Feinspinnmaschine zur Herstellung eines Mischgarnes. Die Erfindung bezieht sich auf eine Feinspinnmaschine zur Herstellung eines Mischgarnes, bei welcher ein Feingarn inner halb des Streckwerkes der Feinspinnma schine knapp vor dessen Auszugswalzenpaare mittelst eines Fadenführers in eine unmittel bar neben dem verstreckten Vorgarne gele gene Parallelebene zu diesen umgelenkt wird, worauf das Vorgarn nach Verlassen des Auszugswalzenpaares mit dem Feingarne versponnen wird.
Die den Gegenstand des Hauptpatentes bildende Feinspinnmaschine besitzt einen Fadenführer, bei dem das Fein garn durch Öffnungen, Ösen und dergleichen gefädelt werden muB', was aber bei der gro ssen Anzahl der auf der Maschine gleichzei tig zur Verarbeitung gelangenden Feingarne einen bedeutenden Zeitaufwand erforderte.
Die den Gegenstand der Erfindung bil dende Feinspinnmaschine beseitigt vorge nannten Übelstand dadurch, daB im Faden führer zur Führung des Feingarnes ein in zwei sich kreuzenden Ebenen verlaufender schlitzartiger Ausschnitt vorgesehen ist, in wel- chen das Feingarn einlegbar ist. Zur Ände rung der Fadenspannung kann das Feingarn mit regelbarer Kraft an den obern Rand des Ausschnittes zur Anlage gebracht werden.
Auf -der Zeichnung sind zwei beispiels weise Ausführungsformen des Erfindungs gegenstandes dargestellt, und zwar zeigt Fig.1 die Maschine zur Herstellung eines Misch garnes im Schnitt, Fig. 2 einen Fadenführer derselben im Schaubild nach der ersten, und Fig. 3 die Maschine im Schnitt nach der zweiten Ausführungsform.
Die Maschine zur Herstellung eines Mischgarnes nach der in Fig. 1 und 2 ver anschaulichten ersten Ausführungsform be sitzt an der Fadenleitschiene 10 des Streck werkes 1, 2 und 3 einer Feinspinnmaschine befestigte Bügel 11, welche mit ihrem freien Schenkel durch die die benachbarten Stieckwerksfelder trennenden Eindrehungen (Hälse) 25 der mittleren Streckwalzen 2 und Auszugwalzen 3 hindurchgeführt sind und an ihrem Ende einen beiderseits bis oberhalb des zu verarbeitenden Vorgarnes 8 der an- liegenden Streckwerksfelder reichenden Aus leger- 2.6 trägt.
Die bis nahe zum Vorgarne in Form von Lappen 27 herabreichenden Enden des mittelst Schraube 32 und Schlitz 31 quer verstellbaren Auslegers 26 sind in ihrem obern Teile 35 winkelig abgebogen und besitzen zur Führung des mit dem Vorgarne 8 zu verspinnenden Feingarne 18 einen sich über die Abbiegung bis in den obern Teil 35 erstreckenden, schlitzartigen Ausschnitt 36, welcher an dem freien Ende des Lap pens 27 und seines Teils 35 einen Verbin dungssteg genügendere Stärke belässt,
wo durch der Fadenführer unter Vermeidung abstehender Teile ein starres Stück bildet, das -bei Vibrationen oder sonstigen im Be triebe der Maschine auftretenden uner wünschten .Zwischenfällen nicht in Mitleiden schaft gezogen wird. In den in zwei sich kreuzenden Ebenen verlaufenden Ausschnitt 36 kann das Feingarn 18 ohne nennenswer ten Zeitverlust eingelegt werden.
Der Ab stand zwischen der Oberwalze des mittleren Streckwalzenpaares 2 und dem abgebogenen Teil 35 des Fadenführers wird genügend gross gewählt, so dass diese Oberwalze sich aus ihren Lagern herausnehmen lässt, ohne dass der Fadenführer entfernt werden müsste.
Das sich von der Spule 87, zum Beispiel Flaschenspule abwickelnde Feingarn 18 läuft über eine Leitschiene 17, welche gegen über dem Ausleger 26- eine derartige Lage einnimmt, dass das Feingarn 18 schräg durch den im obern Teil 35, sowie Lappen 27 ge legenen Ast des Ausschnittes 36 frei hin durchläuft und durch den seitlichen Rand des Ausschnittes 36 im Bereiche des Lappens 27 und Teils 35 geführt wird. Um die Span nung - des Feingarnes 18 dem jeweiligen Er fordernisse entsprechend anpassen zu können, ist die Leitschiene 17 zweckmässig parallel zur Streckebene verstellbar.
Wird beispiels weise die Leitschiene 17 der Spule 37 in Richtung des Pfeils genähert, so läuft das Feingarn 1.8 unter einem spitzeren Winkel als früher in, den Ausschnitt 36 ein, wie in Fig. 1 mit gestrichelten Linien angedeutet ist, was aber zur Folge hat, dass' das Fein garn 18 an den den Ausschnitt 27 abschlie ssenden Verbindungssteg des Teils 35 schleift und somit gebremst wird.
Das Ausmass der Verstellung der Leitschiene 17 ist für die Stärke der Bremsung massgebend. An Stelle des die Fadenführer 27, 35, 36 für benach barte Streckwerksfelder zusammenfassenden Auslegers 26 könnten auch für jedes Streck werksfeld gesonderte Fadenführer 27, 35, 36 vorgesehen sein, welche beispielsweise je durch einen Bügel an die Fadenleitschiene 10 angeschlossen sind.
Eine derartige Aus führungsform der Maschine ist in Fig. 3 zur Darstellung gebracht, gemäss welcher der obere Teil jedes Lappens 27 zu einem über den Oberwalzen des mittleren Streckwalzen- paares 2 und Einzugswalzenpaares 1 verlau fenden Bügel 38 verlängert ist. Diese Anord nung ist insbesondere für Feinspinnmaschi nen geeignet, deren Streckwerke 1, 2 und 3 eine zweite untere Putzwalze 42 aufweist.
Die unterhalb des Streckwerkes 1, 2 und S geführten Bügel 11 würden die Entfernung dieser Putzwalze 42 zu ihrer Reinigung während des Betriebes verhindern, was aber öfters vorgenommen werden muss. Der Bü gel 38 ist mittelst Scharnier 39 an einem mit der Fadenleitschiene 10 verbundenen Arme 40 aasgelenkt und ruht in der Arbeits stellung auf einem Anschlag 41 des Armes 40 auf. Um den Abstand des freien Endes 27 des Fadenführers derart einstellen zu können, dass der Fadenführer ganz nahe an das Vorgarn 8 heranreicht, ohne dasselbe je doch zu berühren, ist im Bügel 38 eine sich gegen den Anschlag 41 stützende Stell schraube 43 vorgesehen.
Zur Abnahme der Oberwalze des Streckwalzenpaares 1 und 2 wird der in den Fadenführer 27, 36 überge hende Bügel 38 im Uhrzeigersinn um das Scharnier 39 zurückgeklappt.