Verfahren und Yorrichtung zur Beschickung von Zellstoffkochern und ähnlichen Apparaten. Zur Beschielzung von Zellstoffkochern sind viele Verfahren, zum Beispiel das Ein .stampfen, Einblasen mit Druckluft usw., versue ht worden, um die Hackspäne viel dichter aneinander zusammenzupacken, als wenn ihre Beschickung nur durch Ge wichtswirkung allein vermöge ihres eigenen Clewichtes erfolgen würde.
Gemäss der Erfindung wird nun das Be- schickungsma.terial in den Apparat mit Hilfe von in denselben eingepresstem Dampf eingeführt. Bei einem Zellstoffkocher wird dabei der Dampf im Kocher kondensiert, wofür.ein Absaugen nicht nötig ist, und der Dampfstrom bewirkt nicht nur den Transport der Hackspäne, sondern gestattet auch eine beträchtliche Verkürzung der Kochzeit.
In der Ausführung des Verfahrens bei einem Zellstoffkocher liegt gewöhnlich viel daran, da.ss im Kocher befindliche und even- l well mit dem Material eingeführte Luft sich durch Öffnungen in oder an dem Bo den des Kochers entfernen kann. Zum Fort schaffen der Luft ist es zweckmässig, sich einer möglichst grossen Öffnung zu bedie nen. Man kann sich dabei der Öffnung be dienen, die zur Entleerung der Zellulose- masse schon vorhanden ist, aber man hat dann dafür zu sorgen, dass kein Material in das Abschlussventil eindringt.
Zu diesem Zweck kann ein Gitter vor der Entleerungs öffnung angebracht werden, welches das Durchkommen des Materials verhindert, die Luft dagegen austreten lässt. Das erwähnte Gitter kann entweder lose einsetzbar oder mittelst Scharnieren oder dergleichen dreh bar angeordnet sein, so dass es aufgeklappt oder hinuntergelassen werden kann. Im er steren Falle ist es zweckmässig, das Gitter aus einem Stoffe zu verfertigen, der zusam- inen mit der Masse gekocht werden und in diese eingehen kann. Es ist zuweilen auch dienlich, das Gitter zusammenlegbar zu machen, so dass es leicht eingeführt werden kann.
In einigen Fällen hat es sich gezeigt, dass es zweckmässig ist, bei der Zuführung des Materials mittelst einer an den Boden des Kochers anzuschliessenden Saugleitung ein Absaugen in demselben- zu bewirken, iim desto schneller dort befindliche Luft fort zuschaffen und die Benutzung eines höheren Druckes für den in den Kocher eingeführ ten Dampf zu gestatten.
Man kann das Material vor oder bei dessen Einführung in den Kocher mit beim Kochen zu verwendender Lauge vermischen und die laugengetränkte Masse durch die Beeinflussung von Dampf in den Kocher einführen.
Um dabei eine Verdünnung der Lauge zu vermeiden, die besonders im Sulfatzellu- loseverfahren (Kochen mit einer Natrium- hy drat und Schwefelnatrium enthaltenden Lauge) im Nachteil wäre, wenn die Lauge wieder herzustellen ist, kann man in fol gender Weise verfahren: Die zii verwen dende Lauge wird überhitzt und dann lä.sst man sie durch eine Leitung in den Kocher einströmen.
Bei der plötzlich entstehenden Druckverminderung geht ein Teil des in der Lauge befindlichen Wassers in Dampf über, und die Lauge wird gleichzeitig 111 ein nebelartiges, Wasserdampf und Tröpf chen konzentrierterer Lauge enthaltendas Gemisch übergeführt. Das Ausströmen wird so geleitet, da.ss dieses Gemisch auf das gleichzeitig in den Kocher einfallende Mate rial fortreissend wirkt, wobei sich der Dampf durch Abkühlung am Material kondensiert.
In der beiliegenden Zeichnung sind ver schiedene Ausführungsbeispiele einer Vor richtung zur Ausführung des Verfahren bei Zellulosekochern gezeigt; der eigentliche Kocher ist nicht dargestellt. Fig. 1 und 2 zeigen einen zur Ausführung des Verfah rens eingerichteten Beschickungszylinder, von der Seite bezw. von oben aus gesehen. Ein ähnlicher Zylinder, mit einem zentra len Verteilorgan versehen, ist in-Fig. $, von der Seite aus gesellen, dargestellt; Fig. 4 und 5 zeigen von oben und von der Seite aus ein Gitter zur Anbringung bei einer Öffnung in dem Kocher.
Ein offener Zylinder 2 (Fig. 1 und 2) dient zur Einführung von Hackspänen in den Kocher. Der Zylinder ist oben mit einem Flansch 1 ausgestattet, der, auf einer geeigneten Unterlage angebracht, den Zylin der in einer geeigneten Stellung mit Bezug auf die Einfüllungsöffnung des Kochers tragen soll. Auf dem Flansch 1 ist ein kreisförmiges Rohr 3 angeordnet, welche an einen ausserhalb des Kochers befindlichen Dampferzeuger angeselilossen wird.
