CH113586A - Verfahren zur direkten Herstellung von kohlenstoffarmen Metallen. - Google Patents

Verfahren zur direkten Herstellung von kohlenstoffarmen Metallen.

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CH113586A
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Gustav Flodin Henning
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Gustav Flodin Henning
Torvald Gustafsson Emil Gustaf
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  Verfahren zur direkten Herstellung von     kohlenstoffarmen    Metallen.    Vorliegende Erfindung bezieht sich auf  ein Verfahren zur direkten Herstellung von       kohlenstoffarmen    Metallen im elektrischen  Ofen.  



  Es ist bereits vorgeschlagen worden, Me  talle dadurch herzustellen, dass fein zerklei  nertes Erz und ein fein verteiltes Reduktions  mittel, z. B. Kohle, gemischt werden, worauf  die     Mischung,    gegebenenfalls nach Verkokung  oder     Brikettierung    derselben, im Hochofen,  Flammofen oder elektrischen Ofen geschmol  zen wird. Hierbei wurde aber im praktischen  Betrieb niemals ein Eisen oder anderes     koh-          lenstoffbindendes    Metall mit niedrigem Koh  lenstoffgehalt erhalten.  



  Das Verfahren gemäss der Erfindung be  steht nun darin, dass unter     Verwendung     einer Beschickung, die aus einer sehr innigen       und    homogenen Mischung von fein zerklei  nertem Erz,     bezw.    fein zerkleinerten Erzen  und fein verteiltem Reduktionsmittel, vor  zugsweise bestehend aus Kohle oder andern  kohlenstoffhaltigen     Stoffen    in fester, oder  wenigstens bei erhöhter Temperatur flüssiger    Form besteht, diese Beschickung vor ihrer  Einführung in den Ofen in Stücke von solch  festem Zustand übergeführt wird, dass die  gegenseitige Lage der Erz- und     Reduktions-          mittelteilchen    während des Reduktionspro  zesses im Ofen nicht verändert wird, worauf,

    nachdem die Reduktion mit Hilfe der elek  trischen Wärme im Ofen in gewünschtem  Grad stattgefunden hat, das erhaltene Me  tall. abgestochen wird, um unmittelbar in be  kannter Weise verwendet oder weiter ver  arbeitet werden zu können.  



  Die Zufuhr, der Beschickung wird zweck  mässig eine kurze Zeit vor dem Abstechen  des     Metalles    abgestellt, um dem zuletzt ein  geführten Material genügend Zeit zur Re  duktion zu geben. Zwischen den Abstichen,  die zweckmässig in gewissen Zeitintervallen  vorgenommen     werden,    kann dagegen die Spei  sung ununterbrochen stattfinden, um eine  möglichst grosse Produktion von Metall zu  erhalten. Die Reduktion kann bei der feinen  Verteilung der Massen sehr rasch erfolgen,  und deshalb wird -auch die Pause bei den      Abstichen die Produktion nicht erheblich be  einträchtigen. Wenn bei den Abstichen nur  ein Teil des erhaltenen Metalls abgestochen  wird, kann die Zufuhr der Beschickung auch  während des Abstiches selbst stattfinden.

    Die Beschickung wird zweckmässig dem  Schmelzraum des Ofens durch einen oder  mehrere Füllschächte zugeführt, durch welche  die bei der Reduktion entstandenen Gase  auch vorteilhaft entweichen, wodurch eine       Vorwärmung    der Beschickung stattfinden  kann, ehe sie in den Schmelzraum eintritt.  Die Gase, die grösstenteils aus Kohlenoxyd  bestehen, können zweckmässig gesammelt und  für      'ärme-    oder Reduktionszwecke oder  dergleichen- in bekannter Weise verwertet  werden.

   Von den Schächten wird die Be  schickung vorteilhaft über einen möglichst  grossen Teil der Oberfläche des Bades im  Ofen verbreitet werden, jedoch derart, dass  sie nicht in Berührung mit den Elektroden  kommt, wenn solche aus kohlenstoffhaltigem  Material verwendet werden, da sonst Kohlen  stoff von diesen durch das Metall leicht auf  genommen wird und auch der Elektroden  verbrauch erhöht wird.  



