Hochspannungsleitungsanlage. Die Verwendung von Stützisolatoren, die ursprünglich auch bei Freileitungsanlagen gebräuchlich war, stiess sehr bald infolge der stetig anwachsenden Betriebsspannung auf unüberwindliche Schwierigkeiten. Die aus Porzellan hergestellten Stützer wurden immer höheren, hauptsächlich in der Leitungsrich tung auftretenden, mechanischen Beanspru chungen ausgesetzt, so dass man schliesslich genötigt war, eine bis in den Kopf des Iso- lators reichende Metallstütze _ vorzusehen, um namentlich die Biegungsbeanspruchungen von dem Porzellan fernzuhalten.
Infolge dessen trat im Kopf des Isolators eine hohe Feldbeanspruchung des Porzellans ein, die bei den sehr hohen Spannungen nicht mehr zu beherrschen war.
Man ging deshalb zur Verwendung von Kettenisolatoren über. Die grosse Beweglich keit der Leitungen wurde durch reichliche Bemessung der Maste unschädlich gemacht und durch den Einbau von Abspannmasten in zulässigen Grenzen gehalten. Abgesehen von den vielen Einzelteilen der Kettenisola toren, welche eine beständige Fehlerquelle bilden, gelangte man aber auch hierbei in folge der immer weiter ansteigenden Be triebsspannung sehr bald zu den wirtschaft lich nicht mehr tragbaren Grenzen.
Die Iso- latorkette musste immer länger ausgebildet werden, wodurch nicht nur die Beweglichkeit der Leitungen unerträglich gross wurde, son dern auch die Maste an Grösse immer mehr zunahmen, weshalb die Maste sowohl selbst, als auch ihre Fundamentierung immer kost spieliger wurden.
Die Erfindung greift nun zurück auf die ursprünglich verwendeten Stützisolatoren. Gemäss der Erfindung werden dieselben schwenkbar auf dem Mast befestigt, so dass sie in Richtung der längs der Leitungen wir kenden Kräfte nachgeben können. Die Stützer werden nunmehr überhaixpt keiner oder nur einer sehr geringen Biegungsbean- spruchung ausgesetzt, da sie beispielsweise bei einseitigem Leitungsbruch in Richtung der auf sie einwirkenden Kräfte umschwen ken können.
Es empfiehlt sich, die Stützer durch eine in Richtung der Leitung nach beiden Seiten wirkende Feder- oder Gewichts- anordnung nach Ausgleich der auftretenden Kräfte in die Ausgangsstellung wieder zu rückzuführen. Die Isolatoren können bei spielsweise an dem einen Ende eines als I.'orsionsfeder beanspruchten Metallstabes be festigt sein, wobei eine Nachstellbarkeit der Feder vorteilhaft sein wird. Die Feder kann ferner zur Raumersparnis im Innern einer Rohrtraverse -untergebracht sein.
Es kann hierbei beispielsweise die An- ordnung getroffen sein, dass bei einer durch die auftretenden Zugkräfte eingetretenen N eigang des Isolators um einen bestimmten Winkel eine Entklinkung und Lösung der Leitungsbefestigung erfolgt.
Zu diesem Zwecke kann die Leitungsanlage zum Bei spiel so ausgebildet sein, dass eine an der Leitung befestigte Kupplungsklemme in eine i am Isolatorkopf angeordnete Kupplung ein- greift, welche bei einer durch in Richtung der Leitung wirkende Kräfte verursachten bestimmten Neigung des Isolators die Klemme freigibt.
Die Erfindung führt vor allem dazu, dass die bisher im Innern des Isolators vorhan dene Metallstütze, welche zur Aufnahme der mechanischen Beanspruchungen diente, fort gelassen werden kann, wobei der Isolierkör per selbst die mechanischen Beanspruchungen aufnehmen muss. FIierbei kann zweckmässi- gerweise der Isolator als Körper gleicher Biegung sfestigkeit ausgebildet werden, für Kräfte, die senkrecht zur Achse des Stützers wirken.
Die Zeichnung lässt verschiedene Aus- führungsbeispiele des Erfindungsgegenstan des erkennen.
Fig. 1 zeigt einen schwenkbar angÜord- net:en Stützisolator, teilweise im Schnitt,; Fig. \3 lässt die Schwenkachse nebst Fe derung im Schnitt erkennen; Fig. 2a zeigt eine Einzelheit in Drauf sicht; Fis. 3 und 4 veranschaulichen 9.usklinl- vorrichtungen.
