkenden Stoffen unterwirft.  



  Es ist nun gefunden worden, dass- man  sich zur     Sensibilisierung    solcher lichtempfind  licher     Kolloidschichten    mit besonderem Vorteil  solcher hochmolekularer     Diazoverbindungen     bedienen kann, deren     Lichtzersetzungsprodukte     direkt gerbend auf die verwendeten Kolloide  wirken. Dies hat den Vorteil, dass schon bei  der Belichtung sofort eine     Gerbung    der Kol  loide erzielt wird, ohne dass man, wie bei den  bisherigen Verfahren, gezwungen ist, die be  lichteten Schichten nachträglich mit einem       Chromat    oder dergleichen zu behandeln.

   Man  vermeidet also die Verwendung insbesondere  der giftigen     Chromate,    die leicht unangenehme  Ekzeme erzeugen, was ihrer praktischen Ver  wendung sehr abträglich ist.    Die neuen lichtempfindlichen Schichten  können beispielsweise in der Weise hergestellt  werden, dass man der kolloiden Substanz eine  oder mehrere der genannten     Diazoverbindun-          gen    einverleibt und dann aus dem so imprä  gnierten Material selber eine lichtempfindliche  Schicht beziehungsweise einen Film formt, oder  es in Schichtform auf einen Träger, wie Glas,  Papier, Metall, Folien aus wasserunlöslichen       Zelluloseestern    oder     -äthern    oder dergleichen  aufbringt.

   Als kolloides Material kann man bei  spielsweise verwenden: Gelatine, Leim, wasser  lösliche     Zelluloseäther    oder ähnliche.  



  Als lichtempfindliche, hochmolekulare     Di-          azoverbindungen,    deren     Lichtzersetzungspro-          dukte    imstande sind, Kolloide zu gerben,  kommen beispielsweise folgende in Betracht:

    die     Diazoverbindungen    von 4. -     Amino        -1(N        -          Methyl    - 6 -     naphtalintetrahydrid    1 . 2. 3 . 4)     -          aminobenzol,    die     Tetrazoverbindungen    von  4 . 4' -     Diamino    -1.1' -     diphenylamin,    3 . 3'     -Di-          amino    - 4 . 4'-     dioxy    - 5 .

   5' -     dicarboxyl    -1.1'     -di-          phenylmethan,        41.41'-Diamino-21.21'-disulfo-          11.        J.1'-    N .     N'-Diphenyl    - 4. 4'-diamino-1.1.'-di-           phenyl,        41-Amino-21-carboxy-l.iN-phenyl#          4.4'-diamino-1.1'-diphenylmethan.    Ausserdem  seien noch die durch Kondensation von Al  dehyden, vorzugsweise     aliphatischen    Aldehy  den, mit     Diazoverbindungen,    beispielsweise  Formalin und     4'-Diazo-1.1'-dipheiiylamin,    er  hältlichen Produkte genannt.  



  Die Herstellung der lichtempfindlichen       Kolloidschichten    kann in der üblichen Weise  dem jeweiligen Verwendungszweck angepasst  werden. So setzt man zum Beispiel für Pig  mentdruck einer mit einem fein verteilten,  anorganischen oder organischen Pigment an  gefärbten     Kolloidsubstanz,    zum Beispiel eine  schwach angesäuerte Lösung einer der obigen       Diazoverbindungen    zu und vergiesst die Emul  sion auf Papier und trocknet. Für     gummi-          druckartige    Effekte geeignetes Papier kann  man erhalten, wenn man     Methylzellulose-          lösungen    mit einem Pigment anfärbt, in glei  cher Weise wie oben sensibilisiert und dünn  auf Papier streicht.

    



  Besonders wertvoll ist es, dass man nach  diesem Verfahren gut haltbare Schichten er  halten kann. Es können hierbei alle Erfah  rungen aus der     Diazotypie,    wie Zusatz von  Säuren und Stabilisatoren, nutzbringend ver  wertet werden.  



  Das     Verfahren    kann überall dort Ver  wendung finden, wo heute     Chromate    zur Her  stellung von     Gerbbildern    verwendet werden.  



  Man hat zwar schon vorgeschlagen (Eden,  Ausführliches Handbuch der Photographie,  IV:     Bd.,    2. Teil, 4.     Aufl.,    Seite 39), Kolloid  schichten Farbstoffe, wie     Auramin    und     Ery-          throsin,    als lichtempfindliche Substanzen zu  zusetzen, um auf diese Weise eine Härtung       bezw.        Gerbung    der     Kolloidschichten    bei der  Belichtung ohne Anwendung von     Chromat    zu  erreichen, doch hat sich dieses Verfahren prak  tisch nicht bewährt.

