AT99928B - Verfahren zum Färben von Wolle mit Küpenfarbstoffen. - Google Patents

Verfahren zum Färben von Wolle mit Küpenfarbstoffen.

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    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P1/00General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed
    • D06P1/22General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed using vat dyestuffs including indigo
    • D06P1/228Indigo

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Description


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  Verfahren zum Färben von Wolle mit KÜpenfarbstoffen. 



   Die für das Färben von Wolle geeigneten Küpenfarbstoffe, d. h. die Farbstoffe, welche Affinität zur tierischen Faser besitzen und in der   schwachalkalischen Küpe   gefärbt werden können, haben neuerdings mehr und mehr an Bedeutung gewonnen. Für ihre Bevorzugung ist der Umstand   massgebend.   dass diese Farbstoffe einen geringen Kohlenverbrauch wegen der bei niederer Temperatur und in kürzester Zeit durchzuführenden Färbeweise benötigen, anderseits aber vor allem auch die anerkannte Tatsache. dass die   WoIIküpenfärbeweise   die Wollfaser in viel stärkerem   Masse schont   und dadurch die physikalischen Eigenschaften der Wollfaser in weit besserem Masse erhalten bleiben als bei den anderen Methoden der   Wolleehtfärberei.   



   Für das Färben von Indigo und sinnentsprechend den neueren   Wollküpenfarbstoffen   sind heute noch die Arbeitsweisen in Benutzung, die durch das Verfahren der Patentschriften Nr. 144788 und 152907 bekannt geworden sind. Das Wesen der in diesen beiden Patentschriften niedergelegten Verfahren beruht darin, dass, um das Ausfallen der   Leukofarbstoffsäuren   zu verhindern, Schutzkolloide zur Küpe zugegeben werden und dann unmittelbar vor dem Färben oder während des Färbeprozesses durch Zusatz von Säuren oder sauren Salzen bis zur neutralen Reaktion (D. R. P. Nr. 144788) oder durch Zusatz von Ammoniaksalzen (D. R. P. Nr. 152907) die   Alkalität   der Küpe abgestumpft wird.

   Durch dieses   Abstumpfen   wird ein stärkeres Aufziehen der   Leukoverbindung     herbeigeführt   und eine bessere Ausnutzung der im   Färbe-   bad erhaltenen Farbstoffe hervorgerufen. Während nach dem ersteren Verfahren, wo eine Abstumpfung der   alkalischen Färbek. üpe   bis zur mehr oder weniger sauren Reaktion eintritt, wohl die Ausnutzung des Farbstoffes in der   Färbeküpe   eine verhältnismässig gute ist, wird nach dem letzteren Verfahren doch noch ein verhältnismässig grösserer Teil des Farbstoffes in der Küpe unbenutzt zurückgehalten.

     Infolgf-   dessen hat sich dieses Verfahren zumeist nur bisher für das Färben von Stapelnuancen eingebürgert, wo ein Weiterarbeiten auf der Küpe zwecks Erzielung der gleichen oder ähnlichen Farbe das   Übliche   ist. 



  Für die Couleurfärberei hat sich das Färben mit Küpenfarbstoffen bisher nur wenig eingebürgert. 



