Verfahren zur Herstellung von gunstholz. Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines beiz- und polierfähigen Kunstholzes, das ebenso behan delt werden kann wie Naturholz und auch ein diesem gleiches Aussehen hat. Es ist be sonders zur Verwendung für Herstellung von Parkettböden, Wandverkleidungen, als Fül lung und für die Zwecke der Möbelindustrie bestimmt. Das fertige Produkt ist wasserab weisend, widersteht Hitze und Feuer, ist vollständig raumbeständig, wirft sich nicht und biegt und spaltet sich nicht. Es kann ge dreht, gebohrt, gehobelt und gesägt werden.
Es nimmt alle Farben an, wie zum Beispiel Beizen, Öl- und Lackfarben und absorbiert dieselben vollständig.
Zur Herstellung dieses Kunstholzes wird Kalk in gepulvertem Zustande mit Kiesel säure und Faserstoffen vermengt, angefeuch tet, in Formen gebracht und gepresst. Nach dem Pressen wird das Material der Einwir kung von Hitze ausgesetzt und hierauf mit Kohlensäure behandelt und fertig gestellt. Die Kieselsäure kann zum Beispiel in Form von Kieselgur oder gemahlenem Quarz in Anwendung kommen. Als Faserstoffe sind zum Beispiel verwendbar: Zellulose, Holz stoff, Asbest. Sägespäne. Die Mischung kann zum Beispiel in folgenden Verhältnissen er folgen: Kieselsäure 40%. Kalziumoxyd34%, Faserstoffe 30 % .
Nach erfolgtem Pressen wird das Mate rial, zum Bei-spiel in einer Kammer, auf eine Temperatur von etwa. 100 bis<B>110'</B> C erhitzt und dann bei gewöhnlicher oder erhöhter Temperatur mit Kohlensäure behandelt. Durch diese Behandlung erhält das Material einen hohen Grad von Härte. Es kann dann noch fertiggestellt werden durch Ölen, Im prägnieren oder Polieren, je nach Bedarf. Auf diese Art wird ein Kunstholz von gro sser Festigkeit gewonnen, das für viele Zwecke brauchbar ist.
Ein noch besseres Produkt wird erzielt, wenn man das Gemenge wie oben beschrieben herstellt, es ebenfalls in angefeuchtetem Zu- stande einige Zeit liegen lässt, aber vor dem Pressen zunächst auf einer entsprechend ein P (Y richteten Maschine in filzai -tigen, aufge- lockerten Zustand bringt und in einen Form kasten einlegt oder hineinbläst.
Zum Zwecke des Blasens kann eine Blasemaschine verwen det werden, ähnlich wie sie bei der Fabrika tion von Filzhutstumpen üblich ist. Bei die ser Blasemaschine wird die gereinigte und aufgelockerte Wolle in einen Formkasten ein geblasen, an dessen Boden sie sich absetzt. Für den vorliegenden Zweck wird in eine derartige Blasemaschine das filzartig aufge lockerte Kunstholzmaterial eingeblasen. Die am Boden abgesetzte Masse wird hierauf ge presst, wobei sich die Fasern miteinander ver- klemmen und einen Pressling von pappen deckelartiger Struktur ergeben.
Diese Press- linge werden hierauf in OnenTrockenraum ge bracht, wo sie einer ansteigenden Hitze bis zu 110 C ausgesetzt werden. Diese Behandlung in der Hitze wird durch etwa 10 Stunden fortgesetzt. Hierdurch wird erstens Trock nung- des Materials und zweitens das Abbin den des Kalks mit der Kieselsäure erreicht. Durch diese Behandlung ist das Material schon so weit erhärtet, dass man die Presslinge nunmehr in einer Kammer aufstellen kann, in die man ständig Kohlensäure zuströmen lässt.
Die Presslinge bleiben durch einige Zeit der Kohlensäure bei gewöhnlicher oder höhe rer Temperatur ausgesetzt, wobei diese vom freien, das heisst noch nicht an ' Kieselsäure gebundenen Kalk aufgenommen wird unter Bildung von kohlensaurem Kalk, der die Fa sern des Faserstoffes miteinander vollständig verbindet.
Die Fertigstellung des so gewonnenen Materials erfolgt je nach dem beabsichtigten Verwendungszweck durch Ölen, Imprägnie ren oder Aufbringen von Politur.
Für manche Zwecke empfiehlt es sich, das Verfahren derart auszuführen, dass das Kunstholz aus zwei oder mehreren Lagen erzeugt wird, die verschieden zusammenge setzt sind und dementsprechend verschiedene spezifische Gewichte und Struktur auf weisen. Solche Platten können in jeder ge- wünschten Dicke hergestellt werden. Sie zei gen eine sehr grosse Widerstandsfähigkeit gegen Druck und Stoss und werfen sich nicht, sie behalten vielmehr auch bei feuchter Lage rung ihre ebene Form bei.
Bei dieser Arbeitsweise wird mit Vorteil eine Blasemaschine angewendet, die aus einer Kammer besteht, in deren Oberteil, zum Bei spiel zwei Blaseeinrichtungen münden. Es wird nun zum Beispiel mittelst der einen Blaseeinrichtung ein gemäss der vorliegenden Erfindung zusammengesetztes Kunstholzma- terial, von dem .ein Kubikmeter zum Beispiel 1000 kg wiegt, in filzartigem aufgelockerte-m Zustand in die Kammer eingeblasen und nachdem sich dieses Material zu Boden ge setzt hat, wird ein zweites Material einge blasen,
das zum Beispiel ein Kubikmeterge- wicht von 1500 kg aufweist und auch aus einem aufgelockerten Gemenge von Kalzium oxyd oder Kalziumhydroxyd in gepulvertem Zustande mit Kieselsäure und Zellulose oder andern Faserstoffen oder Holzmehl besteht. Bei Herstellung einer 5 mm starken Kunst holzplatte werden zum Beispiel drei Schich ten von 1500 kg Gewicht je Kubikmeter und zwischen je zwei dieser Schichten je eine Schicht von 100.0 kg je Kubikmeter aufge blasen. Der Unterschied der zu blasenden Materialien im spezifischen Gewicht wird am einfachsten durch Unterschiede im Mengen verhältnis zwischen den pulverförmigen Stof fen und den Faserstoffen erreicht.
Die Zeitdauer des Einblasens richtet sich nach der Dicke, welche die Platten aufweisen sollen. Statt der oben erwähnten zwei Blase einrichtungen können auch drei oder mehrere in Anwendung kommen, wobei aus jeder die ser Blaseeinrichtungen ein Material von ver schiedenem spezifischem Gewicht geblasen wird.
Nach beendetem Blasen liegt das Ma terial in übereinander gelagerten lockeren Schichten auf dem Boden der Kammer und bildet eine filzartige Masse. Die Kammer wird dann zweckmässigerweise entlüftet und das Material wird vorgepresst. Die so gewon- neuen Platten werden vorzugsweise überein ander geschichtet und hierauf starkem hy draulischem Druck ausgesetzt, worauf Här tung, wie oben beschrieben, erfolgt.