Verfahren zur Herstellung eines Ringe-Isolators. Bei den bisher gebräuchlichen, aus Por zellan bestehenden Hängeisolatoren treten oft nach mehrjährigem Betriebsdienst um fangreiche Defekte auf, welche eine ordnungs gemässe Stromlieferung unmöglich machen und nicht selten unter grossen Kosten und Unannehmlichkeiten die Neuisolierung gro sser Hochspannungsnetze bedingen.
Diesa Isolatorendefekte sind meistenteils auf Ma lerial- und Konstruktionsfehler zurückzu- führen. Materialspannungen in Porzellan isolatoren können bei der Prüfung der Iso- laloren nicht festgestellt werden, und selbst Isolatoren mit fehlerhaften. Stellen im. Scher ben werden bei den zur Anwendung kom- inenden Prüfmethoden nicht lückenlos aus- gf@schieden; es kommen also bereits kranke Isolatoren zum Einbau.
Die meisten Defekte sind auf die ungleichmässige Ausdehnung der verschiedenen, fest miteinander verbundenen :Materialen, Porzellan, Eisen und Zement, zurückzuführen Nach einigen Jahren ist der Zement vollkommen erhärtet; bei Temperatur- sehwankungen treten starke mechanische Kräfte auf, welche Haarrisse im Porzellan 1i(-rbeifiihren und damit den elektrischen Durc#hsehlag der Isolatoren einleiten. Die sem Fehler suchen die Porzellanfabriken durch entsprechende Konstruktionsänderungen zu begegnen.
Sprengwirkungen durch die aufgekittete Metallkappe lassen sich bei sach gemässer Ausführung vermeiden; eine ge fährliche Ii'eblerquelle bleibt aber der von Zement und Porzellan umschlossene Metall bolzen oder Klöppel, an .dem die Leitungs klemme, bezieh ungsweise ein weiterer Iso lator befestigt wird. Es sind viele Versuche gemacht worden, um einen Hängeisolator mit kittloser Bolzenbefestigung auf den Markt zu bringen. Die wenigsten diesbezüg lichen Vorschläge haben aber eine praktische Bedeutung erlangt. Der Grund hierfür ist: entweder in der sehr komplizierten und mithin teuren Ausführung solcher Isolatoren zu suchen, oder in der Unmöglichkeit einer fabrikationsmässigen Herstellung.
Um gün stige mechanische Werte zu erhalten, muss eine gleichmässige Druckverteilung auf das Porzellan erfolgen; dies bedingt, dass die Armaturteile gleichmässig am Porzellan an liegen. Infolge der ungleichen Schwindung des Porzellans durch die Trocknung und den Brand lässt sich diese Bedingung selbst un ter Verwendung elastischer Zwischenlagen, nicht mit der erforderlichen Sicherheit er füllen.
Wenn dagegen bei Hängeisolatoren das Porzellan als Isoliermaterial durch Glas er setzt wird, wodurch ganz andere Eabrika- tionsmethoden zur Anwendung gelangen können, so findet das Problem der fabrika tionsmässigen Herstellung betriebssicherer Iso latoren mit kittloser Bolzenbefestigiing und eventuell auch kittloser Kappenbefestibullg e-,ine ausserordentlich einfache Lösung.
Glas, ein vorzügliches Isoliermateral, hat bis heute als Werkstoff für Hoch- sl,-aitiiuiigSisolatoren nur eine beschränkte -In- v.-endung gefunden und auch diese, be- s@i@rä@ikte Anwendung hat. zu einer Miss- l_r@ditierung der Glasisolatoren geführt.
Un- tt_r den in Verkehr gebrachten Glasisola- toren befinden siele Fabrikate, die aus ge- v>:ölinlichem Flaschenglas leergestellt sind.
Dass derartige Isolatoren den verschiedenen Nilforderungen hinsichtlich Widerstands- flshigkeit gegen Temperaturschwankungen, t;tmosphärischen Einflüssen etc. auf die Dauer nicht gewachsen sind, hat die Praxis erwiesen.
Die Glasfabrikation hat sich aber nun so weit entwickelt, dass es gelungen ist, I-if_-el@iilrereiche, harte Spezialgläser her zustellen, die alle Eigenschaften besitz=;ii, welche an ein lälaterial gestellt werden iiiii.s- s,.u, das zur Anfertigung von Hochspannungs verwendet werden soll.
Gemäss dem den Gegenstand der vor liegenden Erfindung bildenden Verfa.liren ii-ird der Bolzen des Hängeisolators direkt mit flüssigem, kieselsä.urereichem Sllezial- 'Tlas in Gestalt des gewünschten Isolat.ions- körpers umpresst. Dieser Vorgang vollzieht sielt bei einer Glastemperatur von mehreren 1()Ü Grad, die sich auf den Bolzen über trägt.
