Einrichtung zur Fadenlieferung, bei der auf denn Lieferungsweg vorübergehend ein Garnvorrat gebildet wird. Beim Durchlaufenlassen von Fäden bei ihrer Bearbeitung und Verarbeitung treten häufige Störungen auf durch Fadenenden und schlechte Stellen, unausgeglichene Span nunc und durch Unterbrechungen, die in der Natur der Bearbeitung oder Verarbeitung liegen.
Zur Verminderung derartiger Störungen hat man einerseits die Fadenspannung durch Einschaltung kleiner Fadenreserven in Ge stalt von Fadenschlingen geregelt. Ander seits hat man Spulengruppen mit über Kopf abziehbarem Faden vorgeschaltet, um so durch Anknüpfen immer neuer Spulen einen ununterbrochenen Fadenablauf zu bilden. Weiter hat man zum Beseitigen von Faden fehlern selbsttätige Ausschneide- und Knüpf vorrichtungen vorgesehen, die aber eine Still setzung während des Anknüpfens bedingen.
Für die Herstellung abgebundener einzelner Strähnen hat man weiter Wickelvorrichtun gen geschaffen, bei denen der Faden auf gewickelt und durch Rollbänder- längsver- schoben wird, so dass er während des Auf wickelns teilweise nach der einen oder andern Seite abgenommen werden kann, ein Ab ziehen oder Abarbeiten bedarfsweise ist von diesen Rollbändern aber nicht angängig, son dern es wird hier fortlaufend aufgeweift und gleichzeitig abgefitzt und der abgefitzte Strahn abgelegt.
Endlich hat man zu unter brochener Speisung langsam laufender Ver- zwirnungsmaschinen einen grösseren Faden vorrat zu schaffen gesucht, indem man vor schlug, einlaufende Fäden mittelst einer Füh rungsvorrichtung in einem Gehäuse vom einen Ende her zu spulenähnlicher Gestalt aufzuschiessen und am andern Ende des Ge- bäuses ununterbrochen einen auslaufenden Faden zu entnehmen. Anderseits ist es auch bereits bekannt, einen Garnkörper auf einen gern durch dachförmiges Aufschichten von Fadenwindungen zu bilden.
Bei diesen be kannten Einrichtungen wird durch schräg gestellte Leitkegel der Faden zu dachförmi- ger Schicht geführt und der so gebildete Garnkörper auf der Spindel nach oben .durch den Druck des Leitkegels verschoben. Bei diesen bekannten Aufspulvorrichtungen zur Bildung kötzenartiger oder kopsartiger Garn körper ist es aber ebenfalls nicht möglich, gleichzeitig von dem Garnkörper wieder Fä den nach Belieben abzuziehen, so dass der Garnkörper jeweils als zwischengeschaltete Reserve dient.
Die Erfindung verfolgt das Ziel, eine be liebige Bearbeitungs- oder Verarbeitungsvor richtung (lauernd ohne Stillsetzung mit leicht abziehbarem Faden von beliebiger Länge unter gleichzeitiger Beseitigung der Faden fehler zu speisen. Die Erfindung erreicht dies, indem der Faden in .der zu speisenden Vorrichtung in Form eines Vorrates gehalten wird, dessen einlaufender Teil in irgend einer dienlichen Form auf Kerne aufgewickelt wird, während sein auslaufender Teil zu stän digem Abziehen mit geregelter Spannung ver fügbar gehalten wird.
Der so unter Span nung geordnete, auf einem festen Träger vor handene Fadenvorrat kann, ebenso wie er mit hoher Fadengeschwindigkeit aufwickelbar ist, auch mit hoher Geschwindigkeit den Faden abgeben, und er kann dementsprechend in die Fadenläufe beliebiger auch mit hoher Faden geschwindigkeit arbeitender Bearbeitungsvor gänge als Pufferglied eingeschaltet werden, das im Einlauf Beaufsichtigung und Nach arbeit zugänglich ist, während der auslau- fende Teil ununterbrochen mit geregelter Spannung zum Abziehen für die zu speisende Aufwickelvorrichtung oder Verarbeitungs vorrichtung beliebiger sonstiger Art verfüg bar ist.
Das Wesentliche ist also, dass beide Enden eines unter Spannung aufgewickelten Vorrates unabhängig voneinander ein- und auslaufen können, so dass insbesondere bei Behandlung endloser Fäden, beispielsweise auch zwischen zwei hintereinandergeschalte, ten Bearbeitungsvorrichtungen, die Beseiti gung von Fadenfehlern ermöglicht ist, ohne dass Fadenfehler ein Stillsetzung dieser Vor richtungen erzwingen.
