DE594666C - Baustoff aus Magnesiumchloridlauge mit Magnesit und Fuellstoffen - Google Patents

Baustoff aus Magnesiumchloridlauge mit Magnesit und Fuellstoffen

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DE594666C
DE594666C DEST49668D DEST049668D DE594666C DE 594666 C DE594666 C DE 594666C DE ST49668 D DEST49668 D DE ST49668D DE ST049668 D DEST049668 D DE ST049668D DE 594666 C DE594666 C DE 594666C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B28/00Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements
    • C04B28/30Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements containing magnesium cements or similar cements
    • C04B28/32Magnesium oxychloride cements, e.g. Sorel cement

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  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Structural Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Building Environments (AREA)

Description

  • Baustoff aus Magnesiumchloridlauge'mit Magnesit und Füllstoffen Die Erfindung betrifft einen feuersicheren Baustoff.
  • Man hat Gemische aus Magnesiumchloridlauge mit Magnesit und Füllstoffen, sog. Sorel- oder Holzzement, bereits für Bauzwecke benutzt, jedoch hat sich gezeigt, daß dieser Sorelzement nicht flammen- oder feuersicher ist, da er sich in der Hitze wirft oder verzieht und unter Krachen, teilweise mit lautem Geräusch oder Knall, auseinanderspringt.
  • Es ist bereits vorgeschlagen, bei der Herstellung von Magnesiumchloridmagnesiamassen Essigsäure hinzuzusetzen. Indessen wird durch diesen Zusatz die Festigkeit des Baustoffes vermindert, und es ist bekannt, daß durch starke Säuren ein großer Teil der Grundmasse zerstört wird.
  • Nach der Erfindung wird ein Baustoff aus Magnesiumchloridlauge mit Magnesit und Füllstoffen geschaffen, der einen Zusatz einer aromatischen organischen Säure, wie Salicylsäure o. dgl., enthält. Die Lauge kann auch mit Seife undloder Glycerin versetzt werden.
  • Die folgende Mischung nach der Erfindung hat sich beispielsweise besonders zur Herstellung von Bauplatten bewährt..
  • Feinkristallisiertes Chlormagnesium wird in Wasser zu einer Lauge von 35° Be gelöst. Es kann auch eine fertige Chlormagnesiiimlauge dieser Konzentration verwendet werden. Nun wird zu dieser Lauge so viel einer wäßrigen Salicylsäure zugefügt, daß auf ioo kg Chlormagnesiumlauge etwa ioo bis 250 g Salicylsäure kommen.
  • In einem besonderen Gefäß werden 250 g grüne, glycdrinhaltige Seife in .i 11 warmem Wasser gelöst und diese Seifenlösung zu der salicylsäurehaltigen Chlormagnesiumlauge zugegeben, bis das Gemisch eine Dichte von etwa 30° Be erreicht hat. Das Gemisch wird gründlich gerührt, bis praktisch alle festen Teile und Kristalle in Lösung gegangen sind. Darauf wird es etwa 5 Tage der Ruhe überlassen, damit sich die Schwebestoffe absetzen können. Nach vollkommener Klärung wird die über dem Bodensatz stehende klare Flüssigkeit abgezogen. Sie dient zum Anmachen des Baustoffes nach der Erfindung.
  • Beispiels Nach der vorliegenden Erfindung wird eine Chlormagnesiumlauge von 35° Be mit 250 g Salicylsäure und 16,3 kg Seifenlauge der oben beschriebenen Zusammensetzung vermischt. Nun wird folgende Mischung hergestellt: 2,61 Laugengemisch, 5,3 Gewichtsteile Magnesit, 2,o Gewichtsteile Sägemehl, 0,4 Gewichtsteile Asbestpulver, 0,3 Gewichtsteile Talkum.
  • Aus diesem Gemisch wurden Versuchskörper nach den bekannten Vorschriften für die Ermittlung der Druckfestigkeit' hergestellt. Die Körper zeigten nach 3 Tagen eine Druckfestigkeit voll 182,1 kg, nach 7 Tagen von 228,9 kg und nach 28 Tagen von 2q.7,4 kg, während Versuchskörper mit der entsprechenden Menge Essigsäure nach 3 Tagen eine Festigkeit von 157,o, nach 7 Tagen von 174,2 kg und nach 28 Tagen von 19g,o kg zeigten.
