Rettungsapparat bei Brandgefahr. Bekanntlich kommt es bei Brandau3- brüchen, namentlich in stark bewohnten Häu sern, häufig vor, dass den in den obern Stock werken befindlichen Personen der Austritt aus dem Hause durch Rauch oder Feuer verunmöglicht wird. In solchen Fällen ge langen bisher entweder sogenannte Sprung tücher zur Anwendung, in welche die zu rettenden Hausbewohner springen mussten, oder man versuchte deren Rettung mittelst sogenannten Rettungsleitern. Sprungtücher hatten den Nachteil, dass zum Beispiel ältere Personen, ferner auch kleinere Kinder, sich zum Sprung in dieselben nicht entschliessen konnten.
Rettungsleitern konnten nicht über all zur Anlage gebracht werden und ermög lichen ferner nur- ein verhältnismässig lang sames Hinunterbefördern der zu rettenden Personen.
Diesen Übelständen soll durch die vor liegende Erfindung abgeholfen werden. Die selbe bezieht sich auf einen Rettungsapparat bei Brandgefahr, und zwar liegt das Neue an der Erfindung darin, dass derselbe aus zwei zangenartig zusammenwirkenden Teilen be steht, die zum Anbringen an einer Gebäude- wand bestimmt sind und von denen wenig stens der eine zur Anbringung eines Seils dient.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungs beispiel des Erfindungsgegenstandes darge stellt, und zwar zeigt: Fig. 1 eine Ansicht, und Fig. 2 eine Einzelheit.
Mit a ist eine Stange bezeichnet, die mit einer Anzahl in Abständen voneinander an geordneten Querbohrungen b versehen ist. Die Stange a ist einerends zu einem Haken c umgebogen, dessen freies Ende abgeflacht ist. Auf der Stange a ist ein Auflager d ver schiebbar angeordnet, das auf seiner Unter seite zwei rechtwinklig abstehende Lappen e (aus der Zeichnungsfigur 1 ist nur ein sol cher ersichtlich) besitzt. An der Stange ä ist der Halter f, der U-förmige Querschnitts form besitzt, mittelst Schraubenbolzen g, der in eine der Querbohrungen b eingelegt ist, beweglich angeordnet.
Das untere Ende des Halters f besitzt zwei nach aussen abgebogene Lappen h (aus der Zeichnungsfigur 1 ist nur ein solcher ersichtlich). Nahe seinem ändern, den genannten Lappen abgekehrten Ende ist der Halter f von einem Bolzen !,durchsetzt, auf dem innerhalb des Halters die Seilrolle lc drehbar angeordnet ist.
Auf dem Bolzen z, ausserhalb des Halters f, sitzt die bügel- förmige Quersclinittsforin aufweisende Seil führung<I>L,</I> die einen Handgriff in, trägt.
Auf der Stange (r ist der Seilrollenträger it ver- chiebhar und mittelst der Flügelschraube o fetstellbar an(Yeordnet. Die Seilrolle 1) ist auf dem Bolzen q drehbar gelagert;
auf die sein sitzt ebenfalls drehbar das Schliessblech r, das auf der einen Längsseite mit einem Schlitz s (Fig. ?) versehen ist, der ein Drehen des Schliessbleches um den Bolzen q ermög licht.
Die Gebrauchs- und 'UTirl;.ungsweise des beschriebenen tipparates ist folgende: Angctiommen, die Bewohner der obern Stockwerke eines Wohnhauses müssen sich infolge Brandgefahr unter Benützung des bcscliricbenen Apparates ins.
Freie retten, so jvird, nachdem das Fenster eines Kreuz- stoclzes geöffnet worden ist, die Stange et über das Gesimse der Gebiiudewand <B>11'</B> gelegt, und z@var so, dass das freie abgeflachte Ende des Hakens c sich an der Innenseite der Ge- b:i.ndewand Il' anlegt (Fig. 1).
Uni ein Be- schädigen der Gesimse dureli die Kanten der Si;an-e a zu vermeiden, wird das Auflager <I>c1</I> ::o jveit auf der Stange a verschoben, dass die reclit.winl@li" abstehenden Lappen e desselben auf dem Gesimse eine gute Auflage bilden.
Alsdann wird der Halter f durch Einstechen de Bolzens y in eines der in der Stange cc vorgesehenen Löcher b gelenkig mit der Stange a verbunden, und zwar wird der Hal ter f in bezug auf die Gebäudewand <B>TV</B> so angeordnet, d.@ss das untere,
mit Lappen lt. versehene Ende desselben an der Aussenseite clcr (lebiiudewan d anliegt, während das obere Ende um einen gewissen Betrag von der Ge- Uiudewand absteht.
