CH157697A - Film für photographische Zwecke. - Google Patents
Film für photographische Zwecke.Info
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Description
Film für photographische Zwecke. Die Erfindung betrifft einen nicht ent flammbaren photographischen Film, ins besondere zum Gebrauch in kinematogra phischen Apparaten, sowie ein Verfahren zur Herstellung desselben. Ein nicht entflammbarer photographischer Film zum Gebrauch in kinematographischen Apparaten ist schon lange gesucht worden, aber soweit alle derartigen Filme den Er fordernissen bezüglich Nichtentflammbarkeit gerecht geworden sind, sind sie in irgend einer andern Hinsicht unzulänglich. Die all gemeinen Nachteile dieser Filme sind Sprö digkeit oder Mangel an dauernder Biegsam keit und eine Neigung, dem chemischen Pro zess zur Erzeugung des photographischen Bil des entgegenzuwirken, das auf diese Weise unbrauchbar gemacht wird. Um diese Nachteile zu beheben, weist der Film gemäss der vorliegenden Erfindung eine aus einer in Wasser und den Metallsalzen der photographischen Bäder unlöslich ge- machten Gelatine bestehenden Kernfolie auf, welche beidseitig mit einem aus Gummi lösung hergestellten Schutzüberzug und einer darüber liegenden durchsichtigen Schutz schicht versehen ist. Dieser Film ist zufolge seiner Beschaffen heit bei Nichtentflammbarkeit biegsam, durchsichtig, sozusagen farblos und indiffe rent gegen die zur Erzeugung des photo graphischen Bildes verwendeten Substanzen, so dass er letzteres nicht ungünstig beein flusst. Durch die Schutzbeläge lässt sich eine vollständig untrennbare Deckschicht schaf fen, welche die mittlere oder Kernfolie vor jedweder Einwirkung durch Wasser und die verschiedenen, bei der Entwicklung und dem Fixieren des photographischen Bildes be nutzten Salze schützt, und die lichtempfind lich gemachte Emulsion aufnehmen kann. ohne dass Gefahr besteht, dass das photogra phische Bild nachteilig beeinflusst wird. Der fertige Film bleibt, obwohl er eine Deck schicht hochentflammbarer Eigenschaft, zum Beispiel Zelluloid, besitzen kann, unent- flammbar, das heisst beim Annähern einer Flamme an den Film oder beim Erhitzen wird der Film lediglich aufgekräuselt; er erhärtet, aber er entzündet sich nicht. Zur Herstellung des Filmes gemäss der Erfindung kann das folgende Verfahren an gewendet werden. Eine warme Lösung von Gelatine in Nasser, zu der ein sehr geringer Prozent satz Formaldehyd hinzugefügt worden ist (beispielsweise ungefähr 1 % einer 40%igen Formaldehydlösung), wird auf ein in wag rechter Ebene wanderndes Metallband ge gossen oder sonstwie dünn aufgetragen, auf dem die Lösung in Form einer Filmfolie durch eine Kühlkammer geführt wird, wo die Gelatine zum Absetzen kommt und in Wasser und den Metallsalzen der photogra phischen Bäder unlöslich wird. Dann wird sie in einen warmen Luftstrom gefördert, wodurch sie getrocknet wird. In einigen Fällen kann sie, um das Trocknen zu be schleunigen, durch Alkohol gezogen werden, bevor sie der warmen Luft ausgesetzt wird. Statt Formaldehyd können andere Mittel, zum Beispiel Alaun, benutzt werden, um die Gelatine unlöslich oder praktisch nicht ab sorbierend zu machen. Um die Biegsamkeit der Kernschicht oder Folie zu erhöhen, kann die Gelatinelösung etwas Glyzerin enthalten. Es hat sich herausgestellt, dass das Form aldehyd oder der Alaun die Gelatinefolie nicht nur unlöslich, sondern auch