Ventilsack aus mehreren Stofflaben mit verstärktem Kreuzboden. Die Erfindung bezieht sich auf einen Ventilsack aus mehreren Stofflagen mit ver stärktem Kreuzboden und besteht darin, dass weitere Verstärkungen der am meisten be anspruchten Stellen des Sackes nach Mass gabe ihrer Beanspruchung vorgesehen sind.
Es sind bereits Ventilsäcke mit durch auf geklebte Papierstreifen verstärktem Kreuz boden bekannt, bei denen an der Ventilecke eine aus dem überstehenden Ende eines Ver stärkungsstreifens gebildete Ventilklappe ein geschlagen ist. Ventilsäcke dieser Art be stehen aus mehreren Stofflagen, vornehmlich Papierlagen zur Erzielung hinreichender Geschmeidigkeit bei ausreichender Festig keit. Dabei müssen Anzahl und Stärke der Lagen der maximalen Beanspruchung ent sprechen. Da diese nur an einigen Stellen auftritt, so bedeuten Säcke dieser Art eine unnötige Papierverschwendung.
Die am mei sten beanspruchten Stellen sind der Boden, der das Gewicht der Füllmasse aufnimmt, der untere Teil der Wandung, der stärker be lastet ist als der obere, der infolge von,Q;uer- beanspruchungen zum Platzen neigende Bauch und die durch die Bodenbildung an sich verstärkten Sackecken, welche beim Aufsetzen des Sackes beim Transport und beim Anfassen stark leiden. Ausser dem sind diejenigen Stellen der Sack wand geschwächt, die bei .der Herstellung und bei der Einlagerung der leeren. Säcke geknifft oder gefaltet wurden. Endlich ist auch die Ventilklappe gefährdet, die beim Füllen des Sackes an eine Fülldüse an gehängt wird.
Die Erfindung bezweckt nun, einen Ven tilsack zu schaffen, der zwecks Material ersparnis aus nur wenigen Stofflagen aus Papier oder Gewebe besteht und trotzdem gegen maximale Beanspruchungen genügend widerstandsfähig ist. Dies kann erreicht werden: durch Verstärkung von Boden. Wänden und Kanten, durch Übertragung der Druckkräfte nach den Ecken des Sackes, Verstärkung der Ventilklappe und eine glatte Hülle mit dem Nebenzweck, die Zahl der angreifbaren oder schwachen Stellen zu verringern, das Füllen zu erleichtern und das Abströmen von Luft zu ermöglichen.
Die Erfindung bezieht sich im weiteren auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von Ventilsäcken der genannten Art, insbesondere zum Lochen und Verkleben der Stofflagen und ihrer Verstärkungen.
In der Zeichnung sind etliche Ausfüh rungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes, sowie eine Vorrichtung zu seiner Herstellung dargestellt, und.zwar bedeuten: Abb. 1 und 2 einen Sackschlauch in zwei Bearbeitungszuständen, Abb. 3 und 4 einen Kreuzboden, Abb..5 und 6 ein Schaubild und einen Längsschnitt eines Sackes, Abb. 7 bis 110 Schnitte nach Linie VII-VII der Abb. 6, verschiedene Ausfüh rungsmöglichkeiten von Sackböden darstel lend,
Abb. 11 und 12 schaubildliche Darstel lungen von Kreuzböden mit Ventil, Abb. 13 bis 17 verschiedene Ausführungs formen von Kreuzbodenventilen im Teil schnitt nach Linie IX-IX der Abb. 11, Abb. 18 und 19 einen Kreuzbodenventil- sack vor dem Aufkleben von Verstär kungsstreifen mit Teilschnitt nach Linie XVIII-XVIII der Abb. 18, Abb. 20 bis<B>215</B> drei Ausführungsbei spiele von Kreuzböden mit Verstärkern mit entsprechenden Teilschnitten XX-XX,
XXII-XXII, XXIII-XXIII; Abb. 2.6 ist eine Einzelheit; Abb. 27 ist ein Schaubild eines Sackes mit Verstärkungsstreifen; Abb. 2,8 ist ein teilweise gelochter Papier sack mit Ansicht; Abb. 29 und 30 sind vergrösserte Darstel lungen der gelochten Sackwandstelle in An sicht und Schnitt nach Linie XXIX-XXIX der Abb._ 29; Abb. 31 ist eine schematische Darstellung einer Lochvorrichtung;
Abb. 33 und 34 sind Schaubilder geloch ter Säcke; Abb. 35 ist die Teildarstellung einer Loch- und Verklebeeinrichtung; Abb. 36 und @37 sind schematische Dar stellungen für das Lochen und Verkleben der Stofflagen bei verschiedenen Stellungen der zum Lochen dienenden Hohlnadel.