  Wenn ein Teil des für die Reduktion er  forderlichen Reduktionskohlenstoffes in Form       flüssiger    Kohlensubstanz, z. B. Teer oder 01,  Asphalt, Pech,     Sulfitablauge    oder     Melasse     oder     dergleichen    zugemischt wird, braucht  man die Beschickung nur einer solchen Trock  nung in Luft oder anderer geeigneter Atmos  phäre zu unterwerfen, dass die Kohlenstoff  substanz fest wird und bei der verwendeten       Trocknungstemperatur    die Teilchen oder Köln  ehen der Mischung zusammenhält. Die Trock  nung soll aber nicht bei einer so hohem Tem  peratur ausgeführt werden, dass Destillation  oder Verkokung der     Kohlenstoffsubstanz    ein  tritt.

   Bei der Trocknung, die vorteilhaft bis  auf 100-250   C getrieben wird, entweicht  das Wasser, und dann bildet die zurück  bleibende Trockensubstanz ein     effektives    Bin  demittel, und zwar auch bei höheren Tempe  raturen und unter solchen Verhältnissen, die  bei der Einführung der Beschickung für  Ofenraum herrschen.     Wird    Vakuum bei der    Trocknung     verwendet,        darin    kann     eine    ent  sprechende niedrigere Temperatur angewandt  werden.

   Durch die Trocknung, die     während     des Mischeng selbst oder nach dieseln     vorge-          nommen    werden, kann die     Beschickung    in  grössere oder kleinere Stücke     voll    Graupen  grösse bis auf zusammenhängende Kuchen  übergeführt werden, je nachdem die Trocken  apparate angeordnet sind. Werden grössere  Stücke gebildet, so werden diese am besten,  zweckmässig vor der Einführung in den Ofen,  bis auf geeignete Stückgrösse zerkleinert. Es  ist selbstverständlich, dass hierbei, sowie bei  der Trocknung selbst eine gewisse     Grussbildung     entsteht.

   Da aber die Zahl feiner Körnchen       immer    verhältnismässig klein bleibt;     wirkt     diese     Grussbildung    auf die Zusammensetzung  des Endproduktes praktisch nicht ein.  



  In jedem Stück der Beschickung liegt un  mittelbar bei jedem Erzkörnchen die für dieses  Körnchen erforderliche Reduktionskohle, und  die Körnchen sind ausserdem von der     vorer-          w   <B><U>i</U></B>     linten    Trocknung     lier    miteinander fest  verbunden.

   Da keine     Trennung    der Erz- und  Kohlenkörnchen somit vor sich gehen kann,  sind die     Bedingungen    erfüllt,     urn        einen    so  gut wie vollständigen Verbrauch des Kohlen  stoffes zu erreichen, unter der Voraussetzung  einerseits, dass die     Kohlenstoffinenge    richtig       abgepasst    ist, und anderseits, dass der Betrieb  des elektrischen Ofens derart geleitet wird,  dass keine Kohle     voll    den Elektroden für den  Fall, dass diese aus Kohle bestehen, während  des Schmelzens oder nach demselben aufge  nommen werden kann.  



  Wird die Reduktionskohle in fester     Foren     zugemischt, z. 13. als Holzkohle, Steinkohle,       Anthrazit,    Koks oder dergleichen; dann kann  eine feste     Fixierung    der gegenseitigen Lagen  der Erz- und     Kohlenki;rnchen    in den     Stücken.          zurr    Beispiel durch Zusatz eines oder     mehrerer     geeigneter Bindemittel beim Mischen des Erze  und der Kohle erreicht werden.

   Das Binde  mittel soll selbstverständlich     voll    solcher Be  schaffenheit sein, dass eine Wirkung, die  Körnchen aneinander     festzuhalten,    unter den  Verhältnissen, die im Reduktionsofen,     bezie-          hlulgsweisedessen    Füllvorrichtungen herrschen.           nicht    aufhört.

