Entladungsröhre mit geringer innerer Kapazität. Bei vielen Schaltungsanordnungen, bei denen Entladungsröhren mit einem Steuer gitter benutzt werden, ist die Kapazität zwischen dem Gitter und der Anode, sowie diejenige zwischen den Stromzuführungs- leitern dieser Teile sehr hinderlich. In man chen. Fällen ist es daher erwünscht, diese Kapazität bis auf einen möglichst kleinen Wert zurückzuführen.
Ein Mittel zu diesem Zwecke kann sein, der Anode möglichst kleine Abmessungen zu geben und sie zugleich in grösstmöglichster Entfernung von dem Gitter anzuordnen. Es entsteht aber dadurch der Nachteil, dass die Anode nicht länger als Schirm wirken kann, der das Auftreten von statischen Glas ladungen und derartige durch die Elcktro- nenemission des Glühfadens verursachten, unerwünschten Erscheinungen zu verhindern.
Die Erfindung hat eine derart gebaute Entladungsröhre zum Gegenstand, .die es möglich macht, die Anode sehr klein zu halten und weit vam Gitter anzuordnen, mit andern Worten, die zwischen diesen beiden Teilen bestehende Kapazität gering zu hal ten, ohne dass das Auftreten der obenerwähn ten, unerwünschten Erscheinungen zu be fürchten ist.
Gemäss der Erfindung wird dieser Zweck dadurch erreicht, dass der aus der Kathode und mindestens einem Gitter bestehende Komplex von einem metallischen Gebilde umgeben ist, welches mindestens zum \feil aus einem auf konstantem Potential zu haltendem Schild besteht. ]Dieser Schild wird dabei zweckmässig mit der Ka thode leitend verbunden. Zweckmässig ist die Anode in bezug auf den Komplex Ct'Iüh- faden-Gitter kurz und durch mindestens einen von der Anode isolierten Schild ver längert.
Eine andere Ausführung gemäss der Er findung besteht darin, dass die Anode in ge ringer Entfernung von einem Schild umgeben ist, der, wenigstens auf der einen Seite, sich erheblich weiter als die Anode erstreckt. Die Zeichnung veranschaulicht zwei Aus führungsbeispiele des Erfindungsgegenstan des.
In Fig. 1 ist der gestreckte Glühfaden mit 1, das schraubenförmig gewundene Gitter mit 2 und die Anode mit 3 bezeichnet. Letztere ist nur sehr kurz, so dass sowohl der Glühfaden, wie das Gitter auf beiden Seiten weit aus ihr hervorragen. Auf beiden Seiten der Anode 3 und in kurzer Entfer nung von ihr sind zwei Schilde 4 bezw. 5 angeordnet, die denselben Durchmesser wie die Anode aufweisen und mittelst Glasperlen 11 oder in ähnlicher Weise an der Anode 3 befestigt sind.
Die Kathode 1 wird von Poldrähten 6 und 7 unterstützt und gestreckt gehalten, die in die gläserne Quetschstelle 9 des Röh renfüsschens eingeschmolzen und durch diese Quetschstelle hindurch in bekannter weise nach aussen geführt sind. Das Gitter 2 wird von einem Stützbälkchen 8 getragen, das auch durch die Quetschstelle 9 hindurch nach aussen geführt ist. Der Poldraht 7 dient zugleich als Stütze für die aneinander be festigten Zylinder 3, 4 und 5, und ist zu diesem Zweck an den beiden Zylindern 4 und 5 angelötet. In dieser Weise wird er reicht, dass die Zylinder 4 und 5, die als Schilde wirken müssen, auf Glühfadenpoten- tial gehalten werden.
Um das Ganze stabiler zu machen, kann der untere Schild noch durch einen starren Träger 12 unterstützt werden, der in die gläserne Quetschstelle 9 einge schmolzen ist. Schliesslich ist die Anode 3 mit einem Stromzuführungsbügel 10 ver sehen, der am entgegengesetzten Ende der Entladungsröhre nach aussen geführt werden kann. Selbstverständlich kann der Anoden zuführungsdraht auch durch die Quetsch stelle 9 hindurch nach aussen geführt wer den, wodurch aber die Interelektrodenkapa- zität wieder zunimmt.
Fig. 2 zeigt eine etwas abgeänderte Bau art, bei der die zwei Schilde 4 und 5 zu einem einzigen zylindrischen Schild 14 ver einigt sind, der die Anode 3 eng umgibt und von- dieser isoliert ist. Es ist empfehlenswert, in diesem Fall den Zylindei 14 in der Höhe der Anode 3 mit dicht beieinander liegenden Öffnungen zu versehen, da sonst bei der Her stellung die Hochfrequenzerhitzung der Anode 3 für Entgasungszwecke sehr er schwert wird. In der Zeichnung sind diese Öffnungen deutlichkeitshalber nicht darge stellt.
Die Stromzufuhr zur Anode 3 findet hier durch einen Leiter 10 statt, der durch eine Öffnung des Schildes 14 und durch eine Glasperle 11 hindurchgeht, und der an der Anode 3 befestigt ist. Die Glasperle 11. ge währleistet in diesem Fall zugleich den richti gen Abstand zwischen den Teilen 3 und 14. Es können auch mehrere Leiter 10 und mehrere Öffnungen des Schildes mit Glasperlen vor gesehen sein.
In beiden dargestellten Fällen dienen die Schilde nicht nur zum Verhindern von un erwünschten elektrostatischen Wirkungen. der emittierten Elektronen, sondern sie verhin dern zugleich, dass von dem Gitter ausge hende Kraftlinien auf der Aussenwand der Anode endigen, so dass, diese Schilde die zwischen Gitter und Anode bestehende Ka- pazit@ät etwa. bis auf die Hälfte reduzieren.