DE536874C - Verfahren zur Herstellung von Holzsteinformlingen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Holzsteinformlingen

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DE536874C DESCH92444D DESC092444D DE536874C DE 536874 C DE536874 C DE 536874C DE SCH92444 D DESCH92444 D DE SCH92444D DE SC092444 D DESC092444 D DE SC092444D DE 536874 C DE536874 C DE 536874C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B28/00Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements
    • C04B28/18Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements containing mixtures of the silica-lime type
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y02TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
    • Y02WCLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES RELATED TO WASTEWATER TREATMENT OR WASTE MANAGEMENT
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Holzsteinformlingen Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von beiz- und polierfähigen Holzsteinformlingen, die ebenso behandelt werden können wie Naturholz und auch ein diesem nahezu gleiches Aussehen haben. Sie sind besonders für Herstellung von Parkettfußböden, Wandverkleidungen und als Füllungen für die Zwecke der Möbelindustrie bestimmt. Die fertigen Produkte sind nicht hygroskopisch, vollständig raumbeständig, werfen sich nicht, spalten sich nicht und widerstehen der Hitze und dem Feuer. Sie können gedreht, gebohrt, gehobelt und gesagt werden und nehmen alle Farben, wie Öl- und Lackfachen, Beizen usw., an.
  • Zur Herstellung dieser Holzsteinformlinge wird Calciumhydroxyd in fein gepulvertem, getrocknetem Zustande mit Holzmehl oder ähnlichem faserhaltigem Material und Kieselsäure, z. B in Form von Kieselgur, innig vermischt, mit sehr geringen Wassermengen angefeuchtet, in üblicher Weise unter Druck geformt, dann getrocknet und in an sich bekannter Weise mit Kohlensäure behandelt.
  • Es ist bereits bekannt, unter Verwendung von Holzmehl, Kalk und weiteren Zusätzen, z. B. Quarz, Kunststeine zu erhalten. Auch Zement und Kalk hat man mit vegetabilischen Fasern gemischt. Immer aber hat man bei der Herstellung der Mischungen so, viel Wasser angewandt, daß aus den Komponenten eine Paste entsteht, wozu 5o bis ioo°/° des Trokkengewichtes der übrigen Stoffe an Wasser erforderlich sind. Ist der anorganische Gemengebestandteil selbst erdfeucht, d. h. enthält schon a51/1 Wasser, so läßt sich naturgemäß die Paste durch Zusatz von weniger Wasser, etwa 25 °/° des Gesamtgeiv ichtes, erhalten. Bei diesen Produktionen quellen die organischen Füllstoffe infolge des verhältnismäßig hohen Wassergehaltes der Masse auf, so daß die Druckfestigkeit der fertigen Erzeugnisse nur gering ist.
  • Ganz im Gegensatz dazu werden nach dem vorliegenden Verfahren nur ganz geringe Wassermengen angewendet, am besten 611, des Gemengegewichtes, jedenfalls aber nicht mehr als 15'1". Diese Wassermengen sind so gering, daß sie wohl zur Bindung der einzelnen Gemengebestandteile ausreichen und zur Bildung einer unter Druck formbaren Masse, aber noch nicht die organische Faser, z. B. das Holzmehl, aufquellen lassen. Dies hat zur Folge, daß die aus dem so schwach angefeuchteten Gemenge hergestellten Holzsteinplatten nach dem Pressen ein sehr dichtes Gefüge und eine glatte Oberfläche zeigen, wie sie bei Verwendung von mehr Wasser infolge des Aufquellens der Faser nie erhalten werden, daß eine sehr beträchtliche Menge von Kohlensäure bei der Kohlensäurebehandlung aufgenommen wird (bis 15 bis 2o % des Plattengewichtes) und daß die Platten eine Druckfestigkeit von i Zoo kg pro Quadratzentimeter erreichen können.
  • Sehr auffallend und theoretisch schwer erklärbar ist, daß die Kohlensäureaufnahmefähigkeit von Platten aus stärker angefeuchtetem Material weit geringer ist als die von Platten, deren Ausgangsgemisch mit unter 15 "/o bleibenden Wassermengen angefeuchtet war, und daß die-weniger Kohlensäure aufnehmenden Platten eine viel geringere Druckfestigkeit besitzen.
