DE413993C - Herstellung von aus drei uebereinander angeordneten Schichten bestehenden Baustoffen - Google Patents

Description

• Herstellung von aus drei übereinander angeordneten Schichten bestehenden Baustoffen. Die Erfindung betrifft einen neuen Baustoff und ein Verfahren zu seiner Herstellung. Im wesentlichen setzt sich dieser Baustoff aus drei zu einem Block vereinigten Lagen oder Schichten zusammen, von denen die äußeren aus einem nach Belieben gefärbten Gemisch von Magnesiumchlorid, Wasserglas und gebrannter Magnesia, die innere aus einem Gemisch pulveriger organischer Abfälle mit gebrannter Magnesia und Magnesiumchlorid bestehen.
• Zur Herstellung des Baustoffs, z. B. einer Platte von i qm Oberfläche und a cm Dicke, kann man sich des nachfolgend beschriebenen Verfahrens bedienen.
• Zunächst wird ein aus folgenden Stoffen zusammengesetztes Gemisch bereitet:

  Magnesiumchlorid . . a kg

  Lösliches Silikat ... i o kg

  Gebrannte Magnesia . 6 kg

  Farbstoffe . . . . .. . nachBelieben.

  In einer Misch- oder Knetmaschine wird diesem Gemisch so lange Wasser zugesetzt, bis es teigige Konsistenz :erlangt. Die teigige Masse wird dann zur Bildung einer Schicht von ungefähr 3 mm Dicke in einen beispielsweise mit verstellbaren Wandungen und Boden versehenen Formkasten .eingebracht, den man zuvor mit einer Matrize ausgestattet hat, welche die an dem Baustoff hervorzubringenden Verzierungen in Hoch- oder Tiefprägung aufweist. Auf diese Schicht wird die zweite in einer Dicke von ungefähr 5 cm aufgebracht. Diese zweite Lage @-setzt sich aus folgenden Stoffen zusammen:

  Trockene, pulverförmige, saug-

  fähige, organische Abfall-

  stoffe, wie Holzmehl . . . . 4,0 kg

  Gebrannte Magnesia . . . . . . . 6,o kg

  Magnesiumchlorid . . . . . . . . 2,o kg

  Wasser ungefähr . . . . . . . . . 4,5 1.

  Mittels eines Brettchens oder eines anderen Gerätes wird diese zweite Schicht von Hand aus auf die erste aufgepreßt. Sodann wird eine weitere dritte Schicht aufgetragen, welche die gleiche Zusammensetzung besitzt wie die erste.
• Nun wird der Formkasten mit aufgesetztem Deckel unter eine hydraulische Presse gebracht und die in ihm enthaltene Masse einem Druck unterworfen, der je Quadratzentimeter Forminnenfläche ungefähr 5ö kg beträgt.
• Unter Einwirkung des Druckes verdichtet der Deckel die Masse so lange, bis sie eine Dicke von nur noch a cm aufweist. Nun wird der Deckel festgestellt und die Masse während ungefähr 24 Stunden zum Abbinden ruhig stehengelassen. Nach Ablauf dieser Zeit wird der Block aus der Form herausgenommen und in ein Wasserbad von gewöhnlicher Temperatur eingebracht, worin man ihn etwa. i a Stunden verweilen läßt.
• Nach dem Herausnehmen aus diesem Wasserbade wird der Formling zum Lagerplatz übergeführt und dort während .etwa 3o Tagen bei gewöhnlicher Temperatur an der Luft trockniii gelassen.
• Der gemäß der Erfindung hergestellte Baustoff ist sehr widerstandsfähig, feuerfest und wasserundurchlässig. Er leitet die Wärme schlecht, widersteht den atmosphärischen Einflüssen und hat ein schönes Aussehen. Außerdem sind zu seiner Herstellung verhältnismäßig geringe Kosten erforderlich.
• Was das äußere Aussehen des Baustoffes anlangt, so kann dieser entweder eine mattierte (Steinimitation) oder eine den geschliffenen Marmor in beliebiger Tönung und Musterung nachahmende glatte Oberfläche erhalten.
• Im letzteren Falle können Politur und Färbung beim Einformen selbst hervorgebracht werden, so daß besondere Kosten hierdurch nicht entstehen.
• Eine der hervorragendsten Eigenschaften des Erzeugnisses ist sein äußerst feiner Bau, welcher gestattet, es beim Verformen selbst mit den allerkleinsten Musterungen, und zwar sowohl in Hoch- als in Tiefprägung, sauber zu verzieren.
• Der Baustoff bietet einen vollwertigen Ersatz für dekorative Marmor- und. Alabasterskulpturen für Tonwaren, Holzschnitzereien und andere ähnliche Erzeugnisse. Er läßt sich ebenso leicht durchsägen wie Holz. Nägel oder Schrauben können bequem in seine Masse eingetrieben werden. Infolge seiner Elastizität vermögen ihn Stöße weder zu zerbröckeln noch zu spalten. Sein spezifisches Gewicht beträgt ungefähr i,2o.
• Bei der Errichtung von Wohnhäusern ist der neue Baustoff der mannigfaltigsten Anwendungen fähig. Man kann ihn zur Herstellung von Außen,- und Innenwänden, von Scheidewänden, von Fußböden, von Treppen, von Decken, von Dächern, Türen, Paneelen, skulptierten Friesen usw. verwenden. Bei Benutzung des Erfindungsgegenstandes zur Einrichtung von Gebäuden u. dgl. verfährt man jedoch grundsätzlich in der Weise, daß der beschriebene Baustoff keine Lasten zu tragen hat. Es wird einfach ein Gerippe oder Gerüst aus armiertem Beton, Eisen oder Holz aufgerichtet, das sämtliche Belastungen aufnimmt. Die Mauern oder Wände werden dann auf beiden Seiten mit dem Baustoff bekleidet.
• Beiläufig sei .erwähnt, daß bei Benutzung des neuen Baustoffes 6 bis i o Arbeiter ein Haus mit 5 bis 8 Wohnräumen innerhalb einer Woche fertigstellen können.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: -Herstellung von aus drei übereinander angeordneten Schichten bestehenden Baustoffen, darin bestehend, daß zur Bildung der ersten Schicht ein mit Wasser zu einem Teig angerührtes Gemisch von Magnesiumchlorid, Wasserglas, gebrannter Magnesia und Farbstoffen meinen Formkasten .eingebracht, zur Bildung der zweiten 'Schicht -ein Gemisch von pulverförmigen, trockenen, saugfähigen, organischen Abfällen, gebrannter Magnesia, Magnesiumchlorid und Wasser von Hand aufgepreßt und auf diese zweite Schicht eine aus dem gleichen Gemisch wie die erste Schicht bestehende Masse ausgebreitet wird, daß der Formkasten darauf mit einem Deckel versehen, sein Inhalt durch Niederdrücken dieses Deckels zusammengepreßt, in diesem Zustand während etwa 24 Stunden erhalten, dann aus der Form herausgenommen und in ein Wasserbad von Lufttemperatur getaucht wird, in welchem er 12 Stunden verweilt, um schließlich 3o Tage lang bei gewöhnlicher Temperatur getrocknet zu werden.