   Flüssige Kohlenstoff     substanz    von  oben     angegebenerArtkann    natürlich     mitVorteil     verwendet werden, in einem solchen Falle  wird aber auch ihr Kohlenstoffgehalt an der  Reduktion des Erzes teilnehmen,     e0    dass der  Zusatz festen Reduktionsmittels entsprechend  niedriger     abgepasst    werden muss. Andere  zweckmässige Bindemittel sind z. B. Wasser  glaslösung, Kalkmilch usw., die nach dem  Austreiben des Wassers die verschiedenen  Materialien aneinander fest verkitten.

   Selbst  verständlich werden als Bindemittel nur solche  Stoffe verwendet, welche die Qualität des  hergestellten Metalls nicht beeinträchtigen  und die leicht zu verschlacken sind oder in  anderer Weise während des Reduktionspro  zesses verbraucht     werden.    Der Zusatz von       Kalkmilch    allein oder in Verbindung mit  andern Zusatzmitteln bringt bei der Ver  wendung von Reduktionskohle in der einen  oder andern Form, die Schwefel in bedeu  tender.

   Grad enthält, den besondern Vorteil  mit sich, dass die dünne     Kalkhaut,    die sich  um die oder auf den Kohlen- oder Erzkörn  chen bildet; bei der Reduktion einen grösseren  oder kleineren Teil dieses Schwefels als       Calciumsulfid    bindet, das beim Schmelzen  durch die gebildete Schlacke aufgenommen  und somit unschädlich gemacht wird. Auch  ein grösserer oder kleinerer Teil des Schwe  felgehaltes des Erzes kann in dieser Weise  unschädlich gemacht werden. Für die Bindung  von Schwefel können auch Kalk oder andere  Stoffe, die Oxyde der leichten Metalle oder  andern     Erdalkalimetalle    enthalten, z. B.

   Ba  riumoxyd; in anderer Form als Zusatz beim       Nischen    der Beschickung verwendet werden,  wenn sie nur genügend fein verteilt in der  erforderlichen kleinen Menge erhalten werden       hümien.    Wenn nur die Reduktionskohle       Schwefel    in beträchtlichem Grad enthält, kann  selbstverständlich der Kalk oder dergleichen  nur der Kohle zugesetzt werden, ehe sie     dein     Erz und etwaigem Bindemittel zugemischt wird.  



  Die mit geeigneten Zusatzstoffen gemischte  Beschickung kann     enweder,    wie bereits er  wähnt, bei der Verwendung von Reduktions  hohle, die sich in flüssiger     Fora    befindet,         bezw.    in solche Form gebracht werden kann,  derart getrocknet werden, dass sie in Stück  form erhalten wird, wobei die verschiedenen  Materialien miteinander fest verbunden sind.  Diese Eigenschaft kann der Beschickung  auch durch Formen oder Pressen zu Briketts  oder dergleichen und nachfolgende Trocknung  in Luft oder anderer zweckmässiger Atmos  phäre bei gewöhnlicher oder erhöhter Tempe  ratur je nach dem verwendeten Zusatzmittel  verliehen werden.

   In den meisten Fällen ist  zwar die     Brikettierutig    überflüssig, kann aber  unter gewissen Umständen vorteilhaft sein.  Wird nämlich die     Brikettierung    dann- vor  genommen, wenn die Mischung warm ist,  so wird die Luftharn auf jedem Körnchen bei  der feinen Verteilung viel dünner und damit  die Adhäsion zwischen den Körnchen nach  Pressen oder dergleichen erheblich grösser.  



       Wird    somit eine solche in angegebener  oder anderer geeigneter Weise vorbehandelte,  Brikett- oder andere Stückform aufweisende  Beschickung, in welcher die Erz- und     Reduk-          tionskohlenkörnchen    möglichst gleichförmig  verteilt und miteinander fest verbunden sind,  ununterbrochen oder in nicht     allzulangen     Zwischenräumen in einen elektrischen \Ofen  eingeführt, dann wird aus dem Ofen bei  einer im übrigen geeigneten Betriebsweise  ein Eisen, Stahl,     bezw.    Metall mit einem  nach der in der Beschickung vorhandenen     Ge-          samtkohlenstoffmenge        abgepassten    Bohlen  Stoffgehalt erhalten.