   Dies lag daran, dass die  genannten     Farbstoffe    nur eine geringe Licht  empfindlichkeit aufwiesen, und dass ferner die  Notwendigkeit bestand, die mit ihnen her  gestellten Schichten in feuchtem Zustand zu  belichten. Alle diese Nachteile werden bei  dem beanspruchten Verfahren vermieden.

      <I>Beispiele:</I>  1. 10     gr    Gelatine, 1,5     gr        Eisenoxydrot,     0,8     gr        Chlorzinkdoppelsalz    der     Diazoverbin-          dung    von     4-Ainino-1(N-methyl-6-naphtalin-          tetrahydrid    - 1 . 2 . 3 . 4) -     aminobenzol,    2     gr     50     o/oige    Essigsäure, 80     gr    Wasser werden zu  einer Emulsion verarbeitet und auf Papier  gestrichen.

   Nach dem Trocknen erhält man  ein Pigmentpapier, welches nach der Belich  tung mit kaltem Wasser auf eine andere  Unterlage übertragen und auf dieser mit  Wasser von etwa 40 o C entwickelt werden  kann.  



  2. 10     gr    Gelatine werden mit 30     gr    Was  ser gelöst, mit 0,5     gr    Russ zu einer Emulsion  verarbeitet. Dieser Emulsion wird eine Lösung  von 1     gr    der     Tetrazoverbindung    von     3.3'-          Diamino-4.4'-dioxy-5.        5'-dicarboxy-1.1'-di-          phenylmethan    in 10     gr    Wasser und ein wenig  Soda zugesetzt.

   Nach dem Durchmischen setzt  man eine Lösung von 40     gr    Wasser, 1     gr     Harnstoff und 2     gr    Essigsäure 50     o/oig    hinzu  und vergiesst die Emulsion wie üblich. Die  Verarbeitung ist die gleiche wie in Beispiel 1.  



  3. In Beispiel 1 ersetzt man die 0,8     gr     der dort angeführten     Diazoverbindung    durch  1     gr    der     Diazoverbindung    von     41-Amino-2i-          carboxy    -1     iN-        phenyl-4-amino-4'-oxy-1.1'-di-          phenylmethan    und setzt ausserdem noch 2     gr          1.3.6-naphthalintrisulfosaures    Natrium zu.  Die Verarbeitung der mit dieser Emulsion  hergestellten Papiere erfolgt in der üblichen  Weise.  



  4. 50     gr    einer 2     %igen,    wässerigen Lösung  von wasserlöslicher     Methylzellulose    werden  mit 1     gr    Russ     feinst    angerieben, dann setzt  man eine Lösung von 0,5     gr    einer     Diazover-          bindung,    erhalten durch Kondensation von       Paräformaldehyd    mit dem Sulfat des     4-Diazo-          1.1'-diphenylamins    und 0;7     gr    Zitronensäure  in 50     gr    Wasser zu. Das fertige Gemisch  streicht man auf Papier und trocknet.

   Be  lichtet man dieses Papier unter einer Vorlage,  so kann man mit kaltem Wasser ein nega  tives Bild dieser Vorlage entwickeln.  



  5. 5     gr    tierischer Leim, 0,6     gr    dergleichen       Diazoverbindung    wie in Beispiel 4, 0,7     gr     Zitronensäure werden mit 100     gr    Wasser zu      einer Emulsion verarbeitet. Die filtrierte Emul  sion wird in dünner Schicht auf eine Kupfer  platte aufgebracht und getrocknet. Man be  lichtet unter einer Vorlage und wäscht, nach  dem man mit     Methylviolett    angefärbt hat,  aus. Das entstehende, negative Bild kann nach  entsprechender Nachbehandlung in das Kupfer       ora'si.tzt        wPrr@an_  

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von lichtemp findlichen Kolloidschichten mittelst Diazover- bindungen, dadurch gekennzeichnet, dass man zur Sensibilisierung des kolloiden Materials hochmolekulare Diazoverbindungen, deren Lichtzersetzungsprodukte direkt gerbend auf das verwendete kolloide Material wirken, ver wendet. UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man aus dem sensi- bilisierten, kolloiden Material einen selb ständigen Film formt. 2.
    Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man das sensibilisierte, kolloide Material als Schicht auf eine Unter lage aufträgt. 3. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man die hochmole kularen Diazoverbindungen zusammen mit Farbstoffen dem kolloiden Material ein verleibt. 4. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass solche Diazoverbin- dungen benutzt werden, die durch Konden sation einer Diazoverbindung mit einem Aldehyd erhältlich sind. 5.
    Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass solche Diazoverbin- dungen benutzt werden, die durch Konden sation eines dianotierten Aminodiphenyl- amins mit einem Aldehyd erhältlich sind.
CH165177D 1931-12-09 1932-11-30 Verfahren zur Herstellung von lichtempfindlichen Kolloidschichten. CH165177A (de)

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