Rohrleitung für Pumpwerke, vereinigte Puinp- und Turbinenjverke und dergleiehen. Bekanntlich treten in Rohrleitungen von Pumpwerken, vereinigten Pump- und Tur binenwerken und dergleichen, Beschleuni gungen- und Verzögerungen der in den Lei tungen enthaltenen Wassermasse auf, sobald aus irgend einem Grunde die Pumpe nicht mehr fördert. Diese Erscheinung wird allge mein mit "Wasserschlag" bezeichnet. Der artige Wasserschläge machen sich besonders in langen Leitungen für grosse Förderhöhe in hohem Masse bemerkbar, und sie können unter Umständen so stark sein, dass sehr be trächtliche, für die Rohrleitung gefährlich werdende Überdrücke erzeugt werden.
Um einer solchen Gefährdung von Rohrleitungen der erwähnten Art vorzubeugen, ist in die selben ausser einer in unmittelbarer Nähe der Pumpe angeordneten, selbsttätig wirkenden Absperreinrichtung, zum Beispiel einer Rück schlagklappe oder dergleichen, erfindungsge mäss noch mindestens ein weiteres, selbsttätig wirkendes Absperrorgan eingebaut, welches die Rohrleitung bei einer durch eine Unter brechung in der Pumpenförderung hervorge rufenen Druckzunahme in zwei Abschnitte unterteilt und dadurch das Entstehen von die Leitung gefährdenden Wasserschlägen ver hindert.
Auf der beiliegenden Zeichnung sind Aus führungen der Erfindung beispielsweise und zum Teil schematisch veranschaulicht: Fig. 1 zeigt eine Pumpanlage, während Fig. 2 ein vereinigtes Pump- und Tur binenwerk zeigt; Fig. 3 zeigt eine Abänderung einer Einzel- heit. In Fig. 1 bezeichnet 1 eine Pumpe, an die eine Druckleitung 2 angeschlossen ist. Das durch diese Leitung 2 hindun chgeförderte Wasser ergiesst sich in ein Sammelgefäss 3.
Ein von Hand einstellbarer Schieber 4 er möglicht, die Leitung 2 nahe ihrem untern Ende abzuschliessen. Zwischen Scbieber 4 und Pumpe 1 ist in die Druckleitung 2 in bekannter Weise eine als Rückschlagklappe. 19 ausgebildete Absperrvorrichtung eingebaut. Ausserdem sind in die Leitung 2 noch eine Anzahl in bestimmten Abständen voneinander angeordnete Rückschlagklappen 5 so eingebaut, dass sie sich selbsttätig schliessen, sobald die in der Leitung 2 enthaltene Wasserrnasse von oben nach unten sich zu verschieben trachtet. Dies ist nach einer erfolgten Unter brechung in der Pumpenförderung der Fall.
Durch die sich selbsttätig schliessenden Klappen wird die Druckleitung 2 in einzelne Ab schnitte von verhältnismässig kurzer Länge unterteilt. Auf diese Weise wird auch die in der Leitung 2 befindliche Wassermasse, welche unmittelbar nach der Unterbrechung in der Pumpenförderung vorerst ihre Auf wärtsbewegung fortsetzt, bald darauf jedoch eine rückläufige Bewegung auszuführen trach tet, in mehrere Einzelmassen unterteilt, sobald jene rückläufige Bewegung einsetzt.
Eine solche Unterteilung der in der Leitung 2 enthaltenen Wassersäule verhindert das Eut- stehen von zu grossen Überdrücken, wodurch einer Gefährdung der Rohrleitung 2 durch Wasserschläge vorgebeugt ist.
Bei der in Fig. 2 gezeigten Anlage be zeichnet 6 eine Pumpe, 7 eine Wasserturbine und 8 ein Speicherbecken. Die Rohrleitung dieser Anlage weist einen der Pumpe 6 und der Turbine 7 gemeinsamen Teil 9 auf, der über einen mit einem Absperrschieber 10 und einer Rückschlagklappe 20 versehenen Rohr stutzen 12 mit der Pumpe 6 und über einen mit einem Absperrschieber 11 versehenen Rohrstutzen 13 mit der Turbine 7 verbunden ist. In den Teil 9 der Rohrleitung sind in diesem Falle eine Anzahl Rüeksclrlagklappen 14 so eingebaut, dass sie sich selbsttätig schliessen; sobald das Wasser in der Rohr leitung von oben nach unten fliesst.