  • Gegenüber Kunststeinplatten, welche unter Verwendung von Magnesiumoxyd und Chlormagnesium als Bindemittel hergestellt sind, zeichnen sich die nach vorliegender Erfindung dadurch aus, daß sie sich nicht werfen, auch in feuchter Luft nicht schwitzen und daß sich ein auf sie gebrachter Lacküberzug nicht verändert. Zementhaltige Kunststeine weisen immer eine etwas graue Farbe auf, während nach vorliegender Erfindung rein weiße oder hell cremegelbe rohe Platten gewonnen werden können. Außerdem greifen zementhaltige Platten wegen ihrer Alkalität viele Farben an, während sich -die nach vorliegendem Verfahren hergestellten Platten absolut neutral verhalten und aufgebrachte Farben nicht verändern. Man hat auch unter Verwendung von Wasserglas Sägemehl, Holzspäne o. dgl. enthaltende Kunststeine hergestellt. Diese sind infolge der Verkieselung weit spröder als die Holzsteinformlinge nach vorliegender Erfindung und nicht polierfähig; denn die zum Zweck des Polierens aufzutragende Beize ist wasserhaltig und löst aus der Kunstmasse Wasserglas oder aus ihm gebildetes Natriumcarbonat heraus. Außerdem greifen diese Kunststeine aus Wasserglas alkaliempfindliche Farben an.
  • Bei der vorliegenden Erfindung dient die Kieselsäure nur als Füllstoff, eine Bindung mit dem Kalk tritt infolge der geringen Befeuchtung gar nicht oder jedenfalls nicht in nennenswertem Umfange ein, da die Gegenwart der Kieselgur das Kohlensäurebindungsvermögen des Kalkes nicht herabsetzt.
  • Zur Herstellung von Holzsteinformlingen nach vorliegender Erfindung werden Beispielsweise nacheinander in eine Mischtrommel 3o Teile gelöschter Kalk, io Teile Kieselgur, evtl. ein Farbstoff und 2o Teile Holzmehl sowie ao Teile Zellstoff (aus Holz), die beide mit je 2,5 Teilen Wasser angefeuchtet sind, gegeben. Das so hergestellte Gemisch wird 24 Stunden liegengelassen, darauf in einer entsprechend eingerichteten Maschine in einen filzartigen, aufgelockerten Zustand gebracht und in Formkästen eingebracht oder eingeblasen. Zum Einblasen kann man eine Blasmaschine verwenden, wie sie bei der Fabrikation von Filzhutstumpen gebräuchlich ist, und das filzartige Material in hohe schachtförmige Kammern einblasen, an deren Boden es sich in horizontalen Schichten übereinanderlagert, aus .denen dann durch Anwendung eines hydraulischen, langsam steigenden Druckes pappendeckelartige Formlinge gebildet werden. Die Formlinge werden in einem Trokkenraum bei Temperaturen bis iio° in einem Zeitraum von etwa zehn Stunden von jeder Feuchtigkeit befreit und dann bis zur vollständigen Umwandlung des Kalkes in Calciumcarbonat in an sich bekannter Weise mit Kohlensäure behandelt. Die Kohlensäureaufnahme vollzieht sich je nach der Dicke der Platten verschieden schnell, bei 5 mm dicken Platten in 2 bis 3 Tagen.
  • Die so gewonnenen Platten werden je nach dem beabsichtigten Verwendungszweck geölt, gebeizt, mit Maserung versehen, poliert usw. Holzsteinformlinge von besonders großer Biegefestigkeit kann man erhalten, wenn man Mischungen von verschiedenem ,.spezifischem Gewicht aus zwei oder mehr Blaseeinrichtungen nacheinander in die schachtförmigen Kammern bläst, so daß sich die einzelnen Lagen übereinanderlagern.
  • Z. B. kann man zur Herstellung einer 5 mm starken Kunstholzplatte zuerst eine Schicht einbringen, welche in filzartigem, aufgelockertem Zustande ein Gewicht von 1 500 kg pro Kubikmeter besitzt, dann eine solche, die infolge eines höheren Faserstoffgehaltes nur ein Gewicht von i ooo kg besitzt. Jetzt läßt man wieder eine Schicht von höherem spezifischem Gewicht, dann wieder eine von niedrigerem folgern, so daß man fünf Schichten hat, deren jede in zusammengepreßtem Zustande i mm Dicke besitzt.
  • Die Kammer wird nun entlüftet und das Material vorgepreßt. Mehrere Platten übereinandergeschichtet können dann dem starken hydraulischen Druck ausgesetzt werden, worauf die Trocknung, Härtung und Weiterbearbeitung, wie oben beschrieben, erfolgt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Holzsteinformlingen aus gepulvertem, trockenem Calciumhydroxyd, Holzmehl oder ähnlichem faserhaltigem Material und Kieselsäure, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemenge, mit geringen, unter i 5 % bleibenden Wassermengen angefeuchtet, in üblicher Weise unter Druck geformt und dann getrocknet und mit Kohlensäure behandelt wird. a. Abändefung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß befeuchtete Gemenge der in Anspruch i genannten Art von verschiedenem spezifischem Gewicht so in hohe schachtförmige Kammern eingebracht werden, daß sie sich in horizontalen Schichten. übereinanderlagern, worauf das Material gepreßt und gehärtet wird.
DESCH92444D 1929-11-14 1929-12-11 Verfahren zur Herstellung von Holzsteinformlingen Expired DE536874C (de)

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