Brennstoffeinspritzeinrichtung mit ölgesteuerter Brennstoffpumpe für Brennkraftmaschinen, insbesondere Gasturbinen, und Dampferzeuger, die nach einem Verpuffungsverfahren arbeiten. Es ist bekannt, die Ventile von Brenn- kraftmaschinen anstatt durch Nocken und Gestänge durch einen mittelst Drucköl be tätigten Kolben zu betätigen, wobei die Steuerung des von einer besonderen Pumpe gelieferten Drucköls durch ein Ventil oder durch einen Drehschieber erfolgen kann. Auch für den Antrieb der Brennstoffpumpen wurde bereits Drucköl vorgeschlagen.
Die Antriebsverhältnisse liegen bei Brennstoff pumpen jedoch insofern etwas verschieden gegenüber denjenigen bei Ventilen, als hier verhältnismässig grosse Kräfte in sehr kurzer Zeit aufgebracht werden müssen, um sofort hohe, aber nur kurz andauernde Einspritzun gen zu erhalten. Handelt es sich gar um Ver- puffungsgasturbinen oder um Dampferzeu ger, die nach einem Verpuffungsverfahren arbeiten, so sind nicht nur hohe Einspritz drücke, sondern auch verhältnismässig grosse Einspritzmengen erforderlich. Die kurzzeitig aufzubringende Arbeitsleistung wird also be deutend, so dass das Drucköl entweder unter sehr hohem Druck oder in sehr grossen Men gen geliefert werden muss, oder dass beides erforderlich ist.
Beide Forderungen sind aber baulich, wie betrieblich von einer Ölsteue rung nur schwer zu erfüllen, da die notwen dige Empfindlichkeit (rasches Ansprechen und Präzision) nicht von Einrichtungen er halten werden kann, die grosse Massen bewäl tigen und hohen Drücken widerstehen müssen.
Um die Vorteile des Antriebes und der Steuerung beibehalten zu können, die Nach teile für die besonderen Betriebsbedingungen bei Brennstoffpumpen aber zu vermeiden, werden gemäss der Erfindung Antrieb und Steuerung voneinander getrennt, indem die Betätigung des Einspritzpumpenkolbens durch ein Drucköl, im folgenden "Kraftöl" genannt, erfolgt, und die Steuerung der Pumpe durch ein anderes Drucköl, im folgen- den "Steueröl" genannt, besorgt wird.
Das Kraftöl kann nun jeden beliebigen Druck er halten und in beliebigen Mengen verwendet werden, während das Steueröl, das nur noch der Regelung dient, in Menge und Druck den Erfordernissen einer guten Empfindlichkeit angepasst werden kann.
In der Abbildung, !die ein Ausführungs beispiel der Erfindung betrifft, ist .der An trieb und die Regelung einer Brennstoff pumpe beispielsweise für ,den Dampferzeuger einer Dampfturbine dargestellt. Es ist 1 die Brennstoffpumpe, 2 ein Schieber zur Steue rung der Pumpe 1, 3 die Ölpumpe für das Steueröl, die sich mit dem Regler 4 der nicht gezeichneten - Dampfturbine auf gleicher Welle befindet. Die Ölpumpe 5 für das Kraftöl wird von einem besonderen Motor 6 angetrieben, :der über,das Getriebe 7 mit dem Steuerschieber 2 für -das Steueröl gekuppelt ist.
Die Betätigung der Brennstoffpumpe 1 erfolgt in der Weise, dass durch die Bohrung 8 und die Kammer 9 des Steuerschiebers Steueröl der Pumpe 3 durch die Leitung 10 auf die Oberseite des Steuerkolbens 11 ge langt und diesen hinunterdrückt. Dadurch werden die Schlitze 12 freigegeben, die dem. Kraftöl der Pumpe 5 den Weg unter den Kolben 13 der Brennstoffpumpe öffnen.
Der Kolben wird rasch angehoben und presst den im Pumpraum 14 befindlichen flüssigen Brennstoff durch eine mit einem Rückschlag- ventil 15 versehene Bohrung zur nicht gezeichneten Einspritzstelle. Inzwischen hat der Steuerschieber 2 die Kammer 16 mit der Leitung 10 in Verbindung gebracht, so da.ss das 01 durch Leitung 17 abströmen kann und der Steueröldruck über dem Steuerkolben 11 verschwindet. Dieser wird vom Druck des Kraftöls im Raum 18 hinaufgedrückt.
