AT99001B - Verfahren zur Herabsetzung der Resthärte in gereinigtem Wasser mit Hilfe von Betriebskesselwasser. - Google Patents
Verfahren zur Herabsetzung der Resthärte in gereinigtem Wasser mit Hilfe von Betriebskesselwasser.Info
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Description
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Verfahren zur Herabsetzung der Resthärte in gereinigtem Wasser mit Hilfe von
Betriebskesselwasser.
Es ist ein Verfahren zur Wasserenthärtung bekannt, welches darin besteht, dass dem Wasser soviel
Soda zugeführt wird, als zur Ausfällung seiner ganzen Härte, also sowohl der Karbonathärte wie auch der Nichtkarbonathärte, erforderlich ist. Die hiezu notwendige Soda wird dem Wasser im Reiniger teils direkt, teils in der Weise zugesetzt, dass man eine gewisse Menge sodahaltigen Kesselwassers in den Reiniger zurückführt. Im Kessel verwandelt sich diejenige Soda, die unter Bildung von Natriumbikarbonat zur Ausfällung der Karbonathärte des Rohwassers diente, durch Abgabe der halbgebundenen Kohlensäure wieder in einfach kohlensaures Natrium. Letzteres gibt unter dem Einfluss der hohen Temperatur des
Kessels noch weitere Koalensäure ab unter Bildung vo Ätznatron.
Das in dieser Form mit dem Kesselwasser zurückgeführte Gemisch von Soda und Ätznatron dient im Reiniger wiederum zur Ausfällung der Härtebildner unter Rückverwandlung in Natriumbikarbonat.
Bei diesem wegen der dauernden Rückverwandlung des Natriumbikarbonates in reaktionsfähige Soda als sogenanntes Regenerativverfahren bezeichneten Verfahren ist stes im gereinigten Wasser ein erheblicher Überschuss an Soda in Form von Natriumbikarbonat enthalten. Andere bekannte, ohne Rückführung von alkalischem Kesselwasser arbeitende Verfahren, wie das Kalk--Sodaverfahren, das Verfahren mit Ätznatron und Soda oder mit Ätznatron allein gestatten eine bisher von der Praxis für genügend empfundene Enthärtung und gleichzeitig Ausscheidung der Kohlensäure, u. zw. mit geringen Chemikalien- überschüssen im gereinigtem Wasser.
Das vorliegende Enthärtungsverfahren bezweckt nun die Herabsetzung der Resthärte in gereinigtemWasser mit Hilfe von Kesselwasser und besteht darin, dass man das Wasser je nach seiner Härtezusammensetzung in der üblichen Weise mit Kalk und Soda oder Ätznatron und Soda oder mit Ätznatron allein unter Vermeidung jedes überflüssigen Überschusses in einer Menge, d. h. in einem derartigen Verhältnis, behandelt, dass die im Rohwasser vorhandene Kohlensäure bereits ausserhalb des Kessels abgeschieden und eine Enthärtung auf etwa 3 (deutsch) bewirkt wird und dass zu dem so erhaltenen Wasser ausserhalb des Kessels zur weiteren Enthärtung ein Teil des alkalischen Betriebskesselwassers zugemischt wird, worauf das so gereinigte, gegebenenfalls filtrierte Wasser dann als Speisewasser in den Kessel gebracht wird.
Welches der angeführten Enthärtungsverfahren zur ersten Enthärtung verwendet wird, hängt von der Zusammensetzung des zu reinigenden Wassers ab.
Das Kalk-Sodaverfahren kann bei allen Wässern, die Karbonathärte und Nichtkarbonathärte enthalten, angewendet werden. Angenommen, es liege z. B. ein Wasser von folgender Zusammensetzung vor :
Gesamthärte : 150 d., davon Karbonathärte 10 d.
Nichtkarbonathärte : 50 d.,
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Alkaliüberschüsse des Kesselwassers wird die Resthärte des durch die Fällungsverfahren bis auf etwa 30 d. gereinigten Wassers noch weiter herabgesetzt, u. zw. auf etwa 1 d. und darunter, so dass ein praktisch fast- völlig weiches Speisewasser vorliegt.
Um bei dem Kalk-Sodaverfahren oder den ähnlich wirkenden, früher erwähnten Verfahren den zweckmässigen Weichheitsgrad von etwa 30 d. zu erzielen, muss man mit eienm Sodaüberschuss von etwa 10 g pro m3 Wasser arbeiten. Wenn man dieses Wasser im Kessel verdampft, so konzentrieren sich die Chemikalienüberschüsse. Wird die Konzentration zu gross, so entsteht Schäumen und Spucken des Kesselinhaltes, so dass feuchter Dampf gebildet wird und Salze usw. in die Maschine übergerissen werden.
