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Verfahren zur Herstellung von Bfigelkohle.
Es sind versehiedene Verfahren zur Herstellung von Bügelkohle bekannt, bei denen pulverisierte Holzkohll' (HolzkohlenkJein. Abfälle usw. ) unter Anwendung eines Bindemittels und meist auch noch unter Zusatz eines die Verbrennung fördernden, nämlich Sauerstoff abgebenden Mittels zu Briketts verarbeitet wird. Als Bindemittel werden Stärke, Sulfitlauge, Zellpeeh, Harzleim u. dgl. verwendet und dann meist sauerstoffabgebende Körper hinzufügt, wie z. B. Kaliumehlorat, Kaliumnitrat, Perborate oder Peroxyde bzw. Gemische dieser Stoffe, um eine vollkommene Verbrennung zu sichern und die Bildung von Kohlenmonoxyd hintanzuhalten. In diesen Fällen muss aber die Holzkohle schon vor der Verarbeitung zu Briketts ausgeglüht werden.
Wenn, wie dies sehr häufig der Fall ist, als Bindemittel Teer benützt und Natriumhydroxyd zugesetzt wird, so müssen die Briketts nach der Herstellung verkokt werden, weil sie sonst bei der Benützung im Bügeleisen Kohlenmonoxyd und sonstige gesundheitsschädliche oder übelriechende Gase entwickeln.
Es ist auch bereits bekannt, die Verkokung der Briketts bzw. das Ausglühen der Holzkohle dadurch zu vermeiden, dass als Bindemittel Natriumsilikat mit Zusätzen von hydraulischem Kalk und gegebenenfalls auch Aluminiumhydroxyd oder Magnesiumhydroxyd verwendet werden.
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die Verbrennung entweder verzögert oder gefördert wurde.
Die Verzögerung der Verbrennung wird durch Zumischung eines nicht brennbaren Stoffes erreicht, dessen Menge derart bemessen werden muss, dass Verbrennungsgeschwindigkeit und Sauerstoffaufnahme
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in Betracht, u. zw. das Bindemittel und ein sauerstoffabgebender Körper oder an Stelle desselben ein Verzögerungsmittel.
Weiters ist ein Verfahren bekannt, bei welchem dem Holzkohlenpulver eine Mischung von Wasserglas und hydraulischem Kalk zugesetzt wird. Es ist nun eine Eigentümlichkeit sehr vieler Kolloide, dass
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Kolloid Wasserglas mit Kalkhydrat zusammengebracht, so bildet sich Kaliumsilikat, ein Körper, dem nur geringe Bindekraft zukommt, und esgelangt daher hauptsächlich dervorhandene Überschuss vonWasser- glas, der an der chemischen Umsetzung nicht teilnimmt, als Bindemittel zur Wirkung. Durch die chemische Umsetzung, die sich zwischen Wasserglas und Kalkhydrat vollzieht, findet somit eine Schmälerung der bindenden Eigenschaften des Wasserglases statt.
Diesem Umstand hat man auch dadurch Rechnung getragen, dass zur Herstellung gewöhnlicher Briketts Wasserglas allein (10% einer Wasserglaslösung von 25'Be) als Bindemittel, ohne Mitwirkung eines anderen Zusatzes, der körnigen oder pulverisierten Kohle zugemischt wurde. Hier dient das Wasserglas lediglich als Bindemittel.
Dem Herstellungsverfahren, bei welchem durch Zusatz einer indifferenten Substanz in Form eines krystallinisehen Körpers die Verbrennung verzögert wird, haften einige Nachteile an. Die in dem Brikett verteilten eingebetteten nicht brennbaren Kristalle setzen nämlich dem Fortschreiten der Verbrennung, sobald sie in die Feuerzone kommen, einen grossen Widerstand entgegen. Sobald dieser Widerstand überwunden ist, stosst das fortschreitende Feuer zunächst nur auf Holzkohlensubstanz allein, wodurch die
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indifferenter Substanz zu arbeiten, was nicht in letzter Linie der Heizkraft und der Leiehtentzundlichkeit des Briketts abträglich ist. Die Verzögerung der Verbrennung erfolgt unregelmässig.
Ist hingegen die indifferente Substanz kolloidaler Natur, dann sind die Yerzögerungsll10mente weitaus kleiner, aber im selben Masse häufiger und die Gefahrenzonen vermieden. Dies hat zur Folge, dass man mit einem geringeren Betrag an indifferenter Substanz das Auslangen findet. Die Verzögerung
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geht und die bindende Wirkung des Wasserglases eine Einbusse erleidet.
Bei Kohle, die im Hochofen zur Verwendung gelangt, ist es bereits bekannt, als Imprägnierung, - mittel Wasserglas zuzusetzen, um die Verbrennung zu verzögern.
Wasserglas hat sich somit nicht nur als Bindemittel, sondern auch als Verzögerungsmittel bewährt.
Vorliegender Erfindung liegt nun der Gedanke zu Grunde, sowohl die bindende als auch die verbrennungsverzögernde Wirkung des Wasserglases in ausreichender Weise zur Geltung zu bringen oder mit anderen Worten die Zusatzmenge von Wasserglas soweit zu erhöhen, dass eine genügende Menge indifferenter Substanz vorhanden ist, damit die Verbrennungsgeschwindigkeit mit der Sauerstoffaufnahme aus der Luft gleichen Schritt halten kann.
Das Wasserglas hat also zwei Aufgaben zu erfüllen, wodurch sich der Zusatz eines weiteren Stoffes erübrigt und der kolloidale Charakter des Binde- und Verzögerungsmittels erhalten bleibt. Dieser Umstand bringt mancherlei Vorteile mit sich.
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satz zu den bekannten Verfahren, wo ein kristallinischer Körper zugesetzt wird, mit einem Minimum an indifferenter Substanz das Auslangen, was der Heizkraft und der leichten Entzündlichkeit des Briketts zugute kommt. Die Verbrennung wird durchaus gleichmässig verzögert, die Sauerstoffaufnahme eine regelmässige, wodurch rauch-und geruchlose Verbrennung sicher erzielt wird. Die bindenden Eigenschaften des Wasserglases kommen voll zur Geltung, wodurch man ein Maximum an Festigkeit erreicht.
Die Zusatzmenge des Wasserglases erfährt nach unten hin dadurch eine Beschränkung, dass die Verbrennungsgeschwindigkeit ein gewisses Mass nicht überschreiten darf, und nach oben hin ergibt sich
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entzündliehkeit zu sichern.
Die Wasserglasmenge unter 15% zu bemessen ist für diese Briketts nicht vorteilhaft, während ein Zusatz von 30% und mehr Produkte liefert, die bei sehr hoher mechanischer Widerstandsfähigkeit noch immer genügende Heizkraft besitzen. Eine gute Brikettierungsmasse wird durch Herstellung einer Mischung erhalten, bestehend aus 100 Teilen pulverisierter Holzkohle, 21 Teilen Wasserglaslösung (spezifisches Gewicht 1'37) und 42 Teilen Wasser.