AT33684B - Verfahren zum Färben mit Schwefelfarbstoffen. - Google Patents

Verfahren zum Färben mit Schwefelfarbstoffen.

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  Verfahren zum Färben mit   Schwefelfarbstofen.   



   Es wurde gefunden, dass eine Reihe von Missständen, die sich beim Färben mit Schwefelfarbstoffen ergaben, beseitigt werden, wenn man dem schwefelalkalischen Bade Bisulfite zusetzt. 



  Durch einen solchen Zusatz wird es ermöglicht, tierische Faser, die durch die seither   üblichen   schwefelalkalischen Färbebäder zerstört wurde, mit Schwefelfarben ohne Schädigung der 
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 erhebliche Vorteile. 



   Das Wesen der   Erfindung   beruht auf der praktischen Anwendung der Beobachtung, dass ein in der für Baumwolle   üblichen   Weise mit   Schwefelfarbstoff,     Schwefelnatrium   und Salz an- 
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 scheidung von Farbstoff erfolgt. Durch diesen Zusatz wird der schädigende Einfluss des Schwefelalkalis in einem solchen Masse abgeschwächt, dal3 ohne nachteilige Wirkung für die Faser vorzügliche Färbungen erzielt werden. 



   Bei dieser Arbeitsweise zeigt sich das Farbbad in einem der Indigoküpe vergleichbaren Zustand, nur kann die   Absättigung   des schädlich wirkenden Alkalis   bzw. Schwcfelalkalis bis zu   einem solchen Punkte getrieben werden, dass insbesondere das Farben   de)'Wolle bei höherer   Temperatur ohne Schädigung der Faser vorgenommen werden kann. Die Farbbäder werden nicht erschöpft und wird in ähnlicher Weise wie bei der   Küpenfärberei   verfahren, indem die Ansatzbäder stärker beschickt werden und beim Weiterarbeiten durch Ersatz der von der Ware aufgenommenen Farbstoffmenge und durch Zusatz von Schwefelalkali und Bisulfit der jeweils erforderliche Zustand des Farbbades herbeigeführt wird. 



   Das wesentliche Moment für das Gelingen des Färbeprozesses liegt in der richtigen Be-   messung   des zuzugebenden Bisulfites, dessen Menge so zu wählen ist, dass die die Wollfaser   schädigende   Wirkung des Schwefelnatriums aufgehoben wird. Andererseits muss ein zu grosser aberschuss an Bisulfit vermieden werden, weil dieser das Auffärben ungünstig beeinflusst. Um einen 
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 besonders bei helleren Farben, auch niedriger, bei satten Farben auch höher gegangen werden. 



    Des Färben pflanzlicher Fasern wird vorteilhaft bei niederet Temperatur ausgeführt. Der Bisulfit-   zusatz bewirkt hiebei ein ausserordentlich rasches Aufziehen der Farbstoffe, so dass selbst bei gewöhnlicher Temperature in 1-3 Minuten, also auch im Kontinueverfahren eine tiefe Färbung erzielt wird. 



   Auch zum   Färben   von Seide. Halbseide, Leder, Pelzen und Papier eignet sich das Verfahren. 



  Diese Materialien konnten wegen der schweren Schädigung der Substanz durch die schwefelalkalischen   Bäder nicht mit Schwefelfarbstoffen   gefärbt werden, während jetzt die Verwendung 
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   Statt   der Bisuintc können   auch Sulfite zusammen mit Säuren oder sauren Salzen verwendet werden. 



     Das Verfahren   ist für die verschiedensten Schwefelfarbstoffe anwendbar, unter anderen 
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 werden. 



    Die Echtheitseigenschaften der erzielten Färbungen stehen auf einer sehr hohen Stufe, insbesondere übertreffen sie in bezug auf Wasserkochechtheit, Wasch-und Walkechtheit und   im Verhalten beim Pottingprozess und beim   Oberfärben   im sauren Bade selbst die Alizarin-und die meisten Chromentwicklungsfarbstoffe. 



