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Bei zu kurzen Flotten fallen die Färbungen leicht tuiegal aus. Jedoch lässt sich durch längeres Klotzen des Färbegutes in der Kälte schliesslich genügende Egalisierung erzielen.
Die Bildung der ersten labilen Verbindungen der Farbstoffe mit der Faser erfolgt bei den Küpen-, wie auch bei den wasserunlöslichen Beizenfarbstoffen auf gleiche Weise, bei dem zweiten Prozess, der Überführung der ! abi ! en in die eigentliche stabile Färbung muss man, je nach der Natur des Farbstoffes zu abweichenden Verfahren greifen.
Bei den Küpenfarbstoffen gelingt es, die labile Färbung, welche zwar gegen kaltes und warmes Wasser genügend beständig ist, beim Seifen aber heruntergeht, in die echte Färbung dadurch überzuführen, dass man die labile Verbindung auf der Faser verküpt und dann an der Luft oxydieren lässt. MerkwürdigerweÍ8e werden bei richtiger Arbeitsweise hiebei keine nennenswerten Mengen des Farbstoffes von der Faser heruntergclöst. In der österreichischen Patentschrift Nr. 27607 ist ein Verfahren beschrieben, wonach der Farbstoff in mit Leim, Gummi usw. verdicktem Zustand auf den Baumwollstoff gepflascht und der so präparierte Stoff dann mit einer alkalischen Reduktionslösung behandelt wird.
Das vorliegende unterscheidet sich von dem der österreichischen Patentschrift Nr. 27607 dadurch, dass hier keine Verdickungsmittel Anwendung finden. Es war nicht vorauszusehen, dass die unreduzierten Küpenfarbstoffe auch ohne Klebmittel in unlöslicher Form aus den wässerigen Suspensionen auf die Faser zu ziehen vermögen und dass diese FarbstoSanIagerungen trotz der Abwesenheit von Klebmitteln von der alkalischen Reduktionslösung nicht zum grössten Teil wieder heruntergelöst werden.
Bei wasserunlöslichen Beizenfarbstoffen genügt es, die wasserfesten labilen Farbstoifver- bindungen unter Wasser zu erhitzen oder zu dämpfen. Die nähere Arbeitsweise wird durch folgende
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Erste Operation : Labile Bildung des Farbstoffes.
Beispie ! l. 10 kg Baumwolle werden trocken oder angefeuchtet mit 40/neutraler oder schwach alkalischer Indigosuspension, enthaltend 200 q Indigo, bei gewöhnlicher Temperatur geklotzt. Die Aufnahme des Farbstoffes ist in wenigen Minuten vollendet. Man klotzt noch kurze Zeit nach, wodurch die Egalisierung sehr befördert wird.
Bei s pie 1 2. 10 kg Baumwolle werden mit 4D l neutraler oder schwach alkalischer
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schwach saurer Suspension von Algolgelb, enthaltend 200 g Farhstoff. wie im Beispiel 1 geklotzt.
Beispiel 5.10 kg Seide werden in angefeuchtetem Zustande in 200 l neutraler oder
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bei saurem Färben, umgezogen. In wenigen@ Minuten ist die Aufnahme des Farbstoffes vollendet.
Zweite Operation: Verküpen auf der Faser wird in allen Fällen auf die Weise ausgeführt, dass man das ausgerungene Färbegut nach der Aufnahme des Farbstoffes in der ersten Operation in eine alkalische Hydrosulfitlösung bringt, welche zweckm@ssig mit Kochsalz oder Sulfat versetzt wird. Die Menge des Alkalis und des Hydrosulfits muss je nach der Natur de Farbstoffes gewählt werden, und z. B. heim Indanthren viel höher sein, als bei Indigo- oder Algolfarben.
Die Gesamtmenge der Flüssigkeit braucht nur so gross zu sein. dass die Flotte das Färbegut in
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in Beispiel 6 geklotzt.
B e i s p i p I 8. 10 kg wie gewöhnlich vorchromierte Wolle werden in 60 1 neutraler oder schwach saurer Suspension, ent haltend 200 g Flavopurpurin mit oder ohne Zusatz von essig-
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<tb> 45 <SEP> ky <SEP> Wasser,
<tb> 1800 <SEP> y <SEP> Aluminiumsulfat <SEP> krist.,
<tb> 3500 <SEP> cm2 <SEP> essigsaurer <SEP> Kalk, <SEP> 179 <SEP> Bé,
<tb> 1000 <SEP> g <SEP> Alizarin <SEP> 20%ig.
<tb>
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<tb>
<tb> 47 <SEP> kg <SEP> Wasser,
<tb> 1400 <SEP> cm3 <SEP> Eisenvitriollösung <SEP> 1 <SEP> : <SEP> 10,
<tb> 180 <SEP> g <SEP> Natriuinazetat, <SEP> lznstallisiert,
<tb> 1000 <SEP> y <SEP> Alizarin <SEP> 20%ig.
