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Verfahren zum Bleichen von Leinen.
Im Stammpatent Nr. 97399 ist ein Verfahren zum Bleichen von Leinenfasern im gesponnenen oder gewebten Zustande beschrieben, welches darin besteht, dass man die Leinenfaser ohne Vorbehandlung mit fixen Alkalien (kaustische oder kohlensaure) mit Bisulfitlosungen (Alkali-oder ErdaIkaIi-Bisuliite) behandelt. Gegebenenfalls nach Säuern und Waschen wird die Behandlung wiederholt, wobei man vorteilhaft eine höher konzentrierte Lösung als bei der ersten Behandlung verwendet. Schliesslich werden noch, gegebenenfalls nach Säuern und Waschen, Bleich-und Oxydationsbäder angewendet.
Das vorliegende Verfahren besteht darin, dass man gemeinsam mit Bisulfitlösungen, flüchtige, im Wasser lösliche Basen verwendet, z. B. Ammoniak, Ammoniumkarbonat, Dimethylamin. Pyridin.
Man kann auch Bisulfatsalze dieser Basen verwenden, z. B. Ammoniumbisulfit.
Man kann die flüchtige Base während der ganzen Behandlung mit Bisulfit zugegen haben, indem man die Base den Bisulfitbädern, sowohl bei der Vorbehandlung, wie bei der weiteren Behandluna : zusetzt.
Man kann aber auch die flüchtig, Base nur bei der einen Behandlung, beispielsweise bei der Vorbehandlung, oder nur bei der Nachbehandlung verwenden. Man kann die flüchtige Base nicht von vornherein, sondern erst im Laufe des Verfahrens zusetzen. Man kann auch das Leinen mit der Lösung der flüchtigen Base imprägnieren und dann in die Bisulfitlösung bringen. Man kann auch Gemische der flüchtigen Basen anwenden und bei der ersten Behandlung eine andere Base anwenden, als bei der zweiten.
Nach der Behandlung mit Bisulfit kann man säuern oder säuern und waschen und dann Bleich-oder Oxydationsbäder, z. B. Kalzium-oder Natriumhypochlont, Wasserstoffsuperoxyd. Alkali- oder Erdalkaliperoxyde, Persalze u. dgl., gegebenenfalls in Mischung miteinander oder aufeinanderfolgend, verwenden. Die Lösungen dieser Bleich-oder Oxydationsbäder können wesentlich verdünnter sein, als die bisher zum Bleichen verwendeten.
Der Vorteil der Verwendung der flüchtigen Basen besteht darin, dass durch dieselben die Zeit der Einwirkung herabgedrüekt wird. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Temperatur der Behandlung noch wesentlich tiefer unter dem Siedepunkt liegen kann, als dies bei der alleinigen Anwendung von Bisulfit der Fallist. Ein Verlust an schwefliger Säure wird vollständig vermieden. Man benötigt weniger Chemikalien, als wenn man mit Bisulfitlösung allein arbeitet. Die Bisulfitlösung kann wesentlich ver- dünnter sein, als wenn man Bisulfit ohne flüchtige Base verwendet.
Beispiel : Man verwendet eine Lösung von 100 Bé Bisulfit, welcher pro 1 Bisulfit so viel Ammoniaklösung oder Ammoniakgas zugesetzt ist, dass die Lösung rotes Lackmuspapier schwach bläut.
Die weitere Ausführung des Verfahrens kann in der im Stammpatent beschriebenen Weise erfolgen.
Je nach der Qualität des Leinens kann man den Zusatz von Ammoniak verändern. Man kann mit Erfolg je nach der LeinenqualitÅat schwache laekmusrötende oder überschüssige flüchtige Base. also alkalisch reagierende Bisulfitlösung oder aber auch Neutrallösungen benutzen.
Man verwendet vorteilhaft derartige Mengen von flüchtigen Basen, dass das Bisulfit immer im Überschuss bleibt.
Das Verfahren ist für Leinengarn, Leinengewebe, Halbleinen anwendbar.
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