   Dazu kommt, dass in allen Fällen für das Färben von loser Wolle es als notwendig erachtet wurde, dass die   Färbung   am Schlusse der Operation von dem Überfluss der Flotte durch Abquetschen unter möglichst hohem Druck unmittelbar nach dem Verlassen des Färbebades befreit werden musste, dass also besondere Einrichtungen notwendig waren, um das Färben von loser Wolle mit Küpenfarbstoffen durchzuführen. Dasselbe gilt auch für das Färben von Wollgarn und Kammzug. Für das Färben von Kammzug hat die Küpenfärberei ausserdem auch deshalb nur wenig Eingang gefunden, weil die Entfernung der Küpenflotte und die Oxydation der Kammzugbobine auf Schwierigkeiten stiess und man vielfach mit dem sogenannten Ersticken der Färbungen rechnen musste. Man hat zwar durch besondere 
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   Es wurde nun gefunden, dass man das Färben von   WollküpBnfarbstoffen   in einfacher Weise und auf jedem beliebigen Gefäss und Färbeapparat   durchführen   kann, wenn man in folgender Weise verfährt :
Die   Färbeküpe wird   in der gleichen Weise wie bisher üblich unter Zusatz von Leim, Ammoniak oder Soda und Hydrosulfit vorgeschärft, mit dem gelösten Farbstoff, einer   Stammküpenlösung   aus Farbstoff, Natronlauge und Hydrosulfit angesetzt und mit dem Material beschickt. Man geht bei 50'C ein, hantiert das Material um oder lässt die Pumpe laufen.

   Nach etwa 20 Minuten setzt man der Küpe soviel Ammoniaksalz zu, dass eine Umsetzung der in der Küpe enthaltenen, freien Mengen an fixem Alkali der   Stammlrüpenlösung   mit den Ammonsalzen erreicht wird, setzt nach weiteren 10 Minuten Säure oder saure Salze hinzu in der Menge, dass das freie Ammoniak gebunden wird und zum Schluss die   Küpe   eine schwach saure Reaktion besitzt. Alsdann wird die Färbeflotte abgepumpt oder weggelassen, im gleichen   Masse   aber vorteilhaft die gesamte Flüssigkeitsmenge durch Zulaufen von   fdsch2m,   kaltem Wasser ergänzt, so dass die geküpte Wolle stets von Flüssigkeit gedeckt ist. Die so gefärbte Wolle wird dann aus den 
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 oxydieren stehen gelassen. 



   Die Vorteile des Verfahrens bestehen in folgendem :
Man kann nach dem Verfahren helle, mittlere und dunkle Färbungen, sogar schwarz, in einem Zuge in walkechter Färbung unter weitestgehender Ausnutzung der angewandten Farbstoffmengen 
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 lose Wolle oder Garne nach dem Färben portionsweise von der Küpenflotte zu befreien. 



   Wir erläutern das Verfahren an folgenden Beispielen :
1. Grün auf loser Wolle auf dem offenen Kessel gefärbt :
Man beschickt für 100 kg lose Wolle einen offenen Kessel mit   3000l   Wasser der Reihe nach mit Leim, 2   %   Ammoniak, 2   %   Hydrosulfit konzentriertes Pulver und 2   %   des unter der Bezeichnung Küpe aus p-dichlordianilidobenzochinon im Handel befindlichen Farbstoffs und 5-5 % Indigoküpe, geht mit dem Wollmaterial bei   500 C   ein und hantiert durch Hacken oder Rühren während einer Zeitdauer von   20Minuten.   Hierauf setzt man 2-3   %   schwefelsaures Ammon zu, lässt 20 Minuten nachziehen und erschöpft das Bad durch einen weiteren Nachsatz von 3-4   %   Essigsäure während 1/4 Stunde.

   Die Zusätze von schwefelsaurem Ammon und Essigsäure sind in verdünnter Form langsam zuzugeben, wobei man sich überzeugt, dass nach dem Zusatz von schwefelsaurem Ammon das anfangs schwach alkalische Bad fast neutral wird. Das   Küpenbad   ist am Schluss der Färbeoperation fast vollständig ausgezogen, so dass ohne weiteres die Flotte abgelassen werden kann. Im gleichen Masse, wie diese abläuft, lässt man kaltes, frisches Wasser nachlaufen, so dass die Wolle im Wasser schwimmen bleibt. Nach vollem Erkalten unterbricht man den Wasserzufluss, lässt das Spülwasser ablaufen und schleudert oder vergrünt in Körben. 



