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Verfahren zum Imprägnieren von Holz.
Mischungen von organischen Nitroverbindungen, vornehmlich Dinitrophenolen und ihren Salzen, mit organischen Salzen finden bekanntlich wegen ihrer ausserordentlich starken pilztötenden Wirkung ausgedehnte Verwendung zum Schutze des Holzes gegen Pilzbefall. Sie haben aber den Nachteil, dass ihre Lösungen das Eisen der zum Imprägnieren unter Druck gebrauchten Kessel bisweilen stark angreifen, ein Missstand, dem durch die bisher bekannten Mittel nicht unter allen Umständen mit Sicherheit abgeholfen werden kann.
Es wurde nun gefunden, dass durch Zusatz einer geringen Menge unlöslicher basischer Verbindungen der zweiwertigen Metalle der Schwefelammoniumgruppe, wie Zink, Mangan oder Nickel, die schädliche Wirkung solcher Lösungen auf Eisen zum Verschwinden gebracht werden kann. Zwar war es bereits bekannt, den Nitroverbindungen Zinksalze zuzusetzen, um die explosiven Eigenschaften der ersteren zu beseitigen. Hieraus liess sich aber in keiner Weise ableiten, dass Zinksalze und die übrigen genannten Salze auch eine Verhinderung des Eisenangriffes zu bewirken vermögen. Es bedarf übrigens verhältnismässig grosser Mengen von Zinksalz, um den Nitroverbindungen ihren explosiven Charakter zu nehmen, während erfindungsgemäss schon geringe Zusätze genügen, um den ganz verschiedenen Zweck des Eisenschutzes zu erfüllen.
Besonders bemerkenswert ist diese Schutzwirkung, da sie den gewöhnlichen Bedingungen des Rostens gegenüber nicht in Erscheinung tritt.
Zinksalze werden gelegentlich selbst als pilztötendes Mittel angegeben, doch kommen die erfindungsgemäss verwendeten geringen Mengen für diese Zwecke nicht in Frage, sondern dienen lediglich zur Aus- übung der besprochenen Schutzwirkung.
In weiterer Verfolgung des Gegenstandes wurde beobachtet, dass auch lösliche basische, und selbst neutrale Salze der erwähnten Metalle, sofern letztere unedler als Eisen sind, zum gleichen Zwecke verwendet werden können. Die Wirkung der neutralen Salze steht zwar hinter derjenigen der Oxyde bzw.
Karbonate etwas zurück, ist aber in vielen Fällen hinreichend, um den Eisenangriff auf einen völlig unschädlichen Betrag herabzusetzen.
Beispiel 1. Man imprägniert mit einer Lösung von 1'2 kg Dinitrophenol und 7 kg Fluornatrium in 1 m3 Wasser, der man 1 kg feinverteiltes Zinkoxyd zugesetzt hat. Während durch die nicht mit Zinkoxyd versetzte Lösung Eisen stark angefressen wird und beispielsweise ein Stück Kesselblech von bestimmter Grösse bei 60 in 20 Stunden einen Gewichtsverlust von 286 mg erleidet, bleibt in Gegenwart des Zinkoxydes die Oberfläche des Eisens glatt und eine gleichartige Blechprobe erfährt unter denselben Bedingungen nur einen Gewichtsverlust von 30 mg.
Beispiel 2. Die Imprägnierflüssigkeit besteht aus einer Lösung von 1-4 kg Dinitrophenolnatriaiii
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Probe ergibt in Abwesenheit des Zinkoxyds 170 mg, in Gegenwart desselben nur 20 mg Gewichtsverlust.
Beispiel 3. Ersetzt man in Beispiel 2 das Fluornatrium durch 17. 0 kg kristalJisiertes atrium- sulfat, so zeigt ein wie in Beispiel 1 geprüftes Stück Kesselblech ohne Zusatz 203 mg Gewichtsabnahme, in Gegenwart von 3 kg Zinkkarbonat auf l m3 Lösung dagegen nur 29 mg Gewichtsabnahme.
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Beispiel 4. 1-5 kg Dinitrochlorbenzol und 8#5 kg Fluornatrium in 1 m3 Wasser greifen Eisen stark an. Durch die Gegenwart von 1 Zinkoxyd wird die Gewichtsabnahme einer Probe der oben bezeichneten. Art unter den gleichen Bedingungen von 184 auf 18 mg herabgesetzt.
Beispiel 5. Man verwendet eine Lösung von 1#3 kg Dinitro-o-kresol und 10 kristallisiertem Chlormagnesium in 1 Wasser und setzt 1 kg Zinkoxyd zu. Angriff, wie oben ermittelt. ohne Zinkoxyd 267, mit Zinkoxyd 20 .
Beispiel 6. Einer wie nach Beispiel 1 zusammengesetzten Lösung werden statt des dort genannten Zinkoxydes 2 kg Nickelkarbonat zugesetzt. Gewichtsabnahme einer Probe nur 4 mg.
Beispiel 7. Eine Lösung von 9 kg Basilit (Gemisch von Dinitrophenolanilin und Fluornatrium) in 1 mu Wasser, mit l kg Zinkoxyd versetzt, zeigt auf Eisen überhaupt keinen erkennbaren Angriff.
Eine in der angegebenen Weise geprüfte Kesselblechprobe bleibt auf weniger als l M ! gewiehtskonstant.
Beispiel 8. Man ersetzt in Beispiel 7 das Zinkoxyd durch 5 leg Zinkvitriol. Der Erfolg ist der gleiche.
Zum Vergleich sei angeführt, dass dieselben Blechproben bei der Behandlung mit reinem destilliertem Wasser unter den gleichen Bedingungen regelmässig 23 mg an Gewicht verlieren, u. zw. sowohl in Gegenwart wie in Abwesenheit von Zinkoxyd oder den andern genannten Verbindungen.