Da durch wird die Unterseite des Kolbens 13 mit dem freien Auslauf 19 des Kraftöls ver bunden und der Kolben bewegt sich unter dem Einfluss des Kraftöls in dem Raum 18 abwärts, um neuen Brennstoff durch das Ventil 20 anzusaugen.
Der Steuerschieber 2 hat noch weitere Anschlüsse 21 und 22, die zum Beispiel zur Betätigung von nichtgezeichneten Ventilen dienen. Mit der auf gleicher Höhe mit Boh rung 8 liegenden Anschlussöffnung 26 kann noch eine weitere Brennstoffpumpe gesteuert werden. Über dem Steuerschiebergehäuse be findet sich ein Windkessel 24, der den Steueröldruck auch bei wechselnden Ent nahmen auf möglichst gleichbleibender Höhe erhält. 25 ist ein Ventil zur Begrenzung der Höhe des Steueröldruckes.
Das zur Steuerung des Brennstoffpum- penkolbens dienende Steueröl dient auch zur Regelung der Einspritzbrennstoffmenge. Zu diesem Zweck besitzt der Geschwindigkeits regler 4 eine mit einem Schlitz 26 versehene Hülse 27, .durch welche je nach Stellung der Reglermuffe 28 mehr oder weniger Quer- schnitt für einen nicht gezeichneten Abfluss freigegeben wird. Je nach dem freigegebenen Querschnitt ändert sich der Druck des Steueröls hinter einer Drosselvorrichtung 29.
Dieser vom Regler eingestellte Öldruck wirkt auf den Regulierkolben 30, entgegen der Fe der 31. Sinkt er, weil mehr Querschnitt in der Hülse 27 freigegeben wurde"da die Dreh zahl ,des Reglers zu- bezw. .die Leistung der Turbine abgenommen hat, so hebt sich der Kolben 30 unter dem Einfluss der Feder, lässt durch die Kanäle 32 Kraftöl unter den 'Kraftkolben 33 treten und verbindet den Raum 34 über dem Kraftkolben .durch die Löcher 35 mit dem Aussenraum.
Der Kraft kolben 33 .steigt nun, bis der Kraftölzufluss unter .dem Kolben und der Ablauf über dem Kalben wieder gesperrt ist. Dann ist, der Kraftkolben festgestellt und mit ihm der Drehzapfen 36 des Hebels 37, der durch den Mitnehmer 38 vom Brennstoffpumpenkolben bewegt wird.
Durch .den Hebel 37 wird ein Überströmventil 39 betätigt, das einen Teil der angesaugten Brennstoffmenge aus dem Raum 14 wieder in die nicht gezeichnete An <B>saugleitung</B> zurückfliessen lässt. Je höher der Drehzapfen 36 mit der Drehzahl des Reglers steigt, desto früher erfolgt .das Öffnen des Überströmventils 39 und desto weniger Brennstoff wird eingespritzt. Fällt der Dreh zapfen, das heisst nimmt der vom Regler ein- gestellte Druck des Steueröls hinter der Dros selstelle 29 zu,
da die Reglerdrehzahl ab nimmt, so öffnet das Überströmventil nur spät oder gar nicht. Es wird dann sämt licher angesaugter Brennstoff eingespritzt.
Durch die Trennung des Steueröls vom Kraftöl wird es möglich, mit verhältnis mässig geringen Ölmengen und mit niedrigem Öldruck die Steuerung der Pumpe und die Regelung der Einspritzbrennstoffmenge mit hoher Präzision zu betreiben. Die Verwen dung besonderen Kraftöls gestattet ferner die Aufbringung grosser Kräfte für den Antrieb der Pumpe, besonders wenn in die Förder leitung des Kraftöls ebenfalls ein Windkes sel eingebaut wird, der die momentane Ent nahme grosser Ölmengen ohne wesentliche Druckabnahme ermöglicht.
Sind zum Beispiel bei einer mehrzylin- drigen Brennkraftmaschine mehrere Brenn stoffpumpen erforderlich, so wird das Druck- öl für die Steuerung und Regelung aller Brennstoffpumpen zweckmässig von der glei chen Steuerölpumpe geliefert und von dersel ben Steuereinrichtung gesteuert.
Die Brenn stoffpumpen können dabei getrennt von der Steuereinrichtung und voneinander unmittel bar bei den Einspritzstellen angeordnet sein, während die Steuereinrichtung an einer ge eigneten Stelle der Maschine angebracht wer- flen kann. .