Maschine zur Herstellung sogen. Teigspätzle. Die Erfindung betrifft eine Maschine zur Herstellung sogenannter Teigspätzle. Diese in Süddeutschland und den angrenzenden Ländern beliebte Speise wird aus dickflüssi gem, zähem und klebrigem Teig von Weizen mehl mit Eizusatz bereitet. Hergestellt wer den die Spätzle auf die einfachste Art von Hand, indem man den 'auf ein Brett gelegten Teig stückweise mit dem Messer flach aus zieht und davon die Spätzle abschabt, ein Ver fahren, welches zwar zeitraubend ist, aber die nach Form und Geschmack beste Ware ergibt.
Im Gegensatz zur Handmacherei wird der Teig auch durch ein am Boden gelochtes Gefäss mit dem Kochlöffel durch gerührt oder bei der sogenannten Spätzle mühle mit einem drehbaren Schraubenflügel durchgetrieben oder endlich durch ein solches Gefäss mit einem Kolben durchgepresst. In allen Fällen, also auch beim Handmachen, lässt man die abgeteilten Teigstücke un mittelbar in kochendes Wasser fallen.
Das Durchtreiben mittelst Schrauben flügels braucht verhältnismässig viel Zeit, weil der an sich schwache Druck auf den Teig am einzelnen Loch nur periodisch auf tritt, nämlich nur in dem Augenblick, wo der Flügel sich daran vorbeidreht, und weil die Teigstücke bei der sonach verhältnis mässig lange Zeit dauernden Ausbildung bis zur Länge, wo sie durch ihr Gewicht ab reissen sollen, viel zu lauge dem Schwaden des kochenden Wassers ausgesetzt sind und noch am Gefäss hängend leicht dem*garen Zustand sich nähern, wodurch das Abreissen erschwert wird und eine Teigstauung eintritt.
Spätzlepressen haben zwar diese Übel stände nicht, aber andere. Der grössere Druck der Presse wirkt nämlich auf den Teig derart ein, dass man anstatt einer lockeren und kurzen Ware eine den Makkaroni nahekom mende festere und durch die Dichtigkeit im Geschmack beeinträchtigte Ware erhält. Weil die Presse sich über dem Kochtopf befinden muss, ist übrigens diese Art von Maschinen nicht praktisch und nicht beliebt. Lästig fällt auch das Zurückdrehen der langen feinen Spindel zum Wiederfüllen der Presse.
Die vorliegende Erfindung besteht nun darin, dass der Spätzleteig mittelst einer glatten Walze in einen von dieser und der Wandung des zylindrischen Teiggefässes be grenzten keilförmigen-Raum hineingetrieben und aus diesem durch die Spätzle formende Kanäle des Teiggefässes hinausge drückt wird.
Hierbei unterliegt der Teig gegenüber den Spätzlepressen einem geringen und gegenüber den Spätzlemühlen, - wo ein durch eine Schraubenfläche und den durch lochten Teiggefässboden begrenzter, im Gegen satz zum Gegenstand der Erfindung wan dernder keilförmiger Raum vorhanden ist, einem gleichbleibenden Druck, womit zwei Eigenschaften in glücklicher Weise vereinigt sind, welche ein hinsichtlich Beschaffenheit und Menge der Ware recht befriedigendes Ergebnis liefern. Die Spätzle kommen näm lich den handgemachten in Form, Ausgiebig keit und Geschmack nahe und ihre Herstel lung geht verblüffend rasch von statten.
Die ganz anders als bei Keksteig geartete Natur des Spätzleteigs gestattet es nicht, diesen auf den bekannten Keks- oder dergl. Maschinen zu verarbeiten, welche für einen festen, walzbaren Trockenteig eingerichtet sind, bei dem der Arbeitsvorgang grundver schieden von --dem in der neuen. Maschine ist.
Der Gegenstand der Erfindung ist auf der Zeichnung in einer beispielsweisen Aus führungsform im Schaubilde, quer durch schnitten, dargestellt. .
Die dargestellte Maschine , besteht aus einem zylindrischen Gehäuse a mit Teig trichter b über einer auf dessen ganzen Länge sich erstreckenden Öffnung desselben und aus einer glatten Walze o im Gehäuse a mit kleinerem Durchmesser als dieses, welche gleichachsig zum Gehäuse in den Gehäuse stirnwänden mit der Achse d gelagert ist, an deren einem Ende eine Handkurbel e zum Drehen der Walze in der durch Pfeil angegebenen Richtung aufgesteckt ist.
An der Stelle, wo die vordere Trichterwand an das Gehäuse angesetzt ist, das ist bei n, springt die Trichterwand ein wenig nach innen vor, wodurch der Eingang des Teiges in den durch die Walze und die Gehäuse wandung gebildeten ringförmigen Raum o verengert ist zu einem unten noch näher an gegebenen Zweck.
