DE15498C

DE15498C - Tragbare Jagdkanzel

Info

Publication number: DE15498C
Application number: DENDAT15498D
Authority: DE
Original assignee: W. VON JAHN in Stettin

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

ff /..

Die Kanzel besteht aus einem metallenen Rahmenwerk, welches an einem Baum, so hoch der Mann reichen kann, befestigt und mittelst einer Strickleiter bestiegen werden kann. Der aus starkem Gewebe bestehende Sitz bildet auf seiner Unterseite eine Tasche zur Aufnahme der Strickleiter und anderer Utensilien, wenn der Jäger die Kanzel umgehängt trägt.

Der viereckige Rahmen α α bildet den mit einem beliebigen Stoff, etwa einem Leinengewebe b, bespannten Sitz. Am hinteren Ende ist, um Zapfen schwingend, der Rahmen cede befestigt, durch den das Befestigen der Kanzel an einem Baum von beliebiger, nicht übermäfsiger Stärke (also von etwa 15 bis 40 cm Durchmesser) bewirkt wird. Dazu sind die Rahmenstücke de mit Stachelnf versehen, und das obere derselben, e, an einem Ende durch Scharnier g und am anderen Ende durch Vorsteckstift oder Schraube h mit den Seitenstücken c c verbunden. Wenn e aufgeklappt ist, kann der Rahmen um den Stamm des Baumes gelegt werden, worauf e wieder geschlossen wird. Damit der Sitzrahmen α horizontal zu stehen komme, werden die an seiner Vorderstange schwingenden Zugstangen it mit ihren Haken in passende Einkerbungen q auf der Rückseite der Rahmenstücke c c eingehakt. Der Rahmen wird nun so hoch wie möglich längs des Stammes heraufgeschoben und dann in etwas schräger Lage, so dafs e höher als d liegt, nach unten gezogen. Dadurch treten die Stacheln/in den Stamm ein und sichern die Lage der nun fertigen Kanzel.

Um sie zu besteigen, wird mittelst zweier Haken j j eine Strickleiter k an den vorderen Stab des Sitzrahmens α angehakt und mittelst eines unten in den Baumstamm eingeschraubten Hakens /, um den die Enden der Seitenleinen der Leiter geschlungen werden, straffgezogen. Noch besser läfst sich dies Straffziehen der Leiter k auf einfache Weise bewirken, wenn derselben eine eigenthümliche Einrichtung gegeben wird. Die Haken j j werden zu Rollenkloben, ausgebildet, über die die nach oben verlängerten knotenlosen Leinen p der Leiter wieder nach unten laufen, und zwar durch Löcher, die in die Sprossen der Leiter gebohrt sind, wobei es gleichgültig ist, ob die Sprossen selbst eingebunden oder durch Löcher und Knoten befestigt sind. Das mit Sprossen versehene Ende k der Leiter wird nun so hoch gezogen, wie die oberste Sprosse es passenderscheinen läfst, und dann werden die Enden der glatten Leinen p fest an den Haken / gebunden. Es ist ersichtlich, dafs, sobald auf die unterste, schwebende Sprosse getreten wird, die glatten Seitenleinen/ straffgezogen werden und damit, weil dieselben durch alle Sprossen laufen, auch die sämmtlichen Sprossen stabil gemacht werden und die ganze Leiter k straff wird, so dafs sie auch von Jägern, die nicht gerade Turner sind, mit Bequemlichkeit wie .eine Holzleiter bestiegen werden kann. Diese so construirte Leiter macht die Kanzel erst complet und praktisch. Unter dem Sitz b ist eine Tasche angebracht, die diese Leiter kp, den Haken /, einen Bohrer etc. aufnimmt, wenn die Kanzel, wie Fig. 4 zeigt, zum Transport zusammengeklappt ist. Der Tragriemen wird dann an den Haken der Stangen ti befestigt, die von

halbrunden Lagern m am Rahmen a in ihrer Lage gehalten werden.

Das Material des Rahmenwerkes ist fur die Erfindung gleichgültig; es können solide Eisenoder Stahlstangen oder Rohre sein. Ebenso können die Verbindungen der einzelnen Stücke anders construirt werden. Die unteren Stacheln/ können auch direct an der hinteren Stange des Sitzrahmens a, so dafs dann die Rahmenstange d ganz fortfallen kann, unter einem Winkel von 45 ° nach unten befestigt sein. lieber die Stacheln sind blecherne Schlitzkapseln mit Federn befestigt, damit beim Tragen der Jagdkanzel Verletzungen vermieden werden. Diese Kapseln werden natürlich abgenommen, wenn die Kanzel aufgeschlagen werden soll.

Dafs sogar der zweite Rahmen cede und die Seitenstangen ii ganz wegbleiben können, zeigt Fig. 5. Die unteren Stacheln/ sind dann ebenfalls direct an der hinteren Stange des Siterahmens, unter 45⁰ nach unten gezeigt, angebracht. Die oberen Stacheln / sitzen in einem Drahte oder Metallbande n, das den Baum umfafst und dessen beide Enden vermittelst Ausklinkungen vorn in die Vorderstange des Sitzes α eingehängt werden.

Claims

P ATENT-Ansprüche:
i. Eine tragbare Jagdkanzel, aus einem metallenen Rahmenwerke bestehend, welches durch Eindringen der an dem Rahmen cede befestigten Stacheln / an einem beliebigen Baum befestigt werden kann, und deren Sitz durch die adjustirbaren Stangen ii, die in Einkerbungen m der Rahmenstangen c c greifen, in horizontaler Lage gehalten und ■ durch eine Strickleiter k bestiegen wird.

Eine im allgemeinen ebenso construirte tragbare Jagdkanzel, bei der die unteren Stacheln / direct an der hinteren Stange des Sitzrahmens α befestigt sind, während die oberen Stacheln/ sich an der Rahmenstange e befinden.

Eine tragbare Jagdkanzel, bei der die unteren Stacheln / direct an der hinteren Stange des Sitzrahmens α befestigt sind und der Sitz durch ein um den Baumstamm gelegtes Band (oder einen Draht) n, an welchem die oberen Stacheln / sitzen, in seiner Lage gehalten wird.

Eine Strickleiter k, bei der die verlängerten Seitenleinen p oben über Rollen j j und dann durch Löcher der Sprossen wieder nach unten laufen, wo sie festgemacht werden, wie gezeichnet und beschrieben, um den Sprossentheil der Leiter k beim Besteigen straff zu ziehen.

Hierzu I Blatt Zeichnungen.