Dies bedeutet eine grundlegende Verbesserung, beispielsweise für Durchlauffärberei, Durchlauftrocknerei, selbsttätige Webstühle und sonstige auf völ lig störungsfreien Fadenlauf angewiesene Anlagen, indem ein besonderer, sonst zur Be seitigung von Fadenfehlern notwendiger Spulvorgang und das dazu gehörige Hinüber tragen stets neuer Spulen von einer Maschine zur andern erspart und durch endloses Durch laufen des Fadens ersetzt sind.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der neuen Einrichtung ergibt sich, indem der Fadenvorrat auf einer Schlauchkops-Spul- vorrichtung gebildet wird, nämlich so, dass er am einen Ende einer Kreuzspule oder ähn lichen Spule aufläuft und gleichzeitig am andern Ende über Kopf abgezogen wird. Diese Ausführungsform des Vorrates in der festen Gestalt der Kreuzspule ermöglicht auf engem Raum und mit einfachen Mitteln die Unterbringung eines Vorrates so reichlicher Grösse, dass ohne Störung des ununterbroche nen Auslaufes die Speisung des Vorrates genügend lange zur Beseitigung eines in ihn einlaufenden Fehlers beliebiger Art still gesetzt werden kann, und der über Kopf ab gezogene Faden erhält völlig gleichmässige Spannung.
Eine wertvolle Einzelheit ergibt sich noch, wenn für die Vorratwickeivorrichtung mindestens zwei Antriebsgeschwindigkeiten vorgesehen sind, nämlich eine der Ge schwindigkeit der zu speisenden Bearbei tungsmaschine entsprechenden Fadenan- triebsgeschwindigkeit und ausserdem eine höhere Fadenantriebsgeschwindigkeit. Hier durch kann bei störungsfreiem Fadenlauf der Vorrat leicht gleichbleibend erhalten werden, und nach zeitweiliger Stillsetzung während der Beiseitigung einer Fadenstörung kann der Vorrat dann wieder beschleunigt bis auf seine günstige Normalmenge ergänzt werden.
Besonders vorteilhaft ist eine Ausgestal tung der neuen Vorrichtung mit zwei Garn trägerkernen, entweder in Gestalt von Trom meln, deren Oberflächen durch parallel zur Trommelachse bewegte Rollbänder gebildet sind, oder in Gestalt zweier Trommeln, deren Achsen sich in zwei verschiedenen Ebenen kreuzen, und denen am einen Ende der Faden zuläuft, um infolge der Schränkung auf den Trommeln in vielfachen Umwindungen all mählich achsial fortzuschreiten und am an dern Ende der Trommel über Kopf abgezo gen werden.
Bei dieser Ausgestaltung kön nen grosse Fadenmengen aufgespeichert wer den und infolge der glatten Fadenführungen mit sehr hoher Geschwindigkeit aufgewickelt und abgezogen werden, und die zwischen den Trommeln frei ausgespannten Fadenstrecken sind dabei gleichzeitig noch zu irgendwel chen Bearbeitungen zugänglich, wie beispiels weise zum Trocknen, zum Bürsten und zu andern Verfeinerungsvorgängen. Besonders für gleichzeitiges Trocknen ist hierbei die Umschliessung der frei ausgespannten Faden teile mit einem Gehäuse wertvoll, durch das mittelst Heizkörpers und Ventilators ein warmer Luftstrom hindurchgeblasen wird. Auf diese Weise kann dann unter Umstän den -der Faden noch nass in die Speicherungs vorrichtung hineingeführt und schon fertig getrocknet aus ihr entnommen werden.
Eine weitere verbesserte Ausgestaltung kann dadurch erreicht werden, dass durch Zuhilfenahme eines dem einen Ende des Garnträgers gegenübergestellten Fadenfüh- rungsarmes ein Führen und Spannen des auf- oder ablaufenden Fadens dergestalt ermög licht ist, dass zunächst Störungen im Faden ablauf beseitigt sind, und dass in weiterer Ausgestaltung des Fadenführungsarmes mit einem eigenen Antrieb auch ein Aufwickeln des Fadens auf den Garnträger mittelst des Führungsarmes ermöglicht ist.
