CH142406A - Verfahren zur Herstellung von Kunstfäden aus Zellulose-estern oder -äthern nach dem Nassspinnverfahren. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Kunstfäden aus Zellulose-estern oder -äthern nach dem Nassspinnverfahren.

Info

Publication number
CH142406A
CH142406A CH142406DA CH142406A CH 142406 A CH142406 A CH 142406A CH 142406D A CH142406D A CH 142406DA CH 142406 A CH142406 A CH 142406A
Authority
CH
Switzerland
Prior art keywords
swelling
salts
ethers
production
contain
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Aceta G M B H
Original Assignee
Aceta Gmbh
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Aceta Gmbh filed Critical Aceta Gmbh
Publication of CH142406A publication Critical patent/CH142406A/de

Links

Landscapes

  • Artificial Filaments (AREA)

Description


  Verfahren zur Herstellung von     Kunstfäden    aus     Zellulose-estern    oder     -äthern     nach dem     Nassspinnverfahren.       Es ist bekannt, bei der Herstellung von  Kunstfäden aus     Zelluloseestern    und     -äthern     Fallbäder zu verwenden, die zur Verlang  samung der Koagulation quellend wirkende  Salze, wie     Rhodanide,    Chlorzink u. a. m.  enthalten. Diese Bäder enthalten gewöhnlich  mehr oder weniger grosse Mengen des beim  Spinnen ins Bad gelangenden Lösungsmittels,  zum Beispiel Aceton.

   Es ist möglich, unter  diesen Bedingungen nach dem     Streckspinn-'     verfahren Fäden von grosser Feinheit zu ge  winnen, die die nach dem üblichen Trocken  spinnverfahren erhältlichen an Festigkeit  um zirka 25 bis<B>30%</B> übertreffen. Beim  Spinnen mit diesen Bädern ist die Gefahr  der     Verklebung    jedoch sehr gross, und die  erhaltenen Gespinste unterscheiden sich trotz  ihrer     Feinfädigkeit    von der trocken gespon  nenen Seide in unvorteilhafter Weise durch  einen harten und spröden Griff.  



  Nunmehr wurde gefunden, dass man die  mechanischen Eigenschaften der Fäden noch    wesentlich verbessern kann und die Gefahr  der     Verklebung    vermeidet, wenn Fallbäder  verwendet werden, die quellend wirkende  Salze und kolloide Substanzen, wie Me  lasse,     Sulfitablauge,    Gerbstoffe, lösliche  Stärke,     Eiweissstoffe,    lösliche synthetische  Harze usw. enthalten.

   Besonders geeignet  sind     Sulfitablauge    und Lösungen abgebauter  Eiweissstoffe, zum Beispiel von abgebautem       Keratin.    Es lassen sich mit solchen Bädern  aus     Acetylzellulose    unschwer Seiden mit'  einer Festigkeit von 2 bis 2,5     gr    pro     Denier     und darüber herstellen, das heisst mit un  gefähr der doppelten Festigkeit von Erzeug  nissen, die beim Verspinnen nach dem  üblichen     Trockenspinnverfahren    erzielt wer  den.  



  Es ist ein besonderer Vorteil dieser Spinn  bäder, dass, wie Versuche ergaben, der Ge  halt an Lösungsmitteln, die durch die Spinn  lösung ins Fallbad gebracht werden, in ver  hältnismässig weiten Grenzen schwanken      kann, ohne dass die guten Eigenschaften der  Fäden merklich     beeinflusst    werden. Die Her  stellung einer einheitlichen Ware im grossen  macht daher keine Schwierigkeiten. Die       ZViedergewinnung    des Lösungsmittels und die  Einstellung des     Fällbades    ist dann besonders  einfach, wenn zum Auflösen der     Acetyl-          zellulose    ein einheitliches Lösungsmittel,  zum Beispiel Aceton, verwendet wird.

   Die  koagulierende Wirkung der     Fällbäder    kann  noch durch Zugabe von nicht quellend wir  kenden Salzen und quellend     bezw.    lösend  wirkenden, nicht oder nur schwer flüchtigen  organischen Substanzen, wie zum Beispiel       Äthylenchlorhydrin,        Monoacetin,        Phenolen.          Glykolmonoacetat,        Diacetonalkohol,        Cyclo-          hexanon,        Furfurol    u. a. m., modifiziert wer  den.