In Abb. 1 ist 1 ein abgeschnittener Sack schlauch. Zwei oder mehr solcher Sack schläuche werden ineinander gefügt und teilweise miteinander verklebt. Die beiden Seitenenden 2 der Sackschläuche (Abb. 2) werden zu Böden umgefaltet und durch Niete 3 oder Nähte 4 miteinander verbunden und die Zwickel 5 flachgedrückt.
An dem in ähnlicher Weise gebildeten Sackschlauch nach Abb. 3 und 4 erscheinen die Ränder gefaltet und die Ventilöffnung 6 an einem der Sackböden vorbereitet. Diese Böden werden durch Verstärkungsstreifen 7 und 8 verstärkt, wobei der Streifen,8 an der Ventilseite etwas länger ist und in das Ventil eingeschlagen wird (Abb. 5 und -6). Die ver stärkten Streifen können mit den Stofflagen durch Nieten 9 oder Nähte 10 zusammen gehalten werden (Abb. 7).
Die Nieten 11 (Abb..8) können ganz oder nur teilweise durch die Stofflagen hindurch gehen. Die Stofflagen können .durch Nähte 12 (Abb. 9) ganz oder teilweise miteinander vernäht sein,. oder sie können ganz oder teil weise miteinander verklebt sein, wie durch gestrichelte Klebestellen 13 in Abb. 8 und 10 dargestellt. Die Verklebung findet zweck mässig nur an einzelnen Stellen statt, das heisst nicht in der ganzen Fläche, damit die Stofflagen geschmeidig bleiben. Durch. das teilweise Verkleben, Vernähen, Vernieten oder Verheften werden die beim Füllen auf tretenden Druckkräfte auf alle Stofflagen gleichmässig verteilt.
Die Stofflagen selbst werden zweckmässig so gelegt, dass sie sich in bezug auf ihre Be- arbeitungs- oder Faserrichtung zueinander kreuzen, wobei zweckmässig .die am meisten beanspruchten Stellen mehr Querlagen als Längslagen aufweisen, weil die Querlagen eine höhere Reissfestigkeit haben. Wie aus Abb.7 bis 10 ersichtlich, sind die Kreuz bodenstofflagen ausserdem mit einem Ver stärkungsstreifen 7 versehen (vergl. Abb. 4). In Abb. 11 bis 17 ist die besondere Gestal tung der Ventilöffnung dargestellt, wobei die verklebten Stellen 13 gestrichelt sind.
Der Ventilkanal ist .durch einen Pfeil kenntlich gemacht. Über den Kreuzboden 14 des in Abb. 11 dargestellten Sackes ist an der Ven tilseite ein Streifen 15 übergeklebt und um die Kante 17 so umgeschlagen, dass er den ganzen Kreuzboden umfasst und sein Ende 18 bis auf die flache Seite des Sackes reicht. An Stelle des Streifens 1,5 kann auch ein Deckblatt 19 (Abb.12) so auf den Kreuz boden geklebt sein, dass sein über den Bo den hinausstehendes Ende 20 an der Ventil seite untergeschlagen werden kann, damit die Ventilöffnung nicht aus leicht einreissen den Schnittkanten, sondern in ihrer ganzen Ausdehnung aus gefalzten Kanten gebildet wird.
