<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Herstellung künstlicher Lithographiesteine.
Es sind bereits verschiedene Verfahren zur Herstellung künstlicher Lithographiesteine bekannt geworden. Verfahren, die auf der Anwendung von Zement unter Zusatz eines oder mehrerer anderer Stoffe beruhen, haben bis jetzt kaum zufriedenstellende Resultate ergeben, weil die erhaltenen Steine keinen genügenden Widerstand gegen die atmosphärischen Einflüsse bieten, indem sie unter der Wirkung der Wärme rissig werden oder unter Wirkung der Feuchtig- keit zerfallen und in der Regel Poren, Risse oder Schrunden aufweisen, die sie für den Gebrauch. für den sie bestimmt sind, ungeeignet machen.
Dies gilt besonders auch dann, wenn zur Her- stellung der künstlichem Lithogi'aphiesteine ein Gemisch von Zement und Ton verwendet wird, das in der bei der Herstellung von Zementplatten gebräuchlichen Weise verarbeitet wird. In diesem Falle beeinflusst'der Ton in ungünstiger Weise die Widerstandsfähigkeit des hergestellten
Steines, so dass dieser die Wirkung der Wärme nicht vertragen kann, ohne rissig zu werden, und unter der Wirkung von Feuchtigkeit zerfällt.
Das gleiche trifft zu, wenn man ein Gemisch von frischem und abgebundenem Zement oder kohlensaurem Kalk benutzt und ein rasches Abbinden des Gemisches dadurch zu erreichen sucht, dass man mittels einer Pumpe, die in der Form unterhalb eines die zuvor gepresste sse tragenden geloehten Bodens ein Vakuum erzeugt, Wasser durch die Masse hindurchsaugt. In diesem Falle ist das erhaltene Produkt porös, und es ist notwendig. durch eine weitere Operation die Poren anzufüllen, indem man in den Stein eine schlammige Masse zum Zwecke des Zuschlemmens der Poren hineinpresst.
Das den Gegenstand der Erfindung bildende Verfahren beseitigt diese Mängel dadurch, dass man die zur Bildung des Gemisches benutzten Stoffe unter der Wirkung von Wasser in natürlicher Weise arbeiten lässt, während das Gemisch unter starkem Druck gehalten wird, so dass die in der Masse enthaltene Luft durch die Ausdehnungskraft der Masse selbst ausgetrieben wird, ferner dadurch, dass m, 1'1 hierauf die zusammengepresste Masse sehr langsam unter Wasser abbinden lässt, wodurch sie von der Mitte nach aussen hin fortschreitend erhärtet.
Bei der praktischen Ausführung der Erfindung wird zweckmässig in folgender Weise verfahren : 3 Gewichtsteile Zement, i Gewichtsteil fein gemahlener quarziger Kalkstein, i Gewichtsteil Trass und i Teil weisser Sand werden miteinander gemischt. Das Gemisch wird hierauf sorgfältig gesiebt und gebeutelt, um Klümpchen und Verunreinigungen zu entfernen. Hierauf wird das Gemisch in Formen gebracht, deren Wände kleine Öffnungen haben, und in dem Masse, wie die Form gefüllt wird, eingestampft. Nachdem die Form mit trockenem Gemisch bis zu einer Höhe von etwa 12 cm gefüllt ist, wird das Gemisch trocken so weit gepresst, dass die Stärke der Schicht auf etwa C f/M verringert wird.
Dann wird die Form in einen zur Aufnahme von Wasser geeigneten Bottich gestellt und der Inhalt der Form einem starken Druck (etwa 130 bis 140 t pro Quadratmeter) ausgesetzt, der durch eine hydraulische Presse erzeugt wird, und hierauf in den Bottich Wasser bis zu einer Höhe von beispielsweise 1. 5 sis eingelassen, während das Gemisch dauernd unter dem angegebenen Druck gehalten wird. Unter diesen Umständen dringt das Wasser durch die kleinen Öffnungen der Formwände in die Form ein, durchtränkt allmählich das Gemisch und bringt die Zementteilchen zum Quellen. Da das Volumen der Masse infolge des auf sie wirkenden Druckes sich nicht vergrössern kann, wird die in der Masse enthaltene Luft vollständig aus der Form herausgetrieben.
Der Druck wird so lange aufrechterhalten, bis man keine Luftperlen mehr zur Oberfläche des Wassers im Bottich aufsteigen sieht. Dies tritt gewöhnlich ein, nachdem die
<Desc/Clms Page number 2>
EMI2.1
der Luft aus der fasse beginnt diese zu binden und ist frei von Poren. Man lässt dann das Wasser aus dem Bottich ab und nimmt den Stein aus der Form, nachdem man noch den Druck währond einer gewissen Zeit (etwa drei stunden) aufrechterhalten hat. Nun setzt man den Stein kurze Zelt
EMI2.2
kühler Temperatur gebracht, wo er auch nicht dem. Luftzug ausgesetzt ist. Nach ein-bi : vier- monatigem Liegen in diesem Trockenraum kann der Stein mit Bimsstein abgerieben watt in gleicher Weise wie ein natürlicher Stein verwendet werden.
Der auf diese Weise erhaltene Stein ist frei von Poren,-fühlt sich fettig an, nimmt keine
EMI2.3
treiben der Luft zu sichern, deren Anwesenheit die gewöhnliche Ursache der Porosität der meisten bis jetzt hergestellten künstlichen Steine ist. Ausserdem erhält der Stein vermöge des zu seiner Herstellung benutzten besonderen Gemisches eine helle Färbung und fürbung und fühlt sich glatt und zart an.
Diese Eigenschaften erhält man besonders vorteilhaft, wenn man bei Zusammensetzung des Gemisches Zemente verwendet, die nach verschiedenen Verfahren hergestellt oder verschiedenen Ursprunges sind und beispielsweise verschiedene Eigenschaften besitzen. In diesem Falle werden nämlich die vorteilhaften Eigenschaften einer Sorte Zement die etwaigen Mängel der anderengleichzeitig verwendeten Zementsorten ausgleichen, so dass man im Endergebnis ein Gemisch von sehr gleichförmigen und regelmässigen Eigenschaften erhält. Der Zusatz von quarzigem Kalkstein zur Zementmischung (beispielsweise 3 Teile Zement verschiedener Herkunft) eröht die Widerstandsfähigkeit des erhaltenen Steines, während der Trass die Kohäsion regelt und
EMI2.4
gleichzeitig eine weissere Farbe gibt.