  • Beispiele Die gleiche Mischung wurde unter Zusatz von Gerbsäure hergestellt. Die Druckfestigkeit betrug nach 3 Tagen bereits 212 kg, so daß also noch größere Festigkeitswerte erzielt wurden als mit der Salicy1säure.
  • Zum Herstellen von Platten o. dgl. wird nun beispielsweise Holzmehl mit einer Lösung von Paraffin in einem organischen Lösungsmittel getränkt und das Lösungsmittel verdunsten gelassen. Nach etwa 24stfindigern Lagern wird das so präparierte Sägemehl mit geeigneten Füllstoffen, beispielsweise Asbestmehl, Bimsmehl u. dgl., und mit Magnesit innig vermischt. Beispielsweise kann man auf i kg Holzmehl o,5 kg Biinsinehl, o,5 kg Asbestmehl und 1,5 kg Eliböamagnesit verwenden.
  • q. kg der innigen trockenen Mischung werden nun mit der oben beschriebenen geklärten Flüssigkeit zu einem homogenen Brei geeigneter Konsistenz verrührt. Die so erhaltene Mischung kann zur Herstellung von Platten verwendet werden.
  • .m Auch kann mit dem Gemisch nach der Erfindung eine Grundmasse überzogen, beispielsweise verputzt oder mit einer Schutzschickt versehen werden. Zu diesem Zweck wird zunächst eine Grundmasse hergestellt, indem grobe Sägespäne zunächst mit Kalkmilch getränkt und darauf getrocknet werden. 2 kg der präparierten bzw. mineralisierten Späne werden darauf mit z kg der geklärten salicylsäurehaltigen Chlormagnesiumlauge angefeuchtet und das Gemisch darauf mit 1,5 kg Euböamagnesit innig vermengt. Dann wird noch 1 kg Lauge zugesetzt und die Mischung gut durchgearbeitet.
  • Mit der so erhaltenen Grundmasse wird nun die Plattenform gefüllt, und zwar so, daß der Füllstoff etwa in halber Plattenstärke über den Rand der Form heraussteht. Die Grundmasse wird dann auf Plattenstärke zusammen-epreßt bzw. gestampft, so daß die Formen eben gefüllt sind.
  • Nach etwa 16 Stunden ist die Masse abgebunden, und die Platten können bereits: herausgenommen werden und zum völligen Erhärten und Trocknen in Rahmen in lufttrockenen Räumen senkrecht aufgestellt werden.
  • Durch das Tränken des Holzmehls finit Paraffin und das Mineralisieren der Sägespäne und den Zusatz der glycerinhaltigen Seifenlauge inVerbindung mit derAnsäurung mit Salicylsäure wird erzielt, daß die erhaltenen Platten wasserabweisend sind und daß sie sich nicht werfen. Nach etwa 12 stündigem Trocknen an der Luft sind die Platten fertig. Sie zeigen eine glatte Oberfläche; die nach dem Trocknen durch Abreiben mit einem Tuch o. dgl. hochglänzend poliert werden kann, so daß die Oberflächen der Platten den Eindruck einer Glasur machen.
  • Die so hergestellten Bauplatten lassen sich sägen, schrauben und nageln und können überall da verwendet werden, wo man bisher Bauplatten bekannter Zusammensetzung benutzt hat. Die Bauplatten aus dem Baustoff nach der Erfindung haben insbesondere den Vorteil, daß sie flammen- und feuersicher sind. Von Behörden durchgeführte Versuche haben ergeben, daß die Baustoffe nach der Erfindung den einschlägigen feuerpolizeilichen Vorschriften in jeder Weise genügen.
  • Zur Herstellung des Baustoffes nach der Erfindung können auch andere geeignete Füllstoffe; wie Korkschrot, Reishülsen, Häcksel, tierische oder pflanzliche Faserstoffe, zerkleinerte Mineralstoffe aller Art, auch iin Gemisch mit anderen hvdraulisclien Bindemitteln, wie Portlandzernent; Kalkmörtel u. dgl., und im Gemisch mit Sand u. dgl. verwendet werden.
  • Zur Herstellung von Leichtplatten unter Verwendung von Korkschrot als Füllstoff wird der Korkschrot in feiner Körnung zunächst mit Kalkmilch mineralisiert und nach dem Trocknen eine Mischung aus 1 kg Korkschrot, 0,5 kg Euböamagnesit und 3 kg Chlormagnesiumlauge nach der Erfindung hergestellt. Die Plattenformen werden ebenfalls, und zwar um etwa ein Viertel der Plattenstärke, überhäuft, die Masse zusaxmnengepreßt und der Abbindung und Erhärtung und Trocknung in bekannter Weise überlassen.
