Verfahren zur Herstellung einer zum Überziehen und Imprägnieren geeigneten Hasse. Vorliegende Erfindung betrifft ein Ver fahren zur Herstellung einer Masse, die ins= besondere zum Überziehen oder zur Impräg nierung von Textilstoffen geeignet ist, aber auch selbstverständlich zum Überziehen, oder zur Imprägnierung beliebiger anderer Stoffe oder Gegenstände, die -wasserdicht gemacht. oder gegen die Einwirkung von Chemikalien geschützt werden sollen, verwendet werden kann.
Es wurden bereits zahlreiche Zerfahren zur Herstellung von Stoffen vorgeschlagen, die dazu dienen sollen, Textilstoffe wasser dicht zu machen; das Produkt des nach stehend zu beschreibenden Verfahrens über trifft aber sämtliche bekannten für den glei chen Zweck hergestellten Produkte in Hin sicht auf Qualität und Billigkeit.
Als Imprägnierungsmittel wurden bisher hauptsächlich Leinöl, Gummi, Teer, Natur- oder Kunstasphalt, Paraffin usw. verwendet, die entweder zu teuer waren, wie zum Bei spiel Gummi oder ein kostspieliges Verfahren bedingten, wie zum Beispiel die Linoleum fabrikation. Pech- oder Teerstoffe., wie sie zum Beispiel für die Herstellung von Teer pappe verwendet wurden, haben den Nach teil, dass die damit behandelten Gegenstände wenig Wärmewiderstand aufweisen; im Som mer werden sie klebrig und im Winter brüchig.
Die Industrie empfindet sehr stark die Notwendigkeit eines solchen Imprägnie- rungsstoffes, der im Sommer und im Winter gleich elastisch, aber bedeutend billiger als Gummi oder Linoleum ist, und der ermög lichen würde, für den Transport von chemi schen Stoffen, wie zum Beispiel Karbid, Laugenstein usw. geeignete Säcke billig her zustellen.
Es ist schon längst bekannt, da. ss die Oxy- dationsprodukte der ungesättigten Säuren des Leinöls,, die sogenannten Linoxy-nverbindun- gen, sich insbesondere durch hohe Wärme elastizität auszeichnen (Linoleum). Die Lino- leumfabrikation wurde bisher ausser denn hohen Preis des Leinöls durch den lang"vieri- gen Oxydationsvorgang und die teure Verar beitung des fertigen Linoxyns kostspielig ge macht.
Es wurde bereits vorgeschlagen, das Lein öl mit Salpetersäure zu oxydieren (Ölgummi) oder mit Schwefel zu behandeln (Faktis). Diese Verfahren, abgesehen davon. dass sie noch immer kostspielig sind, ergeben aber kein Produkt von genügend guter Qualität. indem die Festigkeit der in dieser Weise er haltenen lb1assen so gering ist, ,dass sie zwi schen den Fingern zerrieben werden können Gemäss dem vorliegenden Verfahren wird nun mindestens ein trocknendes Öl dadurch einer Oxydation unterworfen, dass es mit einem das S04-Radikal enthaltenden Stoff er hitzt wird, bis eine homogene Masse entstan den ist.
Als solche Stoffe kommen zum Bei spiel Schwefelsäure oder ein Schwefelsäure harz, insbesondere das bei der Ölraffination zurückbleibende Schwefelsäureharz in Be tracht. Als trocknendes Öl kann man zum Beispiel Leinöl, Sonnenblumenöl, Rizinusöl oder ein Gemisch solcher Öle verwenden.
Ist es erwünscht, die oben beschriebene Jasse weicher zu machen, so können zum Material während oder nach dem Oxydations- vorgang Mineralöle gemischt werden. Zwecks Verbilligung des Produktes kann man den Ölen Harz, oder harzähnliche organische Stoffe, zum Beispiel Asphalt zumengen. Das Gemisch der Ausgangsstoffe wird vorzugs weise so lange erhitzt, bis es sich in eine homogene, schaumlose Masse umgewandelt hat, die nach dem Abkühlen einen gummi artigen Stoff bildet.
Im Falle der Verwendung von Schwefel säureharz wird vorzugsweise dieses dem trocknenden Öl oder dem Gemisch trocknen der Öle erst zugesetzt, wenn letzteres schon auf 180-200 erhitzt ist, da sonst die Oxyda tion nicht in genügendem Masse stattfindet, das Material sich zu Klumpen vereinigt und an der Wand des Kessels verkokt.
Es hat sich gezeigt, dass man durch Im prägnieren von Textilstoffen mit dem so dar gestellten Material Produkte erhalten kann, deren Zerreissfestigkeit sich bis zum Vier- fachen derjenigen des verwendeten Textil.. stoffes erhöht.
Mit dem erhaltenen Material können bei spielsweise auch Jutestoffe imprägniert wer den, die sich sehr zw eclzmässig zur Herstel lung von Säcken benützen lassen, die fest und wasserdicht sind und durch Chemikalien nicht angegriffen werden.
Die nach dem oben beschriebenen Verfah ren hergestellte Masse besitzt gegenüber den Pech-Asphalt-Imprägniermassen den Vorteil, dass zufolge ihres Linoxyngehaltes die Masse nicht klebt und bedeutend weicher und ela- tischer ist. Ausserdem wird beim vorliegen den Verfahren die Oxydation der trocknen den Öle mit Hilfe von chemisch gebundenen Sauerstoff enthaltenden Materialien durchge führt, was das Verfahren gegenüber den bis her bekannt gewordenen Verfahren zur Her stellung von Linoxyn wesentlich beschleu nigt und verbilligt.
Beispiel: 25 kg Leinöl werden auf 200 C erhitzt und sodann 75 kg Schwefelsäureharz zuge setzt, das vorher mit Wasser gewaschen wurde. Das Gemisch wird dann unter fort währendem Rühren weiter erhitzt., bis eine homogene Masse entsteht. Bei dieser Er hitzung erreicht das Gemisch eine Tempera tur von d00 C. Nach dem Abkühlen erhält man eine gummiartige Masse.