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Färbeverfahren
Es ist bekannt, z. B. aus den USA-Patentschriften Nr. 2, 742, 466, Nr. 2, 691, 022, Nr. 2, 666, 767, Nr. 2, 662, 902, Nr. 2, 645,646, Nr. 2, 642, 444, Nr. 2, 642, 433, Nr. 2, 531, 465 und Nr. 2, 359, 862, dass die Oniumverbindungen unlöslicher Farbstoffe in.. Wasser Lösungen ergeben, die zum Direktfärben von Baumwolle, Papier und andern Materialien brauchbar sind.
Es wurde nun gefunden, dass man auf polyhydroxylierten Materialien, insbesondere auf Cellulosetextilmaterialien faseriger Struktur ganz besonders wertvolle Färbungen erhält, wenn man die zu färbenden Stoffe mit Farbflotten behandelt, welche mindestens ein Oniumderivat einer verkilpbaren, höchstens 8 aneinander kondensierte carbocyclische Ringe aufweisenden Verbindung enthalten und in Gegenwart eines Reduktionsmittels die Oniumgruppe abspaltet.
Als Oniumderivate verküpbarer Verbindungen kommen hiebei die üblichen Oniumverbindungen in Betracht, deren kationisches Zentralatom z. B. ein Schwefelatom (wie beiden Sulfoniumverbindungen) oder ein Stickstoffatom (wie bei den Ammoniumverbindungen) sein kann. Es sind somit als Beispiele solcher Oniumderivate quartäre Ammoniumverbindungen, vor allem die Isothiuroniumverbindungen und ternäre Sulfoniumverbindungen von Küpenfarbstoffen zu erwähnen ; das kationische Zentralatom kann z.
B. über
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wandlung von Mercaptomethylverbindungen in ternäre Sulfoniumsalze nach an sich bekannten Methoden, oder durch Behandlung von Mono- oder Bis-chlormethylverbindungen verküpbarer Farbstoffe a) mit tertiären Aminen, wie Pyridin, Picolin, Isochinolin, Chinolin, Trimethylamin, Triäthylamin, ssenzyldimethylamin. Diäthylaminoäthylalkohol. Dimethylcyclohexylamin usw. b) mit Alkalimetallderivaten eines Mercaptans, wie Methylmercaptan, n-Butylmercaptan, Cyclo- hexylmercaptan, Benzylmercaptan, Thiophenol und p-Thiokresol, und Umwandlung der entstandenen Sulfide in ternäre Sulfoniumsalze mittels Dimethylsulfat oder Methyl-p-toluolsulfonat. c) mit Thioharnstoff, N-Methylthioharnstoff, N, N-Dimethylthioharnstoff, Tri-und Tetramethyl- thioharnstoff.
Hiebei umfasst der Begriff"Küpenfarbstoffe"alle verküpbaren Verbindungen, die höchstens 8 aneinander kondensierte carbocyclische Ringe enthalten und durch Reduktion in eine sogenannte Leukoform oder Küpe übergeführt werden, welche eine bessere Affinität für natürliche oder regenerierte Cellulosefasern aufweist als die nicht reduzierte Form, und die sich durch Oxydation wieder in das ursprüngliche chromophore System zurückführen lässt. Als geeignete Küpenfarbstoffe seien insbesondere diejenigen ge-
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egale Färbungen.
Vorteilhaft ist insbesondere die Verwendung von Küpenfarbstoffen nach vorliegendem Verfahren, welche zusätzlich zur angegebenen Oniumgruppierung noch eine abspaltbare wasserlöslichmachende Gruppe, vor allem eine aliphatisch gebundene Sulfatgruppe aufweisen (vgl. die belgische Patentschrift Nr. 589127).
Nach vorliegendem Verfahren können auch die nach der brit. Patentschrift Nr. 850, 159 erhaltenen Küpenfarbstoffe, welche mindestens eine Sulfothiomorpholidgruppe enthalten und durch Einwirkung eines Dialkylsulfates oder eines Trialkyloxoniumfluoborates in die entsprechenden Sulfoniumfarbstoffe übergeführt werden, gefärbt werden.