So ergibt sich zunächst die Möglichkeit, bei langsamem Abzug des Fadens den Füllungsgrad des Speichers mittelst des Führungsarmes ent sprechend zu ersetzen, also nicht nur durch die Aufwickelvorrichtung vom einen Ende her, sondern auch durch vermindertes Abzie hen vom andern Ende her den Speicher zu füllen: dies ist beispielsweise zum erstmali gen Auffüllen des Speichers bei Beginn des Arbeitsvorganges besonders einfach und handlich. Weiter ist dadurch dann überhaupt auch eine völlige Umkehrung des Faden laufes ermöglicht, dergestalt, dass der Faden über Kopf durch den Führungsarm in den Fadenspeicher einläuft und am andern Ende von diesem abgezogen wird. Die ganze Vor richtung erhält damit eine bedeutend verbes serte Anwendungsmöglichkeit.
Eine wertvolle Einzelheit kann endlich noch darin bestehen, dass die Aufwickelkerne, also beispielsweise die geschränkten Trom rneln, auch noch den durch Trocknung oder Bearbeitung des Fadens sich ergebenden selbsttätigen oder beabsichtigten Fa:den- lä.ngungen oder Fadenkürzungen angepasst sind, indem ihre Umfangsgeschwindig keiten entsprechend den Fadenlängungen zunehmend oder entsprechend den Faden kürzungen abnehmend in verschiedenen Teilen der Vorrichtung ausgebildet sind;
han delt es sich beispielsweise um zwei die Fäden spannende Kerne, so erhalten diese an den entsprechenden Stellen zunehmende oder ab nehmende Durchmesser oder bestimmte Teil dieser gerne werden von den übrigen ab getrennt und gesondert schneller oder lang samer angetrieben. Hierdurch ergibt sich dann die Möglichkeit, die Fäden bei belie bigen Bearbeitungen überall richtig straff zu erhalten und dadurch auch etwa Merzerisier- vorgänge, die wesentliche Streckung des Fa dens bedingen, in einer Vorrichtung durch zuführen.
Die Zeichnung veranschaulicht die Er findung an mehreren Ausführungsbeispielen, und zwar sind: Fig. 1 Ansicht einer Speicherungsvorrich tung mit einem Wickelkern, der einem Ha spel vorgeschaltet ist, Fig. 2 und 3 vergrösserte Seitenansicht und Oberansicht derselben Vorrichtung, Fig. 4 Ansicht einer Speicherungsvorrich tung mit glattem gern und Vorrichtung zu zickzackförmigem Aufwickeln des Fadens, Fig. 5 vereinfachte Ansicht einer Spei cherungsvorrichtung mit zwei gekreuzten Trommeln, Fig. 6 und l Längsschnitt und teilweise aufgeschnittene Endansicht einer Speiche rungsvorrichtung mit zwei Trommeln mit Rollbändern,
Fig. 8, 9 und 10 teilweise aufgeschnittene Endansicht, Seitenansicht und vergrösserte Teiloberansicht einer Speicherungsvorrich tung mit Garnbehandlungsvorrichtung und zusätzlicher Speicherungsvorrichtung.
Nach Fig. 1 treibt eine Welle 1 einerseits den Garnhaspel 2 und anderseits durch einen Riemen die Spindel 3a des Fadenspeichers 3 mit höherer Umfangsgeschwindigkeit als den Haspel 2. Eine Schlitztrommel 4 bekannter Art führt die Kreuzführung des Fadens beim Auflaufen auf den Fadenvorrat 3 herbei. Im Betrieb läuft das Garn eines im Beispiel unten an .der Maschine aufgesteckten Kötzers 5 zunächst auf den Fadenvorrat 3 und von dort durch den Fadenführer 6 auf den Ha spel 2.
Da dieser mit geringerer Faden geschwindigkeit läuft als der Fadenvorrat 3, wird sich in angemessener Zeit auf diesem ein Garnvorrat ansammeln, der es gestattet, zu irgendeinem der vorgenannten Zwecke den Fadenvorrat 3 stillzusetzen, ohne dass der Haspel 2 stillgesetzt zu werden braucht;
die Haspelarbeit wird also ununterbrochen bis zur Erreichung der gewünschten Strahn- stärke fortgesetzt, und dem Fadenvorrat braucht nicht umgespultes, sondern nur rohes oder etwa auch fortlaufend aus einer andern Maschine herauskommendes Garn zuzulaufen, weil in ihm unmittelbar jede Fehlerbeseiti- gung möglich ist.
Die Einrichtung .des Fadenvorrates ist nach Fig. 2 und 3 die folgende: An einem um die Spindeln 3a drehbaren Träger 7 hängen oben und unten je vier Rol len 8; die Rollen beider Rollenkränze oder wenigstens die des untern sind mit Zahnrad paaren 9 gekuppelt. Je zwei übereinander hängende Rollen tragen ein endloses Band 10, zum Beispiel aus Gummi.