   Von grosser Bedeutung ist auch der Umstand, dass in dem versetzten Farbbade Wolle und vegetabilische Fasern gleichzeitig mitgefärbt werden können, was die Anwendung des neuen Verfahrens auch auf nichtkarbonisierte Wolle und Kunstwolle und Halbwolle in jeder Form ausdehnt. Hiebei gibt die Temperatur des Farbbades ein   vorzügliches   Mittel an die Hand, die Farbstoffe nach Wahl stärker auf die vegetabilische oder mehr auf die Wollfaser zu bringen ; je höher die Temperatur ist, desto mehr wird die Wolle angefärbt. 



   Weitere technische Vorteile des Verfahrens sind folgende : Einerseits bewirkt die neutrale Reaktion eine bessere Erschöpfung der Farbbäder, andererseits erleichtert sie ungemein die
Färbearbeit, weil das Material der Färbegefässe und-apparate und was besonders hervorzuheben ist, die Hände der Arbeiter verhältnismässig weniger leiden, als es bei dem üblichen Verfahren im   8chwefelalkalischen   Bade der Fall ist. 



   Ausserdem tritt bei der neuen Arbeitsweise der lästige und gesundheitsschädliche Geruch nach Schwefelwasserstoff nicht auf, der bei der üblichen Arbeitsweise schon Anlass zu mancher   herechtigten Klage   bot. 



   Die Arbeitsweise sei an folgenden Beispielen erläutert :
B e i s p i e I I : Man besetzt das Färbebad pro Liter mit 3 g Thiogenblau B, 4,5   9   Schwefelnatrium, 4 g Bisulfit fest, 90   g   Glaubersalz krist., färbt hierin die Wolle eine Stunde bei   80U (1,   hierauf wird abgequetscht,   gründlich   gespült, eventuell etwas abgesäuert, geschleudert und getrocknet. 



   Bei s pielII : Man bestellt das Färbebad pro Liter mit 20 9 Thiogenschwarz B 2   H   flüssig, 7, 5 g Schwefelnatrium krist., 7, 5 9 Natriumsulfit, 37,   5/ci3   Schwefelsäure von   660 Bé. 1   : 10, 
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 hierin die chromgegerbten Leder ¸ Stunde bei etwa   500 C.   Hierauf wird gewaschen und in üblicher Weise gefettet. 



   In einem derartigen Bade lassen sich auch Felle, z. B. Schaffelle in der üblichen Weise färben, indem man sie auf geeigneten Brettern befestigt und beim Ausfärben Sorge trägt, dass nur der Pelz (die Haare) in das Farbbad eintaucht. Die Temperatur des Bades wird hier höher gehalten. 



   B e i s p i e l IV : Man bereitet eine Farbflotte, die per Liter :
120 9 Thiogenschwarz M flüssig,
60 g Schwefelnatrium kristall.,
80   y   Bisulfit kristall. enthält. Durch diese Flotte wird auf einer   Färbemaschine   (z. B. System Frenzel) die fertige Papierbahn durchgezogen, abgepresst und getrocknet. 



     B e i   s   p i e l   V : Man besetzt das Färbebad pro Liter mit 40 g   Thiogenschwarz   B 2 R flüssig,   20 y Schwefcinatrium krist.,   25 g Bisulfit fest, 10   g   Thiosulfat. Hierin wird Seide etwa eine Stunde bei 950 C behandelt, hierauf abgequetscht, gründlich gespült, schliesslich kochend geseift und eventuell gesäuert. 



     Bei s pie I Vl   : Man bestellt das Färbebad pro Liter   mit 30g Thiogonschwarz   B 2 R flüssig, 20 g Schwefelnatrium krist., 20 g Bisulfit krist. und 10 g Glaubersalz. Bei einer Färbedauer von
1-3 Minuten färbt sich Baumwolle in der Kälte in diesem Bade tief schwarz, während Wolle nur wenig Farbstoff annimmt.

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  1. PATENT-ANSPRUCH : Verfahren zum Färben mit Schwefelfarbstoffen, dadurch gekennzeichnet, dass den Farbbädern Bisuinte bzw. Sulfite mit Säuren oder sauren Salzen zugesetzt werden.
AT33684D 1907-03-18 1907-03-18 Verfahren zum Färben mit Schwefelfarbstoffen. AT33684B (de)

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