In den nachfolgenden Beispielen bedeuten die Teile, sofern nichts anderes angegeben wird, Gewichtsteile, die Prozente Gewichtsprozente, und die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
Bei s piel l : 0,2 Teile des Farbstoffes der Formel
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werden in 50 Teilen Wasser bei 600 gelöst. Die entstandene Lösung wird in eine 600 warme Lösung von 2 Raumteilen 300/eiger Natriumhydroxydlösung und 1, 2 Teilen Natriumhydrosulfit in 350 Teilen Wasser eingegossen ; sofort wird mit 10 Teilen Bäumwolle eingegangen und während 45 min bei 30 - 500 gefärbt.
Nach 10 min Färbedauer werden 6 Teile Natriumchlorid und nach 20 min weitere 6 Teile Natriumchlorid zugegeben. Nach dem Färben wird in kaltem, fliessendem Wasser bis zur vollständigen Oxydation gespült, abgesäuert, wieder gespült und kochend geseift. Man erhält eine orangebraune Färbung.
Der Farbstoff ist zugänglich durch Kondensation von l-Amino-5-benzoylaminoanthrachinon mit Cyanurchlorid, anschliessende Kondensation mit 2 Mol Methyläthanolamin, Quaternierung mit Dimethylsulfat und Veresterung mit Monohydrat.
Beispiel 2 : Nach der im Beispiel 1 angegebenen Methode liefert der Farbstoff der Formel
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kräftige, braunrote Färbungen von guten Echtheiten.
Eine ähnliche Färbung ergibt nach dieser Methode der gemäss Beispiel 3 der brit. Patentschrift Nr. 613, 980 hergestellte Farbstoff.
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Beispiel 3 : 20 Teile des Farbstoffes der Formel
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werden in 1000 Teilen Wasser gelöst. Mit der erhaltenen Lösung wird ein Baumwollgewebe so imprägniert, dass es um 75% seines Gewichts zunimmt, und anschliessend getrocknet.
Hernach imprägniert man das Gewebe mit einer Lösung, die pro. Liter 40 cm3 Natriumhydroxydlösung von 360 Be, 30 g Hydrosulfit und 200 g Natriumchlorid enthält, quetscht auf 75% Gewichtszunahme ab, dämpft die Färbung während 1-5 min bei 1000, spült gründlich in kaltem Wasser, behandelt mit einer 0, 5%oigen Natriumbicarbonatlösung, spült, seift während 20 min bei Kochtemperatur, spült und trocknet.
Man erhält eine rote Färbung von guten Echtheiten.
Der in diesem Beispiel verwendete Farbstoff kann durch Quaternierung des entsprechenden Monochlor- triazinfarbstoffes der Formel
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mit Trimethylamin in konzentriert wässeriger Lösung erhalten werden.
Beispiel 4 : 20 Teile des Farbstoffes der Formel
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werden in 1000 Teilen Wasser gelöst und es wird mit der erhaltenen Lösung wie in Beispiel 3 beschrieben gefärbt.
Man erhält eine rote Färbung von guten Echtheiten. Der in diesem Beispiel verwendete Farbstoff kann durch Quaternierung des entsprechendenmonochlortriazinfarbstoffes mit Pyridin in konzentriert wässeriger Lösung hergestellt werden.
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Beispiel 5: 2 Teile des in Beispiel 4 verwendeten Farbstoffes werden mit 20 Teilen Harnstoff vermischt, in 24 Teilen Wasser gelöst und in 40 Teile einer 5% eigen Natriumalginatverdickung eingerührt.
Dann werden 9 Teile einer 10%igen Natriumcarbonatlösung, 3 Teile Natriumhydrosulfit und 1 Teil lomige Natriumhydroxydlösung zugefügt.
Mit der so erhaltenen Druckfarbe wird ein Baumwollgewebe bedruckt, anschliessend getrocknet, 7 min bei 100 - 1010 gedämpft, gründlich in Wasser gespült und während 20 min bei Kochtemperatur ge- seift.
Es resultiert ein echtes, leuchtendrotes Druckmuster.