   Es hat sich als sehr leicht  erwiesen, gemäss dem vorliegenden Verfahren  Eisen mit einem niedrigen Kohlenstoffgehalt  von etwa 0,05      /o,    d. h. ein praktisch kohlen  stoffreies Eisen herzustellen.  



  Die Beschickung, die zufolge des vorhan  denen Gehaltes an kohlenstoffhaltigen, trocke  nem Material ein verhältnismässig geringes  spezifisches Gewicht aufweist, schwimmt nach  der     Einführung    in den     Scbmelzraum    des  elektrischen Ofens in der gebildeten Schlacke,  bis die Reduktion annähernd vollendet -ist.  Durch geeignete Zusätze kann, wenn erfor  derlich, auch das spezifische Gewicht der  Schlacke erhöht werden, so dass die Beschickung  vor der     Vollendung    der Reduktion nicht      heruntersinkt.

   Ein vorzeitiges Heruntersinken       könnte    nämlich ein Zerspringen der Be  schickung zufolge der heftigen Gasentwick  lung zur Folge haben, was die innige Be  rührung zwischen den Erz- und     Reduktions-          kohlenkörnchen    beeinträchtigen würde.  



  Der Zusatz von     schlackenbildendem    Ma  terial zur Bindung der Gangart des Erzes,       bezw.    der Asche usw. der Reduktionskohle  und etwaigen Bindemittels kann entweder  beim Mischen der Bestandteile der Beschickung  oder vorteilhafter direkt im elektrischen Ofen  selbst beim Schmelzen oder in beiden dieser  Stufen des Verfahrens stattfinden. Der Zu  satz direkt in den Ofen bringt den Vorteil       reit    sich; dar das     Flurmittel    mit den     Erz-          und    Kohlenkörnchen nicht gemischt liegen  wird, und deshalb wird in diesem Falle eine  innigere Berührung zwischen diesen beiden  Materialien erhalten. Dazu kommt, dar eine  kleinere Menge Bindemittel erforderlich wird.

    In letzterem Falle wird die     Verschlackung    der  Gangart usw. beim Heruntersinken der redu  zierten     Metallkörnchen    durch das Schlacken  bad stattfinden.  



  Bei der Herstellung von Eisen und Stahl  nach dem Verfahren der vorliegenden Erfin  dung kann das Metall zuweilen etwas un  gleichförmig an Kohlenstoffgehalt werden und  eine nicht unbedeutende     Menge    Oxyd ent  halten. Diese Schwankungen können einer  seits auf die Beschaffenheit des verwendeten  Erzes und der verwendeten     Reduktionskohle     und anderseits auf die Betriebsweise im Ofen       zurückgeführt    werden.

   Enthält das Eisen  oder der Stahl eine grosse Menge Oxyd, dann  kann das Produkt nicht immer unmittelbar  als sogenanntes Handelseisen und vor allem  nicht unmittelbar zum Qualitätseisen ohne  vorhergehenden Zusatz von     Desoxydations-          mittel    oder vorhergehende     Raff'ination,    oder  andere Behandlung verwendet werden. Es ist  aber gewöhnlich vorteilhafter, im Reduktions  ofen das Eisen, den Stahl;     bezw.    das Metall       ohne    nähere Berücksichtigung der Qualität  im     übrigen    herzustellen, und in einem andern  Ofen die erforderliche     Nachbehandlung    vor  zunehmen, insoweit die Anforderungen an    das Eisen dies notwendig machen.

   Der erste  Ofen kann dabei unter den für die Reduk  tion günstigsten Bedingungen und unter der  möglichst     grossen    Ausnutzung der elektrischen  Energie und des Reduktionsofens selbst be  trieben werden, während im zweiten Ofen,  der von beliebiger Type sein kann, z. B.       Martinofen        Bessemerkonverter    oder elek  trischer Ofen, die endgültige Qualität des  Produktes unter den für diese     Nachbehand-          lung    günstigsten Bedingungen festgestellt  wird.