Eine solche Klappe 14 ist auch noch in den Stutzen 12 vor dem Absperrschieber 10 eingebaut. 15 bezeichnet Umführungsleitungen, von denen jede mit einem Absperrorgan 16 versehen ist.
Hat von diesem vereinigten Pump- und Turbinenwerk die Pumpe 6 zrr arbeiten, so ist der Schieber 10 offen, während der Schie ber 11 und die Absperrorgane 16 geschlossen sind. Tritt dann eine Unterbrechung in der Pumpenförderung ein, so werden die Rück- Schlagklappen 14 selbsttätig in ihre Schliess lage bewegt, sobald das Wasser in der Rohr leitung anfängt, von oben nach unten zu fliessen. Auf diese Weise wird die Leitung durch die Klappen 14 in einzelne Abschnitte unterteilt, die verhältnismässig kurz sind, so dass in ihnen keine die Rohrleitung gefährden den Wasserschläge entstehen können.
Beim Arbeiten der Wasserturbine 7 ist der Schie ber 10 zu, der Schieber 11 und die Absperr organe 16 sind dagegen offen. Das Wasser strömt alsdann aus dem Speicher 8 durch die Rohrleitung und die Umführungsleitungen 1ü zur Turbine 7, wobei es die Rilckschlagklappen 14 gegen ihre Sitze anpresst.
An Stelle von Rückschlagklappen 5 be ziehungsweise 14 können auch andere, unter dem Einfluss eines in bestimmter Richtung wirkenden Druckes selbsttätig wirkende Ab schlussorgane zur Verwendung kommen.
Bei einem vereinigten Pump- und Tur binenwerk liiht sich eine wesentliche Verein fachung erzielen, wenn in die Rohrleitung in der in Fig. 3 gezeigten Weise nach Art von Tellerventilen ausgebildete Absperrorgane 17 eingebaut werden und die Anordnung so ge troffen wird, dass sich diese Organe 17 inner halb gewisser Grenzen frei einstellen können. In Verbindung mit jedem dieser Absperror gane 17 ist jedoch noch eine Einstellvorrich tung (nicht gezeigt) vorzusehen, damit sie in der in gestrichelten Linien angedeuteten Lage festgehalten werden, wenn das Wasser während des Arbeitens der Turbine 7 in der Rohr leitung nach abwärts strömt.
Dabei kann die Anordnung so sein, dass sich die genannten Einstellvorrichtungen einzeln oder alle ge meinsam von einer einzigen Stelle aus betätigen lassen. Umführungsleitungen werden beim Vorsehen solcher tellerartigen Organe 17 nicht benötigt.
Die in Fig. 2 gezeigte Anordnung lässt sich übrigens auch dadurch vereinfachen, dass die Teile 14 und 16 zu einem einzigen Kör per vereinigt werden und dieser so ausgebildet wird, dass er in einer bestimmten Stellung während des Arbeitens der Pumpe 6 selbst- tätig eine rückläufige Wasserbewegung ver hindert und in einer zweiten Stellung während des Arbeitens der Turbine 7 einen ungehin derten Durchtritt des in der Rohrleitung ab wärts fliessenden Wassers gestattet. Auch in diesem Falle kann die Anordnung so sein, dass die genannten Körper alle gleichzeitig durch Betätigung einer einzigen Einstellvor richtung, was zum Beispiel von Hand, mecha nisch oder elektrisch geschehen kann, verstellt werden.
Unter Umständen kann jede C-xefährdung einer Rohrleitung durch Wasserschläge bereits verhindert werden, wenn in die Leitung ausser der in bekannter Weise in unmittelbarer Nähe der Pumpe anmiordnenden Absperrvorrichtung nur noch ein weiteres, während des Pump betriebes selbsttätig wirkendes Absperrorgan eingebaut wird.