   2. Blau für Schupo-Rocktuch auf dem Lindner-Apparat :
Der 100 kg fassende mechanische Färbeapparat wird der Reihe nach mit   zu     %   Leim, 2   %   Ammoniak, 2   %   Hydrosulfit konzentriertes Pulver, 10   %   Indigo-Küpe beschickt. Das Wollmaterial wird bei 50  C in dem mit Sauggang arbeitenden Apparat eingetragen, hierauf mit dem Verschlussdeckel abgedichtet und in üblicher Weise durch wechselseitige Flottenzirkulation 20 Minuten gefärbt. Hierauf lässt man mittels Tropfapparat 3   % schwefelsaures   Ammon langsam zulaufen und gibt nach weiteren 20 Minuten 4-5   %   Essigsäure ebenfalls durch ein Tropfgefäss zu. Nach 20 Minuten ist die Färbeoperation beendet und kann, wie vorher beschrieben, die Wasseroxydation eingeleitet werden. 



   3. Schwarz auf loser Wolle auf dem Obermaier-Apparat :
Man bestellt das Färbebad für 100 kg Wolle der Reihe nach mit l % schwefelsaurem Ammon, 
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 nach dem Verfahren des D. R. P. Nr. 265195 hergestellten braunen Farbstoffes im Handel befindlichen Farbstoffs, trägt das Wollmaterial bei 50  C ein und lässt      Stunde wechselseitig zirkulieren. Hierauf setzt man 3   % schwefelsaures   Ammon zu, lässt 20 Minuten weiterlaufen und erschöpft das Bad durch einen Nachsatz von 6   %   Essigsäure während weiterer 20 Minuten Zugdauer. Hierauf wird ebenso, wie vorher beschrieben, die Wasservergrünung eingeleitet und nach   Abkühlung   des Materials geschleudert. 



   4. Hellbraun auf Kammzug auf dem Obermaier-Apparat :
Der Obermaier-Apparat wird mit 50 kg Material = 10 Bobinen beschickt. Man lässt mit   2 %   Ammoniak und % %   Leim   Stunde zur Netzung des Materials vorlaufen, setzt bei Druckgang der Reihe nach 2 % Hydrosulfit konzentriertes Pulver, ferner verdünnt 5   %   des Farbstoffs nach D. R. P. 



  Nr. 265195 und   0. 8 %   Indigo-Küpe zu, lässt   zu   Stunde zirkulieren und setzt, wie üblich, durch Tropfapparat 2   %   essigsaures Ammon langsam zu. Nach 20 Minuten Zugzeit wird das Bad durch 3-4   %   Essigsäure oder eine Lösung von 4-5   %   Bisulfit erschöpft. Auch hier ist die Wasservergrünung nach weiteren 20 Minuten mit kaltem Wasser durchzuführen. 



   5. Hellblau auf 25 kg Kammgarn, gefärbt auf dem Esser-Apparat (Hängesystem) : 25 kg Kammgarn werden in bekannter Weise auf   Stöcke   gespannt, in den Esser-Apparat eingesetzt, hierauf mit lauwarmem Wasser unter Zusatz von 2 % Ammoniak bei   500 C   vorgenetzt. Der Ansatz der Küpe erfolgt wie bei der Kammzugfärbung. Man beschickt bei Druckgang die Flotte des weiteren mit   % % Leim,   
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 weiteren 20 Minuten Zugdauer durch Zusatz von 3   %   Essigsäure. Zur Erzielung einer gleichmässigen Färbung ist es notwendig, das Bad durch Zulaufen von kaltem Wasser langsam abzukühlen.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH : Verfahren zum Färben von Wolle mit Küpenfarbstoffen, dadurch gekennzeichnet, dass beim Färben in der vorteilhaft ammoniakhaltigen Küpe unter Zusatz von Leim oder anderen Schutzkolloiden die Färbeflotte während des Färbens zunächst mit Ammoniumsalzen und sodann mit Säuren oder sauren Salzen bis zur neutralen oder schwach sauren Reaktion versetzt wird.
AT99928D 1923-03-19 1924-03-08 Verfahren zum Färben von Wolle mit Küpenfarbstoffen. AT99928B (de)

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