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Verfahren zur Vernichtung von Wanzen.
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auch eine Störung des Allgemeinbefindens und infolge Schlafver1ustes auch eine Schädigung menschlicher Arbeitskraft dar.
Zur Vernichtung der Wanzen wurden daher bereits zahlreiche Mittel in Anwendung gebracht.
Die bisnun verwendeten Mittel erwiesen sich aber entweder als nicht genügend wirksam (wie z. B.
Kresol, Lysol) oder ihre Wirkung erwies sich nur als eine verhältnismässig temporäre, wie z. B. die des bekannten Zacherlins. Die Wanze gewöhnte sich an das Zaeherlin und wurde zacherlinfest, wie diese Erscheinung wissenschaftlich bezeichnet wurde.
Die anderseits in letzter Zeit zur Bekämpfung der Wanzen in Anwendung gelangte Ausgasung mit Blausäure stellt zwar eine wirksame Methode dar, welche zu einer radikalen Vernichtung führt, ist aber, abgesehen von den hohen Kosten, mit sehr grossen Gefahren für die Bewohner der Räumlichkeiten verbunden. Jedenfalls ist hiebei, ebenso wie bei dem gleichfalls in Verwendung stehenden Ausschwefeln, eine Räumung der Wohnung erforderlich.
Die Aufgabe war daher, ein Mittel zu finden, welches auf Wanzen ähnlich spezifisch wirkt wie Blausäure und welches gleichzeitig ohne Gefährdung des menschlichen Organismus verwendet werden kann.
Nach vielen diesbezüglichen Untersuchungen wurde nun gefunden, dass Essigsäureanhydrid ein in seiner Art spezifisches und an Wirkungskraft bisnun unerreichtes Mittel zur Vertilgung von Wanzen und deren Brut darstellt. Wenngleich Essigsäureanhydrid an sich ein bekannter Stoff ist, so erscheint dessen Verwendung als Mittel zur Vertilgung von Wanzen als durchaus neuartig.
Diese besondere Wirkung des Essigsäureanhydrids leidet nicht, sondern scheint vielmehr noch stärker in Erscheinung zu treten, wenn man es in organischen Solvenzien wie Schwefelkohlenstoff, Äther, Essigester gelöst, zur Anwendung bringt. Spezifisch für Essigsäureanhydrid und unterscheiden von allen bisherigen in flüssiger Form zur Anwendung gelangten Mitteln ist, dass es, wie gefunden wurde, bereits in Dampfform die Wanzen vernichtet. Es ist also keine direkte Berührung erforderlich. So genügen laut Gutachten der Lehrkanzel für technische Mykologie und Chemie der Nahrungs-und Genussmittel der Technischen Hochschule in Graz, bereits 0-3 cm3 einer 5% Lösung in 15 I Luft verstäubt, um die Wanzen zum Absterben zu bringen.
Hiedurch unterscheidet sich die Wirkung des Essigsäureanhydrids auch wesentlich von dem zur Vernichtung von Wanzen in der Pharmazeutischen Zentralhalle, Dresden 1913, Nr. 17, S. 434 empfohlenen Wanzenmittel, da dieses in konzentrierter Form zur Anwendung gebracht werden muss, wenn eine Wirkung erzielt werden soll. Die Verwendung von konzentrierter Essigsäure (Eisessig) ist aber einerseits kostspielig, anderseits tritt eine ätzende Wirkung so z. B. auf Möbelstücke ein.
Das vorliegende Verfahren bietet aber den grossen technischen Vorteil, mit verdünnten Lösungen, also sehr geringen Mengen von Essigsäureanhydrid, einen grossen Effekt erzielen zu können.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Wanzen durch die sie am Leben bedrohenden Eigenschaften des Essigsäureanhydrids gezwungen werden, ihre Schlupfwinkel fluchtartig zu verlassen, wobei sie aber die Dampfzone des Essigsäureanhydrids passieren, an dessen Einwirkung sie nach einiger Zeit zugrunde gehen, während bei direkter Berührung Vernichtung in zwei Sekunden erfolgt.
Beispiel 1 : 10c ?m3 Essigsäureanhydrid werden in 100 em3 absoluten Essigester gelöst und diese Lösung mit 250 cm3 Tetrachlorkohlenstoff versetzt.
Beispiel 2 : 15 cm3 Essigsäureanhydrid werden in einem Gemisch von 15 cm3 Chloroform, 15 cm3 Tetrachlorkohlenstoff, 3 cm3 Essigester und 50 cm3 Petroleum gelöst.
PATENT-ANSPRtCHE :
1. Verfahren zur Vertilgung von Wanzen, gekennzeichnet durch die Verwendung von Essigsäureanhydrid für sich allein oder sowohl in Lösung als Mischung mit anderen Substanzen, als Vertilgungsmittel.
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