   Setzt man bereits der Spinnlösung was  serlösliche     Quellungsmittel,    zum Beispiel     Rho-          dansalze,    zu, so kann die Menge der quellend  wirkenden Substanzen im     Fällbad    erheblich  reduziert werden.  



       Beispiele:     1. Eine     22%ige    Lösung von     Acetyl-          zellulose    in Aceton wird durch Spinndüsen  mit Bohrungen von 0,5 mm Durchmesser in  ein     Fällbad    gedrückt, das im Liter neben  Wasser 200     gr        Ammoniumrhodanid    und  550     gr    gereinigte     Sulfitablauge    vom spezi  fischen Gewicht 1,25 enthält. Die Tempe  ratur des     Fällbades    beträgt etwa 20', die  Ballänge etwa 30 cm.

   Der     Acetongehalt    im       Fällbad        kann    in weiten Grenzen, zum Bei  spiel zwischen 1 und 9 %, variieren. Der mit  einer Geschwindigkeit von etwa 15 bis 20     m     pro Minute abgezogene Faden wird auf sei  nem Wege zur Spinnspule oder zum Spinn  topf mit Wasser nachgewaschen. Der Einzel  titer der gewonnenen Seide beträgt 1 bis  2     Denier,    die Festigkeit 2,0 bis 2,5     gr     pro     Denier.     



  2. Man arbeitet, wie in Beispiel 1 an  gegeben; jedoch enthält die Lösung an Stelle  der     Sulfitablauge    400     gr        Melasseschlempe     vom spezifischen Gewicht     1,33    pro Liter.  



  3. Man arbeitet wie nach Beispiel 1. und  ersetzt die     Sulfitablauge    durch 500     gr    mit    Salzsäure neutralisierter, durch alkalischen  Aufschluss erhaltener     Keratin-    oder     Glutin-          lösung    vom spezifischen Gewicht 1,25, die  etwa<B>50%</B> organische Substanz und etwa  <B>10%</B> anorganische Bestandteile, im wesent  lichen Kochsalz, enthält.  



  4. Man spinnt eine Lösung, bestehend aus  20 Teilen     Acetylzellulose,    2 Teilen     Ammo-          niumrhodanid,    4 Teilen Wasser und 74 Tei  len Aceton in ein     Fällbad,    das 500     gr    der  in Beispiel 3 beschriebenen     Keratin-    oder       Glutinlösung    und 40     gr        Rhodanammonium     neben Wasser im Liter enthält.  



  5. Eine Spinnlösung, bestehend aus 20  Teilen     Acetylzellulose    mit 54,5 %     Essigsäure     in 80 Teilen Aceton wird in ein     Fällbad    ge  sponnen, das aus 1 Gewichtsteil der bei Bei  spiel 3 verwendeten     Keratinlösung,    1,2 Ge  wichtsteilen     Ammoniumrhodanid,1    Gewichts  teil     Natriumacetat,    1     Gewicbtsteil        Caleiurn-          chlorid    und 3,5 Gewichtsteilen Wasser be  steht.

   Man spinnt bei einer     Fällbadtempe-          ratur    von etwa 2,0', einer     Fällbadhöhe    von  etwa 30 cm, mit einer Geschwindigkeit von  25 bis 50 m pro Minute. Es werden     Festig-          keiten    von 2,5 bis 3,5     gr    pro     Denier    erreicht-.  



  6. Man verwendet dieselbe Spinnlösung,  wie in Beispiel 5 angegeben, und spinnt in  einem     Fällbad,    bestehend aus 1 Gewichts  teil der in Beispiel 3 angeführten     Keratin-          oder        Glutinlösung,    1,5 Gewichtsteilen     Am-          moniumrhodanid,    2 Gewichtsteilen     Calcium-          ehlorid,    1 Gewichtsteil     Natriumaeetat,    1 Ge  wichtsteil     Glykolmonoacetat    und 7 Gewichts  teilen Wasser. Die     Badtemperatur    beträgt  etwa 20', die Ballänge 35 cm, die Abzugs  geschwindigkeit 40 bis 60 m pro Minute.