Zwischen jedem Rollenpaar innerhalb des Gummibandes befindet sich ein Füllstück 11, um zu. verhindern, dass die aufzuwickelnde Vorratsspule das Gummiband, auf dem sie aufliegt, nach innen durchdrüokt. Eine der untern Rollenachsen trägt auf einer Verlän gerung einen Antriebsstern 12, der bei jeder Umdrehung des Fadenvorrates<B>3</B> um seine Achse 3a gegen einen Anstosshebel 13 läuft, so dass die Rollen in eine kurze Drehung kommen und die Gummibänder 10 mitsamt dem Fadenvorrat nach oben vorschieben, so dass dieser immer leicht über Kopf abziehbar ist. Der Hebel 13 wird durch die Maschine oder von Hand nach Bedarf eingerückt.
Die Vorrichtung nach Fig. 4, zum Spei sen eines Haspels nach Fig. 1 passend, weist auf der anzutreibenden Spindel 3a aufgesetzt eine Spulenhülse 14 auf. Ein kegelförmiges Ringstück 17 ist auf diese Spulhülse 14 auf steckbar und auf ihr leicht verschieblich, um als Spulenansatz zu dienen und eine Führung für die ersten Lagen beim Beginn der Auf füllung des Fadenvorrates zu ergeben. Eine kegelige schrägstehende Leitrolle 15 dient zur festen Anlegung der mittelst einer Schlitztrommel 16 in üblicher Kreuzspulen art aufgebrachten Fäden.
Nachdem zwischen diesen Teilen der Spulenansatz gebildet ist, und schon während der Bildung, verschiebt sich das kegelige Ringstück 17 allmählich nach oben, um dann abgezogen zu werden und das freie Abziehen des Fadens über Kopf während der weiteren Aufspularbeit zuzulassen.
Ein kegeliger unterer Widerlagerteil 14a der Spindel 3a gibt dem Garnkörper das Be streben, nach oben zu gleiten, und zugleich die nötige Lockerheit gegenüber der Spulen hülse 14, um so gut wie reibungsfrei an die ser hinaufzusteigen. Der gebildete Garnkör per kann merklich oben über die Spulenhülse frei hinausstehen, aber auch noch in einem Teil seines auf der Spulenhülse liegenden Körpers über Kopf abgezogen werden, je nachdem wie gross gerade der Vorrat ist.
In der beschriebenen Weise ist mit ein fachen Mitteln ein Fadenvorrat in Gestalt einer Spule erreichbar, so dass die Spindel 3a lange Zeit zu irgend einem Zweck stillgesetzt werden kann, ohne dass das Weiterlaufen von Garn zu der hintergeschalteten Bearbeitungs vorrichtung unterbrochen zu werden braucht.
Nach Fig. 5 ist eine Speicherungsvorrich tung geschaffen, die hier freigespannte und gleichzeitig für Bearbeitung zugängliche Fä- den aufweist, indem .das aufzuspeichernde Garn über zwei Trommeln 18, 19 gewickelt ist, deren Achsen sich nicht in der gleichen Ebene kreuzen. Eine oder beide Achsen sind mit der gewünschten Geschwindigkeit ange trieben, und zwar beide in gleicher Umdre hungsrichtung.
Das erste Auffüllen der Trommeln kann beispielsweise mittelst eines endlosen Riemens erfolgen, an den der An fang des Fadens angeknüpft wird, und der um die Trommeln 1-8, 19 herumgeschlungen ist, so dass er bei ihrer Drehung auf ihnen axial entlangläuft und dann abgenommen werden kann, indem der Anfang des Fadens dann von ihm abgerissen und den Weiter bearbeitungsmaschinen zugeführt wird.
Nach Fig. 6 und 7 besteht die Speiche rungsvorrichtung aus zwei parallelen Trom meln, die an einem Maschinengestell 21 auf Wellen 22, 23 angebracht sind und den Fa den in vielen beide gerne oder Trommeln umschlingenden Windungen aufnehmen. Um den Faden in fortlaufenden Windungen ach- sial über die Wickelkerne hin zu fördern, besteht jeder der gerne aus Rollbändern 24, die über Spannrollen 25 ausgespannt sind, und diese Spannrollen 25 sind an Armsternen der Trägerwellen 22, 23 gelagert.