   Im zweiten Ofen können somit die Ge  halte an Kohlenstoff und andern     Legierungs-          stoffen    im Eisen     bezw.    Stahl, wie Silicium,       Mangan,    Chrom, Nickel usw. entweder durch  Frischen, um zum Beispiel einen zu hohen     Koli-          lenstoffgehalt    zu verringern, durch     Raffination,     um die Menge der aus dem Erz und etwai  gen Zusätzen aufgenommenen Legierungs  stoffe zu vermindern, oder durch Zusatz von  Kohle oder     andern    Legierungsstoffen geregelt  werden. Selbstverständlich können auch meh  rere Öfen für die Nachbehandlung nacheinan  der verwendet werden.  



  Bei der direkten Herstellung von Flur  eisen mit einem     Kohlenstoffgehalt    von etwa       0,10        %        gemäss        dem        Verfahren        nach        der        Er-          findung    kann auch bei der Verwendung von  phosphorhaltigem oder phosphorreichem Erz  und kohlenstoffhaltigem     Material    ein Eisen  mit genügend niedrigem     Phosphorgehalt    direkt  erhalten werden, wenn man einen geeigneten  Kalkzusatz in die Beschickung oder in den  Ofen gibt, so dar eine geeignete,

   kalkreiche       Schlacke    entsteht, die den Phosphor in Form  von Phosphaten binden kann. Durch die  kalkreiche     Schlacke    wird gleichzeitig ein ge  nügend niedriger Schwefelgehalt im Eisen  erreicht, auch wenn die Rohmaterialien  Schwefel in beträchtlicher Menge enthalten.  Enthält die blasse eine grosse Menge Phosphor,  zum Beispiel über 1 "/o, aber     verhältnismässig     wenig Kieselsäure, so kann in dieser Weise  eine Schlacke erhalten werden, die als Dünge  mittel oder dergleichen verwendbar ist.  



  Ist die     Zusammensetzung    des Erzes eine  solche,     daf;,    der Phosphor schwer in die  Schlacke getrieben werden     kann,    zum Beispiel      zufolge eines     Hohen        (-ehaltes        au        1iieselsii@ire,     dann ist es zweckmässiger, im ersten Ofen  ein phosphorreiches Eisen .herzustellen, das  dann im     zweiten    Ofen mit Hilfe geeigneter,  basischer,     kalkreicher    Schlacke von Phosphor  befreit wird.

   Im zweiten Ofen wird dabei,       wenn    der     Phosphorgehalt    des Eisens hoch  ist, eine sehr phosphorreiche Schlacke erhalten,  die nach Feinmahlen     finit    sehr gutem Erfolg  als     Düngemittel    oder dergleichen verwendet  werden kann. Der letztere Ofen kann dabei  vorteilhaft aus einem     Bessemerkonverter    be  stehen, wobei die     Übertragung    des Phosphors  in die Schlacke sehr schnell verläuft. Andere  Ofentypen     können        indessen    auch verwendet  werden.  



  Falls nicht Eisen oder Stahl, die von  Oxyden absichtlich nicht befreit sind, z. B.  Schrot für     Verwendung    beim     Martinprozess,     hergestellt werden soll, werden dem Eisen  oder Stahl, wenn der Gehalt an Oxyden,  vom     Qualitätsgesichtspunkt    aus betrachtet,  . dies erfordert,     Desoxy        dationsinittel,    z. B.       Siliciumeisen,        Manganeisen,        Siliciummangan-          eigen,        Siliciumaluminiruneisen,    Aluminium oder  dergleichen zugesetzt.

   Das     Desoxydatioiis-          mittel    wird dabei entweder .in festem Zu  stand, kalt oder vorgewärmt, oder in ge  schmolzener Form zugesetzt. Der Zusatz kann  in der in jedem besondern Falle geeignetsten  Weise stattfinden, zum Beispiel in einem der  Ofen, in deren     Abstichrinnen,    in der     Guss-          pfanne    oder irr einem Mischer nach dem Re  duktionsofen oder in der     Gusspfanne    nach dein  zweiten Ofen, wenn ein solcher verwendet wird.  



