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Zugregler für Dampfkesselfeuerungen.
Vorliegende Erfindung, welche sich auf Dampfkossolfouerungen bezieht, beabsichtigt die Schaffung eines Zugrcglcrs, welcher bei irgendeiner bestehenden Type oder Konstruktion einer Lokomotive zu dem Zwecke angewendet worden kann, die Wirkungen einer grösseren Menge Auspuffdampfes, wie solche beim Angehen einer Maschine, bei Bewältigung starker Steigungen oder beim Räderschloifen vorkommen, zu verhindern.
Die Wirkungen solch er grosser Mengen Auspuffdampf sind ein Zerreissen und Zerteilen der Brennstoffschicht, was ein Blosslegen des Rostes zur Folge hat, ferner die Schaffung eines unterbrochenen Luft- zuges von aussergewöhnlich grosser Geschwindigkeit, der im Vereine mit der genannten Wirkung auf den Brennstoff, unverbrannte Brennstoffteilchen aus der Feuerbüchso durch
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Lokomotivschornstein herausreisst, was Gefahren zur Folge hat und mit Unannehmlichkeiten verbunden ist. Weiters wird biodurcb die Fähigkeit des Kessels, Dampf zu erzeugen, vermindert, was einen Verlust an treibender Kraft zur Folge hat.
Um die vorgenannten Übelständo zu beseitigen, sowie den bei der Wartung der Lokomotive auftretenden Schwierigkeiten wirksam zu begegnen, erfolgt eine Zufuhrung von Luft in die Rauchkammer bei dem Auspuffe. Diese Luftzuführung erfolgt selbsttätig,
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derart ist, dass die Luftzuführung stattfindet, so oft die Tür geöffnet wird.
In den Zeichnungen veranschaulicht Fig. 1 in Seitenansicht, teilweise im Schnitt die Rauchkammer einer Lokomotive, mit einem Zugregler gemäss vorliegender Erfindung ver-
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die das Lufteinlassventil betätigenden Vorrichtungen in einer anderen Stellung. Die Fig. 8, 9 und 10 sind Einzelansichten, welche die drei Stellungen des Ventiles für die Zuführung von komprimiertor Luft ersichtlich machen. Fig. 11 zeigt in Ansicht und teilweise im Schnitt das Einlassventil für die komprimierte Luft und die Mittel zur Betätigung desselben. Fig. 12 ist ein Schnitt nach 12-12 der Fig. l L gesehen in der Richtung des Pfeiles.
Die Rauchkammer 1 ist mit einer Türe 2 versehen, welche in ihrer geschlossenen Stellung durch Riegel 3 oder durch eine Klemmvorrichtung, die aus einer Querstange 31, einem Bolzen 4 und einem Hebel 5 besteht, gehalten wird. An der Vorderseite der Lokomotive befindet sich für die Luftzuführung in die Rauchkammer eine Öffnung 6, welche
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sitzt. Die Arme 12 sind durch eine Hülse 13 verbunden, welche auf einer kurzen Wolle 14 drehbar ist, die in Lagern 15 in den Seitenwandungen der Einbuchtung 7 geführt ist.
Von der Ylülso J ! 3 erstrockt sich ein Arm 16 nach vorwärts, durch welchen die Bewegungen des Vontilos herbeigeführt werden. Der Arm 16 ist an seinem äusseren Ende vermittelst eines Lenkers 17 mit einem Kopf 18 versehen, in dessen mit einem Muttergewindo versehene Öffnung das abgesetzte, mit einem Gewinde versehene Ende einer 'Stange 19 eingeschraubt ist. Diese Verbindung wird durch eine Stellschraube 20 aufrechterhalten. Die Stange 19 kann in einem Zylinder 21 für einen Kolben und in einem rohrförmigen Ansatz 22 dieses Zylinders sich auf und ab bewegen. Der Ansatz 22 besitzt an seinem unteren Ende einen mit Schraubengewinde versehenen Kopf, welcher in dem Zylinder eingeschraubt ist und das obere Ende desselben bildet.