Abb. 13 lässt die Lage der einzelnen Pa pierschichten deutlich erkennen: An die in der Zeichenebene liegenden Sackwände 21 (vergl. Abb.:12) schliesst sich die Querseite des Kreuzbodens 22 an, auf welche von hin ten her die Kreuzbodenklappe 23 und von vorn her die vordere Kreuzbodenklappe 2'4 aufgelegt ist. Darüber ist das als Verstär kung dienende Querblatt 25 so geklebt, dass seine Falzkante 2'6 den Abschluss des den Ventilkanal überdeckenden Kreuzbodenteils bildet.
Die Kreuzbodenklappen 23 und 24 sind miteinander verklebt und ausserdem ist das gefalzte Querblatt 25 in sich verklebt und an der Ka.nte.2:6 nötigenfalls durch eine Schnureinlage oder dergleichen verstärkt.
Abb. 14 zeigt die gleiche Anordnung der Papierschichten wie Abb. 13 für einen aus einer doppelten Papierlage gebildeten Kreuz boden, wobei das die Ventilkante 26 bildende Querblatt gleichfalls aus einer doppelten, emeinsam umgefalteten Papierlage besteht. die in sich verklebt ist.
Abb. 1-5 zeigt einen Kreuzboden nach dem Schema der Abb. 13, aus vier Papierlagen. die teilweise miteinander verklebt sind. Das die Ventilkante 28 bildende Querblatt 27 be steht aus einem zu einer flachgedrückten Spirale mehrfach umgefalteten und in sich verklebten Papierstreifen.
In Abb. 16 und 17 sind Verstärkungen der Ventilkante durch Einlagen 2,9 aus Pa pier, Pappe, Stoff bezw. Schnur 31 in die Querstreifen .29 bezw. 30 angedeutet.
In Abb. 18 bis 26 ist eine andere Art der Kreuzbodenverstärkung dargestellt, bei der die Verstärkungsstreifen quer, schräg oder kreuzweise verlaufen. Auf den aus den Lap pen 33 und 34 der Sackwände 32 (Abb. 18 und 19) gebildeten Kreuzboden sind Verstär kungen von verschiedener Stärke und Reiss festigkeit, zum Beispiel aus Stoff 3,6, dün nem Papier 36,a und dickerem Papier 3,5 so aufklebt, dass sich die widerstandsfähigsten Verstärkungen in der Mitte des Sackbodens als der am meisten beanspruchten Stelle be finden (Abb. 20).
Die Enden der Verstärkungsstreifen sind dabei entweder nur einfach um die Kreuz bodenteile herumgelegt (Abb. 21) oder so lang ausgebildet, da.ss sie bis auf die Sack wände 32 reichen (Abb.22 und 24). Sie können schräg aufgeklebt und teilweise über einander gelegt sein (Abb. 22), und der die Ventilkante 39 bildende äusserste Streifen 40 (Abb. 23) kann einen Lappen 41 haben (Abb. 26), der in die Ventilöffnung hinein geschlagen wird. Dabei kann die Kante 3,9 mit einem Faden 42 (Abb. 26) unterklebt sein.
Auch die übrigen Falzkanten der Strei fen 37 können durch Fäden 42'a (Abb. 25) geschützt sein.
Statt den Teil 41 des an der Ventilkante liegenden Streifens 40 vor der. Füllung ein zuschlagen, kann man denselben auch erst nach erfolgter Füllung des Sackes ein schlagen oder auf den Sack aufkleben und mit einer Plombe sichern, so dass der Sack nach erfolgter Füllung vollständig geschlos sen ist.
Bei dem in Abb. 27 dargestellten Sack sind Verstärkungen nicht nur am Kreuz boden, sondern auch an allen übrigen beson- ders stark beanspruchten Stellen angebracht. Diese bestehen aus Streifen oder Bändern 48, die bedruckt sein können, um auf den Inhalt des Sackes hinzuweisen, Querbändern 46, zum Beispiel aus Stoff, kreuzweise schrägen Streifen 45, welche die auftretenden Be anspruchungen diagonal nach den Ecken zu ableiten, und Bodenband 46. Die durch Bän der verstärkten Stofflagen sind immerhin noch etwas dehnbar.
