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Verfahren zum Zerkleinern, Zerquetschen, Auspressen od. dgl. von beliebigen Stoffen unter Anwendung des Magnetismus als Druckkraft.
Bei den bisherigen 1 : ahlverfahren beanspruchen die dazu angewandten Maschinen, wie Walzenstühle, Kollergänge, Kugelmühlen, Rohrmühlen u. dgl. teils infolge der hohen Lagerdrücke, teils infolge der hohen Eigengewicht der zu bewegenden Massen einen im Verhältnis zur Leistung sehr hohen Arbeitsaufwand.
Die Erfindung ermöglicht es, bei gleicher Leistung die Lagerdrücke wesentlich herabzudrücken und geringere bewegte Massen anzuordnen und erreicht das dadurch, dass das Arbeitsgut weniger durch das Gewicht der darauf wirkenden Körper als vielmehr dadurch zerkleinert, feingemahlen, ausgequetscht oder ausgepresst wird, dass die Reib-, Mahl-oder Druckflächen oder deren Träger magnetisiert werden und dadurch, indem sie einander anziehen, die erforderliche Behandlung des Arbeitsgutes bewirken.
Wegen der Möglichkeit, durch die gegenseitige magnetische Anziehung einen sehr hohen Druck zwischen den Mahlkörpern zu erzeugen, wird hiebei erreicht, dass nicht nur verhältnismässig viel leichtere Werkzeuge als bisher angewandt werden können, sondern dass sowohl wegen des geringeren Gewichtes der letzteren als auch namentlich durch den Umstand, dass, wie z. B. bei Walzenmühlen, der zwischen den Walzen magnetisch erzeugte Druck nicht auf die Lager und das Gestell übertragen wird, diese auch verhältnismässig leicht gebaut werden können.
Ein weiterer Vorteil des Verfahrens liegt noch darin, dass der für die Verarbeitung des jeweiligen Gutes erforderliche Arbeitsdruck in der einfachsten Weise durch mehr oder minder grossen Stromaufwand
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der Arbeitsfläche oder auch nur im Innern aus magnetisierbarem Stoff bestehen.
Es ist zwar schon eine Einrichtung an Kugelmühlen bekannt, die darin besteht, dass die Kugeln durch magnetische Kraft am Mahlmantel festgehalten und, nachdem sie so auf eine grössere Höhe, als es bei gleicher Drehzahl durch die Fliehkraft allein möglich wäre, gefördert sind, fallen gelassen werden. Hiebei werden aber nicht die arbeitenden Flächen magnetisch gegeneinander gepresst, sondern gerade dann, wenn die Kugeln aufeinander bzw. auf das Arbeitsgut schlagen, sind sie nicht mehr magnetisch.
Die Ausübung des Verfahrens kann beispielsweise in Walzenstühlen, Fliehkraftwalzenmühlen, Walzenringmühlen, Kollergängen, Pendelmühlen u. dgl. und soweit es sich um Quetschen und Pressen handelt, nicht nur zwischen aufeinander sich abwälzenden sondern auch zwischen gegeneinander sich bewegenden Flächen erfolgen.
Besondere Vorteile bietet das Verfahren unter Anwendung magnetischer Mahlflächen, also z. B. in Walzenmühlen, bei der Vermahlung solchen Gutes, das magnetisierbare Stoffe enthält. Es ist eine bekannte Erscheinung, dass sich namentlich bei der Vermahlung harter Stoffe, wie z. B. der meisten Erze, mit der Zeit Riefen in den Mahlflächen bilden, zwischen denen Erhöhungen stehen bleiben. Eine derartige Beschaffenheit der Mahlflächen ist der guten Vermahlung hinderlich. Sie konnte bisher nur durch zeitweiliges Nacharbeiten der Mahlflächen unter grossem Zeitverlust und Aufwand beträchtlicher Kosten beseitigt werden.
Bei dem neuen Verfahren werden diese Unebenheiten sogleich nach der Entstehung andauernd und selbsttätig dadurch beseitigt, dass die magnetischen Erzteile naturgemäss vorwiegend an diese Erhöhungen angezogen und dort zerkleinert werden, weil hier eine grössere Konzentration der Kraftlinien herrscht als in den Vertiefungen. Infolgedessen findet an diesen Erhöhungen auch eine grössere
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Abnutzung der Mahlflächen statt als in den Vertiefungen. Durch dieses schnellere Abnutzen der jeweils entstehenden Erhöhungen wird andauernd und selbsttätig ein Abgleichen der Mahlfläehen erzielt.
Durch die Magnetisierung der Arbeitskörper werden diese an den Arbeitsstellen mit magnetischem Gut bedeckt. Sie werden daher gleichsam griffiger und rauher, als sie es ohne Magnetisierung sein wurden, und halten auch unmagnetische Gut fester zwischen sich, als es unmagnetische Arbeitskorper bei sonst gleicher Beschaffenheit tun wurden.
Zur Ausübung des Verfahrens können nicht nur zwei aufeinander wirkende Arbeitskorper angewendet werden, sondern es können auch mehrere. im gleichen Sinne magnetisch erregte Körper auf einem als gemeinschaftlichen Gegenpol wirkenden Körper arbeiten.
Wird die magnetische Erregung der Arbeitsflächen oder ihrer Träger über das zur Mahlung erforderliche Mass verstärkt, so lässt sich der weitere Vorteil erreichen, dass neben der Mahlung des Gutes auch eine magnetische Scheidung desselben eintritt. Zu diesem Zweck wird z. B. bei Walzenmühlen mindestens eine Walze magnetisch stärker erregt, als zur Mahlung notwendig sein würde. Da nämlich das unmagnetische gemahlene Gut schnell von der Walze abfällt, das magnetische Gut hingegen länger an
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die Gutsorten getrennt voneinander fallen und können dementsprechend auch getrennt aufgefangen werden.
Das Verfahren lässt sich auch zum Quetschen und Auspressen von Pflanzenteilen u. dgl. anwenden, um sie beispielsweise zur Verfütterung oder weiteren Verarbeitung geeigneter zu machen oder um Flüssigkeit aus ihnen zu entfernen. Auch hiebei wird der Vorteil, dass die Arbeitskörper und Gestelle verhältnis- mässig leicht gehalten werden können und der Arbeitsdruck sich innerhalb sehr weiter Grenzen regeln lässt, von grosser Bedeutung sein.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Zerkleinern, Zerquetschen, Auspressen od. dgl. von beliebigen Stoffen unter Anwendung des Magnetismus als Druckkraft, dadurch gekennzeichnet, dass beide Arbeitsflächen, zwischen denen das Zerkleinern usw. erfolgt, zum Zwecke der Herstellung oder der Erhöhung des Zerkleinerungdruckes usw. magnetisiert werden.