zähe macht und ihr Brüchigwerden vermeidet. Die Tem peratur der Lösung kann ungefähr 37,5 C betragen. Um eine gleichmässige Verteilung der Gelatine auf dem Metallband sicher zustellen und ein Überlaufen zu vermeiden, wird die Gelatinelösung durch eine geeignete Pressvorrichtung auf das Metallband auf getragen, bei einer Temperatur, die nur wenige Grade oberhalb derjenigen liegt, bei welcher das Absetzen der Gelatine eintritt, und unter solchem Druck, welcher der Ge schwindigkeit des sich bewegenden Metall- Bandes entspricht. Das Metallband wird, be vor es die Pressvorrichtung erreicht, beträcht lich unter die Temperatur gekühlt, bei der das Absetzen der Gelatine eintritt, so dass die Unterseite der in Berührung mit dem kalten Metall befindlichen Gelatinelösung schnell zum Absetzen kommt und dadurch ein Ver laufen verhindert wird, während die Haupt masse der Gelatinelösung flüssig genug bleibt, um einen Flüssigkeitsspiegel zu bil den und dadurch ihre richtige Form bezw. Dicke anzunehmen; das Band trägt sie dann durch die Kühlkammer, um die gesamte Gelatinemasse zum Absetzen zu bringen. Die die Gelatine tragende Oberfläche des Metallbandes ist hochglanzpoliert und mit einer Lösung von Wachs in Benzol oder der gleichen behandelt, so dass die Gelatinefolie nach endgültigem Trocknen leicht abgestreift werden kann. Die Gelatinefolie wird dann beidseitig mit einer dünnen Schicht Gummi lösung überzogen, die aus einem geringen Prozentsatz (beispielsweise 3 %) reinem Gummi, gelöst in raffiniertem Erdöl (fine petrol) bestehen kann; dann wird der Film noch mit Zelluloidlack bedeckt. Die Gummi lösung dringt in die Gelatine ein, und der Zelluloidlack haftet fest an der mit Gummi bedeckten Oberfläche an. Nachdem der Film sorgfältig getrocknet worden ist, kann er zwischen hochglanzpolierten Druckwalzen hindurchgeführt werden, damit er eine glän zende Oberfläche erhält, und um das An haften der einzelnen Schichten zu verbessern. Vorzugsweise verwendet man zur Aufbrin gung der äussern Schutzschicht eine Lösung von Zelluloid, wie sie bei der Herstellung von Filmen heute gebraucht wird, da sie, obgleich sie selbst hochentflammbar ist, dem Film eine Oberfläche gibt, die dieselben übrigen Eigenschaften wie ein gewöhnlicher Zelluloidfilm hat. An Stelle von Zelluloid kann für die äussere Deckschicht oder Schutz belag Collodium benutzt werden. Statt der Gelatinelösung Formaldehyd oder ein anderes die Gelatine in Wasser und den Metallsalzen der photographischen Bäder unlöslich machendes Mittel hinzuzufügen, kann die Gelatinefolie nach dein Absetzen der Gelatine durch eine wässerige oder alko holische Lösung von Formaldehyd oder ein anderes Mittel durchgezogen oder in diese eingetaucht werden, welche Lösung den Film gleichfalls unlöslich macht, ohne seine Durch- sichtigkeit oder Biegsamkeit zu vermindern. Eine Schicht lichtempfindlich gemachter Gelatineemulsionen kann auf einem Film ge mäss der Erfindung in der gewöhnlichen Weise aufgebracht werden, und der Film kann dann in der gleichen Weise behandelt werden wie ein Zelluloidfilm, ohne dass Ge fahr besteht, dass das photographische Bild beeinflusst wird, oder dass die Deckschichten aus Gummi und zum Beispiel Zelluloid von einander oder von dem Gelatinekern getrennt werden. Die Durchsichtigkeit, Biegsamkeit, Farblosigkeit und Dauerhaftigkeit des Fil mes dürfte allen gebräuchlichen Zwecken entsprechen.
