DE878876C - Verfahren zur Herstellung von ohne Geschmacks- und Geruchsbeeintraechtigung des Erntegutes anwendbaren Schaedlingsbekaempfungsmitteln auf der Grundlage von Hexachlorcyclohexan - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von ohne Geschmacks- und Geruchsbeeintraechtigung des Erntegutes anwendbaren Schaedlingsbekaempfungsmitteln auf der Grundlage von Hexachlorcyclohexan

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DE878876C
DE878876C DEP43191A DEP0043191A DE878876C DE 878876 C DE878876 C DE 878876C DE P43191 A DEP43191 A DE P43191A DE P0043191 A DEP0043191 A DE P0043191A DE 878876 C DE878876 C DE 878876C
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DE
Germany
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hexachlorocyclohexane
taste
odor
production
impairing
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Expired
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DEP43191A
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English (en)
Inventor
Kurt Dr Hultzsch
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Hoechst AG Werk Kalle Albert
Original Assignee
Chemische Werke Albert
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Publication date
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Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01NPRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
    • A01N29/00Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing halogenated hydrocarbons
    • A01N29/04Halogen directly attached to a carbocyclic ring system
    • A01N29/06Hexachlorocyclohexane
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C23/00Compounds containing at least one halogen atom bound to a ring other than a six-membered aromatic ring
    • C07C23/02Monocyclic halogenated hydrocarbons
    • C07C23/10Monocyclic halogenated hydrocarbons with a six-membered ring
    • C07C23/12Hexachlorocyclohexanes

