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Verfahren zur Herstellung von Platten und Gegenständen aus Hotzsto1f oder Pappe oder Gemischen von Holz-und Faserstoffen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Platten und Gegenständen aus Holzstoff, Pappe oder Gemischen von Holz- und Faserstoffen. Zweck der Erfindung ist die Herstellung solcher Platten und Gegenstände, welche jedwedem Einflusse von Feuchtigkeit und Atmosphärilien widerstehen, dauernd formhaltend bleiben und sich mit jedem Werkzeug bearbeiten sowie pressen, prägen und appretieren lassen. Unter Appretieren ist hiebei jedwede Art der Obernächenausstattung, wie Anstreichen, Lackieren, Schleifen und Politieren, Emaillieren usw., verstanden.
Das Verfahren besteht darin, dass die in den herzustellenden Erzeugnissen entsprechender Dicke hergestellte Holzstosmasse oder Pappe vor oder nach dem Zuschneiden in die gewünschte Form je nach Stärke der Pappe einige Minuten in ein siedendes Gemisch aus Ölfirnis und syrischem Asphalt mit Zusatz von Sikkativ getaucht (gekocht) und darauffolgend sofort einem Trocknen bei einer Temperatur von 100 bis 1250 U während eines Zeitraumes von mindestens 24 Stunden unterworfen werden.
Das Mischungsverhältnis von Öinrnis und Asphalt wird, je nachdem, ob die Gegenstände einen grösseren oder geringeren Härtegrad aufweisen sollen, innerhalb der Grenzen von ein Drittel 01. firnis auf ein Drittel Asphalt geändert, während der Zusatz an Sikkativ etwa 10"/des Gemisches beträgt. Ein Teil des Asphaltes (bis zur Hälfte) kann ohne Beeinflussung der Wirkung auch durch Kolophonium ersetzt werden.
Nach dem Trocknen werden die so imprägnierten Platten oder Gegenstände in noch heissem Zustande in an sich bekannter Weise einem starken Drucke unterworfen, wodurch sie wieder vollkommen eben werden und diese Form dann unveränderlich beibehalten.
Vorteilhaft ist es, die herzustellenden platten-oder rahmenförmigen Gebilde vorerst in die bestimmte Umgrenzungsform zu bringen und dann erst entsprechend lang in die heisse Imprägnierungsnussigkeit zu tauchen, damit die letztere auch an den Rändern entsprechend tief in das Materiale eindringt und die Appretierungsmöglichkeit auch an den Rändern gesichert ist. Die imprägnierten Gegenstände können nach dem Trocknen und Pressen mit jedem beliebigen Anstrich (Farbe, Emaillack oder dgl.) versehen und auch bedruckt oder bemalt werden ; ebenso können sie eine beliebige Musterung durch Prägen oder Pressen erhalten, wobei dieses Ein-und Aufpressen der Muster gewünschtenfalls gleich- zeitig mit der dem Trocknen folgenden Geradrichtung der Platten bezweckenden Pressung vorgenommen worden kann.
Obgleich die Prägung oder Pressung auch in kaltem Zustande vorgenommen werden kann. ist besonders dann, wenn es sich um die Herstellung tieferer oder Muster mit ausgesprochen plastischer Wirkung handelt, die Pressung im heissen Zustande und mit heissen Pressformen vorzuziehen.
Welche Form immer die herzustellenden Gegenstände aufweisen und welchem Ver- wendungszweck als sie immer dienen mögen, wichtig ist in allen Fällen die Behandlung der Platten bzw. Erzeugnisse-vor oder nach der Formgebung-mit einem siedend heissen Gemisch von Öltirnis und Asphalt bzw. Asphalt und Kolophonium und Sikkativ und das darauffolgende Trocknen in Hitze von 100 bis 125 C. Soferne nach dem Verfahren Wandbelagsplatten (Emailplatten) als Ersatz fUr glasterte oder emaillierte Ware
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kannter Art mit Ölfarbe ein-oder mehrmals überstrichen und nach jedesmaligen Anstrich in Wärmo getrocknet, schliesslich ein ein-oder mehrmaliger Auftrag von Emaillack aufgebracht.
Derartige Bekleidungsplatten können wie. keramische Platten auf Wänden, Decken, Böden und dgl. verlegt und durch Kittmittel befestigt werden, bieten den keramischen Platten gegenüber jedoch den Vorteil geringeren Gewichtes, vollkommener Beständigkeit auch gegen dauernde Feuchtigkeitseinwirkung und-was von besonderer Wichtigkeit ist-einer erhöhten Anpassungsfähigkeit, da sie leicht mit einer Laubsäge oder dgl. allen erforderlichen Umrissen entsprechend zugeschnitten werden können.
1. Verfahren zur Herstellung platten-und rahmenartiger Gegenstände aus Holzstoff, Pappe oder Gemischen aus Holz-und Faserstoff, dadurch gekennzeichnet, dass die Platten oder Gegenstände vor oder nach der äusseren Formgebung einige Minuten in eine siedende
Mischung von Ölfirnis und syrischem Asphalt mit Zusatz von etwa 100/0 Sikkativ ge- taucht und sodann in Hitze von 100 bis 125"C mindestens 24 Stunden getrocknet werden, worauf die Platten in an sich bekannter Weise in warmem Zustande einem Pressen unter- worfen werden können.