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Die Vorteile der Magnesiaküpe sind mannigfaltig. Da Magnesiumhydroxyd kaum alkalisch reagiert, eignen sich die Magnesiaküpen besonders für Wolle und Seide, welche bekanntlich Alkali schlecht vertragen. Dadurch eröffnet sich die Möglichkeit, Wolle und Seide in vielen Fällen mit Küpenfarbstoffen zu färben, in welchen die Anwendung der Küpenmethode bis jetzt schlecht angängig ist. Da die Bindung der Magnesium-Leukoverbindung der Küpenfarbstone mit der Faser zuerst nur lose ist, lässt sich der Farbstoff durch leichtes Umziehen oder Klotzen des Gutes bzw. durch mechanische Zirkulation der Flotte gut egalisieren, bevor die intermediäre, festere Farbstoffverbindung zustandekommt. Wichtig ist es auch, dass bei den frr die Methode charakteristischen kurzen Flotten die Dimensionen der Kufen sich klein gestalten.
Ein wichtiger
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als die Natron-oder Kalkküpen, wodurch ein bequemeres handlicheres Arbeiten ermöglicht wird.
Beispiel 13. 200 g Algolgelb in Pastenform werden in 50 l Wasser, enthaltend 400 y Magnesiumhydroxyd und 600 g Hydrosulfit, eingetragen. Nach kurzer Zeit ist Bildung von orangeroter Suspension der Magnesium-Leukoverbindung vollendet. Man geht nun mit 10 kg Baum-
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vor sich und kann durch Umziehen oder Klotzen des Gutes sowie durch die Zirkulation der Flotte beschleunigt werden. Die fortschreitende Orangefärbung des Gutes neben der Entfärbung der Suspension sind die Kennzeichen des Fortgangs des Prozesses. Nach beendeter Aufnahme des Farbstoffes wird ausgerungen, verhängt, gespült, gesäuert und geseift. Die Gleichmässigkeit und die Echtheit der Ausfärbungen lassen nichts zu wünschen übrig.
Beispiel 14 :. 200 g Indigo in Pastenform werden in 50 l Wasser, enthaltend 400 9 Magnesiumhydroxyd und 600 9 Hydrosulfit, eingetragen. Nach kurzer Zeit ist die Bildung von hellgrüner Suspension der Magnesia-Leukoverbindung des Indigo vollendet. Man geht mit 10 kg
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verfallren, dass das in Gegenwart von Magnesiumhydroxyd mit Algolgelb geklotzte Gut erst ausernngen und dann erst in die nötige Menge Hydrosulfitlösung gebracht wird. da heim Klotzen
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Hydrosulfit sowie die Temperatur können in weiten Grenzen variiert werden.
Anstatt die Küpenfarbstoffe mit Hydrosulfit nur in Gegenwart von Magnesiumhydroxyd zu verküpen, kann man auch so verfahren, dass lie Verküpung mit Hydrosulfit in alkalischer
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Baumwolle zieht besser aus kalten, Wolle aus warmen Bädern. Seide zieht am besten lauwarm. Man hat infolgedessen an der Hand, bei gemischten Textilfasern beliebige Effekte zu erzielen,
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werden kann.
Weitere Untersuchungen haben ergeben, dass die tierische Faser (Wolle oder Seide) Küpen- farbstoffe auch aun ganz langen Flotten quantitativ aufzuziehen vermag, wenn man die Reaktion durch Erwärmen unterstützt. Es lassen sich auf diese Weise gleichzeitig Küpenfarbstoffe fixieren,
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mit Säure-oder Beizenfarbstoffen in einem Bade ausgefärbt werden. Auch lassen sich hier von vornherein ganz bestimmte Mengenverhältnisse der Komponenten festhalten. Hat man ausschliesslich mit Küpenfarbstoffen zu tun, so verfährt man weiter, um die labile Bindung in die eigentliche Färbung überzuführen, wie oben unter der zweiten Operation dargetan ist.
Bei kombinierten Färbungen von Küpenfarbstoffen mit Beizenfarbstoffen wird das Färbegut nachträglich einer Verküpung unterworfen, dann verhängt, gespült und geseift. Der auf der Faser labil gebundene Küpenfarbstoff geht hiebei in die eigentliche stabile Verbindung über. Die auf der Faser bereits gebildeten Schwermetallacke der Beizenfarbstoffe verhalten sich gegenüber
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Hydrosulütlösung oder in Magnesiumhydroxyd-Hydrosulfitküpe auf der Faser fixiert. Hierauf wird verhängt, gespült und geseift.
Beispiel 18. Man verfährt wie im Beispiel 17 angegeben, nur nimmt man anstatt
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wie im Beispiel 17 angegeben.
Beispie) 20. Wie im Beispiel 19 gefärbt, doch anstatt Wollgarn die gleiche Menge Chappeseide.
Bei s pie 1 21. 200 Alizarinblaustich und 200 g Indigo, 10 kg Türkischrot präparierte Seide. Gefärbt wie im Beispiel 17 angegeben.
B e i s p i e l 22. 200 g Alizarinblaustich und 200 g Indigo, 10 vorchromiertes Wollgarn.
Gefärbt, wie im Beispiel 17 angegeben.
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PATENT-ANSPRÜCHE : 1. Verfahren zum Färben von Faserstoffen mit wasserunlöslichen Küpenfarbstoffen und