Alsdann wird das Seil ,5 ', nachdem die Seilführung I in Riehtung des Pfeils (Fi-. 1) zurückgelegt worden ist, iil)er die Seilrolle k gelegt, worauf die beiden Enden des Seils zusammengeknüpft werden und das Seil (wie in Fig. 1 teilweise strich punktiert gezeichnet) hängen gelassen wird,
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so <SEP> dass <SEP> die <SEP> in <SEP> Brandgefahr <SEP> befindlichen <SEP> Per sonen <SEP> selbst <SEP> durch <SEP> Erfassen <SEP> der <SEP> beiden <SEP> her unterhüngeiiden <SEP> Seilteile <SEP> am <SEP> Seil <SEP> heritntt:r klettern <SEP> können. <SEP> Infolge <SEP> der <SEP> am <SEP> Seil <SEP> hä.n geiideii <SEP> Last <SEP> und <SEP> der <SEP> beschriebenen <SEP> Anord-.
<tb> nun" <SEP> des <SEP> Halters <SEP> j' <SEP> wird <SEP> auf <SEP> diesen <SEP> eine <SEP> starke <SEP> Zugwirkung <SEP> ausgeübt,
<SEP> so <SEP> dass <SEP> das <SEP> der
<tb> Seilrolle <SEP> abgekehrte <SEP> -Ende <SEP> des <SEP> Halters <SEP> lest
<tb> an <SEP> die <SEP> Aussenseite <SEP> der <SEP> Gebäudewand <SEP> ange presst <SEP> wird.
<tb> Zur <SEP> Bettun" <SEP> von <SEP> im <SEP> Klettern <SEP> ungeübten
<tb> Personen <SEP> wird <SEP> das <SEP> vorher <SEP> zusammenge knüpfte <SEP> Seil <SEP> geöffnet <SEP> und <SEP> während <SEP> das <SEP> eine
<tb> Ende <SEP> nach <SEP> unten <SEP> hängt, <SEP> wird <SEP> das <SEP> andere
<tb> Ende, <SEP> nachdem <SEP> die <SEP> Flügelmutter <SEP> <I>tc</I> <SEP> geöffnet
<tb> worden <SEP> und <SEP> das <SEP> Schliessblech <SEP> )- <SEP> ausgeschwenkt
<tb> worden <SEP> ist, <SEP> unter <SEP> der <SEP> Seilrolle <SEP> <I>ja</I> <SEP> hindurch geführt.
<SEP> Zwecl@niii13igerweise <SEP> ist <SEP> der <SEP> senk recht <SEP> liinabliiinbetide <SEP> Teil <SEP> des <SEP> Seils <SEP> .S' <SEP> mit
<tb> einem <SEP> nicht <SEP> gezeichneten <SEP> Karabinerhaken
<tb> versehen, <SEP> in <SEP> den <SEP> eine <SEP> entsprechende <SEP> Rin-Öse
<tb> eingehängt:
<SEP> werden <SEP> kann, <SEP> die <SEP> sich <SEP> am <SEP> Gürtel
<tb> befindet, <SEP> der <SEP> um <SEP> die <SEP> zu <SEP> rettende <SEP> Person <SEP> ge legt <SEP> wird. <SEP> Das <SEP> der <SEP> Last <SEP> abbekelirte <SEP> Seilende
<tb> wird <SEP> von <SEP> einem <SEP> sieh <SEP> im <SEP> Gebäudeinnern <SEP> be findlichen <SEP> Mann <SEP> g@.halten <SEP> und <SEP> sukzessive
<tb> nachgelassen, <SEP> so <SEP> da13 <SEP> die <SEP> zu <SEP> rettende <SEP> Person
<tb> sicher <SEP> auf <SEP> die <SEP> Erde <SEP> transportiert <SEP> werden
<tb> tann. <SEP> Die <SEP> Seilführun- <SEP> 1. <SEP> wird <SEP> zweckmül@iger weise <SEP> in <SEP> die <SEP> aus <SEP> Fig.
<SEP> 1 <SEP> der <SEP> Zeichnung <SEP> er sichtliclie <SEP> Lage <SEP> unigelegt, <SEP> damit <SEP> der <SEP> die <SEP> Last
<tb> tragende <SEP> Seilstrang <SEP> keine <SEP> grossen <SEP> Schwin gungen <SEP> machen <SEP> kann.
<tb> Der <SEP> beschriebene <SEP> Rettungsapparat <SEP> könnte
<tb> in <SEP> seinen <SEP> Einzelheiten <SEP> auch <SEP> anders <SEP> als <SEP> ge zeichnet <SEP> ausgebildet <SEP> sein, <SEP> ohne <SEP> dass <SEP> dadurch
<tb> das <SEP> -Wesen <SEP> der <SEP> Erfindung, <SEP> beeinträchtigt
<tb> würde.
<tb> Der <SEP> beschriebene <SEP> Rettungsapparat <SEP> besitzt:
<tb> den <SEP> Vorteil <SEP> der <SEP> Einfachheit, <SEP> der <SEP> bequcnien
<tb> Handhabung <SEP> und <SEP> der <SEP> leichten <SEP> .inbringba <SEP> r keit <SEP> an <SEP> Cxebiiudew;inden <SEP> v <SEP> erschiedenep <SEP> Durch messers.