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Vorrichtung zur Verarbeitung von Tierkörpern nach dem Trockenverfahren
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verarbeitung von Tierkörpern nach dem
Trockenverfahren, welche einen senkrecht stehenden, von oben zu beschickenden und
amUmfange mit einem Heizmantel versehenen Behälter sowie ein darunter befindliches
Aufnahmegefäß aufweist. Solche Vorrichtungen dienen bekanntlich dazu, die Tierkörper
derart zu verkochen, daß sämtliche Krankheitskeime mit Sicherheit abgetötet werden.
Wird dabei nach dem Trockenverfahren gearbeitet, so läßt sich der Vorteil erreichen,
daß das aufgeschlossene Gut nicht, wie beim nassen Verfahren, durch das Kondensat
des zugeführten Dampfes verdünnt wird.
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Es sind bereits Vorrichtungen der erwähnten Art bekannt, bei welchen
das in den Beschickungsbehälter eingeführte Gut durch einen Siebkorb -von der Heizfläche
des Behälters ferngehalten wird, also mit derselben nicht unmittelbar in Berührung
kommt. In einem solchen Falle dauert es dann lange, bis das Gut mürbe wird, und
zusammenhängend damit verbraucht ein für das Durchrühren des Gutes vorzusehendes
Rührwerk verhältnismäßig viel Kraft.
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Im weiteren sind auch Ausführungen, bekannt, bei denen der Beschickungsbehälter
am Umfange mit einem Doppelmantel versehen und der Füllraum konisch ausgebildet
ist. Dabei fällt dem Doppelmantel lediglich die Aufgabe zu, eine einzudampfende
Leimbrühe aufzunehmen, und der Mantelraum für das Leimwasser wird vom Beschickungsraum
aus geheizt. Es trägt somit der den Beschickungsraum umgebende Mantel in keiner
Weise dazu bei, das in diesen Raum eingeführte Gut aufzuschließen; um letzteres
zu erreichen, ist vielmehr in den Beschickungsraum unmittelbar Dampf einzuführen,
so daß also nach dem nassen Verfahren gearbeitet wird. Bei den betreffenden Ausführungen
sind auch noch zwei zu beiden Seiten eines Siebes angeordnete Arme eines Rührwerkes
vorgesehen. Letzteres ist jedoch nicht imstande, das aufzuschließende Gut genügend
fein und schnell zu zerreißen, so daß hierfür noch eine besondere Verreibmaschine
vorzusehen ist.
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Zweck der Erfindung ist nun, eine Vorrichtung der eingangs erwähnten
Art zu schaffen, welche das zu verarbeitende Gut rasch und daher in wirtschaftlicher
Weise restlos aufzuschließen gestattet, trotzdem nur nach dein trockenen Verfahren
gearbeitet wird. Dies wird gemäß vorliegender Erfindung dadurch erreicht, daß der
Beschickungsbehälter auf der ganzenLängsausdehnung desHeizmantels einbautenlos ist
und d.aß sich an denselben nach unten ein Rohrstück anschließt, in welchem eine
Siebplatte und über letzterer zwei zum Zerreißen des Gutes dienende, in bezug
aufeinander
eine Relativbewegung ausführende Arme angeordnet sind. Dabei stellt das erwähnte
Rohrstück gleichzeitig eine ständi, ze-Verbindung zwischen dem mit dem I@e=@ mantel
versehenen Behälterteil und ei.e, Aufnahmegefäß mit heizbarem Boden Dadurch, daß
bei dieser neuartigen Ausfüh rung gar keine Einbauten vorhanden sind, kommt das
eingeführte Gut, selbst wenn es ganze Tiere sind, mit der geheizten Innenwandung
des Behältermantels unmittelbar in Berührung, was dessen Auflösen sehr beschleunigt.
Dazu tragen auch die zwei über der Siebplatte angeordneten Zerreißarme bei, indem
von diesen selbst noch rohes Gut durch die Siebplatte hindurchgedrängt wird; aus
diesen auf den geheizten Boden des Aufnahmegefäßes fallenden Stücken wird dann ein
Teil der darin enthaltenen Flüssigkeit verdampft, so daß sich aus dem eigenen Fleischwasser,
also ohne irgendwelchen Zusatz von Frischdampf, der zum Kochen des Gutes erforderliche
Druck bildet.