Der Isolator 1 in Fig. 1 ist als Hohl körper ohne Metallstütze im Innern aus gebildet. Seine Form und seine Wandstärke verjüngt sich vom Fuss bis zur Spitze und ist derart berechnet, dass das Material durch Horizontalkräfte auf der ganzen Länge des Isolators mechanisch deichmässig beansprucht wird, das heisst der Stützer ist als Körper gleicher Festigkeit. ausgebildet. Im Innern des Isolators, ebenso wie an der Aussenfläche sind Abtropfringe 2 und 3 vorgesehen, um ein Abtropfen der angesammelten Feuchtig keit zu bewirken.
Der Stützisolator ist in bekannter Weise an einer Fusskappe .1 be festigt, welche derart schwenkbar ist, dass der Stützer in Richtung der längs der Lei tung wirkenden Kräfte nachgeben kann.
An der Spitze des Isolators ist eine Kappe 5 angeordnet, wel:@lic ein Regenschutzdach G trägt und zu einer Kupplungsvorrichtung ausgebildet ist, die derart eingerichtet ist, dass eine durch in Richtung der Leitung 8 wirkende Kräfte verursachte Neigung des Isolators um einen bestimmten Winkel eine Entklinkung und Lösung der Leitungs befestigung bewirkt. Zur Leitungsbefestigung dient eine auf der Leitung selbst festge- klemmte Kupplungsklemme 9,
welche bei einer Neigung des Isolators >un einen be stimmten Winkel, zweckmässig um einen Winkel von .15 ", von der Kupplungsv orrich- tung freigegeben wird, so class die Leitung herabfallen kann. Auf diese Weise wird ohne besondere Ermittlungen angegeben, au welcher Stelle die Leitung nielit, in Ordnung <B>ist.</B>
Die lösbare Kupplungseinrichtung kann in verschiedener Weise ausgebildet sein; eine der in Fig. 1 angedeuteten ähnliche zeigt die Fig. 3. Der Isolatorkopf 21 (oder die Kappe 5 der Fig. 1) besitzt eine recht winklige, mit der Spitze nach unten gerich tete Aussparung ??, in welcher die zwei seit lichen Zapfen 23 der an der Leitung be festigten Kupplungsklemme 9 liegen.
Bei einer Neigung des Isolators um 45 in R.icli- tung des Leitungszuges rutscht die Klemme 9 einfach ab. Die Klemme 9 kann auch, wie in Fig. .1 gezeigt, mit einem keilförmigen Ansatz 24 versehen sein, welcher in die rechtwinklige Aussparung 22 eingreift. Die Befestigung des Isolatorfusses ist in Fig. 2 ersichtlich.
Der Isolator 1 ist mit seiner Fusskappe 4 an einer Lagerhülse 10 befestigt, welche auf einem als Stütztraverse verwendeten Rohr 11 drehbar angeordnet ist. In das äussere Ende der Lagerhülse 10 greift eine KuppIungs- scheibe 12 ein, welche mittelst der Mutter 13 auf den Vierkant 14 der Stabfeder (Torsions- feder) 15 aufgepresst wird, wodurch die Fuss kappe 4 mit der Stabfeder 15 starr verbun den wird, während die Last des Isolators und der Leitung durch die Traverse 11 auf genommen ist.
Da die letztere quer zur Lei tungsrichtung angeordnet ist, so kann sich der Isolator in Richtung längs der Leitung der ausgeübten Kräfte nach beiden Seiten neigen.
Der Festpunkt der Feder 15 kann nun zwecks Einstellung einer Vorspannung in einer Richtung, beziehungsweise zwecks Ein stellung einer bestimmten Neigung des Iso- lators, um seine vorzeitige Entlastung zu be wirken, verstellbar sein. Zweckmässig erfolgt dies, wie aus Fig. 2 ersichtlich, durch feste Verbindung der Stabfeder 15 mit einem Schneckenrad 16, welches mittelst der selbst sperrenden Schnecke 17 in beliebiger Weise und Richtung verdreht werden kann. Die Traverse 11 ist mittelst - der Welle 20, auf welcher das Stützlager 19 des Schnecken rades 16 sitzt, drehbar mit dem Tragmast 26 verbunden.
Eine das Rohr 11 von der Stirn seite umfassende Hülse 27 dient dabei zur Aufnahme der Verbindungsteile mit dem Tragmast. Durch zwei nicht dargestellte Tragseile, welche einerseits an der Mast spitze oder einem sonstigen an sich beliebi gen Punkt des Mastes, anderseits an dem Zapfen 25 der Traverse 1.1 angreifen, wird letztere abgestützt.
Je nach der Bemessung und gegebenen falls auch der Formgebung des Isolators wird dann , die Nachgiebigkeit des Stützers in Richtung der längs der Leitung wirken den Kräfte verstärkt oder abgeschwächt wer den können.