Claims (1)
- <B>PATENTANSPRUCH</B> I: Nicht entflammbarer Film für photo graphische Zwecke, gekennzeichnet durch eine aus einer in Wasser und den Metall salzen der photographischen Bäder unlöslich gemachten Gelatine bestehenden Kernfolie, welche beidseitig mit einem aus Gummi lösung hergestellten Schutzüberzug und einer darüber liegenden durchsichtigen Schutz schicht versehen ist. UNTERANSPRüCHE 1. Nicht entflammbarer Film nach Patent anspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass die Kernfolie aus einer mittelst Form aldehyd unlöslich gemachten Gelatine besteht. ?. Nicht entflammbarer Film nach Patent anspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass die Kernfolie aus einer mittelst Alaun unlöslich gemachten Gelatine besteht. 3.Nicht entflammbarer Film nach Patent anspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzschicht aus Zelluloid besteht. 4. Nicht entflammbarer Film nach Patent anspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzschicht aus Collodium besteht. 5. Nicht entflammbarer Film nach Patent anspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass die Kernfolie mit einem aus Gummi lösung aus 3/'0 reinem Gummi aufgelöst in raffiniertem Erdöl erhaltenen Schutz überzug versehen ist.PATENTANSPRUCH II: Verfahren zur Herstellung des nicht ent flammbaren Filmes nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Kern folie aus einer in Wasser und den Metall salzen der photographischen Bäder unlöslich gemachten Gelatine herstellt, die Kernfolie beidseitig mit einem aus einer Gummilösung erhaltenen Schutzüberzug und diesen mit einer Schutzschicht aus durchsichtigem Lack versieht. UNTERANSPRÜCHE 6.Verfahren nach Patentanspruch<B>11,</B> da durch gekennzeichnet, dass man eine warme Lösung von Gelatine in Wasser zum Unlöslichmachen der Gelatine mit einem geringen Prozentsatz Formaldehyd versieht, die Lösung in Form einer Folie auf ein in einer wag echten Ebene lau fendes Metallband aufbringt, die Folie durch eine Kühlkammer führt und so dann die nach dem Absetzen der Gela tine unlöslich gewordene Gelatinefolie zum Trocknen durch einen warmen Luft strom führt. 7. Verfahren nach Patentanspruch II, da durch gekennzeichnet, dass man zum Un- löslichmachen der Gelatine Alaun ver wendet. B.Verfahren nach Unteranspruch 6, da durch gekennzeichnet, dass man die Ge- latinefolie vor dem Durchführen durch den warmen Luftstrom zur Beschleuni gung des Trocknens durch Alkohol führt. 9. Verfahren nach Unteranspruch 6, da durch gekennzeichnet, dass man zur Er- höhung der Biegsamkeit der Kernfolie der Gelatinelösung Glyzerin zusetzt. Verfahren nach Unteranspruch 6, da durch gekennzeichnet, dass man der Ge- latinelösung eine Temperatur von un gefähr 37,5 C erteilt.Verfahren nach Unteranspruch 6, da durch gekennzeichnet, dass man zur Er zielung einer Kernfolie von möglichst gleichmässiger Dicke die Glatinelösung mittelst einer Pressvorrichtung auf das Metallbaud aufbringt.Verfahren nach Unteranspruch 11, da durch gekennzeichnet, dass man zur Ver meidung eines Verlaufens der Gelatine lösung auf dem Metallband dieses vor Erreichen der Pressvorrichtung beträcht lich unter die Temperatur abkühlt, bei der das Absetzen der Gelatine eintritt, um die Gelatinelösung rasch an der Un terseite soweit zum Absetzen zu bringen, dass sie oberhalb genügend flüssig bleibt, um durch Flüssigkeitsspiegelbildung eine gleichmässige Schichtdicke anzunehmen und sodann in der Kühlkammer die gesamte Gelatinemasse zum Absetzen bringt.Verfahren nach Unteranspruch 12, da durch gekennzeichnet, dass man der Ge- latinelösung vor dem Einbringen in die Pressvorrichtung eine Temperatur erteilt, die nur wenige. Grade oberhalb der Tem peratur liegt, bei welcher das Absetzen der Gelatine eintritt. 14. Verfahren nach Unteranspruch 6, da durch gekennzeichnet, dass man der Ober fläche des Metallbandes durch Polieren Hochglanz verleiht und dieselbe dann mit einer Lösung von Wachs in Benzol behandelt, so dass die Gelatinefolie nach beendetem Trocknen leicht abgestreift werden kann. 15.Verfahren nach Patentanspruch 1I, da durch gekennzeichnet, dass man den Film zur Erteilung eines Oberflächenglanzes zwischen hochglanzpolierten Druckwal zen durchführt. 1.6. Verfahren nach Patentanspruch II, da durch gekennzeichnet, dass man die Kernfolie dadurch unlöslich macht, dass man eine Folie aus zum Absetzen ge brachter Gelatine durch eine wässerige Lösung von Formaldehyd zieht. 17. Verfahren nach Patentanspruch 1I, da durch gekennzeichnet, dass man die Kernfolie dadurch unlöslich macht, dass man eine Folie aus zum Absetzen ge brachter Gelatine durch eine alkoholische Lösung von Formaldehyd zieht.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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CH157697D CH157697A (de) | 1930-09-13 | 1931-08-31 | Film für photographische Zwecke. |
Country Status (1)
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CH (1) | CH157697A (de) |
-
1931
- 1931-08-31 CH CH157697D patent/CH157697A/de unknown
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