Der Ansatz 22 ist zweckmässig aus zwei zusammengeschraubten Teilen gebildet, deren Verbindung durch eine Gegenmuttor 23 aufrechterhalten wird. Die Stange 19 ist an ihrem unteren Ende mit einem Bund 24 vorsehen und ist um dieselbe eine Spiralfeder 25 gewunden, welche sich einerseits gegen den
Bund 24, andererseits gegen das obere Ende des Ansatzes 22 stützt. Die Spannung der Feder wird durch gegenseitige Verdrehung des oberen Teiles des Ansatzes gegenüber dem unteren geregelt. Der Zylinder mit dem Ansatze wird durch einen an der Türe 2 be- festigen Arm 26 unterhalb der Einbuchtung 7 gehalten.
Der bei der (nicht dargestellten) Düse austretende Auspuff erzeugt in der Rauch- kammer ein teilweises Vakuum, welches bei den bisher bestehenden Einrichtungen durch die von der Fouerbüchse kommende Luft und die Verbrennungsprodukte beseitigt wird.
Ist Auspuff im Übermass vorhanden, so bewirkt derselbe, wie eingangs erwähnt, ein Zer- reissen des Feuers und ein Auswerfen von Asche und Funken aus dem Lokomotivschorn- stein. Gemäss vorliegender Erfindung worden diese Übelstände durch die Einführung yon
Luft bei der öffnung 6 vermieden, indem unter diesen Verhältnissen der äussere Luftdruck hinreichend ist, um das Ventil 10 gegen die Wirkung der Feder 25 von seinem Sitz ab- zuheben, wohingegen die Spannung der Feder 25 hinreichend stark ist, um dem Bestreben des normalen Auspuffes zu widerstehen und das Ventil nicht von seinem Sitze abzuheben.
Sobald ein teilweises Vakuum in der Rauchkammer entsteht, wird infolge des übermässigen
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einzulassen, welche die Wirkungen des Auspuffes auf die Feuerbüchse und die Siedcrohro aufhebt. Die Wirkung ist, dass der Luftzug in der Fcuerbücbse, welcher durch die natürlichen Verhältnisse sowie durch den Auspuff erzeugt wird, gleichmässig und von einer festgesetzten maximalen Stärke wird und dass die Schwierigkeiten in der Wartung der lolomotive unter Berücksichtigung der vorhandenen Bedingungen vollständig beseitigt werden. da die Wirkungen des Auspuffes im Überschuss durch den Eintritt von Luft in die Rauchkammer nach Massgabe des Überschusses des Auspuffes geregelt werden.
In dem Zylinder 21 befindet sich ein Kolben 27 mit einem Bolzen 28, welcher lose in eine Bohrung der Stange 19 geführt ist. Der Kolben ruht normal auf am unteren Ende des Zylinders vorgesehenen Stufen. In einem Ansatz 29 des Zylinders befindet sich eine Kammer 30, welche mit einem Rohr 31 zur Zuführung von komprimierter Luft verbunden ist. Infolge der losen Verbindung zwischen der Stange J und dem Bolzen 28 kann sich die Stange mit dem Ventil bewegen und letzteres von seinem Sitz abheben, ohne dass hiedurch dem Kolben eine Bewegung erteilt würde. Die Folge davon ist, dass dor Kolben während der ganzen Betätigung des Ventiles durch den Überschuss an Auspuffdumpf in Ruhe sich befindet und die Abnützung des Kolbens sich auf ein Minimum beschränkt.
Es sei bemerkt, dass infolge der besonderen Konstruktion des Kolbens und der Stange eine Stopfbüchse an dem Zylinder entbehrlich ist und eine Neigung zu Undichtheiten, welche die Ökonomie des Verbrauches an komprimierter Luft in Frage stellen würde, nicht vorhanden ist.
Das Abheben des Ventiles 10 von seinem Sitz, um gleichzeitig mit dem Öffnen der Feuortüre Luft in die Rauchkammer einzulassen, wird durch Vermittlung von komprimierter Luft herbeigeführt, die durch das Rohr 31 unterhalb des Kolbens geführt wird. Sobald komprimierte Luft in den Zylinder eingelassen wird, wird der Kolben gehoben und nimmt die St. ange 1 !) mit, wodurch das Ventil von seinem Sitz abgehoben wird und Luft das durch den normalen Druck des Auspuffes entstandene Vakuum erfüllen kann. Dieser Luftzutritt beseitigt die Wirkung des Auspuffes auf die Siederohre und die Feuerbüchse.