  Durch     Zumischung    von geeigneten Erzen in  der Beschickung, z.     B.    Quarz oder anderem     kie-          selsäurereichem    Material,     Manganerz,    Chrom  erz,     Vanadinerz    oder dergleichen, kann so  genanntes legiertes Eisen oder legierter Stahl  gemäss dem vorliegenden Verfahren unmittel  bar hergestellt     werden,    da auch     Erze    schwer  reduzierbarer Metalle gemäss demselben ohne       nennenswertes        Aufnehmen    von     Kohlenstoff     sehr leicht reduziert werden.

   Durch Zusatz  von Chromerz     kann    in dieser Weise legiertes       Eisen,        beziehungsweise    legierter Stahl her  gestellt werden, das     beziehungsweise    der     ailf            sogenannles    röstfreies     Lisen,    beziehungsweise  rostfreien Stahl verarbeitet werden kann.

   Der  Zusatz von Legierungsstoffen, der verhältnis  mässig teuer ist, wenn er in Form von     Fer-          rolegierungen    der Metalle     stattfindet,    beson  ders wenn     kohlenstoffarme    Legierungen ver  wendet werden müssen, kann in dieser Weise  mit verhältnismässig geringen Tosten ge  schehen.  



       KohlenstoffarmeFerrolegierungen,    wie     Fer-          romangan,        Ferrochrom,        Fel'rowolfram,        Ferro-          vanadin    usw.     können    auch gemäss dem vor  liegenden Verfahren vorteilhaft hergestellt  werden, wobei das Eisenerz in der     Mischung     ganz oder teilweise durch ein Erz ersetzt  wird, welches das in der Legierung ge  wünschte Metall     enthällt.    Bei Reduktion von  z. B.

   Chromerz ist es gelungen, gemäss dem  vorliegenden Verfahren,     Ferrochrom        tnit    einem       über        0,10        %        nicht        hinausgehenden        Kohlen-          stoffgehalt    unmittelbar     herzustellen.     



  Das Verfahren nach der vorliegenden Er  findung liefert eine Reihe von Vorteilen.  Einerseits     können    fein verteilte Erze, und  zwar Schliche oder dergleichen, die sonst  ohne vorhergehende verhältnismässig teure       Brikettierung    nebst Brennen oder Sintern in  grösserem     Massstabe    nicht verwendbar sind,  unmittelbar reduziert werden,     und    anderseits       können    flüssige     Kohlenstoffsubstanzen,    wie       Srilfitablauge,    die bisher geringen Absatz ge  funden hat, eine gute und gewinnbringende  Anwendung     erreichen.    Vor allem ist aber  der Vorteil vorhanden,

   dass man unter Be  seitigung des Umweges über den Hochofen  prozess ein für manche Zwecke verwendbares  schmiedbares Eisen, beziehungsweise Stahl  unmittelbar herstellen kann, das, beziehungs  weise der, besonders nach Zusatz eines Des  oxydationsmittels, mit dem heutigen billigen,  massenproduzierten     .Eisen    und Stahl     direkt          konkurrieren    kann.