   Bei  dieser Arbeitsweise lassen sich Fäden mit  einer Reissfestigkeit von 2,7 bis 3,2     gr    pro       Denier    bei einem     Einzeltiter    von 2     Denier     und darunter erhalten.     e     Die fertige Kunstseide hat einen milden.  gedämpften, der Naturseide sehr nahekommen  den Glanz.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Kunst fäden aus Zelluloseestern oder -äthern nach dem Nassspinnverfahren, dadurch gekenn zeichnet, dass man Fällbäder verwendet, die quellend wirkende Salze und kolloide Sub stanzen enthalten. UNTERANSPRÜCHE: 1. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Fällbäder als kolloide Substanz ein durch Aufschlie ssen von Keratin erhaltenes Produkt ent halten.
    \?. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Fällbäder quel lend wirkende Salze, kolloide Substan- zen und nicht quellend wirkende Salze zur. Regelung der Koagulation enthalten. 3. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Fällbäder quel lend wirkende Salze, kolloide Substan zen, sowie auf das Zellulosederivat lösend wirkende, nicht oder nur schwer flüchtige organische Stoffe enthalten. 4.
    Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Fällbäder quel lend wirkende Salze, kolloide Stoffe. sowie auf das Zellulosederivat quellend wirkende, nicht oder nur schwer flüchtige organische Stoffe enthalten.
CH142406D 1928-05-01 1929-02-27 Verfahren zur Herstellung von Kunstfäden aus Zellulose-estern oder -äthern nach dem Nassspinnverfahren. CH142406A (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE142406X 1928-05-01

Publications (1)

Publication Number Publication Date
CH142406A true CH142406A (de) 1930-09-30

Family

ID=5669181

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
CH142406D CH142406A (de) 1928-05-01 1929-02-27 Verfahren zur Herstellung von Kunstfäden aus Zellulose-estern oder -äthern nach dem Nassspinnverfahren.

Country Status (1)

Country Link
CH (1) CH142406A (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
CH215950A (de) Verfahren zur Herstellung von geschichteten Fasercelluloseesterbahnen.
CH142406A (de) Verfahren zur Herstellung von Kunstfäden aus Zellulose-estern oder -äthern nach dem Nassspinnverfahren.
DE1949335A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Cellulose-Derivaten
DE513375C (de) Verfahren zur Herstellung von Kunstfaeden aus Celluloseestern oder -aethern nach demNassspinnverfahren
EP1354914A1 (de) Polymerzusammensetzung mit einem biologisch abbaubaren Polymer und Material, Extrakte(n) und/oder Inhaltstoffe(n) aus Kräutern der Familia Asteraceae
DE704824C (de) Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Faeden oder Filmen aus Celluloseacetat
DE498157C (de) Verfahren zur Herstellung kuenstlicher Gebilde, insbesondere von Kunstseide
DE2146305A1 (de) Absorbierende Materialien
DE745580C (de) Verfahren zur Herstellung von Kunstseidenfaeden aus Gemischen von Polyvinylalkohol und Cellulose und bzw. oder pflanzlichem oder tierischem Eiweiss
DE458910C (de) Spinnbad zum Faellen von Kunstfaeden, Filmen, Baendchen u. dgl. aus Viskose
CH177814A (de) Verfahren zur Herstellung künstlicher Gebilde.
DE968585C (de) Verfahren zur Erzeugung eines fuer die Kunstfaserherstellung geeigneten Zellstoffesaus Kiefernholz
DE1771180C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Reyon-Papier oder Vliesstoffen im Naßverfahren
DE573740C (de) Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Gebilden aus Fibroinloesungen
DE898655C (de) Verfahren zur Herstellung von Faeden, Fasern, Filmen oder anderen Verformungsprodukten aus Viscose mit verringerter Quellbarkeit in Wasser sowie verminderter Alkaliloeslichkeit
Hottenroth Artificial Silk: A Complete Treatise on the Theory, Manufacture and Manipulation of All Known Types of Artificial Silk
CH243316A (de) Verfahren zur Herstellung von Kunstseide-Kettbäumen.
DE878429C (de) Verfahren zur Herstellung von geformten Gebilden aus chloroformloeslicher Acetylcellulose
AT111845B (de) Verfahren zur Herstellung von mattierten und beschwerten Kunstseidefäden aus Zelluloseäthern und Zulluloseestern.
DE1117255B (de) Verfahren zur Herstellung von Cellulosexanthogenatessigsaeure-Faeden
DE508070C (de) Verfahren zur Herstellung von mattierten und beschwerten und beschwerten Kunstseidefaeden aus Celluloseaethern und Celluloseestern
AT120838B (de) Verfahren zur Herstellung von Lösungen aus Kupferoxydammoniakcellulose.
DE290131C (de)
AT151642B (de) Verfahren zur Herstellung von pigmentmattierter Kunstseide nach dem Viskoseverfahren.
DE875704C (de) Verfahren zur Herstellung hochfester Kunstseide aus Viscose