  • In ähnlicher Weise lassen sich nach der Erfindung feuersichere Leichtplatten aus Holzwolle oder anderen geeigneten Rohstoffen herstellen. Dabei kann z. B. die Holzwolle, die zweckmäßig mit einer Paraffinlösung getränkt ist, nach dem Trocknen durch ein flüssiges Gemisch von 1 kg Euböamagnesit, I kg Asbestmehl und q. kg nach der Erfindung hindurchgezogen bzw. mit dieser Suspension getränkt werden. Nach dem Abtropfen oder Abpressen der überschüssigen Flüssigkeit wird die so behandelte Holzwolle in Formen gebracht und gepreßt. Die abgebundenen Platten können auch noch mit einer glasurartigen Deckschicht aus feuersicherem Baustoff versehen werden. Die so erhaltenen Leichtplatten zeigen eine außerordentlich gute Isolierfähigkeit gegen Schall und Wärme, die Späne sind elastisch und nicht brüchig wie bei den bekannten Holzwolleichtplatten, und sie zeigen eine außergewöhnliche Feuer- und Flammensicherheit.
  • Es hat sich gezeigt, saß der Zusatz von tonhaltigen Füllstoffen die Feuersicherheit des Baustoffes nach der Erfindung erhöht und daß tonhaltige Mineralien auch beim Abbinden und beim Verarbeiten des Baustoffes von Vorteil sind und _ daß sie eine größere Festigkeit und eine bemerkenswerte Geschmeidigkeit verursachen.
  • Die Baumasse nach der Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführformen beschränkt. Es hat sich gezeigt, daß sie mit Vorteil auch zur Herstellung feuer- oder flammensicherer Möbel, Schränke, beispielsweise für Kisten, zur feuersicheren Lagerung von Kinofilmen u. dgl., verwendet werden kann. Die Masse kann zur Herstellung von Gebäuden, als Fußbodenbelag, und zwar sowohl als Grundschicht als auch als Feinschicht, verwendet werden. Sie kann zum Bekleiden oder zum Verputz von Wänden, Decken u. dgl., zum feuersicheren Bekleiden von Geldschränken, zur Herstellung von feuersicheren Türen, zum Bekleiden von Balken und Trägern, für Fensterbänke, als Dübelsteine und andere Zwecke mehr dienen, bei denen es auf einen nicht werfenden Baustoff von glatter, glasurartiger Oberfläche, zur Herstellung schall- und wärmeisolierender Wände, zur Fabrikation leicht bearbeitbarer Baustoffe und vor allem zur Erzielung einer praktisch vollkommenen Feuer- und Flammensicherheit ankommt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Baustoff aus Magnesiumchloridlauge mit Magnesit und Füllstoffen, gekennzeichnet durch einen Zusatz einer aromatischen organischen Säure, wie Salicylsäure. a. Baustoff nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Lauge mit Seife und/oder Glycerin versetzt ist.
DEST49668D 1932-08-03 1932-08-03 Baustoff aus Magnesiumchloridlauge mit Magnesit und Fuellstoffen Expired DE594666C (de)

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DEST49668D DE594666C (de) 1932-08-03 1932-08-03 Baustoff aus Magnesiumchloridlauge mit Magnesit und Fuellstoffen

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DE594666C true DE594666C (de) 1934-03-20

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DEST49668D Expired DE594666C (de) 1932-08-03 1932-08-03 Baustoff aus Magnesiumchloridlauge mit Magnesit und Fuellstoffen

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DE (1) DE594666C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1007686B (de) * 1955-03-30 1957-05-02 Max Reischl Verfahren zur Herstellung von Magnesiazement

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1007686B (de) * 1955-03-30 1957-05-02 Max Reischl Verfahren zur Herstellung von Magnesiazement

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