Die Spann rollen 25 sind derart ballig ausgebildet, dass sie mit den beispielsweise aus Gummi her gestellten Rollbändern 24 einen annähernd zylindrischen Gesamtquerschnitt der Wickel kerne ergeben. Zum Antrieb der Rollbänder 24 sind die an ihrem einen Ende liegenden Rollen 25 mit Schrägzahnkränzen 26 aus- 0 erüstet, denen spiralige Führungsrippen 27 des Maschinengestelles 21 so gegenüber ge stellt sind,
dass beispielsweise jede Rollband- rolle 25 bei einem Umlauf um ihre Träger welle 22 oder 23 um einen Zahn fortgeschäl- tet wird und dadurch das Rollband ein Stück im Sinne des angezeichneten Pfeils ver schiebt. Hiermit wird dementsprechend der aufliegende Faden bei jedem Umlauf um ein Stück achsial verschoben, so dass er die bei den Nickelkerne in fortlaufenden Windun gen umschliesst und dies auch bei jeder Lauf- geschwindigkeit des Fadens aufrecht erhalten bleibt.
An den zwischen beiden Kernen aus gespannten Fadenteilen können beliebige (nicht .dargestellte) Bearbeitungsvorrichtun gen, wie insbesondere Bürsten, Luftstrom- Trocknungsvorrichtungen und ähnliches an greifen, um gleichzeitig einen etwa gewünsch ten Bearbeitungsvorgang vorzunehmen.
Wäre das Kopfende der Wickelkerne frei, so könnte der Faden einfach achsial abgezo gen werden, und zwar unabhängig von der Auflauf- und Bearbeitungsgeschwindigkeit mit einer durch die hinter;;eschaltete Auf wickelvorrichtung bedingten Geschwindig keit. Dabei dienen eine Reihe der letzten Fadenwindungen als aufgespeicherter Faden vorrat, indem die Bearbeitungsvorrichtungen nur die übrigen Fadenwindungen decken.
Zum Sichern der Vorrichtung gegen ein Verwickeln nicht genügend schnell abgezo gener Fäden an dem Kopfende der Träger wellen 22. 23 sind diese freien Enden durch einen ellipsen- oder kreisähnlichen Führungs teller 28 überdeckt, um dessen Rand der ab gezogene Faden herumlaufen und entlang dessen er gleiten könnte. An dem Führungs teller ist nun aber im Beispiel ein Führungs arm 29 gelagert, der durch eine Öse den zur Aufwickelvorrichtung gehenden Faden hin durchlässt.
Dieser Führungsarm sitzt auf seiner Welle 30 mit satter Reibung (ähnlich wie Uhrzeiger auf ihren Wellen), und die Welle 30 ist dauernd durch einen Stufen scheiben- oder Kegelscheiben-Riemenantrieb 30a in Richtung des Fadenlaufes mit der er forderlichen Aufwickelgeschwindigkeit an getrieben, das heisst mit einer Umlauf geschwindigkeit, die grösser ist als die Um laufgeschwindigkeit des Fadens um die Trommeln.
Die Wirkung ist hierbei folgende: Zieht die hintergeschaltete Vorrichtung den Faden schneller ab als ihn die vorgeschaltete Vor richtung, liefert, so werden allmählich immer mehr Windungen von den Trommeln über Kopf abgezogen, indem dabei der Führungs arm 29 unter Überwindung der satten Rei- bung entgegen dem der Trommelrotation entsprechenden Drehsinne langsam umläuft.
Im allgemeinen lässt sich dieser Fall ein regem, und zwar mit solchen Geschwindig keitsverhältnissen, dass während des Abspu- lens und Bearbeitens - ainer Spule die züz Anfang voll bewickelten Abgabetrommeln nur teilweise über Kopf abgezogen und von Windungen befreit werden.
Tritt aber der Fall ein, dass die Aufwickelvorrichtung lang samer arbeitet als die Bearbeitungsvorrich tung, so wirkt der Antrieb 30, 30a durch die Reibungsverbindung auf den Führungs arm 29 ein und diese folgt dementsprechend dem Faden auf den Abgabetrommeln, so dass sich die Umwicklungszahl dieser erhöht. Auf diese Weise ist auch das erstmalige Voll wickeln,der Abgabetrommeln bequem ermög licht.
Diese Abgabevorrichtung gewähr leistet also, unabhängig vom Auflauf des aus der Bearbeitung kommenden Fadens, die Ab gabe des Fadens an eine hintergeschaltete Vorrichtung mit einer durch diese bedingten Geschwindigkeit und mit einer immer gleich mässigen Spannung, die .durch die Schleif kupplung des Führungsarmes 29 an seiner Welle 30 bedingt ist. Zur Verhütung von Stössen, die beim Eintreten und Aufhören des Gleitens eintreten und zu Fadenbrüchen füh ren könnten, verwendet man mit Vorteil Rei bungsbeläge aus Asbest oder ähnlichen Stof fen, bei denen die Reibungszahlen der Ruhe und der Bewegung voneinander nicht wesent- '..ich verschieden sind.