   Für     Eisenwerke,    die auf  hochwertiges Qualitätseisen arbeiten, liegt  ferner der Vorteil vor, dass gemäss dem Ver  fahren ein als Zusatz beim     Martin-    oder       Tiegelofenprozess    vollauf verwendbares, in  jeder Beziehung vollwertiges     Qualitätsschrot     direkt hergestellt werden     kann.         Die Erfindung ist an die Materialien oder       Stoffe    nicht gebunden, die oben als Beispiel  erwähnt worden sind, sondern umfasst alle  Metalle und Metallegierungen, die eine Nei  gung haben, Kohlenstoff aufzunehmen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur direkten Herstellung von kohlenstoffarmen Metallen im elektrischen Ofen mittelst einer Beschickung, die aus einer sehr innigen und homogenen Mischung von fein zerkleinertem Erz, beziehungsweise fein zerkleinerten Erzen und fein verteiltem kohlenstoffhaltigem Reduktionsmittel besteht, dadurch gekennzeichnet, dass diese Beschickung vor ihrer Einführung in den Ofen in Stiieke von solch festem Zustand übergeführt wird, dass die gegenseitige Lage der Erz- und Reduktionskohlenpartikelchen während des Reduktionsprozesses im Ofen nicht verändert wird, worauf, nachdem die Reduktion mit Hilfe der elektrischen Wärme im Ofen in gewünschtem Grad stattgefunden hat,
    das erhaltene Metall abgestochen wird. UNTERANSPRÜUCHE: 1. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschickung in den Ofen zum mindesten in nicht allzu langen Zwischenräumen eingeführt wird. 2.
    Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Beschickung aus Erz und Reduktionsmittel vor Einführung in den Ofen mindestens ein Bindemittel möglichst innig zugemischt wird, worauf die Mischung einem Trocknungsprozess bei einer solchen Temperatur unterworfen wird, dass das Bindemittel die Partikel- eben der Beschickung bindet, zum Zwecke, die Lagen der verschiedenen Partikelchen in den Stücken der Beschickung auch während des Reduktionsprozesses zuein ander fixiert zu erhalten. 3.
    Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Beschickung beim Mischen des Erzes und des Reduktions mittels vor Einführung in den Ofen min destens ein Binde-, beziehungsweise bin- dendes Zusatzmittel möglichst innig zuge mischt wird, worauf die Mischung in Form stücke übergeführt und einer nachfolgen den Trocknung unterworfen wird, zum Zwecke, die Beschickung in Stückform und die Lagen der verschiedenen Partikelchen in den Stücken auch während des Re duktionsprozesses zueinander fixiert zu erhalten. 4.
    Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass beim )tischen des Erzes und des Reduktionsmittels zu Le gierungszwecken mindestens ein weiteres Erz zugemischt wird. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass beim Mischen des Erzes und des Reduktionsmittels der Be schickung auch erforderliche schlacken- bildende Materialien in fein verteiltem Zustand zugesetzt werden.
    ss. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass ein erforderlicher Zusatz von schlakenbildenden Materialien wenigstens teilweise unmittelbar in den elektrischen Ofen unabhängig von der Beschickung eingegeben wird. 7.
    Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Verwendung von phosphorreichem, aber kieselsäure- armem Erz so viel Kalk oder kalkhalti ges Material der Beschickung im elek trischen Ofen zugemischt wird, dass der Phosphor durch die Schlacke aufgenom- men wird, die dann als Düngmittel ver wertet werden kann. B.
    Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das aus dem elek trischen Ofen abgestochene Metall einem zweiten Ofen bekannter<B>Type</B> zugeführt wird, in welchem eine weitere metall urgische Behandlung stattfindet, zum Zwecke; die endgültige Zusammensetzung des Metalles festzulegen. 9. Verfahren nach Patentanspruch und Un- teranspruch 8, dadurch gekennzeichnet. dass das abgestochene Metall im zweiten Ofen durch Zusatz von Kalk oder kalk- haltigem Material einer Entphosphorung unterworfen wird. 111.
    Verfahren nach Patentanspruch und Un teranspruch S, dadurch gekennzeichnet, dass das abgestochene Metall im zweiten Ofen durch Zusatz von Kalk oder kalk haltigere Material einer Entschwefelung unterworfen wird. 11. Verfahren nach Patentanspruch, bei wel chem zur Reduktion Kohle, beziehungs weise eine Kohlenstoffverbindung ver wendet wird, die Schwefel in einer für die gewünschte Qualität des Metalles nicht zulässigen Menge enthält;
    dadurch gekennzeichnet, dass beim Mischen des Erzes und der Kohle, beziehungsweise Kohlenstoffverbindung eine bestimmte Menge von fein verteiltem Oxyd def Erd- alkalirnetalleenthaltendem Material zuge setzt wird, zum Zwecke, eine dünne laut um die Kohlen- und Erzpartikelehen zu erhalten, welche den grössten Teil des Schwefelgehaltes der Kohle und wenig stens einen Teil desjenigen des Erzes unter Bildung von Sulfid aufnimmt, das beim Schmelzen in die gebildete Schlacke aufgenommen und somit unschädlich ge macht wird. 12.
    Verfahren nach Patentanspruch und Un teranspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass dem erhaltenen Metall in einem der Ofen, beziehungsweise in deren Abstich rinne ein Desogydationsmittel zugesetzt wird, zum Zwecke, einen grösseren oder kleineren Teil im Metall zurückgeblie bener Oxyde zu entfernen.
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