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Bei einer besonderen Ausführungsform der Vorrichtung gemäß der Erfindung
verläuft der mit dem Heizmaterial versehene Behälterteil von oben nach unten konisch,
da dadurch das Anliegen des Gutes gegen die Innenwandung des Heizmantels unterstützt
und dadurchdessenAufschluß gefördert wird. Bei Heißwasserpreßschmelzen, bei denen
ein eine Preßschnecke umgebender Preßsiebzylinder in einem durch einen Heißwassermantel
beheizbaren Raum eines doppelwandigen Gehäuses in Abstand von der Heizraumwandung
gelagert ist, sind der Heizraum, der Preßsiebzylinder und die in diesem angeordnete
Preßschnecke allerdings auch schon schräg nach unten ausgebildet worden. Hier kommt
aber das Wachs mit der Heizfläche erst in Berührung, nachdem es durch den Preßsiebzylinder
gedrückt worden ist, während bei der Vorrichtung gemäß der Erfindung das Gut gleich
nach der Einführung in den Beschickungsbehälter mit den Heizflächen in Berührung
kommt und es auch während der ganzen Dauer des Aufschlusses bleibt, da letzterer
nur dann in der gewünschten Weise rasch und wirtschaftlich vor sich geht.
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Auf der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
gezeigt. Es ist Fig. i ein Längsschnitt durch die Vorrichtung und Fig.2 ein Schnitt
in größerem Maßstab nach der Linie II-II der Fig. i.
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Die Vorrichtung weist einen Beschickungsbehälter i auf, der als senkrecht
stehendes und von oben zu beschickendes Gefäß ausgebildet ist. Dieser Behälter i
ist mit einem Heizmantel 6 versehen und auf der ganzen Länge des letzteren einbautenlos.
Der mit dem Heizmantel 6 versehene Behälterteil v er-Aäuft von oben nach unten konisch.
Der Be-4- lter ist oben durch einen abschraubbaren PPckef.3 abgeschlossen, und nach
unten jshließt sich an denselben ein Rohrstück an, in welchem eine Siebplatte .2
angeordnet ist. Nach dem Abheben des Deckels 3 wird der volle Durchmesser des Beschickungsraumes
frei, so daß ganze Tierkörper leicht in diesen Raum eingeführt werden können, wobei
sie mit den Heizflächen des Mantels 6 unmittelbar in Berührung kommen. Über der
Siebplatte 2 befindet sich ein drehbarer kühr-oder Zerreißarm 4, welcher in Verbindung
mit einem unmittelbar darüber angeordneten feststehenden Gegenarm 5 größere Knochen
zerbricht und Fleischstücke zerreißt. Die kleineren Stücke werden von dem schräg
gestellten Zerreißarm 4 durch die Siebplatte getrieben. Die Teile 4 und 5 sind so
kräftig ausgebildet, daß sie selbst rohes Gut durch die Siebplatte :2 treiben. Die
Drehung des Armes 4 erfolgt in Richtung des in Fig. 2 eingetragenen Pfeiles A. Das
durch die Siebplatte 2 getriebene Gut fällt in ein Aufnahmegefäß 7, welches mit
einem geheizten Boden ausgerüstet und über das Rohrstück, welches die Siebplatte
:2 und die Arme .4, 5 aufnimmt, ständig mit dem Behälter r verbunden ist. Im Aufnahmegefäß
7 befindet sich ein Rührwerk 8, welches je nach Bedarf ein- oder auszurücken -ist.
Der Zerreißarm 4 und das Rührwerk 8 erhalten ihren Antrieb zweckmäßig von derselben
Welle fo. Das gleichmäßig verrührte Gut wird einem nicht gezeigten Fettabschneider
zugeführt. Es besteht aber auch die Möglichkeit; bei stehendem Rührwerk das Fett
in bekannter `'eise absitzen zu lassen und durch Dekantierstutzen 9
unmittelbar
abzuziehen.
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Bei der beschriebenen Vorrichtung wird das in den Beschickungsraum
eingeführte und mit den Wandungen des Heizmantels 6 unmittelbar in Berührung kommende
Gut von dem in diesen Mantel eingeleiteten Dampf auf mittelbarem Wege erwärmt, wobei
das Aufschließen eingeleitet wird, ohne daß dem Gut unmittelbar Dampf zuzuführen
ist. Aus dem Gut, das auf den geheizten Boden des Gefäßes 7 fällt, verdampft ein
Teil des darin befindlichen Wassers, was weiter zur Erzeugung des zum Sterilisieren
und Verkochen benötigten Dampfdruckes beiträgt.
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Unter Umständen ist es vorteilhaft, den Gegenarm 5 auch drehbar auszubilden.
In einem solchen Falle wird dessen Winkelgeschwindigkeit verschieden von derjenigen
des Zerreißarmes 4 gewählt.
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Damit sich große Stücke während des Rufschließens im Behälter i unter
der Einwirkung
ihres Eigengewichtes rascher nach abwärts bewegen,
kann der einba,utenlose Behälter i auch zylindrisch ausgebildet werden.