Der ringförmige Raum o ist unten dadurch eingeschnürt, dass die Ge häusewandung dort in angenähert tangentialer Richtung an die Walze bei f herangeführt ist, wodurch ein keilförmiger Raum g gebil det wird, in dessen Bereich in kegeligen Warzen h zu Kanälen ausgebildete Gehäuse löcher zum Ausdrücken des Teiges sich be finden. An den Warzen fällt, wie zu ersehen ist, der äussere Kegelrand i mit dem äulSern Kanalrand zusammen, so dass dort eine Schneide gebildet ist. Es sind beispiels weise zwei Lochreihen angenommen, und die Löcher der einen Reihe sind gegen die der andern versetzt.
Der die Warzen enthaltende Wandstreifen kann am Gehäuse abnehmbar angesetzt sein behufs Auswechslung gegen andere Streifen mit weiteren oder engeren Kanälen.
Da, wie erwähnt, die ausgedrückten Teig stücke sofort von wallendem Wasser aufge nommen werden müssen, enthält die darge stellte Maschine eine Einrichtung zu ihrer Befestigung am Kochtopf. Diese besteht aus zwei, je mit Feststellschraube k versehenen Haken an der rechten Gehäusestirnwand zum Einhängen am Rand des-Kochtopfs - im Bilde sichtbar ist nur einer der Haken - und aus einem nach unten gehenden T-förmigen Arm m an derselben Stirnwand, der sich mit seinem Querglied innen an die Wandung des Kochtopfs zufolge des durch das Gewicht der Maschine erzeugten Kippmomentes legt.
Wenn die Maschine am Kochtopf befestigt und der Trichter mit dem Teig gefüllt ist, so ist der Vorgang folgender: Auch wenn der Vorsprung n nicht da wäre, tritt beim Drehen der Walze der Spätzleteig im Gegensatz zum Teig bei Keksmaschinen nicht etwa voll in den Zwi schenraum o zwischen Gehäuse und Walze ein, sondern nur in einer Schicht von einigen Millimetern Stärke, welche auf der Walze bei deren Vorüberstreichen an der sich rasch zu einer Wurst formenden und in entgegen gesetztem Drehsinne wie die Walze unter Berührung der vorderen Trichterwand um sich selbst wälzenden Trichterfüllung kleben bleibt.
Diese verhältnismässig dünne Schicht auf der Walze wandert mit dieser in den keilförmigen Raum g, wo der Teig erst mit der Gehäusewandung in Berührung tritt, während auf der Strecke zwischen dem Vor sprung n und den Lochreihen diese Wandung vom Teig gar nicht berührt wird.
Dem im keilförmigen Raum g durch die Drehkraft an der Kurbel e eingeklemmt werdenden Teig bleibt nichts anderes übrig, als seinen Weg durch die Warzen hindurch, wo er ge ringen Widerstand findet; zu nehmen und aus diesen je als Strang. auszutreten, der, wenn er eine gewisse Länge, die nicht zu gross und nicht zu klein sein soll, erreicht hat, zufolge seines Gewichtes abreisst und ins kochende Wasser fällt;
ein Vorgang, der sich ständig widerholt. Das rechtzeitige Abreissen wird dadurch unterstützt, dass an der äussern freien Stirnseite der Warzen, wie oben er wähnt, der Kegelrand und der Kanalrand zusammenfallen und eine kreisförmige Schnei de bilden, welche verhindert, dass der Teig sich an der Austrittsstelle der Warzen breit machen und durch Ankleben an diesen Stellen Veranlassung zur Knollen- oder Batzenbildung geben könnte. In dem Masse, wie man weiterkurbelt, wird die erwähnte Teigwurst im.
Fülltrichter kleiner und kleiner und schliesslich so dünn, wie der Eingang in den ringförmigen Raum o beim Vorsprung rt weit ist, in welchem Augenblick sie von der Walze c in den keilförmigen Raum gebracht wird, ohne auf dem Weg dahin die Gehäuse wandung zu berühren, was der Fall wäre, wenn der Vorsprung n nicht da wäre. Der aufgegebene Teig wird also restlos aufge arbeitet. Der Druck auf den Teig ist gleich bleibend und , mässig, wodurch die Spatzen nach Form und Geschmack den handgemach ten nahekommen, auch wie diese besser auf gehen und daher ausgiebiger sind als die mit der Presse oder Mühle erzeugten, wäh rend die Arbeit des Herausdrückens der auf gegebenen Teigmasse verblüffend rasch vor sich geht.
Diese Eigenschaften der einfachen und einfach zu handhabenden Maschine wer den einer Volksspeise, wie es die Spätzle sind, die billiger als Makkaroni und Fabrik nudeln bei gleichem Nährwert ist, weiteren Eingang verschaffen.