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mit Dampf, insbesondere mit Abdampf betriebener Injektor. Die Erfindung
betrifft eine weitere Ausgestaltung des Abdampfinjektors nach Patent 444 095, und
zwar bezieht sich die Verbesserung durch die Erfindung nach dem vorliegenden Patent
auf das selbsttätige Ventil, welches den Einlaß von Frischdampf und Abdampf nach
dem Injehtor regelt. Bei dem Injektor nach dem Hauptpatent sperrt das selbsttätige
Ventil die Zufuhr von Hilfsfrischdampf nach dem Injektor ab und schaltet auf Abdampf
um, sobald der Regler der Maschine geöffnet wird. Es hat sich jedoch als vorteilhaft
herausgestellt, die vorstehend erwähnte '\t'irkungsweise des selbsttätigen Ventils
zu verhindern, bis die Maschine eine bestimmte Geschwindigkeit erreicht oder überschritten
hat, weil bei sehr niedrigen Geschwindigkeiten der Abdampf nur stoßweise nach dem
Injektor geliefert wird. Die Zeitabschnitte zwischen den einzelnen Stößen sind aber
so groß, daß der von dem Injektor gelieferte Wasserstrahl leicht abreißt. Der angegebene
Nachteil wird durch die Anordnung gemäß der Erfindung beseitigt. Zu diesem Zweck
wird die Zufuhr des Druckmittels zur Betätigung des selbsttätigen Ventils in Abhängigkeit
von der Geschwindigkeit der Maschine oder des von ihr angetriebenen Fahrzeuges geregelt.
Dies kann in der Weise geschehen, daß in der Druckmittelzuführleitung ein Absperrorgan
angebracht wird, welches durch einen sich bewegenden Maschinenteil, z. B. durch
Vermittlung eines Geschwindigkeitsreglers, erst beim Überschreiten einer gewissen
Geschwindigkeit geöffnet und unterhalb dieser Geschwindigkeit -geschlossen wird.
Dieses Absperrorgan kann auch durch einen Maschinenteil betätigt werden, dessen
verschiedene Stellungen den einzelnen Geschwindigkeiten der Maschine oder des Fahrzeuges
entsprechen, z. B. durch Verbindung des Ventils mit dem Gestänge der Umsteuerung.
Ferner ist die Anordnung so getroffen, daß bei geschlossenem Absperrorgan, also
unterhalb
einer bestimmten Geschwindigkeit, das selbsttätige Ventil Frischdampf in den Injektor
einläßt, während es bei geöffnetem Absperrorgan, also oberhalb dieser Geschwindigkeit,
den Abdampf in den Injektor einläßt.
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Die Zeichnung stellt zwei Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes
dar. Abb. i zeigt die eine Ausführungsform in schematischer Darstellung in Seitenansicht;
Abb. 2 zeigt eine Einzelheit dazu; Abb. 3 zeigt die zweite Ausführungsform in Seitenansicht;
Abb.4 stellt einen Längsschnitt durch den Injektor dar.
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Dem Abdampfinjektorio wird der Abdampf durch das Rohr i i zugeführt,
welches an die Abdampfleitung der Maschine angeschlossen ist. Wenn der zur Verfügung
stehende Abdampf nicht ausreicht, um den Betrieb des Injektors zu sichern, kann
dem Injektor Frischdampf durch die Leitungen 12 und 13 zugeführt werden. Die Zufuhr
dieses Frischdampfes wird durch das selbsttätige Ventil 14 geregelt, welches durch
ein Rohr 15 an den Dampfdom 16 angeschlossen ist. 17 ist ein Ventil zum Einlassen
des Frischdampfes in das Gehäuse des Ventils 14. Das Rohr 13 führt Zusatzfrischdampf
nach dem Injektor, um die Wirkung des Abdampfes zu unterstützen, während das Rohr
12 den Hilfsfrischdampf nach dem Injektor führt, wenn kein Abdampf zur Verfügung
steht und der Injektor mit Frischdampf betrieben werden soll.
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Das Gehäuse des selbsttätigen Ventils 14 ist durch ein Rohr 18 mit
der (nicht dargestellten) Hauptdampfleitung der Maschine verbunden. Durch ein Rohr
i9 ist das Gehäuse des selbsttätigen Ventils 14 an das Gehäuse des Ventils 2o zur
Betätigung des Abdampfeinlaßventils 21 (Abb.4) angeschlossen. Das selbsttätige Ventil
14 sperrt die Zufuhr von Hilfsfrischdampf aus der Leitung 15 nach dem Rohr 12 ab,
wenn sich in der Hauptdampfleitung Dampf befindet, also das Rohr 18 unter Druck
steht. In diesem Fall öffnet es die Verbindung von dem Rohr 15 nach dem Rohr i9,
so daß das Ventil 2o das Abdampfventil 21 öffnet. Ist der Zufluß von Kesseldampf
nach der Maschine unterbrochen, so daß also in dem Rohr 18 kein Druck herrscht,
dann öffnet das selbsttätige Ventil 14 die Rohrleitung 12, so daß der Hilfsfris,chdampf
dem Injektor zuströmen kann.
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Um nun zu vermeiden, daß das selbsttätige Ventil 14 von Frischdampf
auf Abdampf umschaltet, bevor die Maschine .eine bestimmte Geschwindigkeit erreicht
hat, wird gemäß der Erfindung zwischen das selbsttätige Ventil 14 und die Hauptdampfleitung
der Maschine .eine Regelvorrichtung eingeschaltet, welche die Zufuhr des Dampfes
durch das Rohr i 8 nach dem Ventil 14 verhindert, bis die Maschine eine bestimmte
Geschwindigkeit erreicht hat.