Stark alkalische Wasser bewirken ausserdem Ausscheidung und Zerstörungen an den Armaturen. Während man zur Vermeidung dieser Nachteile bisher gezwungen war, den Kesselinhalt Mufiger abzublasen, was einen fortdauernden Verlust von Soda und Wärme herbeiführt, werden diese Nachteile bei dem vorliegenden Verfahren vermieden. Ebenso wird bei der Benutzung der nach den bekannten Verfahren gereinigten Wasser Schlamm im Kessel abgeschieden, den man ebenfalls unter Wärme-und Sodaverlust durch Abblasen entfernen muss, was aber nicht vollständig möglich ist. Die Schlammbildung bei den Kalksodaverfahren wird grösser und nachhaltige, wenn man versucht, die Sodaanreicherung durch geringere Sodazufuhr zum Rohwasser zu vermeiden, weil in diesem Falle eine entsprechend grössere Resthärte im gereinigten Wasser verbleibt.
Bei dem vorliegenden Verfahren werden diese Nachteile gleichfalls vermieden.
Das vorliegende Verfahren hat weiter den Regeneratiwerfahren gegenüber den Vorteil, dass nicht, wie bei letzterem, die halbgebundene Kohlensäure der Karbonathärte und die gesamte freie Kohlensäure des Wassers gebunden wird und im Kessel unter der Einwirkung der Hitze wieder ausgeschieden wird.
Diese Kohlensäure wirkt stark korrodierend auf die Kesselwandungen und Rohrleitungen. Bei dem Regenerativverfahren ist ferner das gereinigte, in den Kessel gelangende Wasser stark sodahaltig und greift Dichtungen und Armaturen an. Alle diese Nachteile werden bei dem vorliegenden Verfahren vermieden, während der Vorteil des Regenerativverfahrens den etwa im Kessel abgeschiedenen Schlamm, der aber bei dem vorliegenden Verfahren infolge der geringen Resthärte des gereinigten Wassers an sich nur geringfügig sein kann, mit dem zurückgeführten Kesselwasser zu entfernen, gleichfalls erreicht wird.
Das vorliegende Verfahren vermeidert im Vergleiche zu dem Regenerativverfahren die dort im gereinigten Wasser vorhandenen, hohen Überschüsse an Chemikalien. Auch ist es hinsichtlich des Chemikalien- verbrauehes dem Kalk-Soda-und den gleichartig wirkenden Verfahren überlegen. Denn man hat es in der Hand, eine unerwnüschte Alkalianreicherung im Kessel dadurch zu verhindern, dass man die C'hemikalienzusätze in der ersten Reinigungsphase reduziert. Es werden dann infolge der etwas grösseren Resthärte des mit Hilfe des Kalk-Soda-usw. Verfahrens gereinigten Wassers die Chemikalienüberschüsse in dem zurückgeführten Kesselwasser aufgebraucht unter Verminderung der gesamten Alkalität des Kesselwassers.
Durch Prüfung des gereinigten Wassers vor Zuführung des Kesselwassers lässt sich genau bei dem vorliegenden Verfahren überwachen, um wieviel der direkte Chemikalienzusatz verhindert werden muss, um die Kesselwasseralkalität ausserhalb des Kessels zur Verminderung der Härte zu verwerten, ohne den Vorteil der Schlammfreiheit der Kessel zu beeinträchtigen.
Claims (1)
- PATENT-ANSPRUCH :- Verfahren zur Herabsetzung der Resthärte in gereinigtem Wasser mit Hilfe von Betriebskesselwasser, dadurch gekennzeichnet, dass das Wasser je nach seiner Härtezusammensetzung in der üblichen Weise mit Kalk und Soda oder mit Ätznatron und Soda oder mit Ätznatron allein unter Vermeidung jedes überflüssigen Überschusses in einer Menge und einem derartigen Verhältnis behandelt wird, dass die im Rohwasser vorhandene Kohlensäure bereits ausserhalb des Kessels abgeschieden'und eine Enthärtung auf etwa 30 (deutsch) bewirkt wird und dass dem so beschaffenen Wasser ausserhalb des Kessels zur weiteren Enthärtung ein Teil des alkalischen Betriebskesselwassers zugemischt wird, worauf das so gereinigte, gegebenenfalls filtrierte Wasser als Speisewasser in den Kessel gebracht wird.
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| AT99001D AT99001B (de) | 1918-07-27 | 1919-07-04 | Verfahren zur Herabsetzung der Resthärte in gereinigtem Wasser mit Hilfe von Betriebskesselwasser. |
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