Beispiel 6 : 0, 2 Teile des Farbstoffes der Formel
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werden in 50 Teilen Wasser bei 600 gelöst. Die erhaltene Lösung wird in eine 600 warme Lösung von 2 Raumteilen 30% iger Natriumhydroxydlösung und 1, 2 Teilen Natriumhydrosulfit in 300 Teilen Wasser eingegangen. Dann wird sofort mit 10 Teilen Baumwolle eingegangen und während 45 min bei 30 - 500 gefärbt. Nach 10'min Färbedauer werden 6 Teile Natriumchlorid und nach 20 min weitere 6 Teile Natriumchlorid zugegeben. Nach dem Färben wird in kaltem, fliessendem Wasser bis zur vollständigen Oxydation gespült, abgesäuert, wieder gespült und kochend geseift. Man erhält so eine rotstichig braune Färbung von guten Echtheiten.
Der in diesem Beispiel verwendete Farbstoff kann durch Quaternierung des durch Behandlung des Isothiuroniumsalzes aus Bis-(chlormethyl)-acedianthron in wässeriger Lösung mit konzentrierter Natronlauge und Dimethylsulfat unter Stickstoffatmosphäre leicht erhältlichen Farbstoffes der Formel
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mit Dimethylsulfat dargestellt werden.
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Beispiel 7 : Verwendet man nach Beispiel 6 den Farbstoff der vermutlichen Formel
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so erhält man rotstichig braune Färbungen von guten Echtheiten.
Dieser Farbstoff ist durch Kondensation von Bis(chlormethyl)-acedianthron mit Diäthanolamin, Quaternierung mit Dimethylsulfat und Veresterung mit konzentrierter Schwefelsäure zugänglich.
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eine braune Färbung von guten Echtheiten.
Dieser Farbstoff kann durch Kondensation von Diaminoacedianthron mit ss-Chlorpropionylchloid, anschliessende Kondensation mit Diäthanolamin, Quaternierung mit Dimethylsulfat und Veresterung mit Benzoylchloridsulfonsäure erhalten werden.
Beispiel 9 : Wird der Farbstoff der vermutlichen Formel
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nach dem in Beispiel 6 beschriebenen Verfahren appliziert. so erhält man orangebraune Färbungen.
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1000/0iger Schwefelsäure synthetisiert werden.
Beispiel 10 : Man klotzt ein Cellulosegewebe auf 70% Gewichtszunahme mit einer Lösung, enthaltend 20 g/l des Farbstoffes der Formel
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100 g/l kalz. Natriumsulfid und 20 g/l 30%ige Natriumhydroxydlösung.Die geklotzte Ware wird anschlie- ssend aufgerollt, in einer Plastikfolie verpackt und 12 h gelagert. Nach Fertigstellung wie in Beispiel 1
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werden in 1000 Teilen heissem Wasser gelöst, auf 30 abgekühlt und mit 150 g/l Natriumsulfidkrist. und 20 cm3/l 30% iger Natronlauge versetzt.
Man klotzt ein Baumwollgewebe mit der erhaltenen Lösung, dämpft während 30 sec, wonach man in bekannter Weise oxydiert und fertigstellt. Man erhält eine kochwaschechte brillante Rotfärbung.
Beispiel 12 : Ein Baumwollgewebe wird bei 50 bis zu einer Flüssigkeitsaufnahme von 70% mit einer Lösung, enthaltend in 1000 Teilen Wasser 20 Teile des in Beispiel 3 erwähnten Farbstoffes geklotzt.
Anschliessend wird in einem Bad, welches auf 1000 Teile Wasser 100 Teile Kochsalz, 30 Vol.-Teile 30%ige Natriumhydroxydlösung und 8 Teile Hydrosulfit enthält, während 30 min bei 50 - 60 entwickelt.
Die Fertigstellung erfolgt wie in Beispiel 1 angegeben.
Beispiel 13 : Ein Baumwollgewebe wird bei 300 mit einer Klotzlösung imprägniert, die auf 1000 Teile Wasser 20 Teile des in Beispiel 2 verwendeten Farbstoffes, 60 Teile 30% igue wässerige Natronlauge und 40 Teile Rongalit enthält. Die Flüssigkeitsaufnahme beträgt 60-100%. Man passiert nach dem Imprägnieren durch eine Infrarotzone oder durch einen Dämpfkanal, wobei die Ware auf zirka 80 - 8 aufgewärmt wird, wonach man in eine geheizte, vorzugsweise luftfreie Kammer der angegebenen Temperatur einfährt oder vorzugsweise aufrollt. Die Lagerzeit erstreckt sich auf 2 - 4 h.
Das Oxydieren und Seifen usw. erfolgt wie in Beispiel 1.