Wie ersichtlich, lässt diese gesamte Vor richtung die Bearbeitung eines in vielen Windungen ausgespannten Fadens mit belie bigen Werkzeugen im Durchlauf zu und gibt dabei die Möglichkeit, den Faden durch eine unmittelbar dahintergeschaltete Spulvorrich- tung zu beliebigen Spulen aufzuwickeln, ohne dass auch Geschwindigkeitsschwankun gen zwischen beiden lylaschinen angesichts des verfügbaren Fadenvorrates am Ende der Trägerwellen 22, 23 irgendwelche Zerrungen des Fadens oder anderseits schädliche Faden häufungen herbeiführen können.
Bei der Ausführungsform nach Vig. 8 bis 10 ist hinter einem mit Bearbeitungsvorrich tungen versehenen Fadenspeicher ein auf diesem angeordneter weiterer fadenspeichern der Garnträger eingeschaltet, bestehend aus einem gesondert gelagerten und angetriebenen Paar geschränkter Trommeln 45, 46 als Ab gabetrommeln, um die der Faden in viel fachen Windungen herumläuft, und die flie gend gelagert sind, so dass der Faden über Kopf abgezogen werden kann, mit einer von der Auflaufgeschwindigkeit unabhängi gen Abziehgeschwindigkeit.
Die Auflauf geschwindigkeit ist genau regelbar, indem die Abgabetrommeln (oder mindestens eine von ihnen) durch eine konische und zwecks Durchmesserauswahl axial verschiebliche Riemenscheibe 47 mit genau passender Ge schwindigkeit vom allgemeinen Antriebs riemen 38 angetrieben sind. Zur Führung des ablaufenden Fadens ist hier wieder der Führungsteller 28 und Führungsarm 29 mit Welle 30 und Antrieb 30a wie im Beispiel der Fig. 6 bis 7 angebracht, um den Faden zu .der dargestellten Spulvorrichtung (Kreuz- spulvorrichtung, Scheibenspulvorrichtung, Haspel oder dergleichen) zu führen.
Zur selbsttätigen Verhinderung gelegent lichen Anhäufens übermässig vieler Windun gen oder zu starker Windungsabnahme auf den Abgabetrommeln 45, 46 dient folgende Vorrichtung. Bei zunehmender Bewicklung laufen die Fadenlagen gegen eine als Hebel ;nit Gegengewicht 48 ausgebildete schiefe Ebene 47. Hierdurch wird zunächst verhin dert, dass die Bewicklung über die Trommel köpfe hinausgeht und dort abrutscht.
Die Ausbildung der schiefen Ebene als Hebel ermöglicht beim Niedergehen die Schliessung eines Kontaktes 49, und diese schliesst den Stromkreis eines Magnetes 50, dessen Kern 51 angezogen wird und gegen einen Federzug mittelst einer Riemengabel den Riemen 38 auf der konischen Antriebsscheibe der Auf- wiekelvorrichtung verschiebt, so dass diese schneller läuft und infolgedessen die Anzahl der Windungen auf der Abgabevorrichtung sich verringert. Wird der Stromkreis unter- brocken, so, rückt die Feder .die Riemen gabeln in die alte Lage zurück.
Die schräge Tage des Hebels ist zweckmässig bei dünnen Fäden, damit mehrere Fäden den erforder lichen Druck ausüben; bei starken Fäden genügt ein einfacher Anschlag, der durch einen Faden gesteuert wird.
Der mit Bearbeitungsvorrichtungen ver sehene Fadenspeicher weist als Hauptteil zum Ausspannen des Fadens geschränkte Trommeln ähnlich den Trommeln des obern Fadenspeichers auf und hat folgende Aus gestaltung.
Ein Umschliessungsgehäuse 31, das an sei ner Vorderseite vor einer einwärtsgekröpften Vorderwand 39, die Fäden zugänglich lässt, enthält eine an der linken Stirnwand des Gehäuses 31 befestigte senkrechte Trennwand 33, die oben und unten Durchgänge freilässt und an ihrem linken Ende eine ellipsenför mige Kappe ähnlich der Kappe 28 trägt, und in dem hintern Raume einen Heizkörper 34.