Infolge des viel grösseren Aus- rlelinungsI@oeffizieiiten des Bolzens gegenüber dem des Glases ergibt sich nach Fertigstel- lung und Abkühlung des Isolators zwischen Bolzen und Glaskörper ein derartiger Spiel- rahm, dass bei den grössten in Betracht kom- nnendele Teneperaturschwanhungen im späteren Betrieb der Bolzen keine Sprengwirl;iiiig mehr auslösen kann.
Um eine direkte Druckübertragung vom Bolzen auf das Lilas zu vermeiden, kann der Bolzen init einem, zum Beispiel aus Asbest, Lack, Kupfer oder Blei bestehenden Polster ganz oder teilweise umkleidet wer , narr. Diese Umhleiunng kann, wenn sie.
aus Iliclitl(-iteildelil Material besteht, mit einer Metallschicht überzogen oder mit einer Me- tallhülse timpresst werden.
tN"ill man das den Bolzen umgebende -Polster elektriseli überbrücken, für den Fall, dass es ein Nichtleiter ist, so kann der vor- erwähnte Metallüberzug ' mit dem Bolzen leitend verbunden werden.
Der Isolator kann aueli so leergestellt werden, dass zwischen Bolzensehaft und Gl < 2>- hörper ein grösserer Zwischenraum freibleibt, den man nachträglich eventuell mit einer li iillmasse versieht.
Die Befestigung der kappe kann naeli der übliehen Weise dureli Aufhitten erfolgen; es können auch zweiteilige Kappen verwendtA werden, wobei dann zwechmä ssig zwischen Kappe und I-,olierlkörper eine Zwischenlabe eingebracht wird,
die als Polster wirkt und aus dem gleichen Material bestehen kann wie das Polster zwischen Bolzen und Isolier- h=öi'per. Anderseits kann eine aus eineng @tüel@ bpstelienclu Kappe aber auch derart= befestigt i@-erden, dass ,
jegliche Kittung ver mieden tvir (l. Zti diesem Zwecke wird bei der Anfertigung des Isolators ein ein teiliger Ring, zum Beispiel ans Eisen, Bronze, Kupfer, auf den unter,riffigeri Teil des Iolatorenl@opfes gebraelit und Anordnunb getroffen,
flass sich dieser hing bei der Abhüh- IllIlb dpa holipl'li@ll'pei.' z11alllnie@@ZIF:hpll liall)I, ohne eine:
I)ruck\virhung auf das Glas aus- zutiben. Zwischen P.ing und Glas kann eine Zwisclienla('e als Polster angebracht -erden. Die Befcstigting des Ringes mit der Kappe kann durch eine Verschraubung, durch Ba- ,jonettverschluss oder dergleichen bei entspre- chender Sicherung erfolgen.
Auf der beiliegenden Zeichnung sind beispielsweise zwei gemäss dem Verfahren ltcrgestellte Hängeisolatoren veranschaulicht.
Fig. 1 zeigt, teilweise im Vertikalschnitt, teilweise im Aufriss, die erste Ausführungs- 1-orin, und hig. 2, teilweise im Vertikalschnitt, teilweise im Aufriss, die zweite Ausführungs- f orrn.' In Fig. 1 ist der in den aus Spezial glas bestehenden Isolierkörper 1 eingebettete Bolzen mit 2 bezeichnet.
Zwischen Glas und Bolzen ist eine .den letzteren etwa bis zur 1aingsmitte umgebende Umkleidung d an gebracht. 4 ist die Kappe, die durch eine Kittschicht 5 mit dem Isolierkörper 1 ver- 13imden ist.
Von der Ausführung gemäss Fig. 1 unter- :5e sich die nach Fig. 2 nur dadurch, dass die Kappe 4 auf dem Isolierkörper 1 iiielit durch eine Kittschicht, sondern durch einen mit der Kappe verschraubten, aus einem Stück bestehenden Ring 6 festgehalten wird. Der Ring, der sich auf einer Innen seite nach unten konisch verjüngt, umfasst den untergriffigen Teil 7 des Isolierkörpers.
Die Armaturen können auch derart aus gebildet werden, dass sich ein Isolator ergibt, der selbst beim Zertrümmern des Glas körpers ein Herunterfallen der Leitung verhindert, weil sich die Armaturen fangen. Dies kann zum Beispiel dadurch erreicht werden, dass der im Glaskörper gelagerte Kopf des Bolzens einen Durchmesser auf weist, der grösser ist. als der innere Durch- n iesser des untern Kappenrandes, beziehungs weise als der innere Durchmesser des Ringes.
Der neue Hängeisolator ist- berufen, die bisherigen vielfachen Leitungsstörungen in folge Isolatorendefekten zu beseitigen. Aus einem hochwertigen Spezialglas bestehend, besitzt er eine hohe Durchschlagsfestigkeit und die erforderliche Widerstandsfähigkeit gegen Temperaturschwankungen etc. Infolge Durchsichtigkeit des Glases können alle fehlerhaften Stücke erkannt und ausgeschie den werden; desgleichen sind Materialspan nungen im Isolierkörper feststellbar und mit diesem Mangel behaftete Isolatoren wer den ebenfalls verworfen.