Damit die Verstärkun gen keine beim Transport unerwünschten Vorsprünge bilden, ist das Ganze noch mit einer Schutzhülle 47 aus wasserdichtem, un- dehnbarem Papier oder dergleichen versehen. Diese Hülle ist in Abb. 27 abgebrochen dar gestellt.
Damit beim Einfüllen die Luft ent weichen kann, ist der Sackboden mit Lö chern 48 versehen (Abb. 2,8), die sich zweck mässig an den untern Flanken der Boden teile befinden. Die Löcher können rund oder eckig sein (49, 50 in Abb. 29) und wer den von aussen nach innen eingedrückt (Abb. 30), so dass die Ränder 51 oder Zwickel 152 nach dem Sackinnern gebogen sind.
Die Löcher können mit einer Vorrichtung hergestellt werden, die aus einem Halter 53 besteht, auf welchen der Sack aufgeschoben wird und einer Nadel 54 (Abb. 31), welche die Löcher in die Stofflagen eindrückt. Die Löcher könnten aber auch ebensogut durch ein Walzenpaar erzeugt werden, welches mit Stiften bezw. diesen entsprechenden Löchern versehen ist und durch welches die Säcke hindurchgelassen werden. Die Löcher können mit einem luftdurchlässigen oder staubdich ten Gewebe überklebt werden und sind zweckmässig innerhalb der Klebestellen an geordnet.
In Abb. 33 bis 34 sind Säcke mit Loch reihen 61 bezw. 65 dargestellt, die sich in der Nähe der Klebekanten 60 der Sackwand 59 befinden. An Stelle von Löchern 65 kön nen auch Einschnitte 6'6 angebracht werden, durch welche hindurch in gleichem Arbeits gang etwas Klebstoff eingeführt wird, so dass die Papierlagen und Sackwände nach dem Zusammenpressen in der Umgebung der Löcher und Einschnitte miteinander verklebt sind.
Für das gleichzeitige Lochen oder Ein schneiden und Einführen des Klebstoffes zwischen die Papierlagen kann eine Vorrich tung nach Abb. 35 benutzt werden: Auf die Papierlage 67 wird der um den Zapfen 68 scherenartig drehbare Hammer 69 nieder gedrückt, der seinerseits Saugnäpfe 70 auf weist, und mit einem zweiten Hammer 71 verbunden ist, der in eine hohle Nadel 72 ausläuft. Beim Anheben des Hammers 69 wird das oberste der beiden Blätter -67 von den Saugnäpfen 70 angehoben und von der Nadelspitze 72 durchstochen. Diese hat Öff nungen 73 in der Nähe ihrer Spitze, durch welche der unter Druck stehende Klebstoff aus der Spitze zwischen die beiden Papier lagen dringt.
Beim Zurückziehen der Nadel 72 wird die Klebstoffleitung automatisch unterbrochen, Abstreifer 74 halten die Pa pierblätter 67 zurück, und nach Entfernen des Gerätes werden diese von Pressplatten oder Walzen zusammengepresst. Sollen mehrere Lagen von Papier gleich zeitig gelocht und verklebt werden, so be dient man sich zweckmässig einer Vorrich tung nach Abb.36 und 37. Diese besteht aus einem lanzettförmigen, hohlen Messer 75 dessen Flanken 76 geriffelt oder gerauh+, sind und nahe dem untern Ende Öffnungen 77 aufweisen. Dieses Messer wird in schrä ger Richtung in die Papierlagen 78 ein gestochen und hierauf in Richtung des Pfeils geschwenkt.
Dadurch werden die Papier lagen, die an den rauhen Flanken hängen bleiben, auseinander gezogen, so dass der unter Druck stehende Klebstoff aus den Öff nungen 77 zwischen die Papierlagen dringt. Das Ganze wird nach Herausziehen des Messers wiederum einer Pressvorrichtung zu geführt.
Die in Abb. 35 bis 37 dargestellten Vor richtungen können als Teile einer Klebe maschine konstruiert sein.