Der
Luftzug in der Fouerbüchso wird der Hauptsache nach durch die Wirkung des Auspuffes geschaffen ; da aber die Wirkung desselben aufgehoben wird, findet eine Unterbrechung des Luftzuges statt und wird. vom Standpunkte der Praxis, oin Ruheznstand in der Feuer-
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gering, um die Temperatur wesentlich zu erniedrigen ; infolgedessen wird die Fähigkeit der Dampferzeugung des Kessels aufrechterhalten und die Wandungon der Feuerbuchso sowie die Siederobre'sind stets demselben Hitzograd ausgesetzt.
Die Vorrichtung zur Betätigung des Ventiles 10 bei der Bewegung der Feuertüre besteht@aus einem Druckluftventil von bekannter Konstruktion, welches mit der Feuortliro in beliebiger Weise derart verbunden ist, dass es von derselben betätigt wird. Bei der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform ist in dem Rohre 81 ein drehbares Ventil 32
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ist in einem Gehäuse 35 eingeschlossen, das von der Vorderwand der Feuerbüchse, zweckmässig durch Vermittlung eines an dem Türrahmen 37 befestigten Armes 36 getragen wird.
Durch die Anwendung des Armes 36 ist die Notwendigkeit, die Wand der Feuerbüchse anzubohren, beseitigt. Das Ventil 32 ist scheibenförmig ausgebildet und an dem oberen Ende einer Stange befestigt, die aus zwei nachgiebig verbundenen Teilen 38, 39 besteht,
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Beachtung der geraden Verlängerung des Stangenteiles 39. Der Stangenteil 39 ist mit dem Drehzapfen 33 durch eine Kupplungsmuffe 4C trennbar verbunden und besitzt an seinem oberen Ende eine Flansche 41, zwischen welcher und einem Stopfbüchsengehäuse 42 am unteren Ende des Gehäuses 35 eine Spiralfeder 43 vorgesehen ist. Diese Spiralfeder presst das Ventil an seinen Sitz. Das Rohr 81 ist nul dem Ventilgehäuse bei einer Öffnung 44 desselben verbunden.
Durch eine seitliche Öffnung 45 des Gehäuses ist dasselbe vermittelst des Rohres 46 mit dem Roservoirrohre 47 verbunden. In dem Rohre 4C benndot sich ein
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zu dem Rohre 31 geregelt werden kann.
Das Vontilgehäuso enthält drei Kanäle, von denen der Kanal 49 direkt mit der Öffnung 44 kommuniziert, während die anderen 50, 51 die Einlass-bezw. Ausströmungskanäle sind. An der Oberseite des Ventiles 32 befindet sich eine gekrümmte Nut 52, welche zu der Drehungsachse des Ventiles konzentrisch ist. Diese Nut ist derart angeordnet, dass sie mit den Kanälen 49, 50 und 51 in Übereinstimmung gebracht werden
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Ausströmungskanal 51 sich entfernt und denselben abschliesst, während der Einlasskanal mit dem Kanal 49 verbunden wird ; hiedurch wird die Verbindung zwischen dem Raum unterhalb des Kolbens mit dem Druckluftbehälter hergestellt.
Die in den Zylinder eintretende Luft treibt den Kolben nach aufwärts und durch Vermittlung der Stange 49 und des Winkelhebels wird das Ventil 10 geöffnet, so dass zu dem vorgenannten Zwecke Luft in die Rauchkammer eintreten kann. Bei der Schliessbewegung der Türe wird der Ein-
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kanal in Verbindung gebracht.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Zugregler für Dampfkesselfeuerungen mit einer nächst des Auspuffes gelegenen, durch ein Vontil abgeschlossenen, bei einem Überschuss von Auspuffdampf durch den Druck der äusseren Luft sich selbsttätig öffnenden Lufteinlassöffnung, dadurch gekennzeichnet, dass dieses Ventil (10) mit einer vorschiebbaren Stange (19) verbunden ist, unterhalb welcher sich ein Kolben (27) befindet, von dem unabhängig sich die Stange bewegen kann, während der Kolben mit der Stange unabhängig von dem Vorhandensein eines Überschusses an Auspuffdampf zur Öffnung des Ventilos durch Druckluft gehoben werden kann.
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