Ein Ventilator 35 ist unten an die vor dere Kammer angeschlossen, um die warme Luft vom Heizkörper 34 oben in die vordere Kammer zu saugen und dann abzuführen, während Frischluft oder teilweise auch schon einmal umgelaufene Luft von aussen oder von der vordern Kammer her irgendwo unten zum Heizkörper 34 zutritt.
In der vordern Kammer sind übereinan der zweigeschränkte Skeletttrommeln 36, 37 in der Gehäusestirnwand und in der Kappe 31a gelagert, und zwar im Beispiel .die un tere Trommel 36 mit einer zur Längsrichtung der Vorrichtung parallelen Achse, während die obere Trommel 37 in der wagrechten Ebene so weit schräg liegt, dass ein in vielen Windungen um die Trommeln diese dauern;i weiter im Durchlauf umlaufen kann. Ein strichpunktiert dargestellter Riemenantrieb 38 treibt beide Trommeln im gleichen Dreh sinne an; unter Umständen genügt Antrieb einer Trommel, indem die Fäden selbst die andere Trommel mitnehmen.
Aussen vor der Kappe 31a ist eine Um lenkrolle 62 angeordnet, über die der Faden über den Rand der Kappe 31a in achsialer Richtung abziehbar ist. Weitere Umlenkrol- len 63, 64 dienen zur Weiterleitung des Fa dens zum obern Fadenspeicher 45, 46. Die Form der Trommeln 36, 37 richtet sich nach der Art der Fäden und der Bearbeitung. Tre ten während der Bearbeitung Längungen oder Kürzungen des Fadens auf, so erhalten die Trommeln statt zylindrischer Gestalt an verschiedenen Punkten verschieden grosse Durchmesser, so dass sie kegelähnliche oder verschiedenartige ballige Gestalten aufwei sen.
Wo also eine Längung des Fadens ein tritt, erhalten die Trommeln zunehmende Durchmesser, und wo Kürzungen der Fäden eintreten, erhalten sie abnehmende Durch meAser, so dass gegenüber beliebigen Längen änderungen der Fäden immer überall die Straffhaltung und erwünschtenfalls zusätz liche Reckung der Fäden erreichbar ist.
Zur Zuführung des Fadens, der im Bei spiel (Fig. 8 bis 10) von einer Vorratsspule 39 kommt, dient ein umlaufender Faden spanner folgender Bauart: Zwei kleine ge schränkte Zulauftrommeln 40, 41 grundsätz lich gleicher Anordnung wie die geschränk ten Trommeln 36, 37 nehmen den Faden von der Vorratsspule 39 auf, sind von ihm in vielen Windungen umschlungen und geben ihn dann über eine Umlenkrolle 42 an die geschränkten Trommeln 36, 37 weiter.
Um hierbei den Faden zu spannen, ist mindesten eine der kleinen Fadenspannertrommeln 40, 41. mit einer Bandbremse 43 ausgerüstet, die durch beliebig auswahlbare Gewichte 44 (oder durch eine Feder) gespannt erhalten ist.
Der locker von der Spule 39 her auflau fende Faden wird hierdurch im Verlaufe der Umschlingungen auf den Trommeln 40, -11 .,respannt und läuft dann mit geregelter Span nung auf die grossen geschränkten Trommeln 36, 3 7 auf. Der Faden wird hierdurch ohne Zerreibung seiner Oberfläche und unabhängig von Knoten immer gleichmässig gespannt.
Die Spannung kann auch ohne Gewichte dadurch erreicht werden, dass das Walzen paar durch eine Kegelscheibe zwangläufi.--# entsprechend der Fadengschwindigkeit an- getrieben wird, wobei die gewünschte Span nung durch Verschiebung der Kegelscheibe oder eines auf ihr laufenden Riemens erzielt wird. Hier fallen die den Faden infolge Massenbeschleunigung oder Verzögerungen belastenden Spannungen fort.
Zur Bearbeitung des Fadens sind Bürsten walzen 52, die die rechten Trommelenden als Fadenspeicher freilassen, von vorn und hin ten gegen die vordern Fadenbahnen zwischen den geschränkten Trommeln 36, 37 gegen gedrückt. Diese Walzen können, da die ge schränkten Trommeln 36, 37 sehr schnellen Fadenlauf ermöglichen, der als Bürst- geschwindigkeit genügt, ganz langsam im einen oder andern Sinne angetrieben sein, so dass sie nacheinander ihre verschiedenen Teile am Faden zum Angriff bringen, während die nicht im Angriff befindlichen Teile der Be aufsichtigung auf guten Zustand der Bürste und nötigenfalls der Reinigung zugänglich sind.