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Bei der Ausführungsform nach Abb. i besteht diese Vorrichtung aus
einem Ventil 22, mit dessen Spindel 23 ein Geschwindigkeitsregler 24 verbunden ist,
der durch ein Kegelradgetriebe 25, eine Zwischenwelle 26 und einen Kettentrieb 27,
28, 29 angetrieben wird. Das Kettenrad 29 ist auf einer Lauf- oder einer Treibachse
der Lokomotive angeordnet. Der Geschwindigkeitsregler öffnet das Ventil 22, wenn
die Geschwindigkeit der Lokomotive eine bestimmte Grenze erreicht oder überschreitet.
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Die Ventilspindel 23 (Abb.2) ist in einer Welle 3o verschiebbar angeordnet,
die an ihrem unteren Ende das Kegelrad 25 dreht. 31 sind die Kugeln des Geschwindigkeitsreglers
24, die durch Lenker 32 mit einer Muffe 33 verbunden sind, die sich in bezug auf
die Ventilspindel 23 drehen kann, jedoch gegen eine Längsbelvegung auf dieser Spindel
gesichert ist. Eine untere Muffe 34 ist auf der hohlen Welle 3o befestigt und durch
Lenker 35 mit den Lenkern 32 verbunden.
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Die beschriebene Vorrichtung wirkt in folgender Weise. Nach öffnen
des Ventils 17 hat der Dampf aus dem Dom 16 Zutritt nach dem Gehäuse des selbsttätigen
Ventils 14. Ist dabei durch Schließen des Reglers der Maschine die Dampfzufuhr nach
der Maschine unterbrochen, also das Rohr i8 ohne Daznpfdruck, so geht der Frischdampf
aus dem Rohr i5 über das selbsttätige Venti114 und durch die Rohre 12 und 13 nach
dem Injektor. Unter diesen Umständen arbeitet also der Injektor vollkommen mit Frischdampf.
Wird nun der Regler der Maschine geöffnet, so strömt Frischdampf unter Druck nach
dem Rohr i8, er kann aber das Gehäuse des selbsttätigen Ventils 14 nicht erreichen,
bis die Lokomotive eine bestimmte Geschwindigkeit erreicht hat, da das Absperrventil
22 in der Leitung 18 unterhalb dieser Geschwindigkeit geschlossen bleibt. Der Geschwindigkeitsregler
24 ist so eingestellt, daß das Ventil 22 sich öffnet und die Zufuhr des Dampfes
durch das Rohr 18 nach dem Gehäuse des Ventils 14 zuläßt, wenn die Lokomotive eine
solche Geschwindigkeit erreicht hat, daß der Zufluß des Abdampfes durch das Rohr
i i im wesentlichen regelmäßig erfolgt. Der Druck dieses Dampfes bringt das selbsttätige
Ventil 14 in die Lage, in welcher das Hilfsfrischdampfrohr 12 geschlossen wird,
während eine beschränkte Frischdampfmenge als Zusatzfrischdampf durch das Rohr 13
nach dem -Injektor gehen kann, um die Wirkung des durch das Rohr i i eintretenden
Abdampfes
zu unterstützen. In dieser Lage des selbsttätigen Ventils
14 tritt der von dem Rohr 15 kommende Frischdampf über das Rohr i 9 in das Gehäuse
des Steuerventils 20 für das Abdampfventil 21 ein, so daß das letztere geöffnet
wird.
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Bei der Ausführungsform nach Abb.3 ist das Rohr 18, J 8a mit der (nicht
dargestellten) Hauptdampfleitung durch einen Schieber 5o verbunden, dessen Stange
52 mit dem Hebel 40 für die Umsteuerung der Maschine durch einen Lenker 53 und die
Isuppelstange 55 in Verbindung steht. 57 ist die Stopfbüchse für die Stange 52 des
Schiebers 5o. Wenn die Lokomotive mit niederen Geschwindigkeiten läuft, so befindet
sich das Umsteuerungsgestänge fast unverändert in. der voll ausgelegten Stellung,
d. h. die Maschine arbeitet mit Vollfüllung. Wird die Geschwindigkeit der Lokomotive
erhöht, so wird die Füllung verkleinert, indem der Umsteuerhebel 4o aus der in gestrichelten
Linien in Abb.3 angedeuteten Endlage in die mit ausgezogenen Linien bezeichnete
mittlere Lage gebracht wird. Dem Schieberkasten 5 i wird der Dampf durch das Rohr
i 8a zugeführt. Befindet sich der Schieber 5o in der mit ausgezogenen Linien dargestellten
Lage, so kann der Dampf aus dem Rohr i 8a in das Rohr 18 und das Gehäuse
des selbsttätigen Ventils 14 eintreten. Wird der Umsteuerhebel 4o in eine der voll
ausgelegten Stellungen gebracht, um die Maschine entweder vorwärts oder rückwärts
fahren zu lassen, so bewegt sich der Schieber 50 so, daß die Verbindung des
Rohres i8a mit dem Rohr 18 unterbrochen wird und daher kein Dampf nach dem Gehäuse
des selbsttätigen Ventils 14 strömen kann.
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Bei beiden Ausführungsformen wird die Zufuhr von Abdampf nach dem
Injektor selbsttätig verhindert, bis die Maschine eine bestimmte Geschwindigkeit
erreicht hat, und ferner wird der Injektor selbsttätig mit Frischdampf gespeist,
wenn bei geöffnetem Dampfeinlaßventil 17 die Geschwindigkeit der Lokomotive unterhalb
dieser bestimmten 'Grenze liegt.
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Statt das Ventilgehäuse 14 an die Hauptdampfleitung der Maschine durch
das Rohr 18 anzuschließen, könnte man natürlich durch diese Leitung 18 auch ein
anderes Druckmittel zur Betätigung des Ventils 14 strömen lassen.