Description

  • Verfahren zur Herstellung von ohne Geschmacks- und Geruchsbeeinträchtigung des Erntegutes anwendbaren Schädlingsbekämpfungsmitteln auf der Grundlage von Hexachlorcyclohexan Die große Bedeutung des Hexachlorcyclohexans C6 H6 Ch als. hochwirksames Kontaktgift gegen Insekten wird in der praktischen. Anwendung in ihrem Wert dadurch gemindert, daß diese Substanz unter ungünstigen Bedingungen dem damit behandelten Erntegut, wie Obst, Gemüse, Kartoffeln usw., einen unangenehmen Geschmack verleihen kann. Als Träger der insekticiden Wirkung kommt im wesentlichen das y-Isomere des Hexachlorcyclohexans. in Betracht, welches allerdings in völlig reiner Form praktisch geruch- und geschmacklos ist und offenbar auch keine Geschmacks- und Geruchsbeeinträchtigung bei den Pflanzen und Früchten hervorruft. Seine Reimdarstellung durch Abtrennung der anderen bei der Herstellung von Hexachlorcyclohexan gleichzeitig gebildeten und weitaus weniger wirksamen Komponenten sowie der zum Teil stark riechenden Nebenprodukte ist zwar möglich, erfordert jedoch einen erheblichen technischen Aufwand und bringt vor allem auch starke Verluste an hochwirksamer Substanz mit sich. Man begniigt sich deshalb vielfach .damit, das rohe technische Hexachl0-rcyclohexan .durch- geeignete Maßnahmen, etwa durch Umkristallisation, so weit zu reinigen, daß der starke Eigengeruch, der bei der Anwendung :des Mittels auf die Pflanzen und Früchte übertragen wird, auf ein iMiticdestmä9 verringert ist, womit gleichzeitig auch eine Anreicherung des Anteils an hochwirksamen y-Isomeren verbundene sein; kann..
  • Die beobachteten Geschmacksbeeinflussungen von Pflanzen und Früchten durch Schädlingsbekämpfungsmittel. auf Hexachlorcyclohexangrundlage dürften ihre Ursache vor allem darin haben, daß diese Substanz sowie als Geruchs- und Geschmacksträger fungierende Begleitstoffe eine gewisse, wenn auch recht geringe Wasserlöslichkeit aufweisen, wodurch sie von der Pflanze durch -die Blätter oder Wurzelre aufgenommen werden können: Eingehende Untersuchungen zeigten, daß sich Hexachlorcyclohexan etwa im Verhältnis z : 50 ooo bis r : zoo oöo in Wasser löst, wobei hinsichtlich der Löslichkeit geringe Unterschiede zwischen den einzelnen Isomeren; bestehen. Es wurde weiterhin festgestellt, daß( die wäßirige Lösung von 8-Hexachlorcycloyhexan außerordentlich unangenehm, vor allem modrig .und brennend schmeckt, was offenbar darauf beruht, daß die als Geschmacksstoffe fungierenden Verunreinigungen hauptsächlich als Begleitstoffedieses Isomeren auftreten. und sich von ihm sehr schwer trennen lassen. Demgegenüber sind jedenfalls die anderen reinen Isomeren in wäßriger Lösung praktisch geschmacklos und bewirken daher auch keine Geschmacksbeeinträchtigung des mit ihnen behandeltenErntegutes. Überraschenderweise ergab sich nun, daß gerade das 8-Isomere und mit ihm die Geschmacksstoffe saus ihrer wäßrigen Lösung durch oberflächenaktive Aktivkohle absorbiert werden. Das ohnedies geschmacklose y-Isomere-dagegen wird, durch Kohle. offenbar nicht gebunden: Infolgedessen wird aus wäßrigen Lösungen; .die . diese verschiedenen._Isomeren . gemeinsam enthalten, die Ursache des- unangenehmen Geschmacks selektiv absorbiert.
  • Versetzt man beispielsweise roo ccm einer mit eS-Hexachlorcyclohexan gesättigten wäßrigen Lösung"dieetwa 22 mg Substanz im Liter enthält, mit 2 g Aktivkohle und filtriert nach kürzer Zeit, so findet man im Filtrat nur mehr etwa 5 mg Hexachlorcyclohexan im Liter. Gleichzeitig ist die ursprünglich stark modrig und brennend scharf schmeckende Flüssigkeit annähernd geschmacklos geworden. Oder schlämmt man; z g eines staubförmigen Schädlingsbekämpfungsmittels, welches auf Trägerstoffen, wie Kaolin, Talkum usw., etwa z,50/0 gereinigtes, jedoch noch d-Isomere enthaltendes Hexachlorcyelohexaa aufweist, in roo ccm Wasser auf und filtriert nach einiger Zeit, so erhält man ein je nach :der Zusammensetzung des Wirkstoffs mehr oder minder stark modrig oder gar brennend schmeckendes Filtrat.
  • Setzt man dem Stäubemittel aber geringe Mengen, etwa 1/2 bis 5 %, Entfärbungskohle zu, so zeigt das wäßrige Filtrat keinen derartigen Beigeschmack. Die erfindungsgemäß hieraus gezagenepraktische Nutzanwendung besteht darin, staubförmig oder in Form von Lösungen, Dispersionen bzw. Emulsionen zur Anwendung gelangenden, Hexachlorcyclohexan enthaltenden Schädlingsbekämpfungsmitteln von vornherein Aktivkohle in geeigneter Menge zuzusetzen, um dadurch das Inlösunggehen von Geruchs-und Geschmacksstoffen und damit eine Geschmacksbeeinträchtigung der damit behandelten Pflanzen und Früchte zu vermeiden. Gleichzeitig wird auch der den Hexachlorcyclohexanmitteln fast immer noch arthaftende, mehr oder minder starke Eigengeruch durch den Zusatz von Kohle gemildert oder sogar völlig unterdrückt. Die Anwendung dieser Zusätze stellt demnach einen wichtigen technischen Fortschritt dar, indem sie die auch bei der Verwendung von Mitteln mit bereits gereinigtem Hexachlorcyclohexan noch immer bestehende Gefahr einer Geschmacksbeeinflussung von Erntegut völlig ausschaltet .und die Anwendung solcher Mittel auch bei geschmacksempfindlichen Substanzen ermöglicht.
  • Es ist bekannt, technisches Hexachlorcyclohexan durch Schütteln mit Silicagel zu desodorisieren. Bei diesem Verfahren wird aber nur der Hauptteil des ursprünglich sehr starken Geruchs beseitigt, dagegen nicht etwa die gesamte Menge der schädlichen Verunreinigungen absorbiert. Das Silicagel wird auch im Laufe der weiterenVerarbeitung des Wirkstoffs wieder von diesem abgetrennt und regeneriert. Demgegenüber unterscheidet sich das Verfahren der Erfindung grundlegend, weil die Anwendung ,des oberflächenaktiven Mittels .im verwendungsfähigen-Mittel erfolgt und im wesentlichen das Inlösunggehender schädlichere Begleitstoffe inWasser vermeiden soll. Es erfolgt demnach ein bleibender Zusatz von geringen Mengen oberflächenaktiver Stoffe. -Beispiel z Zu einer Mischung aus 98 Teilen Trägerstoff, wie beispielsweise Kaolin, Talkum ad. dgl., und einem Teil auf üblichem Wege durch mehrmalige Umkristallisation in geeigneten Lösungsmitteln gereinigtes Hexachlorcyclohexan mit einem Gehalt von etwa, 450/a y-Lsomeren wird z Teil Aktivkohle in inniger Verteilung zugemischt. Das erhaltene Stäubemittel ist bei der in der Beschreibung beschriebenen Prüfung geruchs- und geschmacksfrei. Das mit .diesem Mittel behandelte Pflanzenmaterial ist geruchlich und geschmacklich einwandfrei. Beispie12 Aus 84 Teilen Schwebemittel, wie z. B. Kaolin, Bentonit od.,dgl., 8 Teilen eines üblichen Netzmittels und 5 Teilen nach üblichen Verfahren durch Unikristallisation gereinigtes Hexachlorcyclohexan mit etwa 5o0/m Gehalt an y-Isomerem wird ein Spritzmittel hergestellt, -das nach Zusatz von 3 Teilen Aktivkohle bei der in der Beschreibung angegebenen Prüfung geruchs- und geschmacksfrei ist. Das Erntegut von Pflanzen, die mit diesem Spritzmittel behandelt wurden, zeit keine Geruchst3 oder Geschmiacksbeeinträchtigung.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Schädlingsbekämpfungsmitteln auf der Grundlage von Hexachlorcyclohexan, die ohne Geschmacks-und Geruchsbeeinträchtigung der Pflanzen und Früchte angewandt werden können, dadurch gekennzeichnet, daß die Geruchs- und Geschmacksstoffe durch einen bleibenden Zusatz von geringen Mengen Aktivkohle gebunden werden. Angezogene Druckschriften: Britiische Patentschrift Nr. 586 46q.; Nachrichtenblatt der biologischen Zentralanstalt Braunschweig r, April 1949, Nr. 4, S. $3.
DEP43191A 1949-05-19 1949-05-19 Verfahren zur Herstellung von ohne Geschmacks- und Geruchsbeeintraechtigung des Erntegutes anwendbaren Schaedlingsbekaempfungsmitteln auf der Grundlage von Hexachlorcyclohexan Expired DE878876C (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB586464A (en) * 1944-09-28 1947-03-19 James John Gray Improvements in or relating to the treatment of crude benzene hexachloride and to compositions containing such treated material

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB586464A (en) * 1944-09-28 1947-03-19 James John Gray Improvements in or relating to the treatment of crude benzene hexachloride and to compositions containing such treated material

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