Sechs Zweigröhren 4, 5, vom erwähnten Rohre 3 ausgehend, treten. durch den Flansch 1 hin durch und münden auf verschiedenen Hö hen innerhalb des Zylinders 2 aus. Die un tern Teile dieser Zweigröhren sind in der selben Pielitun-- derart gebogen, dass die ihnen entströmenden Dampfstrahlen schräg nach unten gerichtet werden. Die Zweig röhren können natürlicherweise auch völlig innerhalb des Zylinders verlegt werden.
Die dem Zylinder zugeführten Hackspäne werden von den Dampfstrahlen mitgenom men und in den Kocher unter wirbelförmi- ger Bewegung hineingeschleudert. Wenn man es wünscht, kann rnan den Zylinder und die darin mündenden Zweigröhren in solcher Weise anordnen, dass durch einzelne Röh ren mir Dampf und durch andere, eventuell auf verschiedenen Niveauz mündende Röh ren Lauge eingeführt -werden kann.
In der Ausführungsform, die in Fig. 3 veranschaulicht ist, ist an der obern Mün dung des BPCehleliiliigsbehälters 2 ein zen trales Verteilorgan f. angebracht, dessen oberer Teil aufwärts konisch abnehmend und dessen unterer Teil zylindrisch ist, um eine geeignete Verteilung des zu verarbei tenden Gutes zti erzielen.
Dieses Verteil- organ leistet in Fällen, wo die Grösse des Beschickungszylinders und dessen Lage im Verhältnis zu dem Beschickungslager eine Rolle spielen, insofern gute Diente, als da durch das Beschicl#,ullosgut auswärts gegen die Aussenwand des Zylinders geleitet wird, wo der Dampf eingeblasen wird. Der un tere zylindrische Teil des Verteilorganes kann weggelassen werden. Die konische Form des Oberteils desselben kann durch eine andere, aufwärts abnehmende Form ersetzt werden.
Das Verteilorgan kann an einer andern Stelle im Beschickungszylin der als an dessen oberer Mündung ange-. bracht werden.
Das in Fig. 4 und 5 gezeigte Gitter be steht aus Latten aus Holz oder ähnlichem Material, die mittelst Holzpflöcken oder Drahtstiften oder dergleichen zu einem Gitter gelenkig verbunden sind, das somit gleiebsam wie eine Nürnbergerschere zusam mengelegt werden kann. Wenn die Hack- späne in den Zellulosekocher eingeführt werden sollen, wird das Gitter in zusammen gelegtem Zustand durch eine Klappe einge führt und dann in ausgebreitetem Zustand vor der Öffnung für die Entleerung der Zellulosemasse angebracht und hier auf ir gend eine geeignete Art befestigt..
Nachdem der Behälter gefüllt worden ist, wird die letztgenannte Öffnung verschlossen, wobei das Gitter im Behälter liegen bleibt, wo es dann zusammen mit den Hackspänen ge kocht und somit in die Zellulosemasse ein gehen wird. Auch vor einer andern, zum Fortschaffen der Luft dienenden Öffnung als der Entleerungsöffnung kann ein .Git ter von der beschriebenen Art angebracht werden. UNTERANSPRtl CHE 1. Verfahren gemäss Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass das Beschik- kungsmaterial durch mehrere, schräg nach unten gerichtete Röhren in den Kocher eingeführt wird.
2. Verfahren gemäss Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass die im Ko cher befindliche oder mit dem Material eingeführte Luft durch mindestens eine Öffnung am Unterteil des Kochers ent fernt wird.
3. Verfahren gemäss Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, da,ss vor der Öff nung zur Entleerung des Kochgutes ein Gitter angebracht wird, um wäh rend der Beschickung des Kochers das Durchgehen des Materials zu verhin dern, dagegen das Entweichen der Luft zu gestatten.
4. Verfahren gemäss Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass während der Beschickung eine Saugwirkung am Bo den des Kochers hervorgebracht wird.
5. Verfahren gemäss Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass das Mate rial für das Einführen in den Kocher mit solcher Lauge vermengt wird, die zum Kochen gebraucht wird..
6. Verfahren gemäss Patentanspruch I und Unteranspruch 5, dadurch gekennzeich net, dass der Dampf, der zum Einfüh ren der Beschickung gebraucht wird, wenigstens teilweise aus derjenigen Lauge erzeugt wird, die zum Kochen ge braucht wird.
7. Vorrichtung gemäss Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass die Röh ren in schräger Richtung nach unten auf verschiedenen Niveaux des Beschik- kungszylinders einmünden.
B. Vorrichtung gemäss Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass der Be schickungszylinder zuoberst mit einem Flansch für seine Lagerung versehen ist, und dass auf diesem Flansch ein Dampfrohr angeordnet ist, von welchem Die Erfindung ist nicht bloss auf Zell stoffkocher beschränkt, sondern sie kann auch an ähnlichen Apparaten angewandt # erden.