Antrieb in mit dem Faden gleicher Richtung verhütet Schmutzansammlungen am Fadeneinlauf in die Bürste. Wo aber dies nicht genügt, kann die Bürste mit Fa dengeschwindigkeit plus Bürstgeschwindig- keit in Fadenlaufrichtung angetrieben wer den.
Oberhalb der Bürsten 52 ist ferner auf einer Schwingwelle 53 ein Kamm 54 so ge- lafrert und durch ein elastisches Glied an getrieben, dass er zwischen den einzelnen Fadenbahnen auf- und niederstreicht und ge gebenenfalls am obern Schwingungsende ganz herausschwingt, um sich verklebende Fäden auseinanderzulösen. Eine mit diesem Kamm vereinigte Walze 54a dient dazu, bei Stillstand der Maschine fest gegen die Fäden gedrückt zu werden, um .diese straff und geordnet zu erhalten, während etwa die Bür sten oder sonstigen Bearbeitungswerkzeuge ausgewechselt werden.
Zur Vorbereitung des Fadens für die Be arbeitung sind zweckmässigerweise ferner im Einlaufstück zwischen .den Spannertrommeln 40, 41 und der Umlenkrolle 42 an den Fäden drei Bürsten 55, 56, 57 angelegt, von denen die erste durch eine beliebige Dampf- oder Wasserzufuhr feucht gehalten ist, während die zweite mit Paraffin oder einem ähnlichen Glättungsmittel getränkt ist und die dritte zum Glattstreichen und Entfernen über schüssiger Feuchtigkeits- und Paraffinmen gen dient.
Zur Reinhaltung der als Skeletttrommeln ausgebildeten geschränkten Trommeln 36, 3 7 dient folgende Vorrichtung: Jede der Trom meln 36, 37 trägt an ihren Enden glatte Reibungskränze 58 und Wellen 59 mit Reini gungswalzen 60, und Reibungskränze 61 sind in federnd vorgedrückten Lagern so gelagert, dass sie durch die Reibungskranzpaare 58, 61 von den Trommeln 36, 37 mitgenommen wer den. Die Walzen 60 reiben auf den Skelett stäben, so dass sie diese von angesetzter Schlichte und andern Verunreinigungen be freien; sie erstrecken sich nur über einen kürzeren, nahe dem Fadeneinlauf liegenden '.feil der Trommeln 36, 37, weil nur in diesem Teil Verunreinigungsgefahr besteht.
Die Wirkungsweise dieser Vorrichtung ist die, dass der von der Vorratsspule 39 her kommende Faden auf dem linken Ende der geschränkten Trommeln 36, 37 der Bearbei tung unterzogen und auf dem rechten Ende gespeichert wird und dann in den Vorrat auf den Abgabetrommeln 45, 46 einläuft, von dem ihn die Spulvorrichtung je nach Bedarf entnimmt. Unter Umständen ist der obere Fadenspeicher 45, 46 ganz entbehrlich; in diesem Falle wird der Faden über die Kappe 31a und Rolle 62 je nach Bedarf abgezogen, wobei nur die Enden der Trommeln 36, 37 als Fadenspeicher dienen.
Die gesondert ausgebildeten Abgabetrom meln 45, 46 können, wo sich dies als vorteil haft erweist, gegenüber der Darstellung in umgekehrter Richtung "vom Faden durch laufen werden, ebenso wie dies auch beider Ausführungsform nach Fig. 6 und 7 mög lich ist, also dergestalt, -dass der Führungs arm 29 mit der Aufwickelgeschwindigkeit angetrieben ist und die Wickelkerne mit dem Faden beschickt, der dann von den Wickel kernen tangential am andern Ende abgezo gen wird.
In, diesem Falle können die Wik- kelkerne, besonders wenn sie als gesonderte Abgabetrommeln nach Fig. 8 bis 10 aus gestaltet sind, unter Umständen ohne An trieb bleiben und zur Erzielung gleichmässi ger Spannung mit einer Bremse ausgerüstet sein, die dann der Schleifkupplung oder Bremse des Führungsarmes entspricht, wäh rend der Führungsarm dann ohne Schleif kupplung angetrieben sein kann.
Anderseits ist bei Ausgestaltung nach Tig. 6 und 7, also bei Durchführung; der Bearbeitung auf den fadenspeichernden Kernen der übliche An trieb dieser Kerner vorzusehen, und dahinter läuft der Faden dann, nötigenfalls durch eine weitere Speicherungsvorrichtung, in eine beliebige Weiterbea.rbeitungs- oder Aufwik- kelvorrichtung.